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Autor: Betreff: Dauer der Nachgärung
Junior Member
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Beiträge: 28
Registriert: 13.12.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 15:12  
Hallo,

woran erkenne ich eigentlich, dass die Nachgärung abgeschlossen ist und das Fass zur Reifung runter gekühlt werden kann? Ich habe einen elektrischen Spundungsregler an einem (ziemlich vollen) 30l Keg und auch nach über 3 Wochen bei ca. 12°C steigt der Druck immer noch um ca. 0,1 – 0,15Bar am Tag. Ich dachte eigentlich, die Nachgärung ist erst zu Ende, wenn kein Druck mehr aufgebaut wird, aber aufgrund der langen Dauer habe ich das Fass jetzt trotzdem in den Kühlschrank gestellt. Ist das so in Ordnung, oder hätte ich noch warten sollen?
Und fürs nächste Mal: Wann ist der optimale Zeitpunkt, mit der Kühlung zu beginnen? Ach so – gebraut wurde mit Saflager S-23 Trockenhefe.

Vielen Dank!
Gruß
Max
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Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2010 um 18:18  
Hi Max,

mehrere Wege führen zum Ziel. Ein ganz genauer wäre, wenn du mit einer Schnellvergärprobe arbeitest. Hier erfährst du den absoluten Endpunkt der Gärung. Allerdings müssest du dann eine Kontrollprobe außerhalb des Fasses abfüllen.

Die Bauchlösung. Du schlauchst grün und stellst nach 10, max. 14 Tagen das Fass in die Kaltreifung. Bomben bauen geht anders.

Die Geduldslösung. Du wartest, bis der Druck konstant bleibt. Da du mit dem "Schwefelluder S23" eine hochsedimentierende Hefe gewählt hast, würde ich in der Wartezeit einen anderen Sud wegtrinken oder täglich aufschütteln.

Übrigens - mit der S23 habe ich eines meiner besten Kölsch gebraut - nichts ist unmöglich !

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Junior Member
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Beiträge: 28
Registriert: 13.12.2009
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.2.2010 um 13:02  
Hallo Hans,

ich hab’ das jetzt mal eine Weile beobachtet und komme zu folgenden Ergebnissen, wobei ich nicht sicher bin, ob ich alles richtig verstanden habe:

- Nach 3 Wochen stieg der Druck bei konstanter Temperatur immer noch täglich, die Gärung muss also noch aktiv gewesen sein.

- Nach dem Runterkühlen auf 0°C stieg der Druck nicht weiter an, somit müsste ich die Gärung doch vorzeitig abgebrochen haben, oder?!?
Wenn ich dann schon nach 2 Wochen runtergekühlt hätte, hätte ich die Gärung ja noch früher abgebrochen… Kann das richtig sein?


Zitat von Erlenmeyer, am 20.1.2010 um 18:18
Die Geduldslösung. Du wartest, bis der Druck konstant bleibt. Da du mit dem "Schwefelluder S23" eine hochsedimentierende Hefe gewählt hast, würde ich in der Wartezeit einen anderen Sud wegtrinken oder täglich aufschütteln.


Das verstehe ich so, dass es normal ist, dass die Nachgärung so lange dauert?!? – Allerdings dachte ich auch, dass das Fass möglichst ruhig stehen sollte…

So richtig weiß ich jetzt also trotzdem noch nicht, was fürs Endergebnis am besten ist.

- A) Fass ruhig stehen lassen, so lange warten, bis der Druck nicht mehr steigt und dann runterkühlen.
- B) Fass ruhig stehen lassen und nach zwei Wochen runterkühlen, auch wenn der Druck noch steigen würde.
- C) Fass täglich schütteln, so lange warten, bis der Druck nicht mehr steigt und dann runterkühlen.
- D) Fass täglich schütteln und nach zwei Wochen runterkühlen, auch wenn der Druck noch steigen würde.
- E) noch irgendwas anderes?

Es geht mir nicht darum, möglichst schnell trinkfertiges Bier zu haben, sondern darum, möglichst den bestmöglichen Geschmack zu erzielen.

Vielen Dank!
Gruß
Max
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2010 um 13:54  
Hallo Max!

Wenn die Nachgärung bei Deinem Bier so lange dauert, hast Du wahrscheinlich zu wenig Hefe beim Abfüllen im Jungbier gehabt.
Wenn ich den Eindruck habe, daß das Jungbier arg "klar" aus dem Faß ins Keg fließt, gebe ich noch etwas Bodensatz bzw. vom sehr trüben Bier knapp über dem Hefesatz mit dazu.
Die S-23 ist mir aber gar nicht als so kritisch bekannt, da hats bei mir auch nach üblich 10 Tagen Nachgärung keinen Druckanstieg mehr.
Ich stelle die letzten 2-3 Tage das Keg ins geheizte Zimmer. Sollte der Druck trotzdem weiter steigen, bleibt das Keg einfach so lange in der Wärme stehen, bis ich keinen Druckanstieg mehr messe.
Bei einem kräftigen Bock ist das zuletzt passiert, da hat die S-23 nicht mehr richtig arbeiten wollen, bei höheren Alkoholgehalten sei Ihr diese Trägheit aber gegönnt. ;)

Das Aufschütteln ist im geschlossenen Nachgärbehälter eigentlich "unschädlich", durch das Aufwirbeln der Hefe bringst Du die Zellen quasi wieder in Kontakt mit noch zuckerhaltigem Jungbier, da durch die verhaltene Gärung kaum noch Durchmischung stattfindet, wenn das Gefäß ruhig steht. Mit einer Abkühlung kannst Du die Gärung praktisch nicht "abbrechen", bestenfalls "unterbrechen". Stellst Du das Keg wieder wärmer geht der (relative) Druckanstieg gerade wieder weiter.

Insofern wäre Deine Variante C die richtige.

Allerdings kannst Du das Bier natürlich auch bei "unterbrochener" (oder besser "ganz schwacher") Nachgärung trinken, vielleicht schmeckt Dir der etwas höhere Restzuckergehalt sogar besser, als komplett durchgegoren. Das Bier wird halt bei nicht beendeter Nachgärung stets etwas trübe sein, was aber auch kein Nachteil sein muß. Ein klar gefiltertes "Kellerbier" wäre ja kein solches...

Uwe


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Registriert: 13.12.2009
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2010 um 14:56  
Hallo Uwe,


Zitat von Uwe12, am 14.2.2010 um 13:54
...Wenn die Nachgärung bei Deinem Bier so lange dauert, hast Du wahrscheinlich zu wenig Hefe beim Abfüllen im Jungbier gehabt...


jetzt wo du’ s sagst – das kann sehr gut sein! Ich müsste mal meinen Braupartner fragen, aber so weit ich mich erinnere, hatten wir nur noch ein Päckchen… Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, besten Dank für die Hinweise!
Noch eine kurze Frage zum runterkühlen: laut Wiki soll dieses ja langsam innerhalb einiger Tage erfolgen. Wenn aber schon Bier zur Reifung im Kühlschrank steht, gestaltet sich das etwas schwierig. Ich habe dann eigentlich nur die Möglichkeit das Fass bei 0°C dazu zu stellen oder den Kühlschrank vorher auszuschalten, wobei das bereits zu Reifung dort stehende Bier zwangsläufig auch wieder aufgewärmt wird, und dann alles zusammen wieder langsam runter zu kühlen…
Welche dieser Möglichkeiten ist die bessere?

Gruß
Max
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2010 um 16:11  
Hallo Max!

Oh, je, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht! ;)
Eigentlich ist die thermische Masse so eines gefüllten Kegs ziemlich groß, abrupte Temperaturänderungen kriegt man da schon fast nicht hin.
Momentan stelle ich ein Bier am Ende der Nachgärung aus der warmen Stube zunächst in einen unbeheizten Raum und dann in eine Werkstatt (unbeheiztes Gebäude, mit einer freistehenden Garage vergleichbar), wo es um 3°C haben dürfte.

Zum Zapfen kommt es in eine Zapfkühltruhe, wo es gemittelt 4,5°C hat. So ultrakühle Lagerung (0 bis -2°C) halte ich für die vergleichsweise geschmacksintensiven Biere die ich braue - div. Obergärige, UG dunkel, Münchner Art, kein Pils - eigentlich für Energieverschwendung. :)

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2010 um 22:23  
Hallo Uwe,

Zitat von Uwe12, am 14.2.2010 um 16:11
...Eigentlich ist die thermische Masse so eines gefüllten Kegs ziemlich groß, abrupte Temperaturänderungen kriegt man da schon fast nicht hin...

Dort steht ja extra "innerhalb einiger Tage". – Deshalb meine Bedenken.
Wir brauen ja noch nicht so lange und haben bisher fast ausschließlich Pils (verschiedene Rezepte) gebraut, sind aber noch nicht zufrieden. Es ist zwar trinkbar, aber nicht wirklich besser als viele kaufbare Biere.
Deshalb versuchen wir halt alles möglichst genau nach Vorschrift zu machen, um Produktionsfehler ausschließen zu können. Bisher habe ich von Gärtemperatur jeweils morgens und abends 1°C kälter gestellt, daran dürfte es also nicht liegen.
Mal sehen – so 1 – 2 – 3 zusätzliche Kühlschränke können zum Sommer hin ja nicht schaden. Dann werde ich es erstmal so beibehalten mit der Temperaturabsenkung und wenn wir ein gutes Rezept gefunden haben einfach mal ausprobieren, wie sich eine schnellere Abkühlung auswirkt…

Vielen Dank!
Gruß
Max
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 22.2.2010 um 02:55  
Aha, Pilsfans!
Da müssen Euch die anderen Hobbybrauer helfen, ich habe in Pils "keine Aktien". :)

Uwe


[Editiert am 22.2.2010 um 02:55 von Uwe12]



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Biermensch
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red_folder.gif erstellt am: 26.6.2013 um 18:05  
Hallo, ich hab vor ca. 2-3 Wochen einen Imperial Stout gebraut. Der Hauptguß hatte 27 Grad, der Nachguss 22 nach dem kochen, jeweils ungefähr 10 Liter, seperat vergärt, beides mit Nottingham Ale, den 27er zusätzlich mit Bioferm Rouge.

Heute stellte ich fest, das der 27er noch leicht gärt, der Gärspund blubbert nicht mehr, riecht aber heftig nach co2. Der 22er hingegen hatte überhaupt keine Aktivität mehr und es roch nur nach Bier, kein Co2 mehr (evtl. war das Fass undicht, k.a...). Also hab ich den gerade abgefüllt und pro 0,5l mit 4g Zucker hinzugegeben.

Das Bier sollte so um die 8-10% haben, daher denke ich, die Nachgärung kann noch ewig dauern. Wie lange kann ich die Flaschen bei 19 Grad stehen lassen ohne mir Sorgen machen zu müssen, auch, da das Bier vermutlich mit relativ viel Sauerstoff in berührung gekommen ist?

Ausserdem bemerkte ich beim abfüllen, das das Bier wirklich so gut wie keine Kohlensäure mehr enthält. Waren 4g genug? oder sollte ich noch ein Gramm nachgeben? Und ja, ich weis ich hätte erst fragen sollen, aber so bin ich nunmal.... :redhead:

Gruß
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 26.6.2013 um 18:22  
Ob die 4 Gramm genug waren, kann dir kein Mensch sagen.
Wie lange das nachgärt, ist ohne Flaschenmanometer auch nicht zu beurteilen.
Ich persönlich hätte kein Problem damit, so ein Bier 3 Wochen warm stehen zu lassen.

Stefan
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Biermensch
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red_folder.gif erstellt am: 26.6.2013 um 19:26  
Ok, werd mich mal an 3 Wochen orientieren. Wenn bis dahin nicht viel passiert ist, muss ich es halt eine Ewigkeit im Kühlschrank lassen.
Augen zu und durch...


Danke
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Schweiz1
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red_folder.gif erstellt am: 27.6.2013 um 06:15  
Hallo,
da Dein Bier so gut wie keine Kohlensäure mehr aufweist und Du nur 4 gr Zucker (pro halben Liter?) dazu gegeben hast, besteht erstmal kein Problem, hinterher als Terrorist dem Verdacht des Bombenbauens ausgesetzt zu sein.
Da der Alkoholgehalt relativ hoch ist, spricht meiner Meinung nach auch Nichts dagegen, das Bier längere Zeit bei Zimmertemperatur in der Nachgärung zu belassen (ich lasse mich auch gerne anderweitig überzeugen!).
Da die Reifung sowieso eher lang angelegt ist, solltest Du Dir nicht zu viel Stress machen und alles seinen Gang gehen lassen.
Berichte mal von den ersten Kostproben.
Gruß Stefan


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Wir sollten aufhören, ...
... weniger zu trinken!
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