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Autor: Betreff: Pils für Anfänger
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2010 um 15:25  
Hi!

Ich möchte seit längerer Auszeit wieder ein Bier brauen. Bis jetzt habe ich nur dunkle Biere gebraut, wleche geschmacklich ganz okay waren (lediglich etwas zu säuerlich), aber einige Probleme mit dem Druck innerhalb der Flasche hatten. Dieses Mal möchte ich ein Pils brauen (cool wäre eins, dass etwas in die richtung von Jever geht). Allerdings habe ich kein "ideales" Pilsrezept gefunden und da ich gerne herumexperimentiere, habe ich mir aus den gefundenen Rezepten noch selbst etwas zusammengestellt. Allerdings habe mich die "Rast"-Angaben in den Rezeptbeschreibungen etwas irritiert (als Bezeichnung fast nur 1., 2. und 3. Rast), weil ich bis jetzt immer mit anderen Angaben gearbeitet habe (Eiweißrast, Maltoserast, etc.) und jetzt nicht 100%ig sicher bin, ob und wie ich diese Angaben auf mein bisheriges Wissen übertragen kann. Außerdem habe ich verwirrende Sachen über Haupt- und Nachguss gelesen. Manche behaupten bei hellen Bier wie Pils, sei der Hauptguss geringer als der Nachguss, während es bei anderen Rezepten wieder andersherum ist. Sehr verwirrend das Ganze...

Naja, und da es shcon lange her ist, dass ich etwas gebraut habe, wollte ich erst einmal meine geplanten Schritte online stellen, damit mir vielelicht jemand sagen kann, ob ich irgendwo einen groben Fehler begehe. Bei den Ausdrücken in den Klammern unter Brauvorgang weiß ich nciht, ob man diese synonym verwenden darf:

Bier: Pils
Malz: 2 kg Pilsner Malz, 2 kg Wienermalz, 0,5 kg Caramalz hell
Hopfen: Spalter Select Aromahopfen 5,5% 100 g
Hefe: 2x Saflager W34/70 untergärige Trockenhefe 11,5 g
Hauptguss: 13,5 l (3 l Wasser pro 1 kg Maische)
Nachguss: 18 l (4 l Wasser pro 1 kg Maische)
Brauvorgang:
Schüttung (Einmaischen?) bei 40 °C
Eiweißrast (1. Rast?) bei 50 °C für 15 min
Maltoserast (2. Rast?) bei 63°C für 50 min
1. Verzuckerungsrast (3. Rast?) bei 72 °C für 15 min
2. Verzuckerungs"rast" (Abmaischen) bei 76 °C (bis jetzt habe ich hier immer noch eine Rast von ~15 min gemacht, aber das habe ich in fast keinem Rezept mehr gelesen... heißt das, ich soll die Maische nur noch bis 76 °C erhitzen und dann das Heizwerk abstellen?)
Hopfenkochen:
80 g 80 min
20 g 10 min
Speise:
1,5 l
Gärtemperatur:
10-14 °C

Tja, und wie ich mittlerweile gelesen habe, sollten Pils eine Restalkalität von 0 °dH besitzen. Nach einer groben Rechnung muss mein Brauwasser eine Restalkalität von ~11 °dH haben. D.h., (wenn ich richtig gerechnet habe) bräuchte ich eigentlich noch ~200 g Sauermalz oder ~7 ml Milchsäure. Das habe ich leider nicht. (Oder kann man Milchsäure irgendwo in einem Laden um die Ecke kaufen?) Jetzt habe ich gelesen, dass man wenigstens durch Abkochen des Wasser die Restalkalität um 5 °dH senken kann. Wäre das empfehlenswert?

Viele Grüße,
Pipo
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2010 um 15:57  
Was mir auffällt:

Ein Pils ist nie ein Anfängerbier, aber du hast ja schonmal gebraut.

Ein Jever-Typ besteht zu 100% aus möglichst hellem Pilsener Malz, ich würde die Schüttung also anpassen. Bei deiner Schüttung bekommst Du eher ein Typ Urquell ...
Da Jever sehr herb ist (naja im Vergleich), würde ich über eine Bitterhopfung nachdenken. Aromahopfen dann gegen Ende der Kochzeit. Die Eiweissrast kannst Du Dir sparen. Die 34/70 soll auch wohl nicht so trocken vergären, da gibt es vielleicht bessere Hefen. Wenn es wirklich ein top schlankes Pils werden soll, mach eine Woche vor dem Brautermin einen Starter machen um sehr viel Hefe zu haben. Die Gärung dann SEHR SEHR kalt, versteht sich. Aktive Kühlung hast Du? Wenn nicht würde ich entweder 10 Monate warten oder ein Export brauen ...

Das Brauwasser solltest Du zumindest mit Milchsäure behandeln. Gibts in der Apotheke.

Viel Erfolg, aber ein wirklich astrein schlankes Pils zu machen ist schon ne Kunst!
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2010 um 16:23  
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wusste gar nicht, dass ein Pils eher zu den anspruchsvolleren Bieren gehört. Das liegt (u.a.) an der gewünschten Restalkalität von 0 °dH oder? Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich ausschließlich auf Bock- und Schwarzbier (~120 Liter).


Zitat von Kurt, am 1.4.2010 um 15:57

Ein Jever-Typ besteht zu 100% aus möglichst hellem Pilsener Malz, ich würde die Schüttung also anpassen. Bei deiner Schüttung bekommst Du eher ein Typ Urquell ...

Gutes Auge! Da ich nicht wusste, wie sehr das "Norddeutsche Pils" aus der Rezept-Datenbank vielleicht einem Jever ähnelt - ich aber generell auch gern Urquell trinke -, habe ich mich zu großen Teilen auch am "Pilsener nach Urquell Art" aus der Datenbank orientiert. Beim "Norddt. Pils" ist z.B. von ~4 kg Winer Malz die Rede, wohingegen jemand dort als Kommentar hinterlassen hat, dass in norddt. Biere ausschließlich Pilsener Malz gehört. Das dekct sich ja dann mit deiner Aussage :)


Zitat von Kurt, am 1.4.2010 um 15:57

Da Jever sehr herb ist (naja im Vergleich), würde ich über eine Bitterhopfung nachdenken. Aromahopfen dann gegen Ende der Kochzeit.

Das wird dann wohl der nächste Punkt, den ich auf jeden Fall ändern muss. Gerade das Jever herber ist als anderes Pils gefällt mir gut. Wellche Mengenangaben sollte man dabei verwenden? Bei "Pils nach Bitburger Art" (wieder einmal aus der Rezept-Datenbank) ist von 50 g Bitterhopfen (7,6 %) und 32 g Aromahopfen (5,0 %) in 3 Zugaben (Bitter nach Kochbeginn, 20 g Aroma zur Mitte, 12 g Aroma vor Kochende) die Rede. Könntest du das unterstreichen?


Zitat von Kurt, am 1.4.2010 um 15:57

Die 34/70 soll auch wohl nicht so trocken vergären, da gibt es vielleicht bessere Hefen.

Was meinst du in dem Fall mit "trocken"? Ist die Hefe nicht so gut? Die Beschreibung bei hobbybrauerversand.de las sich so gut^^


Zitat von Kurt, am 1.4.2010 um 15:57

Aktive Kühlung hast Du? Wenn nicht würde ich entweder 10 Monate warten oder ein Export brauen ...

Okay, jetzt muss ich wahrscheinlich am meisten meine Unerfahrenheit heraushängen lassen. Eine aktive Kühlung habe ich nicht. Meinst du wirklich das Bier soll 10 Monate lagern? Ich habe jetzt noch ein paar Flaschen Schwarzbier (Guiness-ähnlich) vom letzten Jahr Herbst und trotz ~6-monatiger Lagerung schmeckt es für mich so ziemlich genauso wie nach 6 Wochen Lagerung. Meinem Bekanntenkreis geht es ähnlich. Unterscheidet sich die Lagerung vom Pils und Schwarzbieren? Gibt es dort wirklich einen großen geschmacklichen Unterschied, wenn man das Bier nicht wochen-, sondern monatelang lagert?

Zitat:
Das Brauwasser solltest Du zumindest mit Milchsäure behandeln. Gibts in der Apotheke.


Vielen Dank, dann weiß ich, wo es Samstag hingeht :)
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2010 um 16:43  
Nein, in 10 Monaten ist es wieder Winter und man kann einfacher die kühlen Gärtemperaturen einstellen (ich stelle den Gäreimer dann immer in den nicht beheizten Abstellraum, der hat dann so um die 9-10 Grad.

Wenn du auf Urquell und Co. stehst würde ich mich daran versuchen. Da kommst Du dem Ziel leicher näher. Dann passt auch die 34/70. Aber Gärtemperaturen um die 10°C brauchst Du trotzdem. Alternativ kannst Du obergärig brauen und zum Beispiel die Danstar Nottingham Trockenhefe verwenden.
mit "nicht trocken" meinte ich (analog zum Wein) das die Hefe Restsüße hinterlässt. Das passt zu einem Böhmischen Pils, zu einem Norddeutschen nicht.

Hopfen berechnen: http://fabier.de/biercalcs.html


[Editiert am 1.4.2010 um 16:44 von Kurt]
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2010 um 09:55  
Ach, so meintest du das mit den 10 Monaten!^^ Na die 10 °C für Die Gärtemperatur haben wir im Keller. Das ist kein Problem.

Zur Restalkalität eine Frage: Gibt es dafür in der Apotheke irgendwelche Teststreifen, um die vor und nach der Behandlung (Abkochen, Milchsäure) zu messen?
Zur Milchsäure noch eine Frage: Wann gibt man die Milchsäure dem Wasser hinzu? Vor/nach dem Abkochen? Auf jeden Fall vor dem Brauen oder ist es egal (wäre quasi eine Zugabe vor dem Abfüllen noch ausreichend)?

Grüße,
Pipo
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2010 um 10:44  
Hallo Pipo,

Teststreifen gibt es keine (zumindest noch nirgends gesehen, gelesen oder gehört)

Milchsäure gibt man einfach vor dem Brauen ins Brauwasser und zwar anteilsmässig verteilt auf Haupt- und Nachguss.

Laut Hanghofer kann man mit 1 ml Milchsäure (80%ige ist die gängige Stärke) bei 10 Liter Wasser die Restalkalität um 3° reduzieren.
Heisst für dich (mit 11° dH Restalkal.) rund 3,5ml auf 10 Liter Brauwasser.

Welche Retsalkalität sich durch Abkochen des Wassers erzielen lässt bleibt zumindest bei Hanghofer offen. Er beschreibt lediglich dass die Carbonathärte duch 20 min Kochen und anschliessendem abziehen des "entkalkten" Wasser vom ausgefällten Calciumcarbonat auf eine Restcarbonathärte von 1°dH reduziert werden kann. Ich würde jetzt einfach mal nur mit Milchsäure arbeiten.

Hauptguss sollte übrigens 18 Liter und Nachguss 14 Liter sein, in deinem Eingangsposting stehts andersrum, was für helle Biere eigentlich nicht gut ist.

Zum Maischprogramm wäre noch zu sagen, dass eine Eiweissrast eigentlich nicht mehr nötig ist.

Einmaischen bei 40°C könntest du also eigentlich auch gleich weglassen und bei 57°C einmaischen. Dann nach etwa 10 Minuten weiter auf 62° usw...
Da ich allerdings auch schon festgestellt habe, dass kalt einmaischen den Vergärgrad etwas erhöht, was ja dann für ein Norddeutsches Pils wiederum gewünscht wäre, könntest du also dann doch bei 40°C einmaischen und dann mit ca.1°C pro Minute aufheizen bis 62°C.

Gruss
Matthias
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2010 um 12:17  
Wow! also noch einmal vielen Dank für eure wirklich hilfreichen und ausführlichen Antworten!


Zitat von Tyrion, am 2.4.2010 um 10:44

Laut Hanghofer kann man mit 1 ml Milchsäure (80%ige ist die gängige Stärke) bei 10 Liter Wasser die Restalkalität um 3° reduzieren.
Heisst für dich (mit 11° dH Restalkal.) rund 3,5ml auf 10 Liter Brauwasser.


Danke für genaue Erklärung! Von der Menge her deckt sich das auch mit meiner (sehr) groben Schätzung, aber jetzt weiß ich wenigstens, warum und wie die Menge zustande kommt.


Zitat von Tyrion, am 2.4.2010 um 10:44

Hauptguss sollte übrigens 18 Liter und Nachguss 14 Liter sein, in deinem Eingangsposting stehts andersrum, was für helle Biere eigentlich nicht gut ist.


Die Angaben für den Haupt- und Nachguss habe ich aus einem Kommentar auf dieser Seite abgeleitet: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&si d=72 Dort hat ein User geschrieben, dass "man bei hellen Bieren 3 Liter Wasser/kg Malz für den Haupt- und 4 l/kg für den Nachguss" nimmt bzw. bei dunklen Bieren genau umgekehrt. Ich habe jetzt aber bei vielen Pils-Rezepten gesehen, dass der Hauptguss höher ist als der Nachguss. Kann es sein, dass sich der User bei seinem Kommentar einfach vertan hat?
Ist eigentlich folgende Rechnung richtig?

helles Bier: 4 Liter Wasser/1 kg Maische Hauptguss, 3 Liter Wasser/1 kg Maische Nachguss
dunkles Bier: 3 Liter Wasser/1 kg Maische Hauptguss, 4 Liter Wasser/1 kg Maische Nachguss

Und um die Retsalkalität durch Abkochen zu verrignern, muss das Brauwasser wirklich 20 Minuten lang kochen? Das ist Schade. Ich hatte gehofft einmal aufkochen reicht. Ich denke, dann werde ich das Abkochen wegfallen lassen und nur mit der Milchsäure arbeiten.

Braubeginn ist übrigens am Montag! :thumbup:

Grüße,
Pipo


[Editiert am 2.4.2010 um 12:18 von Don Pipo]
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 2.4.2010 um 12:50  
Ja, lass das mit dem Abkochen. Das ist Energieverschwendung pur! Wenn Du noch 10 Grad im Keller hast, schätze Dich glücklich! Das wird ein feines Gebräu!

Allzeit gut Sud
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2010 um 08:39  

Zitat:
Ist eigentlich folgende Rechnung richtig?

helles Bier: 4 Liter Wasser/1 kg Maische Hauptguss, 3 Liter Wasser/1 kg Maische Nachguss
dunkles Bier: 3 Liter Wasser/1 kg Maische Hauptguss, 4 Liter Wasser/1 kg Maische Nachguss


Kann man grob so stehen lassen, auch wenn ich die Angabe in Liter/kg nicht so gut finde, da das ganze ja von irgendwelchen Guinnessclonen mit unter 3,5kg Malz bis zum Doppelbock oder noch höherem mit mehr als 6 kg Schüttung nicht in eine so einfache Grundformel gebracht werden kann.

Ich würd mir das nur als Verhältnis 4:3 für Helle und 3:4 für Dunkle merken.


Das mit dem Kochen zwecks "Entkalken" hab ich selbst nie ausprobiert, steht halt so im Buch. Was den Energieverbrauch anbelangt, so wärs zumindest beim Nachguss, der ja eh auf rund 80°C gebracht werden muss, nicht so tragisch, wenn mans zeitlich so einrichtet, dass er pünktlich zum Läutern auf diese Temp. abgekühlt ist.
Und wenn du beim Maischen auf die Eiweissrast und das kalte Einmaischen verzichtest (was ohnehin die meisten hier Schreibenden beim Pils so machen) dann kannst du auch hier dein Malz in den etwa auf 60°C abgekühlten Hauptguss schütten.
Aber ich denke ich würds jetzt auch erstmal mit Milchsäure machen.

Auf jeden Fall gutes Gelingen am Montag

Matthias
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 3.4.2010 um 16:45  
Hi Pipo,

2 Päckchen 34/70 auf die Sudgröße sind übertrieben.

VG, Markus
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mibi-xxl
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red_folder.gif erstellt am: 4.4.2010 um 00:19  

Zitat:
2 Päckchen 34/70 auf die Sudgröße sind übertrieben.

Würde ich auch sagen. Mach dir lieber einen Starter. Nimm ca. 1 Liter von deiner Würze vor dem Hopfenkochen weg, koch sie für ca. 10 Minuten auf und kühl sie danach auf Anstellthemperatur der Hefe ab.
Anschließend Hefe zugeben gut durchschütteln und bei optimaler Gärthemperatur der Hefe stehen lassen bis die Würze nach dem Hopfenkochen usw. (evtl. über Nacht) abgekühlt hat.
Würze belüften (kräftig duchschütteln) und Hefe zugeben. So reicht ein Päckchen Hefe für mind. 30-35 Liter.


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Michael

And special greetings to our American and English "Friends" who are reading along ;-)
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2010 um 08:57  
Okay, die Milchsäure habe ich mtitlerweile gekauft. Nachher geht es dann richtig los^^ Mal schauen, was bei herauskommt.
Also bei der Hefemenge habe ich mich nach den Angaben auf http://www.hobbybrauerversand.de gerichtet.
"Dosierung : 8 - 12 g / 10 l"
Pro Tüte sind 11,5 g drin und da ich 20 Liter Bier herausbekommen möchte, dachte ich, ich bräuchte auch 2 Packungen? Sollte man im Zweifelsfall nicht nach den Herstellerangaben gehen? Aber da mir schon oft angeraten wurde ein Starter zu verwenden und ich jetzt dank mibi-xxl eine ganz gute Erklärung dafür habe, werde ich es wohl mit einem Starter versuchen.
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 5.4.2010 um 18:57  
Starter oder zwei Tütchen Hefe und nicht wärmer als bei 15°C anstellen, sonst sind die ersten Fehler in Richtung Fehlgeschmack gemacht. Merke : Bei keinem anderen Bier ist die Gärführung so wichtig wie beim Pils. D.h. nach 10 bis 14 Tagen bei max. 10°C müsste die Gärung durch sein.

Auch solltest du - nachdem die Hefe angekommen ist - ca. 50 ml Würze (bei Refraktometrie) auf einen kleinen Rest Hefelösung drauflassen und wärmer als den Hauptsud stellen: Die Schnellvergärprobe zeigt dir den Weg deines Sudes und du kannst problemlos grün schlauchen.

Und dann gaaaaanz wichtig : Mindestens 3 Tage Diacetylruhe bei ca. 20°C, sonst gibts einen herben Fehlgeschmack und lange Gesichter. Nicht umsonst ist das perfekte Pils die Krönung der Braukunst. Übrigens - mein bisher bestes Pils gelang mir mit der Mexican Lager von White Labs.
Viel Erfolg !

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2010 um 09:01  
Oh je... eigentlich wollte ich gerade schreiben, wie gut alles abgelaufen ist ,aber du holst mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich vergesse immer wie wichtig die Temperaturen sind.

Also vorneweg: Ich habe zum ersten Mal mit einem Starter geabreitet und das hat echt super geklappt. Dazu habe ich noch eine kurze Frage: Ist es eigentlich relevant, ob man den Sud für den Start vor oder nach dem Hopfenkochen abnimmt? Bierfarbe und -geruch sind soweit auch sehr gut.
Leider kann ich die Temperatur von max. 10°C beim Gären doch nicht einhalten. In welche Richtung verändert sich denn der Geschmack, wenn es wärmer vergärt? Und wie kühlt ihr euer Bier für die Vergärung ab? Irgendwelche Hilfsmittelchen? Großer Kühlschrank?

Vielen Dank für die Hefeempfehlung!


[Editiert am 8.4.2010 um 09:01 von Don Pipo]
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2010 um 09:15  
Mit einer Gefriertruhe an einem UT 200 lässt sich jede beliebige Temperatur beim Vergären einstellen.
Ich heize meine sogar im Winter mit einer IR Lampe für obergärige Biere.
Ein PC Lüfter hilft sehr, die Temperatur gleichmäßig zu verteilen, muss aber nicht sein.
Man kann auch prima bei 0°C kaltlagern.
UT 200 kostet ca 45 Euro, eine alte Gefriertruhe bekommt man teilweise auch recht günstig.
Man braucht halt Platz.

Stefam
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red_folder.gif erstellt am: 8.4.2010 um 14:48  
Für den Hefestarter ist es m.E. egal, ob vor oder nach dem Hopfenkochen Würze entnommen wird, der Hefe wirds´ wohl auch egal sein.

Je wärmer die Vergärung geht, also die Temperatur der Würze und nicht die der Außentemperatur, desto mehr wirst du ein Kölsch als ein Pils bekommen. Das Bier wird fruchtiger und kantiger - eben obergäriger.

Zumindest für mich hätte ich einen Trost : Nach 30 Jahren Pils trinken, freue ich mich heute eher auf ein gelungenes Kölsch. Vielleicht gehts´ dir auch so !

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2010 um 09:41  
Um die Restkalität runter zu bekommen, nehme ich Sauermalz im Hauptguss. Berechnen kann man das mit dem Brauplaner V5 Supergut.
Die Wasserwerte bei uns habe ich online von den Stadtwerken bekommen.
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2010 um 10:33  
der Thread ist zwar schon asbach, aber Trotzdem noch der Hinweis:

im Aquaristikhandel gibt es für alles mögliche Wassertests. Manche sind besser, andere etwas ungenauer, aber sie sind fast alle recht preiswert - so 3..10€ (wenn man mal von Merck und Machery & Nagel absieht). Schaut einfach mal nach einem KH-Test. Karbonathärte entsprichte meines Wissens nach genau der Restalkalität. Wenn ich mich nicht irre sollte es dafür auch Teststreifen geben.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2010 um 12:10  

Zitat:
Karbonathärte entsprichte meines Wissens nach genau der Restalkalität.


Das stimmt so leider nicht.

Wenn man nur mit Sauermalz arbeitet, dann kann man leider den Nachguß nicht manipulieren, da kommt man mit Milchsäure schon besser zurecht.

Stefan
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gut aufgepasst - ich meinte natürlich die Gesamthärte...


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MfG, Frank.
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Zitat von Boludo, am 13.8.2010 um 12:10

Zitat:
Karbonathärte entsprichte meines Wissens nach genau der Restalkalität.


Das stimmt so leider nicht.

Wenn man nur mit Sauermalz arbeitet, dann kann man leider den Nachguß nicht manipulieren, da kommt man mit Milchsäure schon besser zurecht.

Stefan



Für den Hauptguss nehme ich Sauermalz und den Nachguß Milchsäure. Hier kann man ausrechnen wieviel man davon benötigt. www.hobbybrauer.de/download/BrauprotokollMaische.xls
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