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Autor: Betreff: Clone Calico Amber Ale Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 31.7.2010 um 10:56   Hallo Daheimgebliebene, nach meinem Anchor Liberty Ale Clone aus San Francisco möchte ich jetzt weiter in den Süden nach San Diego zur Ballast Point Brewing Company und mich an einem Clone versuchen, das den ersten Preis beim World Beer Cup 2010 gewonnen hat, siehe hier. Das Rezept habe ich bei unseren Freunden vom homebrewtalk gefunden. Was auffällt, sind die drei unterschiedlichen Sorten an Caramalzen und auch noch in heftiger Dosierung. Das Wort "mastig" kommt mir da in den Kopf. Andererseits macht ein Bier kaum einen Preis, wenn das Geschmacksbild nicht stimmt. Was haltet ihr davon ? Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Berliner Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline erstellt am: 31.7.2010 um 11:40   Hallo Hans, das hört sich ja interessant an. Über 22% Caras ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Besonders fast 1kg "Crystal 80L" (das wird wohl sowas wie Caramünch sein) sind ja ne Bombe. Carastan kann ich jetzt nicht einordnen - ist das Cara-Hell? Andererseits stehen ja knapp 45 IBU und jede Menge late Hops dagagen - sicher interessant, wie sich die Gegensätze ausgleichen. Viel Erfolg uns lass' hören, wie's geworden ist. ____________________ Gruß vom Berliner Antwort 1 DrLoomes Member Beiträge: 58 Registriert: 1.11.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 31.7.2010 um 11:51   Hallo Hans ! 30 % Caramalz klingt schon heftig, das stimmt. Allerdings könnte das wieder durch die 45 IBUS's und das Hopfenprofil ausgeglichen werden, ähnlich wie bei einem IPA. Mein Maximum bei einem solchen Cascade - lastigen Ale lag bei knapp 20 % - und hat sich gut gemacht. Das Citrus Aroma balanciert den Karamellcharakter gut aus, finde ich. Wie ist dein Rezept für das Anchor Liberty Ale ? Möchte mal wieder brauen, wenn die Temperaturen etwas gemässigter sind. Gruß Marco Antwort 2 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 3.8.2010 um 16:16   Danke für Eure Gedanken, Carastan ist wohl Melanoidin, zumindest passt die Beschreibung am ehesten dazu. Die Bitterhopfen sind nur schwierig zu bekommen, ich habe mich jetzt zu einer Mischung von Merkur und Magnum entschlossen, Aroma wird ein Mix aus Cascade und Amarillo. Vergoren wird mit der WLP007. Ich berichte weiter. @ DrLoomes Das ALA wurde richtig gut, vor allem nach sechs Wochen Reifung - und da war schon fast nichts mehr da. Das Rezept werde ich in den nächsten Wochen hier in der Datenbank eintragen. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 3 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 3.8.2010 um 18:43   Hallo Hans Danke für die Inspiration Hast du denn schon einmal das Original probiert? Cheers Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 4 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 3.8.2010 um 20:13   Hallo Beer-Dog, leider nein, aber mein Sohn studiert in Darmstadt und er hat mir versprochen, bei Maruhn danach zu suchen. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 5 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 6.8.2010 um 09:53   Hallo Hans Das wird glaube ich mein nächstes Bier. Frei nach deinem geposteten Rezept-Link. Malze, Hopfen und Einheiten auf Europa umgerechnet Copy Paste aus Beer-Smith => ich mag das Programm zum schneller Quercheck zu Original IBUs EBCs ABVs etc... Brew Type: All Grain Date: 06.08.2010 Style: Extra Special/Strong Bitter (English Pale Ale) Brewer: Beer-Dog Batch Size: 24.00 L Assistant Brewer: Boil Volume: 30.06 L Boil Time: 90 min Brewhouse Efficiency: 70.00 % Amount Item Type 5.00 kg Pale Malt (Weyermann) (6.5 EBC) Grain 0.82 kg Carared (Weyermann) (47.3 EBC) Grain 0.45 kg Melanoidin (Weyermann) (59.1 EBC) Grain 0.12 kg Carabohemian (Weyermann) (200.0 EBC) Boil Ingredients Boil Amount Item Type 70 min 35.00 gm Target [11.50 %] (60 min) Hops 10 min 15.00 gm Cascade [7.50 %] (10 min) Hops -- Steep Hops Amount Item Type 25.00 gm Amarillo Gold [8.00 %] (1 min) (Aroma Hop-Steep) Hops 25.00 gm Cascade [7.50 %] (1 min) (Aroma Hop-Steep) Hops IBUs: 45, EBC: 24, ABV: 5.6% Hefe: S04 oder Nottingham Dauert wahrscheinlich etwas bis ich dazu komme, meld mich aber wieder. Hmmm, freu mich jetzt schon drauf. Cheers Beer Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 6 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 9.8.2010 um 15:47   Sodele, Sud ist im Sack ! Der Malzlagerwart hat leider Einfluss auf die Schüttung genommen : Pale Ale Malz 4200 g CaraMünch II, 120 EBC 500g CaraRed 50 EBC 200g CaraPils 4 EBC 100g Eingemaischt bei 58°C, Kombirast bei 65°C für 60 Minuten, bei 72°C 20 Minuten Rast und Abgemaischt bei 76°C. Kochdauer 90 Minuten 1. Hopfengabe nach Würzebruch : 13g Magnum 13% + 15g Merkur 10% 2. Hopfengabe 10 Minuten vor Kochende : 13g Cascade 6,6% 3. Hopfengabe am Kochende : 18g Cascade 6,6% + 18g Amarillo 6,0% Angestellt mit der WLP007/2. Führung bei 21°C Stammwürze 12,0° Brix bei 23 Liter Anstellwürze Schnellvergärprobe ist vollständig durch und steht bei 6,0° Brix (= 2,25° Pl./81,2% SVG/5,22% Vol. Alc.) Weiteres folgt. Grüße Hans [Editiert am 9.8.2010 um 16:37 von Erlenmeyer] ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 7 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 7.10.2010 um 22:00   Versuch einer ersten Beurteilung : Keine Frage, das Bier ist außergewöhnlich. Rotbraun und nur leicht opaleszent, erinnert es an ein verunglücktes Märzen oder an ein zu stark eingebrautes Alt. Und das bei der geringen Stammwürze von gerade mal 11,5° Plato. Die Karamellmalze drängen sich nicht auf, da der Hopfen sehr ausgeglichen, fast ein wenig zu leise, dagegenarbeitet. Nur der Schaum verrät Amarillo und Cascade, ansonsten gehen beide sehr dezent mit dem vollen Körper um. Daß hier viele Dextrine überlebt haben, steht außer Frage. Die beiden Bitterhopfensorten ergänzen sich wunderbar und sind im Abgang deutlich nachhaltig. Ein Männerbier - auch für harte Frauen ! Göga hat es wie immer auf den Punkt gebracht: " Das Bier ist mir zu kompliziert. Bei dem Geschmack muß ich nachdenken, was ich trinke - und das möchte ich nach einem anstrengenden Tag nicht !" Aha - der nächste Sud wird ein Kölsch. Nur Pima mit og-Hefe. Bloß nichts Komplexes zum Nachdenken, aber interessant ist es doch geworden, das Calico - mein bestes Alt bisher. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 8 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 7.10.2010 um 23:14   Hallo Hans Danke für den interessanten Zwischenbericht. Wie lange fermentiert, wie lange gereift? Die Rohmaterialien für meinen Clone sind schon vorhanden. Der Brautermin steht aber noch nicht. Melde mich wieder sobald Resultate vorhanden sind. Cheers Beer-Dog PS: Hatte gerade ein sierra Nevada Pale Ale. Ist schon genial was diese Amis da brauen. Angenehme Fruchtigkeit, schön gehopft; einfach lecker! ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 9 BlaueEule Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline erstellt am: 8.10.2010 um 06:55   Zitat von Erlenmeyer, am 9.8.2010 um 15:47 Sodele, Sud ist im Sack ! Der Malzlagerwart hat leider Einfluss auf die Schüttung genommen : Pale Ale Malz 4200 g CaraMünch II, 120 EBC 500g CaraRed 50 EBC 200g CaraPils 4 EBC 100g Eingemaischt bei 58°C, Kombirast bei 65°C für 60 Minuten, bei 72°C 20 Minuten Rast und Abgemaischt bei 76°C. Kochdauer 90 Minuten 1. Hopfengabe nach Würzebruch : 13g Magnum 13% + 15g Merkur 10% 2. Hopfengabe 10 Minuten vor Kochende : 13g Cascade 6,6% 3. Hopfengabe am Kochende : 18g Cascade 6,6% + 18g Amarillo 6,0% Angestellt mit der WLP007/2. Führung bei 21°C Stammwürze 12,0° Brix bei 23 Liter Anstellwürze Schnellvergärprobe ist vollständig durch und steht bei 6,0° Brix (= 2,25° Pl./81,2% SVG/5,22% Vol. Alc.) Weiteres folgt. Grüße Hans Wenn man die Weyermannseite auf Englisch aufschaltet kann man Angaben in Lovibond und EBC sehen. Ich passe nur auf, dass das karamelisierte Malz ungefähr die gleiche Lovibond Zahl hat. Das gleiche gilt für Röstmalz. Das Ergebnis sollte auch etwa die gleiche Farbe in SRM haben. Problematischer ist das Melanoidinmalz, das ist etwa wie Victory oder Biscuit Malz (nicht karamelisiert). Sehr heisser Tip für gute Klon-Rezepte ist das Podcast Can You Brew it. Ich habe jetzt drei davon (Am. Stout, Alt und Maibock) gebraut und die sind alle der Hammer. Nur sind die Hopfen ein Problem. Hier sind alle Rezepte davon. Ich google üblicherweise den Namen vom Bier und Advocate und lese dann die Reviews für das Bier auf Beer Advocate. Antwort 10 ggansde Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 8.10.2010 um 08:39   Hallo Hans, Zitat: er hat mir versprochen, bei Maruhn danach zu suchen. Er braucht es nicht zu suchen, sondern nur mitnehmen. Ich war gestern bei Maruhn, es steht in der Regalwand für ausländische Biere. VG, Markus Antwort 11 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 8.10.2010 um 15:58   BlaueEule => Danke für die Links. Interessante Resourcen. Cheers Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 12 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 8.10.2010 um 16:59   @ Beer-Dog : Da ich alle meine Sude am Stück durchgären lasse, hat die Fermentation doch 11 Tage gedauert. Die Hefe wurde erst kurz vorher geerntet, war entsprechend kräftig und hat sich dann in der 2. Führung zum Schluß schwer getan - kein Wunder bei der Schüttung. @ Markus : Filius wird kommende Woche in DA einkaufen. Bin auf einen Vergleich mit dem Original gespannt. @ BlaueEule : Die Homebrewkultur ist dort auf einem ganz anderen Level. Faszinierend die Vielfalt an verrückten Ideen, von denen die ein oder andere dann doch ein Volltreffer ist. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 13 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 29.10.2010 um 17:09   Hallo So, mein Calico Amber Clone ist angestellt. Gemäss weiter oben gepostetem Rezept eingebraut. Hat etwa 26 L mit 14,5 % Brix ergeben. Mit Nottingham angestellt. Bin gespannt. Wird wohl an Weihnachten gerade auf dem Punkt sein. @ Erlenmeyer: konntest Du denn mittlerweile mit dem Original vergleichen? Cheers Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 14 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 30.10.2010 um 08:31   Hi, leider nein. Mein Sohn hat in Darmstadt vergeblich danach gesucht. Dafür wird das Bier vom Geschmack immer runder. Schon interessant, wie sich Hopfen und die Caramalze ausbalancieren. Wer die Zusammenstellung der Schüttung liest, denkt sofort, das kann nie was werden. So kann man sich irren. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 15 Beer-Dog Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 11.3.2011 um 00:46   Hallo So, nun will ich Euch aber nicht vorenthalten, was aus meinem Calico Amber Clone geworden ist. Hier isses: Deutliche aber nicht dominante Malznote, nicht zu süss. Wunderbar eingebetter Aromahopfen (Cascade, Amarillo). 14,5 °P. Alc: 5,2 % Vol. Sieht ähnlich aus wie Deines Erlenmeyer Das schmeckt mir richtig gut. Kommt übrigens auch gut zum Feierabend oder Fussball Was noch fehlt wäre ein 1:1 Vergleich mit dem Original. Cheers Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just do this and I'll get back to killing you with beer." -Homer Simpson Antwort 16 Erlenmeyer Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 21.7.2011 um 20:49   Sodele, kleiner Nachschlag, man möge ihn mir verzeihen. Bei - ich sage mal exotischen Bieren - halte ich immer ein paar Flaschen als "Rückstellmuster" zurück. Letztes Wochenende holte ich die drittletzte Ampulle des Calico Amber aus dem Archiv zur Qualitätskontrolle. Momentan nehme ich die zweitletzte zur Brust. Huch - siehe da, das mich nie so ganz überzeugende, jung doch etwas unrunde CA hatte auf einmal eine Wundertüte an Geschmacksvielfalt auf dem Tablett. Das Ding ist außergewöhnlich ! Geduld lohnt sich hier also allemal. Die gesetzteren Jahrgänge sollten sich das Rezept nochmal anschauen. Grüße Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!" Alfred Katzka Antwort 17