Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2010 um 01:18 |
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Liebe Gemeinde,
Auch wenn wir noch immer im Schnee versinken, bald kommt der Frühling und
dann der Sommer. Da ich hin und wieder segeln gehe, möchte ich auch ein
gutes Selbstgebrautes auf den Törn mitnehmen. Das bedeutet: Hohe
Lagertemperaturen und Erschütterungen noch und noch. Kühlung wird (mangels
Platz) erst unmittelbar vor dem Verzehr möglich sein.
Habt Ihr Erfahrungen, welche Biersorte solch üble Behandlung noch am besten
wegsteckt?
Gruß,
Jan
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Gast
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erstellt am: 14.2.2010 um 01:28 |
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also ich würde sagen LAGER
denke dass Bier hat nicht umsonst diesen Namen bekommen
grüße Luisl
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2010 um 04:10 |
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Hallo Jan,
mal schön einen Segelbruder hier zu finden.
Das mit dem Lagern geht am besten in der Bilge, da ist es am kühlsten und
die wenigste Bewegung. Ich habe nur selten eigenes mitgenommen, da Dosen
die beste Lösung sind, da schleppst Du kein unnützes Glas mit Dir herrum,
mußt aber auf gekauftes Bräu runterschrauben. Wenn ich Flaschen mitnehme
dann 0,33 und ohne Kasten. Ich habe keine Unterschiede festgestell zwischen
Pils, Alt oder Kölsch, meine aber das ein Weizen das Rollen am besten
verträgt, da es schon trübe ist fällt das dann gar nicht auf.
Mit herzlichem Segelgruß, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2010 um 14:34 |
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Hallo Jörg und Luisl,
In der Bilge ist es zwar am kühlsten (wenn auch nicht kühler als das
Seewasser) aber die Flaschen müssen liegen und das kostbare Naß schwappt
umso mehr herum wegen der großen Oberfläche. Daher habe ich Bier bisher
kistenweise in der Backskiste transportiert. Da läuft es zumindest nicht so
schnell aus. Ist die aufgeschüttelte Hefe denn nur ein optisches oder auch
ein geschmackliches Problem (bei Pils/Lager)?. Beim Weizenbier gibt es beim
Schütteln wohl am ehesten ein physikalisches Problem mit "p"- und
anschließend eine Dusche für die gesamte Crew. Das mit dem "LAGER" hört
sich ganz schlüssig an- da müßte ich mal nach Rezepten suchen. Vom "Beck's"
hieß es ja, es sei "tropentauglich", was immer das heißt.
Gruß,
Jan
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2010 um 15:27 |
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Hi Jan,
ich segle zwar nicht, könnte mir aber vorstellen das ein schönes dunkles
und kräftiges Stout ganz gut kommt. Am besten in den 5 l Partyfässchen. Die
gibt es bei Hellmanns , glaub ich, für 3,50 € mit Auslaufhahn.
Da braucht Ihr keine Zapfanlage (wenn Ihr es schnell austrinkt). Als Hefe
würde ich die US-56 empfehlen. Das ist eine Staubhefe die sich gut verteilt
im Bier. Da habt Ihr durch die Schüttelei keine Brocken drin. Bei einem
dunklen Stout fällt die Trübung eh nicht auf.
He, könnte man nicht so ein Fässchen ins Wasser hängen, sagen wir mal 10 m
tief. Wie hoch ist da die Wassertemperatur? Stout muss ja eh nicht so kalt
sein.
m.f.g
René
[Editiert am 14.2.2010 um 15:28 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2010 um 23:15 |
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Hallo,
Alles deutet auf größere Testreihen im Sommer hin. Im Rennen bisher:
Weizenbier, Stout, Lager.
Für die Kühlung habe ich einen Kühlschrank- der hat leider kein so großes
Volumen. Das Nachschleppen von Fässern in 10m Tiefe ist eher unpraktikabel-
der Bodden ist nur 8m tief und da ist es ziemlich warm.
Weitere Vorschläge sind gern gesehen.
Gruß,
Jan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.2.2010 um 07:55 |
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Genau für diese Bedingungen (nämlich dass es den z.T. mehrmonatigen,
ungekühlten Seetransport in die Kolonien übersteht) wurde doch von den
Engländern das I.P.A. (India Pale Ale) erfunden.
Angeblich war es ursprünglich als eine Art "Bierkonzentrat" gedacht
(vergleichsweise gut haltbar durch hohen Alkohol- und extremen
Hopfengehalt, und wenig Transportvolumen benötigend), das erst im Zielland
auf Trinkstärke hätte verdünnt werden sollen. Was aber angeblich nie
passierte (entweder aus Unkenntnis, aufgrund des fragwürdigen indischen
Trinkwasseres, oder weil es auch stark sehr gut schmeckt).
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2010 um 10:34 |
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Und auch Export hat seinen Namen nicht von ungefähr.
Ich würde also auch ein Starkes, gut gehopftes Bier empfehlen (mag ich
sowiso )
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2010 um 12:34 |
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...wobei ein Exportbier eher malzbetont sein sollte und nicht soo stark
gehopft.
Richtig ist,dass es immer etwas stärker eingebraut wurde/wird,da ja
bekanntlich
Alkohol konserviert!
Wird bestimmt im Rosenmontagstrubel wieder der Renner sein!
Bei 5,5Vol% geht´s halt um 1o% schneller!
Gruß aus der (Export-)Bierstadt Dortmund
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2010 um 00:10 |
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Danke für die vielen Anregungen.
Damit setze ich das IPA nach ganz oben auf die Prioritätenliste. Das werde
ich als erstes versuchen- gemeinsam mit dem Weizen, das ja im Sommer
ohnehin "Saison" hat. Auch wenn es "Fummelkram" ist- ich bevorzuge die
0,33l - Fläschchen, da man sie gut stauen kann. Die Fäßchen sind - für eine
Familiencrew- vielleicht ein wenig zuviel, für den jährlichen Pfingsttörn
nach Hiddensee mit Party wohl genau das richtige.
@ Jörg
Auf welchen Wassern treibt es Dich umher? Mein Revier geht von meinem
Standort auf der Karte aus.
Gruß,
Jan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2010 um 01:40 |
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Hallo Jan E,
ich segle an der kanadischen Westküste wenn ich Zeit dafür habe.
Viel Spaß und immer eine Handbret Wawa unter dem Kiel.
Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2010 um 13:51 |
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Hallo,
Hier ein Update:
Das zu Beginn empfolene Weißbier hat den Kurztörn gut überstanden und wurde
am Zielort (Hiddensee) komplett seiner Bestimmung übergeben. Daher konnte
die DAUERHAFTE Lagerungsfähigkeit leider, leider, nicht näher untersucht
werden.
Der Pale Ale- Idee hatte ich mich etwas genähert- aber dann doch eine
eigene Idee gehabt.
Hier mein Versuch, der heute zur Hauptgärung kam:
6kg Pale Ale Malz
17l HG
Raststufen:
Einmaischen bei 35°C
64°C für 45min.
72°C für 30min.
78°C für 20min.
Die ersten beiden Stufen wurden per Dekoktion erreicht, für die letzte
benuzte ich die Heizung des EKT.
Abgeläutert ohne festen NG- habe einfach aufgehört bei 3° Plato
Hopfen: 40g Northern Brewer 10% (Pellets) 90 min.
25g Tettnanger Aromahopfen 3,6% (Dolden) 15 min.
Leider etwas Verlust während des Läuterns (Sudpfanne übergelaufen)
Zur Gärung kommen 20l mit 18°Plato, als Hefe ist Nottingham am Start.
Abgesehen vom Malz hat das Ganze jetzt zwar nichts mehr mit IPA zu tun,
aber ich werde sehen, was 'rauskommt.
Gruß,
Jan
P.S. Hoffen wir gleich das beste für unsere Jungs...
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.6.2010 um 16:49 |
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Hallo Jan, als Aromahopfen kann ich auch einen Bramling Cross empfehlen.
Wegen der Haltbarkeit und IPA würde ich die Hopfenmenge Aromahopfen ohne
Bedenken auf 50g setzen. Das erhöhz die Haltbarkeit und bringt dann den für
IPA typische Hopfennote im Antrunk und ein Fruchtnote dazu. Aber das ist,
wie alles beim Brauen absolute Geschmacksache. Indian Pale Ale wurde ja wie
schon hier zetiert genau für solch rauhe Bedingungen gebraut.
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 29.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2010 um 13:09 |
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Zitat von Bierjunge, am 15.2.2010 um
07:55 | Genau für diese Bedingungen (nämlich
dass es den z.T. mehrmonatigen, ungekühlten Seetransport in die Kolonien
übersteht) wurde doch von den Engländern das I.P.A. (India Pale Ale)
erfunden.
Angeblich war es ursprünglich als eine Art "Bierkonzentrat" gedacht
(vergleichsweise gut haltbar durch hohen Alkohol- und extremen
Hopfengehalt, und wenig Transportvolumen benötigend), das erst im Zielland
auf Trinkstärke hätte verdünnt werden sollen. Was aber angeblich nie
passierte (entweder aus Unkenntnis, aufgrund des fragwürdigen indischen
Trinkwasseres, oder weil es auch stark sehr gut schmeckt).
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Die Bierkonzentrat-Legende kommt daher, daß das englische Bier im 19.
Jahrhundert wesentlich stärker war als die gängigen Sorten in den 1970er
Jahren, als man angefangen hat über die Geschichte des IPA zu schreiben.
Also ging man davon aus, daß das Bier vor dem Trinken verdünnt würde. Das
ist aber unwahr, denn verglichen mit anderen Bieren des 19. Jahrhundert
(Porter, XX Ale usw.) war IPA nicht besonders stark.
Allerdings ist eine mehrmonatige Seereise nach Indien kaum mit einem
Segeltörn zu vergleichen und ich denke nicht daß es irgendwelche Vorteile
hätte, IPA statt eiiner anderen Biersorte mitzunehmen.
[Editiert am 4.7.2010 um 13:11 von Invalid Stout]
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2010 um 19:17 |
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Hallo,
@Maischman:
Ich habe mich vertan- in Wirklichkeit waren es 40g Aromahopfen 3,6% Alpha.
Habe jetzt mal mit dem Refraktometer nachgemessen und nachgerechnet: 9,2%
Brix --> 8,1% C2 - und das ist schon was. Als ich den Rest aus der
Pipette geschlürft habe, kam ein kräftiges Hopfenaroma zum Vorschein- ich
werde in den nächsten Tagen abfüllen und lasse mich dann überraschen.
@ Invalid Stout:
Falls das Hopfenaroma überhand nimmt, kann ich immer noch verdünnen.
Allerdings herrschen im Moment über 30°C im Boot- das könnte durchaus einer
längeren Reise bei niedrigeren Temperaturen entsprechen. Ich werde auf
jeden Fall mal versuchen aus 0,33l 0,5l zu machen- mal sehen, wie es
schmeckt.
Wenn du noch mehr über IPA weißt- raus damit.
Gruß,
Jan
[Editiert am 4.7.2010 um 19:18 von Jan E]
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Antwort 14 |
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