Junior Member  Beiträge: 31 Registriert: 16.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.2.2010 um 17:25 |
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Hallo Braugemeinde,
Ich bin mittlerweile echt am verzweifeln!
Ich habe leider meine letzten paar Sude immer wieder wegschütten müssen,
weil sie sauer wurden.
Ich habe immer, nach jedem versauten Sud mehr, auf Sauberkeit geachtet, und
trotzdem wurde es immer wieder sauer.
Beim letzten Sud habe ich sogar heiss in Kegs gefüllt, heiss den Deckel
drauf, dann kühl gestellt und nur bein anstellen der Hefe kurz den Deckel
geöffnet. Ergebnis trotzdem das gleiche.......
Meine Hefe lagere ich auf Schrägagar und aktiviere immer 2-3 Tage, wonach
die Würze der aktivierten Hefe noch keinen sauren Geschmack hat.
Ist es möglich, dass in meinem Heizraum, der zum Brauraum umfunktioniert
wurde, zu viele wilde Hefen in der Luft rumschwirren????
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Senior Member   Beiträge: 403 Registriert: 8.7.2009 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 9.2.2010 um 17:32 |
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moin,
na, das darf eigentlich nicht passieren. ich würde dir vorschlagen, die
hefe
nicht selbst zu ziehen, sondern eine trockenhefe (fermtis/danstar) zu
nehmen.
wirklich keimfrei zu arbeiten ist ohne cleanbench nicht einfach.
eine geringe kontamination im starter kannst du auch noch nicht riechen,
du müsstest die würze auf differentialagar ausstreichen, um
kontaminationen
sichtbar zu machen.
eventuell kann auch ein beschleunigtes/aktives abkühlen auf
anstelltemperatur
helfen.
viel erfolg, wird schon klappen
timo
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Antwort 1 |
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Junior Member  Beiträge: 31 Registriert: 16.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.2.2010 um 17:49 |
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Abkühlen hab ich auch schon probiert, hab mir nen Gegenstromkühler
gebaut.
Was eventuell auch noch sein könnte:
Ich braue immer in meinem 27l Einmachtopf und nehme aber meist Malz für
mehr als 27l.
Dadurch erhalte ich immer eine hochprozentige Würze, die ich dann runter
verdünne. Dazu nehme ich Stilles Waser vom Discounter, welches eigentlich
suber sein sollte!?
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Antwort 2 |
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Posting Freak   Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 9.2.2010 um 18:15 |
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Hallo,
ich kann mir nicht vorstellen dass es am Wasser liegt. Ich nehme zum
verdünnen kaltes Leitungswasser.
Ich würde auch mal auf die Hefe tippen. Versuch doch mal einen Sud mit
Trocken- oder Flüssighefe.
Den Gegenstromkühler machst du doch richtig sauber, oder?
Du musst auf jeden Fall regelmäßig Schwammkugeln durchschicken und
sterilisieren. Damit hatte ich nämlich in der ersten Zeit auch zweimal
Pech.
Gruß
Udo
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Antwort 3 |
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Moderator   Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 9.2.2010 um 18:20 |
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Hallo corallus!
In was füllst Du nach der Gärung ab?
Ist es nach der Gärung schon sauer oder erst nach der Lagerung?
Du füllst heiß in "Kegs" ab, machst Du Druckvergärung?
Ich hatte Probleme mit meinen NC-Kegs bekommen, das Bier wurde in der
Lagerung sauer bzw. schlecht.
Das Keg war dabei als Ursache leicht auszumachen, da Bier, das nicht ins
Keg paßte, in der Flaschengärung einwandfrei war, nur das Bier im Keg wurde
sauer.
Seitdem ich die rabiate " Schwefelkeule schwinge" (Pyrosulfit aus dem
Weinbedarf) hat sich das Problem erledigt.
Hmm, stilles Wasser ist IMHO stärker keimbelastet als Leitungswasser (gabs
da nicht mal was in den Gazetten dazu?).
Die Sache mit dem Schrägagar: da ist es natürlich auch möglich, daß die
Hefe verunreinigt ist.
Ich würde vorschlagen:
- eine Würze mit Zieldichte machen, ohne Verdünnung (schließt Verdünnung
als Ursache aus)
- heiß ins Gärfaß, verschlossen über Nacht abkühlen (schließt den Kühler
aus)
- gute Trockenhefe verwenden (wg. Schrägagar)
- in verschiedene Gefäße schlauchen, Keg und ein paar Flaschen (am besten
frisch besorgte leertrinken und reinigen)
Müßte doch in den Griff zu kriegen sein.
Uwe
[Editiert am 9.2.2010 um 18:23 von Uwe12]
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Antwort 4 |
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Junior Member  Beiträge: 31 Registriert: 16.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.2.2010 um 19:25 |
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Den Kühler spüle ich immer nach Gebrauch mit heisssem Wasser und dann mit
Danklorex und dann wieder mit heissem Wasser, bis es nicht mehr nach Clor
riecht.
Normalerweise fülle ich in einen Plastikbehälter 30l zur Hauptgärung und
fülle dann in Flaschen zur Hauptgärung.
Da war es auch schon sauer gewesen,.
Letztes mal hab ich eben heiss abgefüllt und dann verdünnt, dann abgekühlt
und Druckgärung probiert. Nach ein paar Tagen blieb die Gärung stehen und
es war wieder sauer.
Mittlerweile habe ich schon probiert:
Verschiedene Nächgärbehälter von einem Sud: Ergebnis=Alle sauer (Flaschen,
CC Keg und 5l Partyfass)
Heiss abfüllen in CC dann Wasser dazu: Ergebnis=Sauer
Als nächstes werde ich mal Trockenhefe und ohne Verdünnen probieren.
Wie sieht es denn damit aus: nach dem Hopfenkochen wende ich den Wirhlpool
an und filtere dann noch mal durch ne Windel, die aber vorher gekocht
wurde, da kann ja theoretisch auch nix passieren, denn die Würze hat da ja
auch noch ca 70°C.
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Antwort 5 |
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Senior Member   Beiträge: 141 Registriert: 24.5.2006 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 9.2.2010 um 19:47 |
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Hallo
Kann es sein, dass du ziemlich wenig Hefe zugibst? 2-3 Tage zum aktivieren
von Agar-Hefe ist recht knapp. Falls der Versuch mit der Trockenhefe
gelingt, liegt es vielleicht da dran.
____________________ Grüsse
Christian
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Antwort 6 |
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Posting Freak  Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 9.2.2010 um 20:12 |
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Hallo corallus,hast Du schon mal Deinen Gärbehälter mit dem Chlormittel
behandelt?-Wäre vorteilhaft.
Wenn es an der Hefe Liegen sollte,kannst Du diese mit Phosphorsäure auf pH
2,0 bringen,2 Stunden stehen lassen,mit abkekochter Vorderwürze
ansetzen(runterkühlen)das killt eventuelle
Bakterien!-[ Wichtig2,0-2,2b]-sonst wirds eng mit der Gärfreudigkeit!

____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 7 |
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Junior Member  Beiträge: 31 Registriert: 16.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.4.2010 um 10:58 |
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So.....
letzter Test war:
Pils & Maibock
Wasseraufbereitung:
Wasser hat bei uns 7dh° RA
5ml Milchsäure auf 20l Wasser ergibt 0dh° RA
Schüttung:
6000g Pilsner Malz
1500g WeizenMalz
400g Crared
Hauptguss 20l auf 61°C erhitzen-> Einmaischen->ergibt 53C°-> 10min
halten, dann
1. Rast: 45min bei 61-63°C 10:57Uhr
2. Rast: 45min bei 70-72°C 11:55Uhr
Abmaischen bei 78°C
16l Nachguss bei 78°C
Ergebnis 20l bei 21,6% Stw.
Hopfenkochen:
90min Zugabe von 110g Aromahpfenpellets
60g 10min nach Kochbeginn
50g 10min vor Ende
Messung: Stammwürze 12,0%
Anstelltemperatur:20°C
Ergebnis:
Nach auffüllen mit kaltem Leitungswasser:
10l Maibock mit 17%SW
19l Pilsner 12%SW
Hefe: Braupartner trockenhefe untergärig 7g
Das war am 20/03/2010.
Danach Druckgärung und dann umdrücken in frische KEGs bis heute gelagert
und heute in Flaschen gefüllt.
Geschmack ist im Abgang sehr nach Zitrusfrüchten, im Antrunk schmeckt es
eigenlich normal.
Kann es auch sein, dass dieser Geschmack vom Aromahopfen kommt und sich
dann später wieder legt???
...oder vielleicht von der Drückgärung?
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Antwort 8 |
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Administrator   Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht: 
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erstellt am: 14.4.2010 um 11:24 |
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Hi,
das kann sehr gut sein, Du scheinst ja ein ordentliches Pfund Hopfen da
'reingeschmissen zu haben.
Welche Hopfensorte war's denn?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member   Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht: 
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erstellt am: 14.4.2010 um 12:51 |
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Hallo Corallus !
Eine mögliche Ursache wäre ein Totraum z. B. im Auslaufhahn des
Gärbottichs. Dieser besteht aus mehreren Teilen. In dem fest im Bottich
verschraubten Teil ist beweglich das Teil, wo das Hahnküken steckt.
Zwischen festem und beweglichen Teil ist ein Totraum wo Würze bzw. Jungbier
gelangt. Wenn dieser Hahn nach Gebrauch nicht in seine Einzelteile zerlegt
und gereinigt wird kann der verbleibende Rest im Totraum sauer werden. Wenn
wieder frische Würze in den Gärbottich kommt wird diese durch den sauren
Rest im Totraum infiziert - Bier sauer. Ich nehme den Hahn total
auseinander, reinige ihn und lege die Einzelteile eine halbe Stunde in eine
Chlorixlösung. Dann gut abspülen, mit Hahnenfett einfetten und
zusammenbauen.
Eine weitere Ursache war schon mal Bierstein in den NC KEGs. In diesem
Bierstein verstecken sich die sauren Bakterien. Selbst wenn das Faß mit
Desinfektionsmittel behandelt wird, wirkt das nicht auf die Bakterien. Da
half nur eine strenge Behandlung mit Biersteinlöser (Phosphor - und
Salpetersäure) damit dieser entfernt wird. Insbesondere das Steigrohr
ausbauen und mit Biersteinlöser füllen und 30 Min. einwirken lassen. Dann
mit einer Bürste durch und nachspülen. Da kam manchmal schon eine braune
Flüßigkeit raus. Eventuell die Ventile abschrauben und kurz auskochen.
Viel Erfolg bei der Suche nach den Übeltätern.
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Antwort 10 |
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Junior Member  Beiträge: 31 Registriert: 16.4.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.4.2010 um 17:38 |
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Also ich hab Hallertauer Perle mit 7,4%alpha verwendet, koche aber in
Nylonstrümpfen (...nicht ich, sondern den Hopfen!).
Meine Auslaufhähne baue ich nach jedem Gebrauch aus und lass sie einmal in
der Geschirrspülmaschine mitrennen.
Meine KEGs reinige ich immer, nach jedem Gebrauch und diesmal sogar noch
mal vor dem Gebrauch, mit Spülmaschinenreiniger in Pulverform. Dabei spüle
ich immer das KEG mit heissem Wasser bis es sauber ist, dann kommt heisses
Wasser mit Spülmaschinenmittel rein. Dann spüle ich das Steigrohr (unter
Druck) und lasse das ganze mind. eine Stunde stehen. Danach spüle ich noch
mal mit klarem, heissem Wasser.
Naja, mal schauen ob sich der zitronige Geschmack durch Lagerung
verflüchtigt, dann war es der Hopfen.
Scheint mir aber fast nicht möglich, hab grad noch mal nachgeschaut, die
Perle hat ein nicht so sehr starke Zirtusnote.
Nächste Woche werd ich mal ein Alt probieren, bei dem ich gleich auf die
Zielmenge hinarbeite, also nicht nachverdünnen mit Leitungswasser.
[Editiert am 14.4.2010 um 17:43 von corallus]
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Antwort 11 |
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