Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 11.1.2010 um 17:57 |
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Hallo zusammen,
ich habe mich während meines Urlaubs erfolgreich mit dem Thema
Brauautomatisierung auseinandergesetzt. Etwas besonders dabei ist, dass ich
auf dem Mac arbeite (MacOS X 10.6.2), aber vieles sollte auch auf andere
Platformen übertragbar sein. Ich habe meine Erkenntnisse in einem
Wiki-Artikel zusammengeschrieben und den Artikel zur
Brauprozessautomatisierung um etwas Prosa erweitert. Mein Ziel ist es,
damit auch technisch unbewanderten Hobbybrauern zu ermöglichen die
Erläuterungen zu verstehen. Ich bin mit den Artikeln noch nicht ganz
fertig, würde mich aber üer Rückmeldung bereits in einer frühen Phase
freuen. Ich werde z.B. noch Bilder und Erläuterungen zu meiner Sudpfanne
auf Kochstar Glühweinautomatbasis einstellen. Dies wird aber noch ein wenig
brauchen, da ich dazu auch einiges wieder zerlegen muss.
Die Links zu den Artikeln:
http://wiki.hobbybrauer.de/index.php?title=Brauprozessautom
atisierung
http://wiki.hobbybrauer.de/index.php?title=Brauen_mit_Mac%2
C_Mash_It_und_1-Wire
Über Anmerkungen und Mitarbeit an den Artikeln wäre ich äusserst dankbar.
Alle Informationen aus Internet und Foren herauszuziehen war teilweise doch
recht mühsam. Vielleicht können wir alle ja gemeinsam eine Brauchbares
Kompendium zur Brauprozessautomatisierung inkl. praktischer Beispiele
schaffen. Ich fände es toll.
Gruß,
--Bernd
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 23.7.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2010 um 13:29 |
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Hey cool, hurra!
Mein Lieblingshobby auf meinem Lieblingsrechner, das wär was! Leider kenne
ich mich programmiertechnisch nicht gut genug aus, um das wirklich bei mir
selbst zum Laufen zu kriegen.
Zudem hege ich den Traum, meine Brauereisteuerung per iPhone zu
erledigen...
Beste Grüße, arne
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2010 um 17:08 |
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Zitat von psycho, am 11.1.2010 um
17:57 |
Über Anmerkungen und Mitarbeit an den Artikeln wäre ich äusserst dankbar.
Alle Informationen aus Internet und Foren herauszuziehen war teilweise doch
recht mühsam. Vielleicht können wir alle ja gemeinsam eine Brauchbares
Kompendium zur Brauprozessautomatisierung inkl. praktischer Beispiele
schaffen. Ich fände es toll.
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Toll,
was der Bernd hier gemacht hat!!
Ich selbst hätte nie die Zeit (geschweige denn einen Mac) gehabt, um das
Ganze zu dokumentieren.
Ich werde jedenfalls Infos aus Sicht von Mash-It mit ins Wiki einfließen
lassen.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2010 um 19:23 |
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Hallo bernd,
auch von meiner Seite Gratulation für diese gelungene Initiative.
Sobald ich etwas Zeit finde werde ich Informationen bezüglich meiner
Software integrieren.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2010 um 14:27 |
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Hallo,
würde mich noch interessieren, wie Deine Ideen hierzu aussehen
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 187 Registriert: 20.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.1.2010 um 17:11 |
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Hallo
Mich würde interessieren, ob Mash It und 1-wire auf meinem alten Laptop
läuft, welches zuvor win95 drauf hatte, und ich jetzt OpenSuse installiert
habe ?
Bin Leie in Sachen Linux.....
Gruss mic
[Editiert am 14.1.2010 um 17:11 von Mic]
____________________
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.1.2010 um 22:02 |
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Hallo,
erstmal Danke für das Lob . Der Bedarfe einer Dokumentattion ergab sich quasi
von alleine. Leider hat mein zwei Sude von heute gezeigt, dass noch nicht
alles Gold ist.
Bei einem letzten Test vor den Suden ist mir aufgefallen, dass die
Schaltung des Rührwerksrelais jedesmal den Temperatursensor aus dem Tritt
brachte. Ich habe das Rührwerk daher ohne Steuerung betrieben, was aus
meiner Sicht auch nicht wirklich schlimm ist.
Beim ersten echten automatisierten Sud habe ich zu spüren bekommen, warum
es eine schlechte Idee ist das Relais für die Heizung so zu schalten, dass
es ohne Brausteuerung geschlossen (=Strom für Heizung an) ist. Die Idee
war, dass so eine manuelle Steuerung ohne weiteren Umschalter möglich wird.
Ein Problem entsteht nun aber, wenn man nach dem Erreichen der
Abmaischtemperatur die Brauprozesssteuerung für das Läutern abnimmt und
vergisst den Topf auszuschalten. Da die Brausteuerung entfernt wurde fing
der Topf mit geschlossenem Relais von alleine an zu heizen. Dies habe ich
zum Glück noch vor überschreiten der 80°C bemerkt. Meine erste Änderung
wird somit sein, dieses Verhalten zu ändern und für die manuelle Steuerung
das Relais per Handschalter zu überbrücken.
Beim zweiten Sud (läuft gerade) hatte ich den eigenartigen Effekt, dass
nach erreichen der Temperatur für die Maltoserast, die gemessene Temperatur
auf einmal ohne ersichtlichen Grund um 9°C abfiel (allerdings nicht abrupt
sondern stetig, wenn auch zu schnell für normale Abkühlung). Die Heizung
sprang daraufhin an und heizte in einer viel zu steilen Kurve an bis die
Temperatur für die Verzuckerungsrast erreicht war . Das war so etwas wie ein extremes Überschwingen.
Ich vermute jedoch, dass die Temperatur tatsächlich gar nicht abgefallen
war, sondern der Sensor falsche Werte geliefert hat und die Heizung somit
fälschlicherweise gestartet wurde. Leider habe ich das erst nach 15-20
Minuten mitbekommen und dann mit kalten Wasser die Temperatur auf die
Maltoserast gesenkt. Danach habe ich die Maltoserast manuell um die
fehlenden 20 Minuten verlängert und manuell die Verzuckerungsrast nochmal
angefahren. Ich bin mal gespannt, ob dennoch etwas trinkbares heraus
kommt...
Ich könnte mir vorstellen, dass mein Sensor einen Schlag hat. Sollte jemand
schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht haben wäre ich über Rückmeldungen
dankbar. Alle Erkenntnisse landen wie gehabt im Wiki.
@Mic: Ich könnt mir vorstellen, das zumindest das OWFS auf dem Linux-System
läuft. Es gibt für Linux sogar schon kompilierte Pakete, die per RPM
installiert werden können. Das OWFS läuft sogar auf Routerhardware. Ob Mash
It! jedoch auf dem Rechner läuft kann ich schwer beurteilen. Ich kann es
mir aber schon vorstellen... Versuch macht klug. Ich würde Dir raten,
zunächst Mash It! im Simulationsmodus zu testen. Wenn das funktioniert,
sollte der Rest auch gehen.
Gruß,
--Bernd
[Editiert am 14.1.2010 um 22:05 von psycho]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.1.2010 um 08:38 |
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Mash.it selbst sollte laufen; hab's bei mir auf Ubuntu 9.04 und 9.10
getestet, allerdings ohne owfs.
[Editiert am 15.1.2010 um 08:39 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 09:27 |
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Cool endlich mal einer mit Linux
Hoffe dass ich Dich bei Zeiten mal was fragen darf zum Thema Linux weil so
einfach is das gar nicht.
mfg Doppel ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist
auf meinem Mist gewachsen!"
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 09:55 |
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@Mic: Theoretisch steht dem nichst im Wege. Im Grunde sähe die Lösung dann
fast genauso aus wie die von Bernd, mit dem Unterschied, dass Du Linux
statt Mac OS verwendest (das ist inzwischen glaube ich auch eine
Linux-Abart).
@Bernd: Ich habe Dein Protokoll analysiert. Du hast eine Mail von mir... ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 11:19 |
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Hallo,
Zitat: | Ich könnte mir
vorstellen, dass mein Sensor einen Schlag hat. Sollte jemand schon einmal
ähnliche Erfahrungen gemacht haben wäre ich über Rückmeldungen dankbar.
Alle Erkenntnisse landen wie gehabt im Wiki. |
Dazu habe ich eine Anregung, welche mir schon seit langer Zeit im Kopf
rumschwirrt:
Man muss Fehlverhalten vom Heiz-System abfangen, indem man einen Alarm
ausgibt und die Heizung abschaltet wenn folgendes passiert:
1. Bei Aufheizphasen die erforderliche Temperatursteigerung nicht
erfolgt,
2. Bei Konstantphasen die Temperatur zu weit abfällt
3. Sich der Temperaturwert über einen längeren Zeitraum überhaupt nicht
ändert
Gründe für solche Probleme können in der Tat z.B. sein:
- Defekter Temperatur-Sensor
- Defekter GFA (Gasfeuerungsautomat)
- Probleme mit Ionisations-sensor
- Probleme mit Zünd-Elektrode
- Probleme mit Schalt-Relais
etc.
Ich wollte diese u.a. sicherheitsrelevanten Fehler-Erkennungen schon längst
eingebaut haben,
habs bisher vor mir hergeschoben
Ich hole dies demnächst nach.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 12:45 |
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@Thomas
Mash-It erkennt im Normalfall, ob ein Temperatursensor keine Werte mehr
liefert, oder ob ein Relais spinnt etc.
Es gibt extra Sicherheitsmechanismen und Notfallmaßnahmen (PANIC-Modus)
etc. um Fehler zu erkennen bzw. wieder aufsetzen und weitermachen zu
können, falls etwas schief gegangen ist.
In diesem Fall ist mir noch nicht klar, was die Ursache ist, OWFS hat
jedenfalls die Korrekten zustände der Relais gemeldet.
Zur Erläuterung: In dem Fall glaube ich nicht, dass es am Sensor liegt. Ich
hatte mir Bernds Temperatur-Diagramm und die MashIt-Log-datei angesehen.
Vielmehr glaube ich daran, dass das Rührwerk (Relais abgefallen?) hier eine
Rolle spielt.
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.1.2010 um 13:18 |
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Das Rührwerk halte ich für unwahrscheinlich (s.u.), könnte mir aber auch
die falschen Werte des Sensors nicht erklären (er hat Werte geliefert,
soviel steht fest).
Ich nutzen einen Glühweinautomaten von Kochstar. Der Hauptguss war 16l und
die Schüttung war 4,5kg. Ich hatte die Schüttung bei 50°C eingebracht. Der
Fehler ist gleich zu Beginn der Maltoserast aufgetreten wie man im
folgenden Bild sieht. Eigentlich gab es keine Rast, da die Temperatur
sofort wieder abfiel.
Das hätte Rührwerk dauerhaft laufen müssen, da ich es fest angeschlossen
hatte (also nicht über das Relais). Ich hatte bei Tests beobachtet, dass
ein Schalten des Rührwerksrelais den Temperatursensor aus den Tritt brachte
und dieser nur noch Fehler lieferte (ist bisher aber auch nur eine
Vermutung und trat bei der manuellen Steuerung über Mash It! nicht auf).
Diese Lesefehler hatten dann wegen zu vieler Retries einen Programmabbruch
von Mash It! zur Folge (der von Axel angesprochene Panic Mode). Das wäre
während eines Sudes fatal gewesen, darum hatte ich mich dazu entschieden
das Rührwerk in Dauerbetrieb zu nehmen.
Einen Fehler in der Rührwerksansteuerung können wir also ausschließen.
Allerdings war ich zu dem gegebenen Zeitpunkt nicht anwesend... Es kann
also sein, dass Deine Vermutung doch korrekt ist und das Rückwerk aus
irgend einem Grund jenseits derAnsteuerung stehen geblieben ist. Als ich
ging und wiederkam war es jedoch in Betrieb und ist nachher nicht wieder
ausgefallen. Der zweite Temperaturabfall von 72 auf 66°C liegt übrigens an
einer ca. 3l Wasserbeigabe um die Rasttemperatur von 66°C
wiederherzustellen.
Der Sensor ist mindestens 10 cm tief in die Würze eingetaucht, sollte also
reichen.
@Axel: Thomas Vorschlag bezieht sich nicht nur auf den Ausfall des Sensors,
sondern auch auf "unnormale" Werte. Ein Temperaturabfall der beobachteten
Grössenordnung kann nur durch einen Fehler oder äussere Einflussnahme
entstehen. Evtl. kann man den Sudprozess in diesem Falle pausieren und den
Braumeisterruf aktivieren.
Da sich derzeit keine wirklich plausible Erklärung findet, werde ich die
nächsten Sude wohl etwas mehr beobachten müssen. Vielleicht findet sich ja
ein noch ein Grund.
Danke noch einmal an alle für die Hilfe und Anregungen.
--Bernd
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.1.2010 um 13:39 |
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Ergänzend habe ich auch noch einige Bilder des Deckes inkl. Motor und
Sensor. Inzwischen Frage ich mich ob der Sensor evtl. zu nah in der Mitte
ist. Ich wollte damit verhindern, dass er die Rotation der Würze zu sehr
stört. Der Sensor steckt in einer Edelstahlhülse (200mm lang) und ist mit
Wärmeleitpaste versehen worden, bevor er in die Hülse eingeführt wurde.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 14:14 |
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Hallo,
Zitat: | @Axel: Thomas Vorschlag
bezieht sich nicht nur auf den Ausfall des Sensors, sondern auch auf
"unnormale" Werte. Ein Temperaturabfall der beobachteten Grössenordnung
kann nur durch einen Fehler oder äussere Einflussnahme entstehen. Evtl.
kann man den Sudprozess in diesem Falle pausieren und den Braumeisterruf
aktivieren. |
Genau so war es gemeint. Unabhängig von der eigentlichen Fehler-Ursache
sollte ein unnormales Temperatur-Verhalten erkannt werden und dann aus
Sicherheitsgründen die Heizung automatisch abgeschaltet und den Brauer auf
diesen unnormalen Zustand mit einer entsprechenden Meldung aufmerksam
gemacht werden.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 15:56 |
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@Thomas, Bernd:
Jetzt verstehe ich Euch: Es geht darum, seltsame Temperaturverläufe zu
erkennen. Ihr habt Recht, das macht Sinn. Schreibe ich mir mal in die TODOs
:-)
Der Temperaturverlauf sieht für mich so aus, als wäre noch ein Haufen
thermische Energie im Heizelement, die aber zunächst nicht im Topf (bis hin
zum Sensor) verteilt wird. Daher hatte ich auch zuerst aufs Rührwerk
getippt...
[Editiert am 15.1.2010 um 16:08 von DunkelBrauer]
____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.1.2010 um 16:35 |
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@Axel: Wenn es gestaute termische Energie ist, warum steigt die Temperatur
dann erst auf die Rasttemperatur und fällt dann sehr plötzlich wieder ab?
Das wäre ja eher ein Energieentzug. Es müsste also kaltes Wasser an den
Fühler herangeführt worden sein (oder ein Problem mit der Wärmeleitung zum
Sensor in der Edelstahlhülse). Danach heizt der Topf dann laut Sensor
schneller auf, als er normalerweise technisch dazu in der Lage ist (max 1°C
pro min bei der Sudgrösse). Danach reist die Rasttemperatur dann so stark,
dass es mit Überschwingung nicht zu erklären ist.
Ich vermute daher, das die Sudtemperatur korrekt bei 66°C lag, der Sensor
aber aus welchen Grund auch immer eine fallende Temperatur meldete.
Irgendwann "erholt" der Sensor sich wieder und die Temperatur steigt
schlagartig an, da die tatsächliche Temperatur viel höher liegt. Da die
Heizung wegen des gemessenen Temperaturabfalls angesprungen ist, wurde in
der Zeit auf 72°C hoch geheizt. Nimmt man ab dem Zeitpunkt, wo die Heizung
laut Diagramm anspringt einen für den Topf typischen Temperaturverlauf n
der Heizphase an, passt das ganz gut. Meiner Meinung nach spricht das gegen
ein Temperaturdepot oder ähnliches.
Da die 1-Wire Komponenten nicht reine Bauelemente sind, sondern eher
integrierte Chips die ein Protokoll sprechen, könnte ich mir doch
vorstellen, dass da auch etwas schief gehen kann (z.B. Protokollfehler).
Ich weiß z.B. nicht wie die Temperatur gemessen wird. Ich erinnere mich da
an einen Thread hier im Forum, wo sich der 1-Wire Sensor bei über 75°C,
glaube ich, verabschiedete wenn er parisitär betrieben wurde. Mit 5V
Versorgungsspannung funktionierte er hingegen wie gewünscht. Zugegeben, das
Phänomen hat mit dem hier diskutierten nichts zu tun (ich habe die
5V-Versorgung angeschlossen), aber es zeigt, dass der 1-Wire Bus und seine
Komponenten intern relativ komplex Abläufe besitzen, die man nicht auf
Anhieb durchschaut.
Naja, ist alles sehr theoretisch. Ich werde es wie gesagt beobachten.
--Bernd
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 16:53 |
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Hallo Bernd,
ich liebe theoretische Diskussionen :-D
Die gestaute Thermische Energie würde ich mir ungefähr so erklären, wie Du
es beschreibst. (allerdings der Punkt, wie der Sensor so schnell abkühlen
kann ist schon komisch...)
Dabei würde dann im unteren Bereich des Bottiches heißere Würze
(Dickbreieig, vielleicht fast nur Schüttung) schon beim ersten Aufheizen
auf 66 Graf viel heißer sein, als vom Sensor gemessen.
Dann würde die seltsame schnelle Abkühlung des Sensors ins spiel kommen
(Vielleicht durch Hülse und das daneben liegende Edelstahl-Rohr des
Rührwerkes.)
Beim zweiten Heizen müsste dann die Thermo-Blockade plötzlich brechen und
die Maische sich vollständig vermischen. Dadurch währe der schnelle Anstieg
erklärbar.
Aber all das macht wirklich nur Sinn, wenn das Rührwerk mal eine Zeit lang
blockiert hätte.
Der zweite Fall spräche für einen kaputten Sensor, das wäre natürlich auch
eine Erklärung...
Die Probleme über 75 Grad sind meist auf eine fehlende externe
Spannungsversorgung (+5 Volt)des DS18x20 zurückzuführen, wenn er im
Parasitären Modus läuft.
75 Grad ist der Temperaturwert, den der Sensor im Fehlerfall liefert. (es
ist eigentlich der Power-On-Default-wert des
sensor-temperatur-speichers...)
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.1.2010 um 19:18 |
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Ob die Spannungsversorgung des Sensors funktioniert kannst Du im owfs
auslesen (unter /power, 1=powered, 0=parasitär).
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 187 Registriert: 20.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 20:29 |
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...wirklich interessant hier - fange an mich wohl zu fühlen!
mic ____________________
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.1.2010 um 21:53 |
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Hallo, Automatik-Freaks,
nun will ich mich doch mal zu Wort melden, denn ähnliche Probleme hatte ich
auch mit meiner Anlage, der Viertel-Quadratmeter-Brauerei (VQB). Dazu gibt
es auch einige Kommentare, siehe Antwort 292 in
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&fid=12&tid=4639&page=12&orderdate=ASC
Eine „wasserdichte“ Ferndiagnose kann ich auch nicht geben, aber Eines ist
sicher: Ein Temperaturgradient von deutlich mehr als 1 Grad/Minute ist
in einem Einkocher physikalisch nicht möglich – weder in der Heizphase,
noch erst recht nicht in der Abkühlphase.
Bei meiner Anlage hat eine Rückströmung der Würze nach Abschaltung der
Pumpe die exotischen Gradienten verursacht, aber hier geht es ja nicht um
ein Umlauf-System.
In dieser Anlage ist die Lage des Sensors m. E. nicht optimal, denn er
stört in der Tat den Whirlpool-Effekt.
Ich habe damit auch experimentiert und bin zum Schluß beim Sensor in der
Hutmutter in der Außenwand gelandet. Mein Sensor ist letztendlich ein naher
„Verwandter“, aber hat noch nie Komplikationen bereitet. Er ist in
3-Leiter-Technik verdrahtet.
mfg Gerd
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Antwort 20 |
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Member Beiträge: 66 Registriert: 16.3.2009 Status: Offline
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erstellt am: 17.1.2010 um 11:29 |
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@Gerd: Danke für Deine Anmerkungen.
Wenn ein Temperaturgradient von mehr als 1°C/min nicht über- oder
unterschritten werden kann, so kann man daraus ja auf eine Fehlfunktion
oder einen externen Eingriff in den Sudprozess schließen und die
Automatisierung sollte daher den Brauer darüber informieren. Ich würde den
Gradienten, ab den ein Braumeisterruf inkl. Prozessstop ausgelöst werden
soll, als konfigurierbaren Parameter implementieren, um so auf
unterschiedlich Sudgeräte regieren zu können.
Bzgl. des Sensors überlege ich übrigens ebenfalls einen Sensor in der
Topfwand einzubauen. Evtl. kann man auch einfach eine Fertiglösung wie
diese hier http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-19999
9/184082-da-01-de-TEMP_FUEHLER_M10_KABEL_2M.pdf verwenden.
Da der Deckel jedoch inkl. Rührwerk und Sensor beim Hopfenkochen entfernt
wird, stört er beim Whirlpool nicht. Oder meinst Du damit die Rotation der
Würze währen des Sudprozesses? Die sieht eigentlich ok aus und wird durch
den Sensor nicht groß gestört. Meine Befürchtung war hingegen, dass sich
ein Maischeklumpen zwischen Rotor und Sensor festsetzen könnte und somit zu
Problemen führt. Ich glaube inzwischen aber, dass diese Befürchtung wohl
unbegründet ist, insbesondere wenn man vernünftig einmaischt und so Klumpen
vermeidet.
@Berliner: Danke für den Hinweis werde es bei Gelegenheit mal
überprüfen.
--Bernd
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.1.2010 um 17:14 |
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Hallo Bernd,
Zitat: | Da der Deckel jedoch
inkl. Rührwerk und Sensor beim Hopfenkochen entfernt wird, stört er beim
Whirlpool nicht. |
Das habe ich nicht bedacht, bei
meiner Anlage bleibt er ja immer in Betrieb. Damit ist mein Einwand
gegenstandslos.
Der Sensor von Conrad erscheint mit stabil. Ich würde ihn jedoch nicht mehr
als 1 cm (von der Topfwand aus) ins Innere ragen lassen.
Zum Gradienten möchte ich auch noch was ergänzen, bevor Protest kommt. Der
Gradient von 1 Grad/Minute, der der bei meiner Anlage beim Aufheizen auf
die Maltoserast geregelt gefahren wird, nutzt die installierten knapp 2 kW
nicht ganz aus. Da wird die Heizung also gelegentlich noch ausgeschaltet.
Viel mehr geht also auch bei voller Leistung nicht. Mit
Zitat: | ...deutlich mehr als 1
Grad/Minute... |
meine ich also konkret einen
Gradienten-Grenzwert für eine Alarmierung erst ab 2 Grad/Minute.
mfg Gerd
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.1.2010 um 07:43 |
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Hallo Kollegen,
ich werde den "Gradienten-Alarm" noch in Mash-It einbauen.
Die Gradienten-Werte werden konfigurierbar sein. => Ich habe früher auch
schon mal mit einem kleinen 12-liter-Maische-Topf gearbeitet, da sind schon
ab und an mal ganz andere Gradienten aufgetreten.
Ich arbeite momentan daran, die neue Mash-It-Version fertig zu bekommen.
Aber rund laufen soll sie schon, d.h. ich werde solche Themen lieber noch
aufnehmen und lieber das Release verschieben...
Gruß,
Axel ____________________ Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher
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Antwort 23 |
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