Member Beiträge: 60 Registriert: 2.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 12:57 |
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Hallo zusammen,
ich möchte gerne ein Pils brauen, welches ja nur bei kühleren Temperaturen
möglich ist.
Da ich relativ neu bin, würde mich interessieren, ob eine Pils Brauung bei
diesen Temperaturen (bzw. bei Kellertemperatur) möglich ist bzw. sinn
macht?
Könnt ihr REzepte aus der Datenbank empfehlen?
Danke und viele Grüße
Bulli
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 13:14 |
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Es wäre noch interessant zu erfahren, um welche Temperatur es sich
handelt.
Stefan
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 60 Registriert: 2.1.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 13:28 |
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also die genaue Temperatur habe ich noch nicht gemessen. Aber "normale"
Kellertemperaturen, nicht geheizt. Schätze mal so ca. 14-16 Grad.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 14:00 |
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14°-16°C ist für ein Pils zu warm.
Dazu kommt noch, dass sich der Sud während der Gärung selbst noch um ein
paar Grad erwärmt.
Ideal ist eine Gefriertruhe mit einem UT 200 gekoppelt, da kann man die
Temperatur beliebig einstellen.
Nicht böse sein, aber ich verstehe nicht ganz, wie man fragen kann, ob eine
gegebene Temperatur geeignet ist, diese aber weder gemessen hat noch
kennt.
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 14:42 |
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Hallo,
traditionell werden ja untergärige Biere nur im Winter gebraut, insofern
bist du schon auf dem richtigen Weg.
Mein Keller hat momentan zwischen 8 - 10 Grad; mein letztes Pils ist hier
gerade in der Nachgärung. Es könnte ruhig noch etwas kühler sein.
Ich habe dazu bei anderen Suden das Fass in einen großen Wasserbottich
gestellt, den ich jeden Tag mit Schnee und Eis kräftig aufgefüllt habe.
Dadurch erreichte ich Temperaturen von 6-4 Grad, was für meine Brauereihefe
optimal wäre.
Diesmal war ich zu faul dazu. Mal sehen...
Also, schau' mal, es soll ja noch ein paar Tage kalt bleiben, vielleicht
kommst du ja im Keller auf 10 Grad oder kühler, dann lohnt sich das
Pils.
Rezept - naja:
100% PiMa,
1:3 einmaischen
57° 10'
62° 45 - 60'
72° 20-30'
Nachguß 1:1,5
Hopfen auf 30 IBU, vielleicht 2 Gaben, davon eine gegen Ende der
Kochung.
Viel Erfolg
Tino
____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 14:44 |
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Hallo,
Pils würde ich so kalt vergären wie die Hefe gerade noch zulässt. Durchaus
auch unter der unteren Arbeitsgrenze der Hefe.
Bsw. die 2001 Urquell Lager hat eine Arbeitstemp von 9-14°C. Hier würde ich
nach dem Ankommen die Gärung bei 6-8°C weiterlaufen lassen.
Damit dir die Gärung dann aber nicht einschläft brauchst du eine sehr gut
konditionierte UG Hefe u. davon reichlich.
Mit einer frisch erweckten UG-Hefe aus dem Wyeast-Beutel wirds
wahrscheinlich nicht ganz werden.
Am besten du besorgst dir eine ordentliche Menge frischer Brauereihefe von
einer Hausbrauerei in deiner Nähe.
Ich hab derz. 10°C bei mir im Keller (gemessen).
Werde jetzt auch wieder UG brauen, werde mit einem hellen Lager beginnen u.
dieses bei den gegebenen Kellertemperaturen vergären.
Mit diesem Sud gewöhne ich die frische Hefe an ihren Job bei mir im
Keller.
Der dritte Sud mit dieser Hefe soll dann auch ein Pils werden, diesen werde
ich dann aber im Kühlschrank vergären.
Gruß
Marvin
[Editiert am 4.1.2010 um 14:45 von marvin]
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 17:41 |
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Hallo,
in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier
so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es
kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell
die W-34/70 und S-189.
VG, Markus
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 18:57 |
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Hallo Markus,
ich gebe dir Recht mit deiner Aussage für ein neutrales UG Helles, Lager,
Märzen u. sonstiges.
Die 2112 Californian Lager bringt selbst bei 18°C noch super Lagerbiere zu
stande.
Aber die Frage oben war ja nach einem Pils u. meine Erfahrung ist die, dass
für ein authentisches Pils eine kalte u. langsame HG essentiell ist. Bei
14°C gehen dir die UG-Hefen ab wie Hupe und ist die Gärung zu stürmisch,
wird durch das Entweichen der Kohlensäure auch viel Hopfenaroma (Geschmack
u. Geruch) ausgetrieben. Wenn die Hopfenblume fehlt, ists für mich kein
Pils.
Pils zu brauen ist für mein Dafürhalten die Kür im UG-Brauen u. um ein
echtes Ergebnis zu erhalten relativ aufwändig, nicht nur bei der Gärung.
Gruß
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 20:29 |
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Zitat von ggansde, am 4.1.2010 um
17:41 | Hallo,
in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier
so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es
kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell
die W-34/70 und S-189.
VG, Markus |
Hallo Markus,
die S-189 gibt´s doch m.E. nur im 500 Gramm Pack. Wie lagerst Du denn so
ein angebrochenes Päckchen ?? Oder portionierst Du es und frierst ein?
Gruß
Jürgen ____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2010 um 22:55 |
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Zitat von Brauerchen von Soest, am 4.1.2010 um
20:29 | Zitat von ggansde, am 4.1.2010 um
17:41 | Hallo,
in meinem Keller sind es so etwa 13 - 14 °C. Das reicht allemal um ein Bier
so neutral zu vergären, dass man es durchaus als UG bezeichnen kann. Es
kommt auch zu einem guten Teil auf den Hefestamm an. Ich benutze aktuell
die W-34/70 und S-189.
VG, Markus |
Hallo Markus,
die S-189 gibt´s doch m.E. nur im 500 Gramm Pack. Wie lagerst Du denn so
ein angebrochenes Päckchen ?? Oder portionierst Du es und frierst ein?
Gruß
Jürgen |
Hey,
Bei Candirect gabs die jedenfalls mal in kleineren Gebinden abgepackt zu
kaufen.
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2010 um 08:29 |
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Hallo Jürgen,
ich habe sie in der Tat von Candirect. Die haben sie damals in evakuierten
11,5 g Päckchen verkauft.
Hallo Marvin,
Du hast natürlich recht, wenn Du mit dem "authentischen Pils" ein Pils von
norddeutschen Typ meinst. Hopfenaroma wird bei schnellerer Gärung schon
ausgetrieben. Aber auch hier gäbe es Methoden um die erwünschte Hopfenblume
zu erreichen, z.B. Hopfenstopfen (Es gibt ja auch diese Aromaextrakte, die
aber bei mir nie eine spürbare Wirkung gezeigt haben). Um es wirklich
authentisch zu haben, müsste man es aber auch filtern, da selbst gut
sedimentierende Hefen eine leichte Trübung hinterlassen und immer einen
leicht hefigen Geschmack im Bier ergeben, der hierbei nicht gewünscht ist.
Beim böhmischen Typ könnte man schon wieder diskutieren, ob es wirklich
einen merklichen Unterschied macht, da das Hopfenaroma von der malzigen
Note des Pils schon wieder überlagert werden kann.
Letztendlich geht es aber auch um die Praktikabilität. Viele werden keine
auf kalte Temperaturen konditionierte UG-Brauereihefe zur Verfügung haben
und auf die kommerziell erwerblichen Produkte zurückgreifen. Gar nicht
auszudenken, wie lange ich auf mein fertiges Bier warten müsste, wenn die
Gärung bei 14 °C schon 3-4 Wochen dauert oder gar ganz einschläft.
VG, Markus
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.1.2010 um 12:24 |
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> keine auf kalte Temperaturen konditionierte UG-Brauereihefe zur
Verfügung haben
Und so sagte der Braumeister auf die Frage nach der optimalen Gärtemperatur
der überlassenen UG-Hefe: 16 Grad!
Klar, bei diesen hohen ZKGs!
Zum Glück mag ich gar kein Pils, da muß ich den Aufwand nicht treiben.
Uwe ____________________
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.1.2010 um 14:02 |
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Meine Hefequelle (mittelständische Brauerei mit ~100.000 hl/a) lässt das
Pils laut Aussage des Braumeisters auch bei 12°C gären. Niedrigere
Temperaturen würden wahrscheinlich zu so langen Gärzeiten führen, dass es
unwirstchaftlich würde.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 164 Registriert: 19.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2010 um 09:19 |
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Hallo!
Gibt es große Nachteile wenn man Pils sehr kalt vergärt? Bei uns dauert die
Gärung jetzt schon fast 2 Wochen. Die Schnellvergärprobe hat 3°P, das Bier
noch ca. 5°P. Der Gärbehälter steht im gleichen Raum wie beim letzten Mal.
Wir haben nicht so drauf geachtet, daß es da diesmal nur so 3-5°C hat.
Grüße
____________________ Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß!“ (K) ALL RITES REVERSED
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2010 um 09:28 |
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Bis auf die längere Gärdauer wirst Du bei einem Pils nur geschmackliche
Vorteile haben.
Stefan
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2010 um 10:00 |
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Hallo!
Beim letzten Sud, den wir mit einer Braugemeinschaft gemacht haben sind wir
vom Wintereinbruch überrascht worden. So kühlte sich der Sud in der ersten
Woche von ursprünglichen 14°C langsam aber sicher auf 10°C und in der
nächsten Woche noch weiter ab. Zu guter letzt hatte das Jungbier eine
Temperartur von 5°C und konnte erst nach gut drei Wochen abgefüllt
werden.
Geschmacklich ist es das beste Bier, das wir je produziert haben.
Eigentlich produziert die Brauereihefe die wir verwendet haben immer
Diacetyl ohne Ende, so dass die Biere erst nach mind. vier Wochen Lagerung
genießbar sind.
Dieses Bier war nach einer Woche in der Flasche schon spitze. Es muss mit
der verlängerten Gärzeit zusammenhängen, in der die Hefe das Diacety
vermutlich schon selbst beseitigt hat.
Gruß
Udo
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 457 Registriert: 12.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2010 um 10:37 |
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Hallo, ich bin auch Pilsbrauer, da ich Pils am liebsten trinke
Ich bekomme meine Hefe aus der Brauerei. Schöne 2 Liter Reinzuchthefe. Laut
Braumeister ist diese Untergärie Hefe für eine Gärtemperatur
von 18°C. Bei dieser Temperatur habe ich meine 40 Liter in 36 h
durchgegoren. Im Druckfass noch mal 6 Tage Nachgärung mit 10% Speise und
dann 6 Wochen in den Kühlschrank. Mittlerweile schmeckt es nach meinem
Geschmack perfekt und mit Diacetyl habae ich keine probleme.
Gruß, Guido
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2010 um 11:19 |
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Hallo,
UG-Brauereihefe für 18°C ??? Dass die von einer Brauerei eingesetzt wird
finde ich seltsam, aber vielleicht will man ja an der Kühlung sparen..
meine Erfahrungen sind wie die von Tudo:
Ich hab Anfang Dez. 2009 den letzten "OG-Sud" gemacht mit der Wyeast
California Lager 2112 (14 - 20 °C)
Hatte witterungsbedingt 11°C im Keller u. die HG hatte fast 3 Wochen
gedauert. Nach 1 Woche Flaschennachgärung hab ich mal eine probiert u. war
begeistert. Astreines UG-Profil. Der Unterschied zu den Sommerbieren, die
ich mit dieser Hefe über die wärmere Jahreszeit gemacht habe hatte war
enorm. Damals hatte ich so ca. 17 - 18°C. Die hatten immer etwas mehr
obergärige Tendenzen.
Jetzt hab ich die 2001 Urquell Lager bei 9-10°C am arbeiten. Dauert auch
schon fast 2 Wochen.
Aber ich finde, dass sich das warten lohnt.
Marvin
____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 164 Registriert: 19.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2010 um 12:22 |
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Das freut mich!
Viele Grüße ____________________ Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß!“ (K) ALL RITES REVERSED
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Antwort 18 |
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