Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 16:09 |
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Hi Leute,
früher konnte man vielmehr über die Hefezucht lesen. Die Trockenhefen
scheinen sich als Standard durchgesetzt zu haben. Gibt es denn denn noch
Brauer, die ihre eigene Reinzucht betreiben?
Also mit Petrischalen, Impfösen, Schrägagar u.s.w. Da gab es lange keinen
Thread mehr. Ich hoffe, dass sich ein paar zu Wort melden und ihre neuesten
Erkenntnisse vorstellen.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 16:30 |
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Hi René,
das Hobby im Hobby wird wohl dank der Trockenhefen langsam aussterben. Die
Arbeit, die das Hochpäppeln bereitet, die Ungewißheit, ob die Hefe dann
auch richtig zubeißt, das spricht alles gegen das Hefebanking.
Noch habe ich fast alle gängigen WY und einige WLP auf Agar im Kühlschrank,
aber die Gläschen werden von der bitteren Konkurrenz verdrängt : Spalter,
Merkur, Cascade und dann noch die wenig Platz beanspruchenden Fermentis
Beutelchen verdrängen die flüssige Hefezunft.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 17:07 |
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Na,ja,von den Trockenhefen halte ich absolut nichts! Ich hab´da mal vorsichtigerweise eine Gärprobe
gemacht(1Liter Würze)
-das hat gerochen wie mit Bäckerhefe vergoren(hab´ich auch schon
probiert),große Blasen beim Gären,sah aus wie Abwasser im Bach!Und der
Geschmack!Bäääääääh!
Ich nehme grundsätzlich Brauereihefe.Nach 2 Wochen im Kühlschrank füttere
ich Die mit aufgetauter und abkekochter Würze(ca.100ml).
Da komme ich mit einmal Brauen im Monat ganz gut hin!
Grüße,Wildey... ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 17:23 |
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Hallo,
also, als alter Trockenhefefan kann ich das von Dir Gesagte aber so nicht
stehenlassen.
Welche Hefe (vermutlich eine Braupartner) bei welcher Temperatur hast Du
denn verwendet, wenn ich mal fragen darf?
Gruß
Michael
[Editiert am 1.7.2010 um 17:23 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 17:55 |
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Hallo Wildey,
vielleicht solltest Du mal ein komplettes Bier mit einer anständigen
Trockenhefe vergären und entsprechend lagern und nicht deren Qualität
dadurch bewerten, dass Du den Starter trinkst
Die 34/70 z.B. macht so sagenhafte untergärige Biere, dass ich die der
Brauereihefe vorziehe. Und zwar aus purer Faulheit, das Ergebnis ist genau
so gut und man muss nicht wo hinfahren und die Hefe bis zum anstellen
sorgfältig aufbewahren.
Und nur mit Brauereihefe kann man leider nicht all zu viele Exoten brauen,
da bleiben ja nur die üblichen deutschen Verdächtigen übrig...
Stefan
[Editiert am 1.7.2010 um 17:56 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 18:22 |
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Hi Leute,
ich will die Trockenhefen hier nicht schlecht machen. Vor 10 Jahren hat die
Hobbybrauergemeinde gemeckert, dass es keine vernünftigen Trockenhefen
gibt. Dann hat die Industrie welche entwickelt und das ist gut so.
Wer das Glück hat sich frische Hefe aus einer Brauerei holen zu können ist
natürlich gut dran. Nur, mit untergäriger Hefe kann man eben nur untergärig
brauen und vermutlich ist es oft der gängige (auch als Trockenhefe
erhältliche) W 34/70 Stamm.
Es ist wie Hans es sagt. Das Hefebanking ist ein Hobby im Hobby. Damit
verbringt man sicherlich mehr Zeit, wie mit dem brauen.
Trotzdem möchte ich eine Lanze für das Hefezüchten/Banking brechen. Es ist
ein wichtiger und sehr anspruchsvoller Teil unseres schönen Hobbys, der
leider durch die hervorragenden, jedoch uniformen Trockenhefen vom
Aussterben bedroht ist.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 18:26 |
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Servus zusammen,
Gerade von der 34/70 heißt es ja, dass sie in vielen Brauereien zum Einsatz
kommt, was mir ein Braumeister erst kürzlich bestätigt hat. Der Maibock,
der mit dieser Hefe vergoren wurde war einfach göttlich,... lächz. Habe die
34/70 gerade auch selber im Einsatz und sie entwickelt sich viel
versprechend.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 172 Registriert: 23.12.2008 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2010 um 18:56 |
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Hallo Rene,
ich betreibe Hefebanking mit allem Zip undZap, und habe im Augenblick 15
Hefen auf Schrägagar und zusätzlich in NaCl, auch einige Trockenhefen.
Angefangen habe ich mal aus purer Neugier und möchte es heute nicht mehr
missen.
Ich habe schon lange keine Hefe mehr gekauft.
Ich hatte noch nie Schwierigkeiten mit der Vermehrung von Rheinzuchthefen,
und auch noch keine geschmacklichen Probleme.
Auch wenn die Trockenhefen mit den Flüssighefen einigermaßen mit halten
können, bin ich Persönlich geschmacklich noch nicht von den Trockenhefen
überzeugt.
Klar ein Kölsch mit einer Nottingham ist nicht nicht zu verachten, aber mit
einer 2565 eben besser (mein Persönlicher Geschmack), und ein Weizen mit
einer Lalvin schmeckt auch recht gut, aber mit der 3068 eben besser (mein
Persönlicher Geschmack), und außer der Lalvin, hat mich noch keine
Trockenhefe für ein Weizenbier überzeugt. Das hier so hoch gelobte Pale Ale
schmeckt mit einer S-04 echt klasse, aber mit einer 1318 eben besser (mein
Persönlicher Geschmack).
Beim Kölsch und dem Pale Ale, stimmen auch meine Testtrinker mit mir
überein, nur beim Weizen ziehen viele meiner Bekannten, Verwandten, Kumpels
die Lalvin vor.
Lediglich die 34/70 finde ich als Hefe einfach klasse, die Hefe ist einfach
im Geschmacksprofil unschlagbar.
Für mich lohnt sich das Hefebanking jedenfalls.
Gruß
Frank
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 18:57 |
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Hi, Rene,
Zitat:"jedoch uniformen Trockenhefen", wie meinst Du das denn? Die
Trockenhefen, die ich bisher im Einsatz hatte, waren schon jeweils sehr
individuell (und so gar nicht uniform): S-04, S-33, US-05, T-58,
Nottingham, W34/70, Windsor.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 19:13 |
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Hi Michael,
da hast Du die brauchbaren Sorten ja schon aufgezählt. 7 Stück!
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 19:21 |
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Zitat: | Klar ein Kölsch mit
einer Nottingham ist nicht nicht zu verachten, aber mit einer 2565 eben
besser (mein Persönlicher Geschmack), und ein Weizen mit einer Lalvin
schmeckt auch recht gut, aber mit der 3068 eben besser (mein Persönlicher
Geschmack), und außer der Lalvin, hat mich noch keine Trockenhefe für ein
Weizenbier überzeugt. |
Da muss ich Dir als
Trockenhefefan aber wirklich Recht geben.
Weizenbier ist wirklich die große Ausnahme, da kenne ich auch keine
brauchbare Trockenhefe.
Dafür muss ich aber kein Hefebanking betreiben, sondern da kauf ich ein
paar Schneiderweisse- und Malzbierflaschen
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 19:23 |
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Hallo Freunde,
ich bin bekennender "Beides-Nutzer". Ich habe diverse Trochenhefen im in
meinem Kühlschrank und auch eine Hefebank mit diversen Stämmen auf Agar. Da
ich wegen verschiedener Anglegenheiten in letzter Zeit nicht so richtig zur
Pflege des Archivs kam, werde ich mir das wohl von Grund auf neu aufbauen
müssen, wenn ich denn endlich (m)einen Braukeller habe. Startschuß für die
Bagger soll in 3-4 Wochen sein. Mal sehen, was daraus wird.
Ich freue mich schon richtig auf das Hobby im Hobby. Wenn es mal schnell
gehen muß, dann nehme ich auch gerne eine Trockenhefe. Vor allem dann, wenn
ich weiß, daß es eine gute Hefe ist Da gibt es auch beiden Trockenhefen
auch große Unterschiede. So weiß ich bis heute nicht, was die obergärige
Trockenhefe von Braupartner eigentlich mit der Würze macht. Diese kommt
daher auch nicht zum Einsatz. Aber eine S-04 z.B. liegt immer parat. Gerade
im Sommer ist es mir schon vorgekommen, daß der Starter "sauer" wurde. Dann
muß eben die Trockhefe her.
Ich sage ja zur heimischen Hefebank!
Gruß,
Alex
PS: Ich habe auch die meisten Trockenhefen auf Agar konserviert. Man weiß
ja nie...
[Editiert am 1.7.2010 um 19:57 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 19:46 |
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Hi Alex,
super Bilder. Sehr schön sind die Hefeinseln auf dem Agar zu sehen. Man
sieht noch richtig den Vereinzelungsstrich.
Muss man die Kulturröhrchen denn senkrecht lagern?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 19:54 |
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Hallo René,
danke für die Blumen. Aber auch ich übe noch. Es ist schon ein etwas
älteres Bild.
Ob man die Röhrchen senkrecht lagern muß, weiß ich nicht. Ich mache das
einfach, damit sie nicht wegrollen... Und überschüssige Flüssigkeit lagert
sich so nicht direkt an den Zellhaufen ab..
Gruß,
Alex
[Editiert am 1.7.2010 um 19:55 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 20:05 |
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Hi Alex,
Glückwunsch zum ------- Bagger ! In Zukunft wird hier von dir noch weniger
zu lesen sein, glaube es mir, aber es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Zurück zum Thema : Meine Hassliebe zur WYeast 2042 "Danish Lager" gipfelte
in der Überlegung, alle Agarböden mit ihr zu entsorgen. Jeder - wirklich
jeder - erste Sud mit der Danish Lager hatte irgendeine Macke. Bei der
zweiten und dritten Führung kamen traumhafte "Referenzbiere" heraus. Aber
ich mag dieses Roulette nicht mehr ! Und dann dieses trübe Bier,
vergleichbar einem
nebeligen Novemberabend in den schottischen Highlands.
Was für ein unkomplizierter Genosse ist die 34/70 doch ! Ordentlich
rehydriert nimmt der Bursche die Arbeit auf und stellt ohne Probleme ein
gutes, makelloses und zudem klares Bier her. Nein WY, ich geb´ mir den
Stress nicht mehr, ich hatte ihn lange genug.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 20:33 |
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Hi Hans,
ein (natur)trübes Bier, an einem nebeligen Novemberabend in den
schottischen Highlands, stelle ich mir äußerst lecker vor!
Die W 34/70 gibt es noch nicht lange als Trockenhefe. Wir wollten sie haben
und haben sie bekommen. Aber seitdem hat die Vielfalt doch sehr
gelitten....
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 20:41 |
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René, ich habe noch kein einziges Agargläschen entsorgt ... es bleibt
spannend ....
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 21:11 |
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Hallo an alle,
früher habe ich mich intensiver mit Pilzzucht beschäftigt und war immer
ganz fasziniert, wie das Myzel sich zunächst in der Petrischale breit
machte und danach mit begeisterung das bereitgestellte Substrat verschlang
und es immer weiter durchwucherte... Ahh, und die Pilze erst, das war eine
Wonne denen beim Wachsen zuzugucken!
Von daher bin ich froh genau bei diesem Hobby gelandet zu sein: da bin ich
ja schon wieder beim Pils, ähm: Pilz.
Die ganzen Gerätschaften hab ich ja noch und eigentlich juckt's mich schon
in den Fingern. Leider fehlt mir oft dazu die Zeit, so dass ich froh bin,
dass es auch Trockenhefen gibt.
Also ganz klar: Fahne hoch für das Hobby im Hobby!!!
____________________
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 22:14 |
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@Rene: ok, aber welche Trockenhefen hast Du denn jetzt als uniform (und
damit uninteressant) identifiziert? Ich habe zwar schon so manche
Trockenhefe durch, aber noch nicht alle und ich möchte dazulernen.
Greets
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 216 Registriert: 7.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 22:15 |
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Hallo miteinander
ich bin auch bekennender Hefebanker, warum auch nicht? Auf isotoner
Kochsalzlösung hält sich meine Hefe echt lange, und ich mag den Gedanken,
dass ich auf eine Vielzahl toller Hefen zurückgreifen kann. Ich benutze
aber auch gerne Trockenhefen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass eine
Flüssighefe aus meine Hefebank ein klein wenig besser schmeckt als die
Trockenhefe. Insbesondere die Wyeast 3068 Weihensetphan hab ich bisher noch
nicht mit Trockenhefe nachmachen können.
Viele Grüße,
Sascho
____________________ "Beer does not make itself properly by itself. It takes an element of
mystery and of things that no one can understand!"
Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister
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Antwort 19 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2010 um 22:47 |
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Ein Hefebank(st)er bin ich nicht, habe aber noch ein paar sehr alte
Agar-Gläschenhefen rumstehen aus meiner Anfangszeit.
Fast alles Wyeasts - eine inzwischen 5-jährige 1007er habe ich unlängst
reaktiviert, weiß aber noch nicht, ob es wirklich geklappt hat.
Die Mikrominimengen Hefe auf einem Schrägagar wären für mich als
Nicht-Mikrobiologe kaum handhabbar, so sauber kann ich nicht arbeiten.
Die obergärigen Flüssighefen sind meistens kein Problem, aber die
Schnarcherei der Untergärigen (weil praktisch immer viel zu wenig
Anstellhefe) ist immer ein Graus!
...durch den Erwerb eines Magnetrührers kann sich das vielleicht in der
kommenden UG-Saison aber ändern.
Sonst bin ich froh, daß es die W-34/70 oder auch die S-23 gibt - eine S-189
habe ich mir vor kurzem besorgt, bin gespannt.
Zwar kann ich auch bei einer Brauerei Hefe bekommen, ist aber ein bißchen
weit weg und der Braumeister selten zu erwischen.
...allerdings benutze ich keinen Gärkühlschrank, bei aktuell sommerlichen
Temperaturen wird also sowieso nur obergäriges Bier gemacht.
Aktuell experimentiere ich mit einer Kornbrandhefe (=obergärige
Trockenhefe, S. cerevisiae), die zwar nicht direkt reintönig vergärt, aber
mein Maisbier sehr lecker gemacht hat (kaum gelagert gut trinkbar).
Ein Weißbiersud mit der Hefe ist am gären, wenn der auch was wird, werde
ich gerne näher berichten.
...und wieder mal schön weit vom Thema abgeschwiffen!
...hallo Sascho! Die 3068 ist auch in "trocken" leider nicht erhältlich,
allerdings ist sie in den Schneider-Flaschen drin, da gibts eigentlich
keinen Grund zu bankern.
Noch zum Thema Flüssighefe/Trockenhefe: im Weinbau wird professionell
eigentlich nur mit Trockenhefen gearbeitet - was ich so im Fruchtweinkeller
gelesen habe, von den Analyselabors wird dem Winzer oft die passende Hefe
zu seinem Most empfohlen. Im (mehr oder weniger) Hobbysektor gibts auch
Flüssighefen, die aber homöopathisch kleine Mengen Hefe pro Portion
enthalten und oftmals stark verunreinigt sind.
Uwe ____________________
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2010 um 23:06 |
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Hi Michael,
mmhh, uniform würde ich eher als eintönig bezeichen, man könnte es aber
auch mit uninteressant assoziieren. Mein ich aber garnicht. Ich selbst
verwende ja auch momentan noch ausschließlich Trockenhefen, möchte mich
aber weiterentwickeln.
Mit uniform meine ich eben, wenn 7 von 10 Hobbybrauern die S-04 für ihr
Stout verwenden oder 9 von 10 die W 34/70 fürs Untergärige.
Mir geht es hauptsächlich darum, dass über die Techniken des Hefebankings
eine lebendige Diskussion erhalten bleibt.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2010 um 05:59 |
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Hefebanking ich bin dabei !
Nach Anfängen mit NaCL, weil ich das mit diesen Fläschchen irgendwie
steriler fand, bin ich inzwischen zur Agar - Fraktion übergelaufen.
Aus der selbstgebastelten Magnetrührbelüftungshefeaufpäppelungsstation
strömt immer ab Dienstag/Mittwoch vor dem Brauwochenende der leckere Duft
frischer Hefe an meinen Arbeitsplatz. 3-4Tage reichen, um aus einem Agar -
Röhrchen die Anstellhefe für einen 30l - Sud zu fabrizieren. Beim Kochsalz
dauerte das auch gern mal 10 Tage.
Ich habe im Kühlschrank noch einige Päckchen Trockenhefe als 'Backup',
bisher durften die aber noch nie 'ran.
Zur Verjüngung meiner Kulturen hab' ich mir mal wieder ein neues Päckchen
3068 gekauft, aber mein Holunderbier wurde mit einer 1007 vergoren, deren
Vorfahren ich vor ca. 4 Jahren bestellt hatte.
Happy Hefebanking!
Tino ____________________
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2010 um 10:00 |
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Hallo,
ich selbst hab mich vor rund 2,5 Jahren für die Lagerung von Hefen in
Kochsalz entschieden. Trockenhefen waren damals noch nicht ganz so
angesehen und auch die Angebotsvielfalt liess, soweit ich mich entsinnen
kann, damals noch sehr zu Wünschen übrig.
Ich sah und sehe es allerdings weniger als Hobby im Hobby, sondern ganz
pragmatisch als Möglichkeit die Kosten von rund 6 Euro für einen
Wyeast-Beutel, der dann trotzdem noch mittels Starter aufgepäppelt werden
sollte, etwas erträglicher zu gestalten.
Und wenn ich 2-3 Tage auf das Aufblähen des Beutels warte und schliesslich
noch einen Tag für den Starter rechne, dann kann ich auch noch die 2 Tage
mehr verschmerzen, die ich letztlich für das Erzeugen einer brauchbaren
Hefemenge aus meiner Kochsalzportion benötige.
Mittlerweile spricht natürlich einiges für die Trockenhefen, aber allein
die Tatsache, dass ich jetzt 12 Kochsalzfläschchen mit im Schitt "drei
Schuss" im Kühlschrank habe, bedeutet, dass ich damit noch über 50 Biere
brauen kann (bei etwa der Hälfte der Sude wird die Hefe noch für die 2.
Führung geerntet). Auf jeden Fall ausreichend für die nächsten drei
Jahre.
Und jetzt macht ihr mir den Mund auch noch mit
irgendsoeiner 34/70 wässrig, wo ich gerade mal 2 der 11 Wyeast Untergärigen
getestet habe (und so ein Kochsalzfläschchen bei etwa 6 Untergärigen Bieren
im Jahr, für rund 2 Jahre reicht) ,
Na gut, ich werd sie nächsten Winter doch mal testen.
Gruss
Matthias
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2010 um 15:49 |
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Hallo Michael,ich hatte die Hefen von Fermentis-die Üblichen-US 05,S 04,WB
06,S 33,T 58.
Probiert habe ich die S-04 und die US-05,und ich war leider nicht
begeistert.Ich kenne das Gärverhalten frischer Brauereihefe,und diese
Trockenbrüder haben sich ganz und gar nicht so verhalten
.Deswegen habe ich auch keinen ganzen Sud damit vergoren.
Grüße,Wildey..... ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 24 |
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