Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 15:30 |
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Hallo
Vor etwa einer Woche habe ich mein zweites Bier verkostet. Es ist in allen
Belangen sehr viel besser als mein erster Versuch, was anscheinend
bedeutet, dass ich lernfähig bin. Soweit ist erst einmal alles bestens mit
dem Bier, bis auf eine Kleinigkeit, die mich nicht sonderlich stört, aber
mit der ich nicht gerechnet habe. Und zwar schmeckt das Bier ein Wenig
„bananig“, was mich an ein paar handelsübliche Weizenbiersorten erinnert .
Woran könnte das liegen? Ich habe da so die Hefe im Verdacht.
Hier mal einige Eckdaten über den Brauprozess und den Zutaten:
-15 Liter Altdeutsches Helles
-Zutaten: MALZ:2000g Pilsener Malz,
ca. 700g Wiener Malz,
ca. 200g Münchener Malz
HOPFEN: 6,5% Alpha, 15g bei Kochbeginn, 7,5g 20 min vor
Kochende
HEFE: SAFALE S-04 11.5 gr
Rasten: Einmaischen: 35°C
1.Rast: 25 min bei 50°C
2.Rast: 50 min bei 62°C
3.Rast: 30 min bei 70°C
Abmaischen: 76°C
gesamte Kochzeit: 80 min
Stammwürze: 12,5%
Gärtemp: ca. 20°C
Speisezugabe bei 0,5 Liter Flaschen:52 ml
Abfüllzeitpunkt: 3,6 %
7 Tage bei ca. 20°C Nachgärung, dann nach draußen bei ca. –4 bis +1 °C für
4-5 Wochen
Kann mir einer Weiterhelfen?
Danke
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 15:45 |
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Hi,
jo, liegt an der Hefe, andere Kollegen hatten bisweilen auch schon diesen
bananigen teilweise auch nelkigen Geschmack. Bei mir war das noch nie. Es
liegt aber wohl am niedrigen Einmaischen (bei Dir 35°C), damit durchläufst
Du dann automatisch die Ferulasäurerast (ca. 44°C), diese Hefe kann wohl
dann auch ähnliche bananige Aromen erzeugen wie die Weißbierhefen.
Also, beim nächsten Mal höher einmaischen, z.b. direkt bei
Verzuckerungstemperatur von ca. 62°C.
Oder eine andere Hefe nehmen, z.B. die US-05 von Fermentis, die eignet sich
m.E. sowieso besser für ein Altdeutsches Helles.
Gruß
Michael
[Editiert am 16.1.2010 um 16:03 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 417 Registriert: 20.1.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 15:46 |
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Hallo Spike,
ich würde auch auf die Hefe tippen, allerdings eher auf die Temperatur, die
kann ja problemlos bis 15°C runter, je weiter du an die grenze herunter
gehst desto sauberer vergärt so eine Hefe.
Ich glaube das Bananige kommt von den Estern, die gebildet werden, und das
wird bei dir an der Temp. von 20° liegen.
Liebe Grüsse
Marcus
____________________ Wenkel Laufteam -- Nach dem Laufen Wenkel saufen !!
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 16:03 |
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Hallo, Marcus,
das hast Du natürlich Recht! Ich hatte seinerzeit auch 20°C, habe eben
höher eingemaischt und konnte keine Bananenester feststellen. Aber wenn man
"sauberere" Geschmacksprofile will, dann macht das absolut Sinn mit den
Gärtemperaturen weiter herunterzugehen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 17:52 |
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.1.2010 um 22:00 |
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Serwus,
ich zitire:
Nach Back, Sacher und Diener ist auch noch die hefige Aromakomponente
charakteristisch für Weizenbier. Grundsätzlich unterscheiden sie zwei
Varianten von Hefeweißbieren. Es treten aber natürlich auch Mischungen der
Typen auf. Zum einen die fruchtige Variante des sog. „Bananenweizen“ und
der phenolische Typ, der am ehesten an Gewürznelken erinnert. Als
Leitsubstanzen für diese Aromaeindrücke dienen Isoamylacetat, auch als
Bananenester bekannt, und das als 4VG abgekürzte 4-Vinylguajacol, das durch
die Decarboxylierung von Ferulasäure aus dem Malz entsteht. Gerstenmalz
enthält mehr Ferulasäure als Weizenmalz, auch wenn man aufgrund des
Vorkommens von 4VG im Weißbier versucht ist, das Gegenteil zu denken.
Damit sollte gesagt sein!
gruß
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.1.2010 um 11:04 |
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Ja, danke erstein mal für die Ratschläge.
Ich denke ich werde alle beim nächsten mal beherzigen.
Also:
1. eine andere Hefe
2. Hauptgärung bei um die 15°C und
3. das Einmaischen sofort bei 62 °C starten.
Bei den Rasten hätte ich dann aber noch eine Frage zu dem Ablauf. Ich habe
gelesen, dass es bei modernen Malzsorten nicht zwingend erforderlich ist
eine Eiweißrast zu machen. Aber wie würde das Infusionsmaischverfahren denn
dann ablaufen, wenn ich das Einmaischen bei 62°C beginne und dann auch noch
die Rast bei 50°C weg lasse? Wie viele Rasten sollte ich da einlegen? Etwa
nur 2 Stück (62°C und 70°C)? Und wie ausgedehnt sollten diese dann sein?
Gruß
Spike
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.1.2010 um 11:37 |
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Hi Spike
Gratuliere! du hast das geschafft was andere wollen.
Das Bananen bzw. Nelkenaroma sogar bis hin zu Rosen stellt für Weißbiere
ein Qualitätsmerkmal dar und hängt Hauptsächlich mit der Hefe zusammen.
Zu den Rasten wurde hier ja schon viel berichtet und ist in Büchern schon
komplett ausgetobt.
Bei den heutigen Malzqualitäten reicht es leicht wenn du eine
Einmaischtemperatur von 58° wählst und die Rastlänge bei 62 und 72 sind mit
20 - 30 min. ausreichend.
Längere Rasten bringen keinen großen Unterschied mehr und färben die
Maische nur unnötig zu was bei hellen Bieren nicht erwünscht ist.
mfg Doppel
[Editiert am 17.1.2010 um 11:37 von Doppelmeter]
____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist
auf meinem Mist gewachsen!"
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.1.2010 um 12:11 |
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Es ist allerdings sinnvoll, nach der 72°C Rast noch auf 78°C zu erwärmen
und dort nach ein paar Minuten abzuläutern, damit auch garantiert alle
Betaamylase denaturiert wurde und diese dann anschließend (beim Läutern)
nicht weitere Maltose aus den Dextrinen erzeugen kann.
Außerdem ist die Würze dann weniger viskos.
Stefan
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Antwort 8 |
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