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Autor: Betreff: Magnetrührer zu schnell
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Zwiebelmann
Beiträge: 88
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 15:32  
Tach zusammen!

Hab mir heut nen Magnetrührer besorgt um in Zukunft mit Flüssighefen zu arbeiten.
Jetzt hab ich das Problem, dass das Ding, egal obs auf 50 oder auf 1500 UpM steht, sich einfach extrem schnell dreht. Ich weiss nicht wie schnell sich der Rührer drehen soll, aber wenn ich eine Hefezelle wäre würde mir von so ner Geschwindigkeit schwindlig.

Jetzt is meine Frage, macht der Hefe das was, wenn der sich so schnell dreht (ich schätze mal, dass er sich permanent mit der maximalen Geschwindigkeit dreht, ich kann die Rührkapsel nämlich beim besten Willen nicht mehr sehn)?
Und wenn ja, was kann ich machen?
Kann ich den alle paar Stunden einfach einmal kurz anmachen?
Und, ich hab nicht viel Ahnung von Elektronik, aber könnte man vielleicht das eine Poti, das die Geschwindigkeit regelt, austauschen?

Und nochwas, kann ich, wenn ich den Magnetrührer habe auf eine Luftpumpe (Würzebelüfter) verzichten?


Danke schonmal für die Beantwortung hoffentlich aller meiner Fragen.
Gruß
Fabian


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EoinMag
Beiträge: 95
Registriert: 27.7.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 16:11  
Also, was ist das Problem eigentlich?

Dreht es so schnell das fluessigkeit nicht im Erlenmeyer bleibt?

Wann nicht, was ist das Problem?
Profil anzeigen Antwort 1
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Zwiebelmann
Beiträge: 88
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 16:41  
Ich weiss nicht, ob das gut is für die Hefe, wenns so schnell dreht...
Oben spritzt minimal raus aber ich habs auch mit nem großen Gurkenglas anstatt Erlenmeyer probiert. Ich denk, aus nem mit Alufolie abgedeckten Erlenmeyer sollte nix rausspritzen..


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hoepfli
Beiträge: 2942
Registriert: 29.4.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 16:57  
Ich kann mir gut vorstellen das du die Hefezellen bei solch hohen Umdrehungen regelrecht zermalmst mit dem Rührfisch. Du solltest vielleicht doch an dem Poti was umbauen.
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 17:14  
Witzigerweise haben wir genau darüber am Wochenende in Kelheim mit dem Braumeister besprochen, der die Hefe züchtet.
Wenn man zu schnell rührt, bilden sich außen am Rührstab ziemlich heftige Wirbel und es bilden sich üble Scherkräfte aus, die die Hefezellen regelrecht zerfetzen und man soll nicht mit mehr als 300 U/min rühren.
Eine mechanische Zermahlung der Zelle ist ziemlich unwahrscheinlich. Tut mir leid, aber ich glaube, da hast Du ein Problem.
Durch Rühren ersparst Du Dir auch keine Würzebelüftung.
Über dem Starter ist ja eine CO2 Atmosphäre und du kannst dadurch auch keinen Sauerstoff einrühren, sondern nur eh vorhandenes CO2.
Das Belüften ist ziemlich wichtig, da eine Hefezelle sich nur aerob so richtig wohl fühlt.
Ohne Sauerstoff überlebt sie zwar, das ist aber nur ein Notprogramm und tut auf Dauer nicht gut.
Man soll auch unbedingt beim Anstellen belüften, sonst gehen die Zellen, die eh schon schlapp sind vollends über den Jordan und können den Geschmack beeinflussen.
Interessant war auch, dass Schneider die Hefe nie weiterführt (außer bei den Weizenböcken für die Flaschengärung), sondern für jeden Sud neue Hefe propagiert.
Diese mit Sauerstoff vermehrten Hefezellen sind um ein vielfaches fitter als weitergeführte Zellen, die die ganze Zeit im anaeroben Notbetrieb leben mussten.

Stefan
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gschwar
Beiträge: 880
Registriert: 8.7.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 17:23  
@Fabian

wo hast Du den Rührer denn her?

Ich habe ein ganz antiquiertes Modell, das hat noch einen Motor, welcher mit einem dicken Drahtpoti geregelt wird. Ich schätze mal der ist aus den 70'er Jahren. Wenn da das Poti defekt wäre, würde der Motor gar nicht laufen. Wenn Du einen neueren Rührer hast, der schon eine Elektronik drin hat, kann es viele Ursachen haben. Da muss nicht unbedingt das Poti defekt sein. Ist aus der Ferne aber nicht zu sagen.

Normal ist es so, das Du mit dem Poti die Drehzahl von ganz langsam bis sehr schnell steuern kannst.

Gruß Guido
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Zwiebelmann
Beiträge: 88
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.8.2010 um 22:48  
Der Rührer ist aus nem Labor ausgemustert worden, ich dachte, weil er etwas älter is. Grund war allerdings wohl, dass das Ding einfach nurnoch auf der maximalen Geschwindigkeit rührt und das sind 1100 RPM.

Hab grade gesehen, mit dem Tablettenförmigen Rührfisch (der andere hat die Form einer übergroßen Penicillin-Kapsel) erzeugt der Rührer wenigstens keinen so großen "Strudel". Umdrehungen sind trotzdem die gleichen.

@gschwar,
meiner is wohl nicht mehr aus den 70ern, sieht halt etwas mitgenommen aus, als wäre er gute 10 Jahre alt, aber keine 30...


Naja, ich guck mal, was man machen kann, von Elektronik hab ich eigentlich garkeine Ahnung, Potis werden mal ausgetauscht, der nächste Sud also doch mit Trockenhefe. Taugt der Rührer mit Heizung vielleicht noch zum Rührei machen... :cool:


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marvin
Beiträge: 881
Registriert: 2.9.2005
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2010 um 08:24  
HAllo Zwiebelmann,

schraub das Teil doch mal auf u. mach ein Bild.
Tippe auch auf den Poti.
Was auch sein kann, wenn der Rührer eine richtige Regelung drin hat muss er seine Drehzahl mit einem Sensor messen. Dann kann auch die Sensorstrecke fehlerhaft sein.
Daher, wenn du willst kannst du ja mal eine Nahaufnahme von dem Inneren machen u. vielleicht sieht man den Fehler schon.

Gruß

Marvin


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Zwiebelmann
Beiträge: 88
Registriert: 9.1.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 4.8.2010 um 19:23  
Hab mal Bilder gemacht.
Ein Schaltplan war auch drin, mit Einstellanweisung für den Motor.
Soll man mit Poti P23 auf 100 stellen, dann mit P22 auf 100 einregeln und P23 auf 900 und P21 auf 900...
Hab das Poti P22 mal runtergedreht, dann geht er garnicht mehr an, etwas höher geht er erst bei 700 an und dreht trotzdem zu schnell.


http://img230.imageshack.us/img230/875/dsc0858t.jpg
http://img843.imageshack.us/img843/6990/dsc0859.jpg
http://img541.imageshack.us/img541/4305/dsc0860b.jpg
http://img155.imageshack.us/img155/5555/dsc0861c.jpg

Poti hab ich durchgemessen, scheinen normale werte zu sein.. Also 455Ohm auf min und 6 auf max


[Editiert am 4.8.2010 um 21:00 von Zwiebelmann]



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gschwar
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Registriert: 8.7.2003
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2010 um 21:44  
Hallo Fabian,

was Hast Du denn für Messgeräte zur Verfügung?
Ein Multimeter hast Du ja. Hast Du auch ein Oszilloskop?

Achtung! An der Schaltung liegt Netzspannung an, also besondere Vorsicht, wenn Du am Offenen Gerät hantierst, oder Du nimmst einen Trenntrafo.

Die Schaltung ist recht einfach.

W4 ist die Gabellichtschranke, mit der die Drehzahl überwacht wird.
Mittels JS11 wird daraus ein Impuls mit konstannter Länge hergestellt.
Je langsamer die Drehzahl, je länger die Zeit zwischen den Impulsen.
Je schneller die Drehzahl, je geringer ist die zeit zwischen den Impulsen.
Die Impulse kannst Du an Pin 6 , also der mit B gekennzeichneten Stelle messen.
Über das Netzwerk R26, P22, R27 und C23 werden die Impulse Integriert, das heißt, an C23 entsteht eine Spannung, welche von der Drehzahl abhängig ist.
Die an C23 anstehende Spannung wird nun mittels JS22 mit dem Sollwert, denn Du mit P23 einstellst verglichen, und immer wenn der Sollwert zu klein ist, schaltet JS22 den Thyristor TH durch, und der Motor bekommt solange Spannung, bis der Sollwert erreicht ist.

Hoffe, ich konnte Dir hiermit ein wenig helfen. Eine Ferndiagnose ist aber dennoch schwierig.

Hast Du schon mal die Spannungen Nachgemessen, das ist immer das Erste, was man machen sollte. Wenn die Betriebsspannungen stimmen, kann man weiter in die Tiefe der Schaltung gehen. Als nächstes würde ich überprüfen, ob sich die Spannung am C23 mit der Drehzahl ändert. Hierzu würde ich versuchen, den Motor mechanisch mehr oder weniger zu bremsen. Die Spannung an C23 müsste sich entsprechend der Drehzahl ändern.
Die Spannung am Schleifer des Sollwert Potis P23 müsste im Bereich zwischen ca. 2V und ca. 3V liegen, vom einen Endanschlag zum anderen. Das ist der Punkt, der mit 35 gekennzeichnet ist. Ist auch der Positive Eingang von JS22.

Gruß Guido


[Editiert am 4.8.2010 um 22:05 von gschwar]
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gschwar
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.8.2010 um 22:53  
was ich vergessen hatte zu erwähnen,

Wenn Du mit dem Scope messen willst, Brauchst Du auf jeden Fall einen Trenntrafo, es sei denn du Hast z. B. ein portables Scope, welches mit Akkus läuft.

Guido
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2010 um 10:56  
Hallo Fabian,

die Schaltung scheint mir recht robust zu sein. Da kann eigentlich nicht viel kaput gehen?
Wenn du nicht messen kannst oder willst würde ich einfach mal auf Verdacht den Thyristor (Th) tauschen.
Die Angabe 0,8 / 600 interpretiere ich so, dass der 0,8A Strom u. 600V Spannung aushalten müsste.
Findest du bei Reichelt sicherlich den passenden Typ.

Gruß

Marvin


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2010 um 17:11  
@Marvin,

Das der Thyristor Defekt ist glaube ich nicht, denn Fabian schreibt, das der Motor Je nach Stellung der Potis erst sehr späht anläuft. Der Motor wird also durch die Elektronik ein/ausgeschaltet. da hilft nur systematische Fehlersuche. Wäre der Thyristor defekt, müsste der Motor entweder nie, oder immer laufen, unabhängig von den Einstellungen der Potis.

@Fabian, wo bist Du denn Geographisch Lokalisiert?

Gruß Guido
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2010 um 18:27  

Zitat:
das der Motor Je nach Stellung der Potis erst sehr späht anläuft


hab ich überlesen.
Dachte der würde immer auf Vollgas laufen.
Ja, reparieren lohnt sich, wäre schade um das Teil..

Grüße u. viel Glück

Marvin


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Zwiebelmann
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2010 um 20:52  

Zitat von gschwar, am 5.8.2010 um 17:11
@Fabian, wo bist Du denn Geographisch Lokalisiert?

Saarland.
Ein Oszilloskop hab ich keins.
Werds mal nem Elektriker zeigen, vielleicht weiss der was.

Danke für deine Beschreibung, gschwar

Melde mich dann nochmal.


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 5.8.2010 um 21:01  
Hallo Fabian,

Wenn Du im Raum Münster wärest, hätte ich gerne mal einen Blick geworfen aber Saarland ist dann doch etwas weit ...

Gruß Guido
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