Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 21:47 |
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Ganz ehrlich:
Wenn die Milchsäure nicht verunreinigt ist, ist es mir pipegal, ob die von
ner Bakterie ausgeschwitzt wird oder aus nem Chemiereaktor kommt.
Stefan
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 21:49 |
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Zitat von Boludo, am 9.1.2012 um
20:52 |
Es handelt sich so wie ich es verstanden habe um einen sehr speziellen
Stamm, der bei sehr hohen Temperaturen arbeitet, so dass andere Organismen
keine Chance zum Vermehren haben.
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So ist es. Bei 47°C hat mann die beste Vermehrung der Milsäurebakterien,
wenn der Ph-Wert nicht mehr sinkt und die Stw. aufgezehrt ist lagert mann
bei 50°C, meist überschichtet mit CO2 damit nichts oxidiert. ____________________
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 21:51 |
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Zitat von Boludo, am 9.1.2012 um
21:47 | Ganz ehrlich:
Wenn die Milchsäure nicht verunreinigt ist, ist es mir pipegal, ob die von
ner Bakterie ausgeschwitzt wird oder aus nem Chemiereaktor kommt.
Stefan |
danke, das wollt ich damit sagen ____________________
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:01 |
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Muss nun jede Brauerei ihre eigene Milchsäure herstellen, damit es RHG -
konform ist?
Volco
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Antwort 28 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:07 |
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Das weiß ich nicht, aber so wie ich das RHG kenne, könnte ich mir das gut
vorstellen.
Ganz offiziell darf ja auch nur das CO2 eingesetzt werden, welches während
der Gärung aufgefangen wird.
Dies ist vermutlich die am meisten gebrochene Vorschrift des RHG, gerade
bei offener Gärung kann gar kein CO2 aufgefangen werden und in kleinen
Brauereien ist das viel zu aufwendig. Ohne CO2 kann man aber schlecht unter
Gegendruck abfüllen.
Man kann aber über die Isotopenverteilung sehr wohl nachweisen, ob fossiles
CO2 eingesetzt wurde.
Stefan
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:10 |
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Danke, interessante Diskussion, endet hoffentlich nicht in der RHG-Falle.
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Antwort 30 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.1.2012 um 22:16 |
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Ja, Vorsicht Falle, dies gilt besonders für mich!
Es ging hier übrigens um das Thema Würzesäuerung
Stefan
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 10:30 |
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ok, zurück zum Thema!
Würzesäuerung (auf pH 5,2) wird betrieben um die Eiweißausfällung zu
begünstigen. Außerdem bekommt man dadurch hellere und bekömmlichere Biere
(was meines Wissens bei der Maischesäuerung auch zutrifft)
Durch die begünstigete Eiweißkoagulation wird auch ein Verschmieren der
Hefe verhindert. Das Verschmieren äußert sich indem das Eiweiß sich an die
Zellen anlagert und die Gärung stört.
Gut Sud
Matthias
[Editiert am 10.1.2012 um 10:37 von Bierhias]
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Antwort 32 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 12:21 |
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...zum "Verschmieren" mal eine Frage: kann man das dem Hefegeläger
"ansehen"?
Beim letzten Bierkit (Woodforde's NOG = Strong Dark Ale) saß die Hefe
beinah "geleeartig" kompakt auf dem Faßboden.
Ist das eine Eigenart der Hefe oder kommt das vom "Verschmieren"? Oder
beides?
Uwe
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Antwort 33 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 12:43 |
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Uwe, welche Hefe war das denn? Zufällig die Muntons Premium Gold? Bei der
ist das geleeartige ein charakteristisches Erscheinungsbild.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 13:25 |
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Hallo Michael!
Stand nur wieder so eine kryptische "Chargenbezeichnung" auf dem ansonsten
silbernen Beutelchen.
Ich denke, es ist ein Hefemerkmal. Bei einem anderen Woodfode's Kit hatte
ich sowas auch schon mal.
Diesmal habe ich aber dafür gesorgt, extra Sediment aufgerührt mit ins Keg
zu geben, die Nachgärung war daher unauffällig bei meinen üblichen 10
Tagen.
...nicht wie damals 8 Wochen!
Uwe
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Antwort 35 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 6.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 16:12 |
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Moin moin,
fand in meiner Brauerausbildung dieses Thema immer mit am interessantesten,
hab allerdings festgestellt dass es da viel Halbwissen gibt.
Zur Maischesäuerung: Man will den Enzymen natürlich die idealen Bedingungen
schaffen, dazu wählt man natürlich erstmal passendes Brauwasser. In der
Regel ist dies ausreichend um in der Maische einen annähernd idealen pH
Wert zu schaffen.. da dies ja nicht immer möglich ist so wird also
aufbereitet. Früher hat man dazu unter anderem eben Sauermalz oder eben
Biologische Maischesäuerung verwendet um eine hohe Restalkalität zu
verbessern(bioloische S. ist einfacher zu dosieren) Wird heute eher selten
angewendet da es durch die Wasseraufbereitung möglich ist zum Einmaischen
ideales Wasser zur Verfügung zu haben..
zur Würzesäuerung: Wie ebenfals schon gesagt, wirkt sich ein tiefer pH gut
auf die Bittere aus indem diese weicher und weniger kratzig wird.
Allerdings wird dadurch die Bitterstoffausbeute deutlich verschlechtert!
Daher säuern die Brauereien nach der Bitterhopfengabe und vor der
Aromahopfung.
Die Vorteile: Die Säuerung hat mehrer Vorteile für das Bier: Die Säuerung
sorgt für einen höheren Zink eintrag und dadurch eine bessere
Hefevermehrung. Das Bier geschmacksstabiler, besser Filtrierbar, die
Trubausscheidung im Whirlpool und im Lagertank wird positiv beeinflusst!
Hauptgrund in der industriellen Bierherstellung sind vor allem Beim
Hefemanagement zu finden. Hierbei wird Würze welche zur Hefevermehrung
benutzt wird deutlich stärker gesäuert als das normale Bier(welches dann
meist gar nicht gesäuert wird) dies begünstigt die Hefevermehrung und sorgt
für eine höhere mikrobiologische Stabilität!
Die Durchführung: ungeschrotetes Malz wird mit Würze bei knapp 50 Grad
"Vergoren". Die Milchsäurebakterien auf der Malzoberfläche säuern somit die
Würze auf einen pH von etwa 3,0. Durch die Säure und die Wärme ist es
stabil gegen andere Mikroorganismen. Die Herstellung ähnelt iim Prinzip der
Hefeherführung.
Das Reinheitsgebot: früher wurden die Biere teilweise lange bei tem. um 50
Grad gemaischt wodurch es zu geringer Produktion von Milchsäure in den
Maischgefäßen kam. Es ist demnach also ein Prozess der bei der
Bierhestellung sowieso abläuft und heute geziehlt eingesetzt wird. Anders
ist es wenn manche Brauereien Zinkplatten in den Gefäßen der Biiologischen
Säuerung "vergessen" werden. Durch die Säure lösen sich diese auf und das
Zink fördert die Hefevermehrung...Aber das hab ich deutschen Brauerein
natürlich noch nie gesehen
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Antwort 36 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 17:05 |
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Zitat von pegasus, am 10.1.2012 um
16:12 | Anders ist es wenn manche Brauereien
Zinkplatten in den Gefäßen der Biiologischen Säuerung "vergessen" werden.
Durch die Säure lösen sich diese auf und das Zink fördert die
Hefevermehrung...Aber das hab ich deutschen Brauerein natürlich noch nie
gesehen |
Ich kenne eine wirklich gute Brauerei und die haben einen Zinkstab im
Milchsäuretank.
Warum auch nicht?
Man kann wohl auch entsprechend zinkhaltige Rohre installieren.
Das mit der Würzesäuerung ist auf jeden Fall sehr interessant, danke für
die vielen Infos.
Ohne gut arbeitendem pH Meter mit entsprechender Temperaturkorrektur ist
das für uns Hobbybrauer aber wohl eher von theoretischem Nutzen.
Stefan
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Antwort 37 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 17:32 |
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...wäre aber eine Option bei der Aromagabe von Hochalphahopfen, wie etwa
dem Citra.
Vor der Gabe noch mal einen Schluck Milchsäure in die Würze!
...Zinkstäbchen gibts bei Omikron - besser, als 'ne Batterie zu schlachten!
Uwe
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Antwort 38 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 6.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 10.1.2012 um 17:50 |
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Ich nutze Bio. Säuerung auch zu Hause, dabei gebe ich einfach kochende
Würze in eine Thermoskanne verdünne mit Wasser bis ich 50 Grad habe und
gebe nen Schluck bio Säuerung dazu dann Deckel drauf und nach 24 in eine
Flasche umfüllen und kalt stellen. Hält sich gut und man kann mit 2%
Milchsäure rechnen (laut Kunze)
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Antwort 39 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.1.2012 um 18:15 |
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Hi,
erinnert mich sehr an den Starter der Milchsäurevergärung bei Berliner
Weiße.
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 40 |
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