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Autor: Betreff: Schrittweise Temperaturerhöhunh, wieso?
Newbie
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Beiträge: 5
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 20:31  
So tut mir leid, ich hatte diesen Thread vor einiger Zeit mal gesehn, aber als ich die Suche benutzt hatte hab ich nichts gefunden. Ich wüsste gerne aus welchen biochemischen Gründen man nur 1°C/Min die Temperatur beim Maischen erhöhen sollte.
Und dann hätte ich noch eine 2. Frage, sie passt zwar nicht zum Maischen rein, aber ich wüsste nicht wo sonst. Wieder würde ich gerne wissen aus welchen biochemischen Gründen es erforderlich ist, dass man die Würze fast so schnell wie möglich abkühlt, danke schonmal für die Hilfe :)
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Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 20:39  
Üblicherweise schafft dein Brenner bzw. Elektroheizung nicht mehr als 1° C pro Minute, den Sud zu erhitzen. Die schnelle Abkühhlung ist inbesondere beim überwiegenden Einsatz heller Malze zwingend, um einer erneuten DMS-Bildung zuvorzukommen (Gemüsegeschmack).

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 20:55  
Hi,

die Würze sollte auch deshalb so schnell wie möglich abgekühlt werden, die Temperaturen zwischen 40°C und 20°C schnell durchlaufen werden, um eine Infektion mit bierschädlichen Keimen (wilde Hefen, Essigsäure- und Milchsäurebakterien) zu verhindern.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 2
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john377
Beiträge: 108
Registriert: 8.4.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 21:04  
Eine schnelle Abkühlung, hat auch noch einen anderen Aspekt...Wenn man so schnell wie möglich durch die kritische, bakterienfreundliche Temperatur (30-40°C) fährt, verhindert man zudem, dass für diese "Schädlinge" eine gute Umgebung zur Verfügung steht. Dies bewirkt wiederum, dass man die Keimzahl senken kann und somit eine bessere, keimfreiere Startbedingung schafft (die mühsam vorher durch Kochen/Sterilisieren hergestellt worden ist), für die später zugegebene Hefe.

Ein andere Gedanke ist noch Folgender: Je schneller Du die Hefe zusetzen kannst (Würze muss zuerst auf die richtige Temp. sein sonst geht Hefe kaputt), um so schneller kann sie sich an die Arbeit machen. Schlussendlich ist es nur ein Wettlauf zwischen der Hefe und dem Rest, wer die Nase vorne hat, den "Zucker" (Energie) zu verwerten. Ich hoffe für Dich, dass das immer die Hefen und nicht Fremdorganismen sein werden. ;)

Edit: Oh, Michael war schneller...;)


[Editiert am 19.1.2010 um 21:05 von john377]



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Der Tag hat 24 Stunden,
der Kasten Bier hat 24 Flaschen,
ähhmmm das kann doch kein Zufall sein!!!!
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 21:18  
O.K. Gerade die ubiqitär vorkommenden Lactos warten ab knapp 50°C an jeder Ecke auf ihre Chance. Aber da gibt es ja noch die weit verbreiteten "Nachtabkühler" mit den geschlossenen Fässern. Für die gilt das von mir oben gesagte Abkühlen auf unter 80°C, dann kann die Nacht den Rest machen, sofern es ein geschlossenes System ist.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 4
Newbie
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Beiträge: 5
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 22:18  
viel dank an alle
an hans: das mit der temperatur erhöhunh hab ich allerdings noch nicht so ganz verstanden, heißt das prinzipiel ist es egal wie schnell ich erhöhe, aber ich würde eh nicht mehr als 1grad pro min schaffe?


[Editiert am 19.1.2010 um 22:21 von lostintranslation]
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 22:24  
Andersrum dürfte eine zu starke Aufheizung Probleme bereiten, die Hitze von der Heizstelle weg zu bekommen.
Das führt zu sehr ungleichmäßiger Temperaturverteilung, Enzyme werden geschädigt, oder die Maische brennt gar an.

Uwe


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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 6
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.1.2010 um 22:24  
Ich habe weniger Angst vor einer Infektion, wenn ich die kochend heiße Würze in ein Faß ablasse und diese fest verschlossen über Nacht abkühlen lasse wie wenn ich die Würze durch einen nicht einsehbaren Gegenstromkühler schicke oder offen mit Kühlschlangen rumhantiere.
Wenn man ordentlich und lange kocht, kann man so viel DMS austreiben, dass auch bei über Nacht abkühlen kein DMS Geschmack bemerkbar wird, auch nicht bei hellen Bieren.
War bei den letzten 18 Suden bei mir der Fall.
Schwieriger wird es, vor allem bei exzessiven Hopfenaromagaben, die Nachisomerisierung abzuschätzen.
Da dies bei mir zumindest prima klappt, werde ich auch in Zukunft zu faul sein, mir eine aktive Kühlung zusammenzubasteln :P
Aber da muss so wie überall jeder seine persönliche Lösung finden und ab einer gewissen Sudgröße kommt man um aktives Kühlen wegen der länger werdenden Abkühlzeit sicherlich nicht drum rum.

Stefan
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Thorshammer85
Beiträge: 288
Registriert: 22.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 01:15  
Hi,

meintest Du diesen Fred?

Gruß
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 8
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 10:21  
Die Bottichmaischer und Dekoktierer ( :D ) erhöhen die Temperatur immer sprunghaft auf die nächste Raststufe, das kann also kein Problem sein.


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Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 9
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flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 14:19  
Hi,

die Aufheizzeit mit 1°/min ist wohl dafür damacht, möglichst viele Enzyme auf ihre maximale Reaktionsgeschwindigkeit zu führen.
War wohl in früheren Zeiten wichtiger als Heute (Stichwort:Hoch-Kurz-Verfahren).
Die heutigen Malze sind enzymreicher. Eigentlich bedarf es nur weniger Enzyme zur Verzuckerung. Das Enzym dockt am Stärkemolekül an und verändert dabei sich und die Stärke(Induced fit Theorie). Dann zerfällt die Stärke in Zucker und das Enzym wird wieder frei fürs nächste Stärkemolekül.
Deshalb funktioniert auch das Bottichmaischen. Als Metapher: Das ist so, als wenn du einen kalten Motor auf die volle Drehzahl jagst. Es geht aber einige Teile könnten Schaden nehmen.

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Uwe12
Beiträge: 4922
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red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 14:56  
Abgesehen davon, daß die Enzyme ja eigentlich zur Keimung "gedacht" sind und so eigentlich alles über 20-30°C den "Motor überdreht". ;)

Uwe


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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 11
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flying
Beiträge: 9088
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Status: Offline
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red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 15:58  
Genau, beim maischen überdrehen wir den Turbo der Enzyme, bis sie 300 km/h laufen und dann auseinander fliegen.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
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red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 18:06  
...persönlich stehe ich ja auf die klassische und stilvolle Nitroflasche! ;)
Die gibts aber fast nicht mehr in den einschlägigen Krimis, scheint mir. :(

Uwe


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