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Autor: Betreff: Rezept für Honigbier
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Beiträge: 478
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.11.2009 um 20:10  
Hi,
ein Arbeitskollege hat mir mal ein Honigbier zum kosten gegeben, ohne jetzt Werbung machen zu wollen, das Bier hieß Odintrunk oder so.
Hat jemand mal versucht so ein Bier zu brauen?
Ich fand es vom Geschmack nicht schlecht und es passt ja auch bald zu Weihnachten. *g*
Gruß Rocco


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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2009 um 21:50  
Hallo Rocco!

Ich habe auch mal den Odintrunk verkostet und ihn für sehr süß befunden.
Man wird es mit dieser "Restsüße" nicht als Hobbybrauer hinbekommen, ich schätze, der Honig wird in der Brauerei erst nach der Filtration zugegeben.
Das Bier wäre so also wohl noch gärfähig, da keine Hefe mehr drin rumschwimmt tut es das wohl nicht.
...vielleicht haben die aber auch einen anderen Trick...
Selbst gemacht würde es nach Honigzugabe munter weitergären und es bleibt nicht viel vom süßen Honig übrig.

In schweren Weihnachtböcken wird aber gerne mal mit Honig gearbeitet, so um 0,5-1kg (und mehr) auf 20ltr.
Ich habe zweimal mit Honig als Zugabe gearbeitet, in beiden Fällen harmonisierte sich der Honiggeschmack/-aroma erst nach längerer Lagerung mit dem Bockbier.
Das kann von Honig zu Honig oder/und Hefe/Schüttung sicher auch anders sein.

Uwe


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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 1
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Beiträge: 9
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 11:48  
Hallo,

Honig enthält soweit ich weiß aber auch immer nicht vergärbaren Zucker, so sollte immer eine gewisse Honigsüße auch nach der Gärung übrig bleiben.
Im Forum von www.honigweinkeller.de findet man bestimmt Experten die weiterhelfen können.

Gruß Alex
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 12:41  
Hallo Alex!

Der Gehalt an unvergärbaren Zuckern (Triosen?) im Honig ist nicht soo groß.
Ein reiner Honigtrunk, wo also nur der Honig als Zuckerlieferant verwendet wird, vergärt zu "negativen" Platowerten
(Alkhol hat eine geringere Dichte als Wasser). Orangenblütenhonig gehört zu den Sorten mit vergleichsweise
hohem Gehalt an unvergärbaren (bzw. schwer vergärbaren) Zuckerarten.

Soweit ich mich erinnern kann, schmeckte der Odinstrunk damals erheblich süßer, als es mit unvergärbaren Zuckern
darstellbar wäre...sofern nicht "gepanscht" wurde, z.B. mit etwas ähnlichem, wie Mostfein oder gar Süßstoff...

Uwe


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nfaa
Beiträge: 576
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 13:31  
Habe einmal 2 gleich gebraute Honigböcke getestet. Eine Kostprobe von heure, eine ein Jahr alt.
Den heurigen Honigbock konnte man vor Süße und Kratzigkeit nicht trinken, der ein Jahr alte war sehr stark, klar und sehr gut ausgewogen.

Gruß, Gerald
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flinsstone
Beiträge: 252
Registriert: 4.11.2008
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 15:02  
Hallo,
kenne diesen Odintrunk nicht, aber wenn man Honig vergärt und noch süße will, dann muss man die Gärung abbrechen. Ich mache das durch erhitzen, damit die Hefe abgetötet wird.
LG Manfred
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ZeroDome
Beiträge: 1478
Registriert: 3.3.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 16:00  
Dann müsste man also ähnlich wie beim Malzbier mit Co2 im Keg aufcarbonisieren. Nur eben zuerst das normale Bier vergären lassen, dann Honig zu und dann pasteurisieren.
(oder Honig erst nach pasteurisieren dazu?-Fremdhefen im Honig?)

Wie könnte man das denn handhaben:

Zb im normalen Gärfass gären lassen und dann den ganzen Sud mit möglichst wenig Hefe in einen Einkocher geben und auf 70-80° erhitzen? Oder entsteht da vllt. irgendwas schlechtes? Meine mich zu erinnern, dass die Hefe, auch wenn dann nur noch wenig davon vorhanden ist, bei Erhitzung einen schlechten Geschmack produzieren kann!?


lg Dominic


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Viele Grüße
Dominic
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Beiträge: 478
Registriert: 25.1.2005
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.11.2009 um 17:53  
Hmm, hört sich ja schonmal Interessant an.
Muß man wohl herumexperimentieren. :puzz:


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Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 7
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Beiträge: 48
Registriert: 30.4.2010
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 16:01  

Zitat von ZeroDome, am 9.11.2009 um 16:00

Wie könnte man das denn handhaben:

Zb im normalen Gärfass gären lassen und dann den ganzen Sud mit möglichst wenig Hefe in einen Einkocher geben und auf 70-80° erhitzen? Oder entsteht da vllt. irgendwas schlechtes? Meine mich zu erinnern, dass die Hefe, auch wenn dann nur noch wenig davon vorhanden ist, bei Erhitzung einen schlechten Geschmack produzieren kann!?

lg Dominic


...und wenn man dazu eine untergärige Hefe nimmt - bräuchte man die dann nicht so hoch erhitzen, weil die früher abstirbt?
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 16:11  
Ich mach mir auch gerade Gedanken über ein Honigbierrezept.
Mein erster Gedanke wäre folgender:
8 kg PiMa, 2 kg helles Weizenmalz und nach dem Whirlpool 2kg Honig in die heiße Würze.
Hab noch 100g Saphir, die würde ich als Vorderwürzehopfung nehmen und mit Perle auf ca 25 IBU aufbittern, keine weitere Aromahopfung. Etwas mehr Alkohol wäre sicher auch nicht verkehrt, ich denke da so an 14-15°P.
Das ganze mit einer Trappistenhefe, müsste doch was werden, oder?

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 19:16  
Hi Stefan,

ich hab mal einen Honig-Barley Wine gemacht.


Der Honig-Barley Wine ging so (für 10 L):

3500 g PiMa
500 g Mela

HG 12 l
NG 8 l

Eingemaischt bei 60° ergab 55°
30 min Rast (Mittagessen)
45 min Rast 62°
45 min Rast 72°


90 min Hopfenkochen mit Saphir-Dolden.
15 gr Vorderwürze
15 gr nach 45 min
20 gr 10 min vor Kochende.

Ergab 21° Plato

Angestellt mit 1 Päckchen W 34/70

Nach 3 Wochen Hauptgärung war das Bier auf 6,3° Plato runter und durch Verkostungen auf 9 L geschrumpft. Dann hab ich noch 1 Kilo Waldhonig dazu gegeben.
Komme dann so schätzungsweise auf 30° Plato. Der Waldhonig war die billigste Sorte aus dem Norma (Honig aus Nicht-EU Ländern).

Nach weiteren 3 Wochen HG hab ich dann, ohne noch irgenwas zuzugeben abgefüllt (die letzte Woche HG bei 15° C).

Die Hefe hat den Honig nicht geschafft und so blieb eine starke likörartige Honig-Restsüsse. Dann lag er noch 4 Monate im Keller bei 15° und hat tatsächlich noch CO² im richtigen Maß aufgebaut.





m.f.g
René


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 10.11.2010 um 23:12  
Ich spare auch wo möglich. Beim Honig bin ich aber von der Discounterware weg.
Als ich noch gelegentlich Met gemacht habe, wurde der immer mal etwas "schärflich" im Geschmack, was sich in der Lagerung aber wieder etwas legt.
Bei Honig besserer Qualität habe ich das nicht mehr gehabt.

Ich kaufe gerne meinen Honig bei Göken ist dort recht günstig, auch der Portofrei-Bestellwert (Papa ante Portas).
Wer Spezialitäten und Exotica sucht, wird vielleicht bei der Honigfee fündig.

...wie üblich habe ich mit denen - außer als zufriedener Kunde - nichts zu tun! ;)

Mit dem ganzen Kilo hast Du die Hefe wahrscheinlich erschreckt, besser wäre 2x 1 Pfund oder kleinere Portionen gewesen.
Hast Du mal den Dichte-Wert gemessen, bis zum Gärendpunkt?

Wobei das mit dem Zuckern bis zum alkoholbedingten Absterben der Hefe manchmal so eine Sache ist.
Ich hatte mal einen Bierlikör gemacht, der wirklich lange immer wieder nachgezuckert wurde.
Als sich ewig nichts mehr in Sachen Gärung tat, habe ich geschönt, nach Geschmack gesüßt und abgefüllt.
Die Flaschen standen dann länger in der Wärme rum und die eine oder andere wurde konsumiert.
Doch auf einmal hatten die nicht mehr sichtbaren Hefereste in den Flaschen wieder Bock auf eine kleine Gärung - nichts wildes, aber erkennbares Sediment und ein moussierender Likör!
Es hat ihm aber nichts genutzt, er wurde trotzdem ausgetrunken! ;)

Uwe


[Editiert am 10.11.2010 um 23:14 von Uwe12]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 11.11.2010 um 13:09  

Zitat:
Wobei das mit dem Zuckern bis zum alkoholbedingten Absterben der Hefe manchmal so eine Sache ist.


genau! Eigentlich eine einfache Sache die beim Obstwein oft angewendet wird. Einfach immer wieder nachzuckern bis die Hefe abkratzt.
Der Barley-Wine wurde auf dem mitteldeutschen Treffen verkostet und refraktometriert (ich hatte da noch kein Refraktometer). Wenn ich mich recht erinnere hatte er noch 17 Brix.
Wenn ich mal von 29°P ausgehe heißt das, dass Bier hatte ca. 12° Alk. Das hätte ich der W 34/70 nicht zugetraut! Auch das sich tatsächlich noch CO2 entwickelt hat war überraschend. So was kann auch mal in die Hose bzw. auf den Kellerboden gehen!

Der billige Waldhonig aus Nicht-EU-Ländern war leicht bitter und hat zu diesem Bier sehr gut gepasst. Das gab so einen leichten Campari-Geschmack.

Da das Bier ja moussierte war es ja eigentlich eher ein starker Honigbock. Damit konnte ich sogar einige der alten Hasen auf dem Treffen zum erstaunen bringen.
Sie waren einfach von der starken Restsüsse des Bieres überrascht! Schon deshalb hat sich das brauen gelohnt!!

m.f.g
René


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