Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 18:35 |
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Hallo Leute,
ich habe gedacht, ich habe es mit der Carbonisierung, dank Earl und Fabier
endlich drauf, aber Irrtum. Mein Bockbier von Ende Februar hat keinen
Schaum und kein CO2, schmeckt aber sehr lecker. Um die restlichen 19 Liter
nicht wegschütten zu müssen habe ich zwei Rettungspläne:
1. Vom kommenden Sud am WE 200 ml Würze abzweigen, mit dehydrierter S-04
eine Speise erzeugen und per Pipette in die Flaschen geben.
2. Die Flaschen mit der dehydrierten S-04 direkt beimpfen
Was haltet ihr davon?
Schöne Grüße
Frank
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 18:40 |
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Hallo, Frank,
mmhh, was ich nicht verstehe ist: wie meinst Du das denn "mit dehydrierter
Hefe" eine Speise erzeugen? Wahrscheinlich willst Du Trockenhefe
rehydrieren und mit Speise versetzen und diese dann in die Flaschen
pipettieren, richtig?
Direkt ohne Speise die Flaschen zu beimpfen wird vermutlich nicht zum
Erfolg führen, außer Du weißt, dass noch vergärbarer Restextrakt vorhanden.
Hast Du mal gespindelt oder refraktrometriert?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 18:49 |
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Hallo Michael,
die Stammwürze war 18 ° und der Restextrakt nach heutiger Verkostung 10
Brix also 4,4 °Plato.
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 18:54 |
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Und hast Du denn einen Vergleich mittels Schnellgärprobe, um beurteilen zu
können, ob 4,4°P der Endpunkt ist? Wenn das nicht der Fall ist, dann wäre
eine zusätzliche Dosage mit Speise u.U. zu viel des Guten. Nicht, dass Du
dann am Ende so etwas wie einen Weizendoppelbock hast...
Gruß
Michael
[Editiert am 26.5.2010 um 18:54 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 19:04 |
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Nein, eine Schnellvergärungsprobe habe ich nicht gemacht. Gegen einen
Weizendoppelbock habe ja nichts, aber eher Angst, dass die Flaschen dann
hochgehen.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 19:15 |
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Hi Frank,
ob die frische Trockenhefe den Alkoholgehalt des fertigen Bieres überlebt?.
Ich würde erstmal eine Flasche schön warm stellen und mehrmals
durchschütteln.
Wenn sich da nach ein paar Tagen nichts mehr getan hat, kannst Du immer
noch aufkarbonisieren.
m.f.g
René
[Editiert am 26.5.2010 um 19:16 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 19:21 |
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Ok, Frank, wenn Du die S-04 verwendet hast dann wären 78% EVG bei üblicher
Maischearbeit normal. Das würde für einen Restextrakt nach vollständiger
Vergärung von etwa 4°P sprechen. Also noch genügend vergärbare Zucker wären
vorhanden.
Aber ich gebe Rene Recht: erst mal das Einfache versuchen, so wie er
beschrieben hat.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 19:31 |
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Hallo René, hallo Michael,
ich glaube, das Bier war nach 1,5 Wochen im Gärbehälter komplett vergoren
und die Zugabe von 3,4 g Traubenzucker pro 0,5 l Flasche wirkungslos.
Deshalb erwäge ich jetzt noch etwas Hefe hinzu zu geben. Ich bin mir aber
nicht sicher ob mit etwas Würze oder direkt.
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 19:49 |
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mag ja sein, dass das Bier komplett vergoren war aber warum war dann die
Speise wirkungslos? Hefezellen zur Nachgärung sind auch bei durchgegorenen
Bier eigentlich noch genügend da.
Ich vermute mal es war eines Deiner obergärigen mit ca. 21° vergorenen
Biere. Nach Fabier hättest Du dann (bei 3,4 g pro halbe Liter) einen
CO²-Gehalt von 4,6 g/L.
Das ist in der Tat recht wenig aber Du sagst ja es wäre gar kein CO²
da. Das finde ich sehr verwunderlich. Vielleicht haben die Flaschengummis
das auskochen nicht überstanden?...rätsel..rätsel.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 26.5.2010 um 21:48 |
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Moin, Frank!
noch'n Erklärungsversuch:
Hast Du vielleicht direkt nach
dem Abfüllen die Flaschen ins Kalte gestellt?
Oder hast Du der Hefe für die Flaschengärung noch 1-2 Wochen
Stubenwärme gegönnt?
Gruß
André
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Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 22:17 |
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Liebe Leute,
es geht mir jetzt nicht so sehr um die Fehleranalyse, sondern darum wie ich
das Bier retten kann. Also: nachträgliche Speise mit Hefe oder rehydrierte
Hefe pur.
Schöne Grüße
Frank
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2010 um 22:58 |
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Hallo, Frank: direkte Hefe pur, denn Du schreibst ja selbst weiter oben,
dass Du Angst hast, dass die Flaschen hochgehen könnten. Da würde ich auf
jegliche Zugabe vergärbarer Substanz verzichten.
[Editiert am 26.5.2010 um 22:59 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 05:21 |
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Hallo Frank,
leider trage ich jetzt wahrscheinlich nur noch mehr zur Verwirrung bei,
aber ich würde mit Speise + Hefe, noch besser mit richtig aufgekräuster
Speise impfen, weil:
- die Flaschen ja schon sicher ziemlich voll sind und du also nur eine
einzige hance hast
- die Hefe damals bestimmt schon nicht ohne Grund ihre rechnerischen 78%
Vergärgrad erreicht hat (Würze zu stark, andere Zusammensetzung ... Kunze
schreibt ja eigentlich, dass der Endvergärgrad im Sudhaus festgelegt
wird)
- man ja notfalls wieder entlüften könnte
- die arme Hefe, wenn sie mutterseelenallein in diesen Weizenator kommt,
sicherlich sehr geschockt wird.
Ja, wie heißt es bei uns im Erzgebirge:
"Viel Köpp' - viel Sinn; viel Bargleit - viel Arschlader"
Ich wünsche trotzdem eine erfolgreiche Rettung!
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 05:51 |
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Hallo Leute!
Sorry, wenn ich mich da jetzt etwas off topic einmische.
Aber was passiert denn, wenn man direkt nach dem Abfüllen die Flaschen ins
Kalte stellt? Ist das Bier dann für den Ausguss?
Gruß
Björn
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Antwort 13 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 07:01 |
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Hi, Björn,
Zitat: "Ist das Bier dann für den Ausguss?"
Warum dat denn? Wenn noch genügend Restextrakt vorhanden ist (oder mit
Speise/Zucker zugesetzt wurde), dann wird die Hefe – so es eine untergärige
ist- auch bei kühlen Temperaturen ihre Arbeit aufnehmen.
Prinzipiell gilt: die Temperaturen der Hauptgärung und der Nachgärung
sollten die gleichen sein. Erst wenn die Nachgärung abgeschlossen ist, ab
damit in den Kühlschrank.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 07:36 |
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Hallo Michael,
ein Freund von mir hatte letztens das Problem, dass er direkt nach dem
Abfüllen die Flaschen in den Kühlschrank gestellt hat ( obergärige Hefe ).
Folge: Absolut keine Kohlensäure. Carbonisiert hat er mit Zucker und der
Dosierhilfe von braupartner.
Kann man da noch was retten? Spindeln und wenn noch Restextrakt vorhanden
ist warm stellen? Oder nochmal Zucker rein und warm stellen?
Gruß
Björn
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Antwort 15 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 07:48 |
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Hallo, Björn,
einfach wieder warm stellen, abwarten und ein Bier trinken.
OG Hefen arbeiten zwar auch bei Kühlschranktemperaturen, aber
seeeeeeeeeeehr langsaaaaaaaaaaaaam…
Wie eben schon gesagt: Hauptgärtemperaturen und Nachgärtemperaturen bei der
gleichen Temperatur (ich nehme ja mal an, dass Dein Freund die Hauptgärung
des OG Sudes nicht im Kühlschrank durchgeführt hat).
Greets
Michael
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Member Beiträge: 59 Registriert: 6.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 07:58 |
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Hi Michael,
keine Angst. Die HG hat er bei Zimmertemperatur gemacht. Allerdings hat er
sich übereifrig zu Herzen genommen, dass ich ihm zur Kaltlagerung wegen der
Geschmacksentwicklung geraten hatte...
Dann kann ich ihm ja sagen, dass Hopfen und Malz noch nicht verloren
sind... er war schon etwas sauer auf mich...
Gruß
Björn
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2010 um 18:20 |
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Naja, bei der Wahl der richtigen
Rettungsstategie hilft es halt ungemein, wenn man die Fehlerursache kennt.
Die Frage in welcher Form die Hefe dann zugegeben werden soll, stellt sich
erst wenn geklärt ist, ob die Zugabe von Hefe überhaupt helfen kann bzw.
nötig ist.
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Antwort 18 |
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