Senior Member Beiträge: 127 Registriert: 5.4.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2009 um 19:23 |
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Hallo allerseits,
hab wieder mal eine Frage an euch.
Hab letzten Samstag also vor ca. 5 Tagen meinen 2ten Sud gebraut. Es hat
wirklich alles super geklappt. Nichts ist angebrennt wie beim ersten mal,
das Läutern verlief reibungslos und der Rest auch.
Jetzt meine Frage:
da ich immer so neugierig bin und nicht darauf warten kann mein Bier zu
kosten hab ich mir grad eben ein paar ml runtergelassen und....
....es schmeckt, naja wie soll ich den geschmack beschreiben... jedenfalls
ist nicht mehr viel vergärbarer Zucker drin. Es hat so einen Hefigen, etwas
Bitteren Geschmack. Also ca. so bitter wie ein Märzen...etwas weniger
vl.
Kann das vl zu viel Hopfen sein? oder vielleicht Milchsäurebakterien?
Hefe Weißbier
2200 Weizenmalz
1500 Pilsnermalz
300 Cara dunkel
Hefe: 3056 Weizen (glaub 3056, bin mir grad unsicher)
Hopfen:
8g Celeja 9%alpha zu Kochbeginn
8g Celeja 9%alpha zu Würzebruch
auf ca. 26L Würze
war das zu viel?
ich denk mal da kommt so 13-14 IBU oder?
Wie würded ihr den Geschmack im Gärfass bei der Hauptgärung beschreiben?
Danke im Voraus
Lg alex
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2009 um 19:37 |
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Hallo, Alex,
ja, Bier in der HG schmeckt so, wie Du das beschrieben hast: hefig-bitter
und manchmal auch etwas säuerlich (ist aber normal, wenn nicht
infiziert...).
Das mit der Bittere paßt so grob überschlagen. Genauer kann man es rechnen,
wenn wir wissen, wie lang Deine Gesamtkochzeit ist und wie Du Würzebruch
(nach welcher Zeit ist das denn bei Dir?) definierst.
Du mußt Geduld haben (leider), aber der hefige Geschmack und die starke,
kratzige Bittere wird verschwinden nach etwa 3 Wochen Lagerung. Dauert aber
um so länger, je stärker Du hopfst. Da Du aber schwach gehopft hast, müßte
das Bier etwa ab der 2. Woche Lagerung rund schmecken.
Gruß
Michael
[Editiert am 17.6.2009 um 19:38 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 127 Registriert: 5.4.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2009 um 19:47 |
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Hallo Michael,
danke für die schnelle Antwort,
Würzebruch war so ca. nach 20 min. danach hab ich noch ca. 70min gekocht.
Gruß
Alex
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2009 um 19:57 |
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Hi,
irgendwie stehe ich noch ein wenig auf dem Schlauch. Die erste Gabe erfolgt
nach 20 Min. Kochen = Beginn Würzebruch. Das heißt Gesamtkochzeit = 90
Min.? Dann kochst Du die erste Gabe 70 Min. und die 2. Gabe 50 Min. oder
was? Hilf mir doch mal bitte auf die Sprünge.
EDIT: ich glaube, jetzt habe ich es: 1. Gabe kocht 90 Min., die 2. 70 Min.
richtig???
EDIT 2: Dann kommen bei 13°P Stammwürze ziemlich genau 13 IBU `raus.
[Editiert am 17.6.2009 um 20:02 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 127 Registriert: 5.4.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2009 um 20:10 |
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Zitat von tauroplu, am 17.6.2009 um
19:57 | Hi,
irgendwie stehe ich noch ein wenig auf dem Schlauch. Die erste Gabe erfolgt
nach 20 Min. Kochen = Beginn Würzebruch. Das heißt Gesamtkochzeit = 90
Min.? Dann kochst Du die erste Gabe 70 Min. und die 2. Gabe 50 Min. oder
was? Hilf mir doch mal bitte auf die Sprünge.
EDIT: ich glaube, jetzt habe ich es: 1. Gabe kocht 90 Min., die 2. 70 Min.
richtig???
EDIT 2: Dann kommen bei 13°P Stammwürze ziemlich genau 13 IBU `raus.
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ja genau
1. Gabe 90min
2. Gabe 70min
also das passt dann glaub ich ganz gut
*freu*
Danke
Gruß
Alex
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2009 um 08:53 |
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Hallo,
mich wundert gerade, dass die Bitterhopfung hier in zwei Gaben unterteilt
ist.
Ich hab zwar bei Rezepten mal die Angabe "zu Kochbeginn" oder auch "nach
dem Würzebruch" gelesen (wobei gleiche Autoren auch immer gleiche
Zugabezeiten für Bitterhopung verwenden),
aber dass man die beiden Zugabezeiten kombiniert hab ich noch nie
gesehen.
Gibt es gute Gründe das so zu machen. Bzw. macht es überhaupt einen
Unterschied ob ich erst nach Würzebruch oder zu Kochbeginn Hopfen zugebe
(die minimal geringere Bitterstoffausbeute im ersten Fall mal
aussenvorgelassen) ?
Grüsse
Matthias
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2009 um 09:07 |
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Soviel ich weiß wird die Bitterstoffausbeute vor Würzebruch durch
Eiweißbindung schlechter.
Nach Würzebruch sind die Eiweiße denaturiert.
Bei Vorderwürzehopfung rechne ich immer 10% Verlust mit ein.
Stefan
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 18.6.2009 um 11:49 |
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Zitat: | mich wundert gerade,
dass die Bitterhopfung hier in zwei Gaben unterteilt ist.
Ich hab zwar bei Rezepten mal die Angabe "zu Kochbeginn" oder auch "nach
dem Würzebruch" gelesen (wobei gleiche Autoren auch immer gleiche
Zugabezeiten für Bitterhopung verwenden),
aber dass man die beiden Zugabezeiten kombiniert hab ich noch nie
gesehen. |
Der Grund für diese Art der Hopfung,
also Zugabe vor und nach dem Würzebruch, ist mir auch nicht klar.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2009 um 22:19 |
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Die Gerbstoffe des Hopfen reagieren doch mit dem Eiweiss und führen so zu
einem besseren Bruch.
(Ich hoffe ich habe das noch richtig im Kopf)
Dass die Bitterstoffausbeute abnimmt tönt dann irgendwie auch logisch
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 48 Registriert: 17.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.6.2009 um 12:31 |
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deswegen macht man ja auch die VWH fürs Aroma weil die Bitterstoffe das
Eiweiß dann in Komplexen binden (Bitterstoffe kommen dadurch nicht zum Zug
und das Hopfenaroma steigt) und so nen sauberen Bruch bewirkt und wenn ich
dann nach Bruch meine Bitterhopfung mache können die Bitterstoffe sauber
isomerisieren weil kein oder nur sehr wenig freies Eiweiß noch da ist
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 22.6.2009 um 13:21 |
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Hallo Leibi,
Zitat: | deswegen macht man ja
auch die VWH fürs Aroma weil die Bitterstoffe das Eiweiß dann in Komplexen
binden (Bitterstoffe kommen dadurch nicht zum Zug und das Hopfenaroma
steigt) |
Dass die Bitterstoffe bei der VWH nicht
zum Zug kommen, kann ich nicht bestätigen. Nicht alle Bitterstoffe werden
gebunden, sondern nur 10%. Wenn ich VWH mache, dann mache ich keine
zusätzliche Bitterhopfung, sondern nehme gegenüber der Bitterhopfung nach
Würzebruch nur 10% mehr Hopfen.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 22.6.2009 um 13:23 von Steinbrauer]
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