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Autor: Betreff: Pils brauen??? Bei diesen Temperaturen möglich?
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Beiträge: 60
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 12:57  
Hallo zusammen,

ich möchte gerne ein Pils brauen, welches ja nur bei kühleren Temperaturen möglich ist.
Da ich relativ neu bin, würde mich interessieren, ob eine Pils Brauung bei diesen Temperaturen (bzw. bei Kellertemperatur) möglich ist bzw. sinn macht?

Könnt ihr REzepte aus der Datenbank empfehlen?

Danke und viele Grüße
Bulli
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 13:14  
Es wäre noch interessant zu erfahren, um welche Temperatur es sich handelt.

Stefan
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Beiträge: 60
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 13:28  
also die genaue Temperatur habe ich noch nicht gemessen. Aber "normale" Kellertemperaturen, nicht geheizt. Schätze mal so ca. 14-16 Grad.
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 14:00  
14°-16°C ist für ein Pils zu warm.
Dazu kommt noch, dass sich der Sud während der Gärung selbst noch um ein paar Grad erwärmt.
Ideal ist eine Gefriertruhe mit einem UT 200 gekoppelt, da kann man die Temperatur beliebig einstellen.
Nicht böse sein, aber ich verstehe nicht ganz, wie man fragen kann, ob eine gegebene Temperatur geeignet ist, diese aber weder gemessen hat noch kennt.

Stefan
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 14:42  
Hallo,

traditionell werden ja untergärige Biere nur im Winter gebraut, insofern bist du schon auf dem richtigen Weg.

Mein Keller hat momentan zwischen 8 - 10 Grad; mein letztes Pils ist hier gerade in der Nachgärung. Es könnte ruhig noch etwas kühler sein.

Ich habe dazu bei anderen Suden das Fass in einen großen Wasserbottich gestellt, den ich jeden Tag mit Schnee und Eis kräftig aufgefüllt habe. Dadurch erreichte ich Temperaturen von 6-4 Grad, was für meine Brauereihefe optimal wäre.
Diesmal war ich zu faul dazu. Mal sehen...

Also, schau' mal, es soll ja noch ein paar Tage kalt bleiben, vielleicht kommst du ja im Keller auf 10 Grad oder kühler, dann lohnt sich das Pils.

Rezept - naja:

100% PiMa,
1:3 einmaischen
57° 10'
62° 45 - 60'
72° 20-30'
Nachguß 1:1,5

Hopfen auf 30 IBU, vielleicht 2 Gaben, davon eine gegen Ende der Kochung.

Viel Erfolg
Tino


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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 14:44  
Hallo,

Pils würde ich so kalt vergären wie die Hefe gerade noch zulässt. Durchaus auch unter der unteren Arbeitsgrenze der Hefe.
Bsw. die 2001 Urquell Lager hat eine Arbeitstemp von 9-14°C. Hier würde ich nach dem Ankommen die Gärung bei 6-8°C weiterlaufen lassen.
Damit dir die Gärung dann aber nicht einschläft brauchst du eine sehr gut konditionierte UG Hefe u. davon reichlich.
Mit einer frisch erweckten UG-Hefe aus dem Wyeast-Beutel wirds wahrscheinlich nicht ganz werden.
Am besten du besorgst dir eine ordentliche Menge frischer Brauereihefe von einer Hausbrauerei in deiner Nähe.

Ich hab derz. 10°C bei mir im Keller (gemessen).
Werde jetzt auch wieder UG brauen, werde mit einem hellen Lager beginnen u. dieses bei den gegebenen Kellertemperaturen vergären.
Mit diesem Sud gewöhne ich die frische Hefe an ihren Job bei mir im Keller.
Der dritte Sud mit dieser Hefe soll dann auch ein Pils werden, diesen werde ich dann aber im Kühlschrank vergären.

Gruß

Marvin


[Editiert am 4.1.2010 um 14:45 von marvin]



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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 17:41  
Hallo,

in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell die W-34/70 und S-189.

VG, Markus
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 18:57  
Hallo Markus,

ich gebe dir Recht mit deiner Aussage für ein neutrales UG Helles, Lager, Märzen u. sonstiges.
Die 2112 Californian Lager bringt selbst bei 18°C noch super Lagerbiere zu stande.
Aber die Frage oben war ja nach einem Pils u. meine Erfahrung ist die, dass für ein authentisches Pils eine kalte u. langsame HG essentiell ist. Bei 14°C gehen dir die UG-Hefen ab wie Hupe und ist die Gärung zu stürmisch, wird durch das Entweichen der Kohlensäure auch viel Hopfenaroma (Geschmack u. Geruch) ausgetrieben. Wenn die Hopfenblume fehlt, ists für mich kein Pils.
Pils zu brauen ist für mein Dafürhalten die Kür im UG-Brauen u. um ein echtes Ergebnis zu erhalten relativ aufwändig, nicht nur bei der Gärung.

Gruß

Marvin


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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 20:29  

Zitat von ggansde, am 4.1.2010 um 17:41
Hallo,

in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell die W-34/70 und S-189.

VG, Markus


Hallo Markus,

die S-189 gibt´s doch m.E. nur im 500 Gramm Pack. Wie lagerst Du denn so ein angebrochenes Päckchen ?? Oder portionierst Du es und frierst ein?

Gruß

Jürgen


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Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2010 um 22:55  

Zitat von Brauerchen von Soest, am 4.1.2010 um 20:29

Zitat von ggansde, am 4.1.2010 um 17:41
Hallo,

in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell die W-34/70 und S-189.

VG, Markus


Hallo Markus,

die S-189 gibt´s doch m.E. nur im 500 Gramm Pack. Wie lagerst Du denn so ein angebrochenes Päckchen ?? Oder portionierst Du es und frierst ein?

Gruß

Jürgen


Hey,

Bei Candirect gabs die jedenfalls mal in kleineren Gebinden abgepackt zu kaufen.

lg Dominic


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Viele Grüße
Dominic
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 5.1.2010 um 08:29  
Hallo Jürgen,

ich habe sie in der Tat von Candirect. Die haben sie damals in evakuierten 11,5 g Päckchen verkauft.

Hallo Marvin,

Du hast natürlich recht, wenn Du mit dem "authentischen Pils" ein Pils von norddeutschen Typ meinst. Hopfenaroma wird bei schnellerer Gärung schon ausgetrieben. Aber auch hier gäbe es Methoden um die erwünschte Hopfenblume zu erreichen, z.B. Hopfenstopfen (Es gibt ja auch diese Aromaextrakte, die aber bei mir nie eine spürbare Wirkung gezeigt haben). Um es wirklich authentisch zu haben, müsste man es aber auch filtern, da selbst gut sedimentierende Hefen eine leichte Trübung hinterlassen und immer einen leicht hefigen Geschmack im Bier ergeben, der hierbei nicht gewünscht ist. Beim böhmischen Typ könnte man schon wieder diskutieren, ob es wirklich einen merklichen Unterschied macht, da das Hopfenaroma von der malzigen Note des Pils schon wieder überlagert werden kann.
Letztendlich geht es aber auch um die Praktikabilität. Viele werden keine auf kalte Temperaturen konditionierte UG-Brauereihefe zur Verfügung haben und auf die kommerziell erwerblichen Produkte zurückgreifen. Gar nicht auszudenken, wie lange ich auf mein fertiges Bier warten müsste, wenn die Gärung bei 14 °C schon 3-4 Wochen dauert oder gar ganz einschläft.

VG, Markus
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 5.1.2010 um 12:24  
> keine auf kalte Temperaturen konditionierte UG-Brauereihefe zur Verfügung haben
Und so sagte der Braumeister auf die Frage nach der optimalen Gärtemperatur der überlassenen UG-Hefe: 16 Grad!

Klar, bei diesen hohen ZKGs! ;)

Zum Glück mag ich gar kein Pils, da muß ich den Aufwand nicht treiben. :)

Uwe


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 5.1.2010 um 14:02  
Meine Hefequelle (mittelständische Brauerei mit ~100.000 hl/a) lässt das Pils laut Aussage des Braumeisters auch bei 12°C gären. Niedrigere Temperaturen würden wahrscheinlich zu so langen Gärzeiten führen, dass es unwirstchaftlich würde.


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Gruß vom Berliner
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Schroedinger
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2010 um 09:19  
Hallo!



Gibt es große Nachteile wenn man Pils sehr kalt vergärt? Bei uns dauert die Gärung jetzt schon fast 2 Wochen. Die Schnellvergärprobe hat 3°P, das Bier noch ca. 5°P. Der Gärbehälter steht im gleichen Raum wie beim letzten Mal. Wir haben nicht so drauf geachtet, daß es da diesmal nur so 3-5°C hat.


Grüße


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Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind; ach, wie gut daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß!“
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2010 um 09:28  
Bis auf die längere Gärdauer wirst Du bei einem Pils nur geschmackliche Vorteile haben.

Stefan
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Tudo
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2010 um 10:00  
Hallo!

Beim letzten Sud, den wir mit einer Braugemeinschaft gemacht haben sind wir vom Wintereinbruch überrascht worden. So kühlte sich der Sud in der ersten Woche von ursprünglichen 14°C langsam aber sicher auf 10°C und in der nächsten Woche noch weiter ab. Zu guter letzt hatte das Jungbier eine Temperartur von 5°C und konnte erst nach gut drei Wochen abgefüllt werden.

Geschmacklich ist es das beste Bier, das wir je produziert haben. Eigentlich produziert die Brauereihefe die wir verwendet haben immer Diacetyl ohne Ende, so dass die Biere erst nach mind. vier Wochen Lagerung genießbar sind.
Dieses Bier war nach einer Woche in der Flasche schon spitze. Es muss mit der verlängerten Gärzeit zusammenhängen, in der die Hefe das Diacety vermutlich schon selbst beseitigt hat.

Gruß
Udo
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2010 um 10:37  
Hallo, ich bin auch Pilsbrauer, da ich Pils am liebsten trinke
Ich bekomme meine Hefe aus der Brauerei. Schöne 2 Liter Reinzuchthefe. Laut Braumeister ist diese Untergärie Hefe für eine Gärtemperatur
von 18°C. Bei dieser Temperatur habe ich meine 40 Liter in 36 h durchgegoren. Im Druckfass noch mal 6 Tage Nachgärung mit 10% Speise und dann 6 Wochen in den Kühlschrank. Mittlerweile schmeckt es nach meinem Geschmack perfekt und mit Diacetyl habae ich keine probleme.

Gruß, Guido
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 22.1.2010 um 11:19  
Hallo,

UG-Brauereihefe für 18°C ??? Dass die von einer Brauerei eingesetzt wird finde ich seltsam, aber vielleicht will man ja an der Kühlung sparen..

meine Erfahrungen sind wie die von Tudo:
Ich hab Anfang Dez. 2009 den letzten "OG-Sud" gemacht mit der Wyeast California Lager 2112 (14 - 20 °C)
Hatte witterungsbedingt 11°C im Keller u. die HG hatte fast 3 Wochen gedauert. Nach 1 Woche Flaschennachgärung hab ich mal eine probiert u. war begeistert. Astreines UG-Profil. Der Unterschied zu den Sommerbieren, die ich mit dieser Hefe über die wärmere Jahreszeit gemacht habe hatte war enorm. Damals hatte ich so ca. 17 - 18°C. Die hatten immer etwas mehr obergärige Tendenzen.

Jetzt hab ich die 2001 Urquell Lager bei 9-10°C am arbeiten. Dauert auch schon fast 2 Wochen.

Aber ich finde, dass sich das warten lohnt.

Marvin


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Schroedinger
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Zitat von Boludo, am 22.1.2010 um 09:28
Bis auf die längere Gärdauer wirst Du bei einem Pils nur geschmackliche Vorteile haben.

Stefan


:thumbup: Das freut mich!

Viele Grüße


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