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Autor: Betreff: Lambic
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 22.9.2010 um 19:29  
Hallo,
ich habe für dieses interessante Thema einfach mal einen neuen threat aufgemacht. Da mir, wie bereits erzählt, das Lambic im Urlaub nicht geschmeckt hatte, habe ich beschlössen wieder selber zu machen. Rezept war vom Hanghofer.
Da mein Bioladen keine Weizenflocken mehr hat und ich keine andere Bezugsquelle in der Nähe habe, habe ich Weizenkörner gekauft. Ich habe es mit der BC versucht, aber die Schrotqualität war wie für Rohfrucht erwartet mies. Also musste die alte Porkert ran. Die Qualität war super, aber es war eine extrem anstrengende Tätigkeit, 1,6 kg Weizen zu schroten. Die Hefe war die WYEAST Lambic Blend. Nachdem der Beutel beim letzten Versuch nach 5 Tagen immer noch nicht richtig prall war, dauerte es diesmal nur ein paar Stunden (über HuM bestellt, Herstellungsdatum Ende August 2010). Die Hefe musste sich dann während des Abkühlens über Nacht mit 800 mL verdünnter und abgekühlter Vorderwürze begnügen, welche sie auch ordentlich zum Schäumen brachte. Die Hauptgärung der Hauptmenge kam innerhalb weniger Stunden an. Zum Glück hat es nicht übergeschäumt und das Ärgste ist jetzt auch vorbei.
Die Würze schmeckte doch relativ bitter, was mich befürchten lässt, die künstliche Alterung des Spalter Aromahopfens hat im Backofen bei 90 °C innerhalb von 2 h nicht sooo gut geklappt. Abwarten.
Da ich etwas mehr Würze hatte (15 °P statt wie im Rezept 16 °P), werde ich diesmal ca. 10 L Lambic original abfüllen und die restlichen ca. 15 L mit Sauerkirschen ansetzen. Ich plane das Ganze bis zum kommenden mitteldeutschen HB-Treffen fertig zu haben. Ich hoffe, dass ich dann auch noch ein wenig von meinem diesjährigen Roggenbier (eigentlich Roggendoppelbock) übrig habe, es ist m.E. excellent geworden.

VG, Markus
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2010 um 20:46  
Hi Markus,

auf das Lambic freue ich mich schon!! Einen ganzen Tag Arbeit plus Vorbereitungen, nur um dann, den Pott für ein Jahr in die Kellerecke zu stellen. Da muss man schon eine tüchtige Macke haben :thumbup: :thumbup: Ich bin wirklich stolz auf Dich!

Zum alten Hopfen. Ich habe im Schuppen noch ein halbes Kilo 3 Jahre alte Pellets Perle 7,5% liegen. In einer Plastik Schraubbox. Lag da Sommer wie Winter rum. Hab letztens mal reingerochen. Von Käsefuss keine Spur. Den kannst Du haben, wenn Du willst!

m.f.g
René


[Editiert am 23.9.2010 um 20:59 von flying]



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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 26.9.2010 um 20:10  
Hallo Markus,

ich freue mich schon auf Dein Lambic nächstes Jahr.
Meines ist seit November 2009 im Faß (40l) und ich werde hoffentlich auch eine Probe beisteuern können.

Gruß

Gunnar


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Wilhelm Busch
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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 26.9.2010 um 20:11  
Hallo Markus,

ich habe mir gerade noch einmal Dein Foto angeschaut. Da fällt mir auf, HH empfiehlt in seinem Buch ausdrücklich keinen Glasbehälter.

Gruß

Gunnar


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Wilhelm Busch
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2010 um 18:29  
Hallo Gunnar,
in meiner Hanghofer-Ausgabe wird explizit ein Gärgefäß aus PE erwähnt. Davon, dass man keines aus Glas verwenden soll, steht dort nichts. Es ist allerdings auch noch die erste Ausgabe. Aber mal ehrlich, was sollte denn ein Glasgefäß dem Lambic schaden, bzw. ein PE Gefäß nutzen. Da fällt mir nichts ein.
Mal davon abgesehen kann ich meine PE-Gefäße für die Dauer eines Jahres eh' nicht blockieren :P
VG, Markus
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2010 um 19:07  
Das ist doch auch wahrscheinlich eher ein Reinigungsproblem, oder?
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2010 um 20:17  
Das Glas läßt UV durch, PE vermutlich nicht.
Am besten dunkel lagern (Lichtgeschmack)

Stefan
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grimbart
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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2010 um 20:44  
Oder hat es mit der Sauerstoff(un)durchlässigkeit zu tun ?

Christopher


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red_folder.gif erstellt am: 27.9.2010 um 20:53  
..in der gängigen Literatur zum Lambic-Brauen wird im Gegenteil von PE-Behältern aufgrund ihrer großen Sauerstoffdurchlässigkeit abgeraten. Funktioniert aber dennoch, wie ich gerade selbst ausprobiere.

Gruß, arne
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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 6.10.2010 um 14:14  
Hallo Markus,

ich habe mich zwecks des Behältermaterials nochmal kundig gemacht und meine Akten durchstöbert.
HH schrieb mir bezüglich seines Rezeptes folgendes:
" Im Vergleich zu Klassikern wie Cantillion oder 3Fontainen hat es weniger Säure, aber mehr Brettanomyces-Charakter. Wenn Du ein Orval länger als ein halbes Jahr bei 15-20 Grad C lagerst, entwickelt es einen ähnlich starken Brett-Charakter. Die Gärtemperatur wird sich über den Jahresverlauf ändern, sollte aber bei belgischen Kellertemperaturen von 12-20 Grad C fluktuiren. Je wärmer, desto mehr Säure, je kälter desto mehr Brett.
Eichenspäne (Erbslöh ?) könnten gut harmonieren. Wichtig ist aber, in Ermangelung eines echten Eichenfasses ein Kunststoff-Fass zu verwenden (kein Glas oder Stahl). Kunststoff ist wie Holz ganz leicht sauerstoffdurchlässig und die auf den Oberflächen wachsenden Brettanomyces-Hefen bekommen immer wieder die benötigten Spuren von Sauerstoff."

Gruß

Gunnar


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Wilhelm Busch
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 6.10.2010 um 14:56  
Wie muss ich mir ein Brett-Charakter vorstellen?
Volco
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 6.10.2010 um 16:33  
Kameldung oder Pferdeschweiß bzw animalisch.
Ohne Witz.
Manche hochwertigen Weine haben diesen leichten Fehlgeschmack auch, man kann damit Aromen erzeugen, die man sonst nicht hinbekommt.
Es gibt da aber alle möglichen Richtungen und es gibt auch 100% Brett Biere, die sau gut schmecken sollen.
Ist wohl auch eine Frage der Konzentration, gereiftes Orval ist auf jeden Fall klasse!

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 13.11.2010 um 18:21  
Hallo zusammen,

ich hoffe es ist o.k. wenn ich hier einfach mal von meinem ersten mal (gerade eben) berichte.

Das heisst, so ganz jungfräulich war ich ja nicht. Ich hatte schonmal ein Mort subite und auch ein Lindemanns kriek. Aber verglichen mit dem Oude kriek vielle, Oud Beersel das ich eben hatte, waren die beiden andern natürlich nur Streicheleinheiten.
Dabei stand auf der Flasche noch "zurückhaltende Säure" und ich dachte mir, von den fünf traditionellen Lambics, die ich mir beim Bierzwerg bestellt hatte, sei es vielleicht noch ganz o.k. für den Einstieg. :thumbup:

Ich öffnete also die Flasche. schenkte vorsichtig die Hälfte davon ins Glas und schnupperte vorsichtig.
Garnicht so übel, spürbar Sauerkirsch, irgendwie säuerlich und vielleicht ein wenig Essig, mehr konnte ich eigentlich nicht riechen.
Dann musste ich feststellen, dass meine Küche offenbar, bisher unbemerkt, Herberge für etwa ein Dutzend Fruchtfliegen gewesen ist, denn diese waren weit weniger zurückhaltend als ich und stürzten sich todesmutig auf Glas und Flasche.
Der erste Schluck war schon etwas ernüchternd, für eine 3/8 Liter Flasche, die mich schlappe 3,80€ gekostet hatte.
Der Gaumen scheint sich aber im Laufe der Verkostung etwas an die Säure zu gewöhnen und so wurden mir dann durchaus auch Kirscharomen und irgendein undefinierer Geschmack im Abgang gewahr. Von letzterem möchte ich allerdings garnicht wissen woher er stammt.

Mein erstes, ehrliches Fazit ist, dass ich traditionelle Lambics erstmal als "interessant bis beinahe untrinkbar" eingstuft habe. Wüsste ich nicht um die äusserst interessante Brauweise dieses Bieres, so wären "interessant" und "beinahe" wohl aus der Bewertung gefallen. Oder anders gesagt: Wäre mir beim Versuch ein Fruchtbier herzustellen, soetwas herausgekommen, ich hätte es dem Kanal überlassen (wär der auch schön sauber geworden mit) ;)

Da es ja offenbar eine kleine Fangemeinde für solche Biere gibt, nehme ich jetzt einfach mal an, dass es sich mit der Säure ähnlich verhält wie mit Schärfe. Wenn sich ein Jalapeno-esser eine Habanero ins Gulasch schnipselt, wird er auch vor Schärfe nichts schmecken, bis er sich an die Schärfe gewöhnt hat. Eventuell werde auch ich irgendwann mal etwas von den Mandelaromen und der zurückhaltenden Säure erkennen , die mir die Oud Beersel auf dem Etikett versprochen hatte. :)

Sollte ich die anderen vier Lambics erfolgreich vor den Fruchtfliegen verteidigen und in Ruhe verkosten können melde ich mich nochmal, sofern sich meine Meinung zum Lambic grundlegend geändert hat.

Gruss
Matthias
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 14.11.2010 um 18:42  
Hi Matthias,

das hört sich sehr lecker an !:thumbup: :thumbup:
Meine Lambic/Kriek Erfahrung beschränkt sich bisher auch auf Lindemanns und Markus sein Kriek vom mitteldeutschen Treffen. Die waren sehr lecker.
Die Beeradvocate-Bewertungen des "Oud Beersel Oude kriek vielle" sind alle recht hoch. Die starke Säure beschreiben jedoch fast alle. Aromen von Stall, Dung, Erde, Laub und Pferdedecke hören sich oberflächlich betrachtet nicht sehr lecker an, scheinen aber ein typischen Qualitäts/Echtheits-Merkmal von Lambics/Geuze zu sein.
Neben Brett., Lactos und Acetos sind wohl auch noch Pediokokken an der Vergärung beteiligt. Ein schönes Naturprodukt ;) ;)

m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2010 um 09:03  
Hallo,

gestern hatte ich dann mal ein Cantillon Rose de Gambrinus. Ein mit Himbeeren vergorenes Lambic. Das fand ich jetzt etwas milder und die Himbeeren kamen etwas besser zur Geltung, als die Kirschen im Oud Beersel. Insgesamt fand ich das schon deutlich angenehmer.
Dazwischen hatte ich dann auch nochmal das Lindemans Kriek. Das wohl im Gegensatz zu den beiden andern pasteurisiert und dann mit Kirschsaft, Zucker und Süssstoff versetzt wird.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass aus 25% Kirschsaft so eine Aromakeule werden kann. Da muss doch noch irgendein Konzentrat oder gar Aroma im Spiel sein ? Mit dem Süssstoff und dem heftigen Kirscharoma lässt sich das Lindemans natürlich "einfacher" trinken, da es der Säure etwas entgegenwirkt.

Alles in allem denke ich, werde ich nächstes Jahr dann doch mal den Versuch starten ein Lambic zu brauen. Eine Packung 2008er Tettnanger hab ich im Froster noch gefunden und schonmal auf die Heizungsanlage gestellt :cool:
Mal sehen ob mich der Mut bis zum Spätsommer nicht schon wieder verlassen hat.

Gruss
Matthias


[Editiert am 15.11.2010 um 09:05 von Tyrion]
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red_folder.gif erstellt am: 17.10.2011 um 14:43  
Hallo zusammen,

nachdem am Samstag meine HuM Lieferung, incl. der vorbestellten Wyeast 3278 Lambic blend, eingetroffen ist und diese sich erfreulich schnell aktivieren liess, habe ich heute die passende Würze für die Hefe bereitet.
Orientiert hab ich mich dabei an folgendem Maischprozess (Absatz über "turbid mashing") http://hbd.org/brewery/library/LmbicJL0696.html#BretCult

Mein Plan war ca. 17 Liter Würze mit 12% Stw. herzustellen.
Ich habe letztlich 2,2kg Pilsner und 1kg Roh-Weizen geschrotet.
Dies mit 3 Litern 60°C warmen Wasser vermischt (ergibt eine Art Brei) und 20 Minuten bei ca. 45°C "quellen" lassen.
Dann mit 3 Litern kochendem Wasser (langsam zugeben) auf etwa 58°C gebracht, 5 Minuten rasten und anschlissend 1 Liter Dünnmaische (ging nur mit Küchensieb, das ich in die immer noch recht dicke Maische gedückt habe) mit einer Schöpfkelle entnommen und diesen 1Liter auf ca. 80°C erhitzt.
Mit ca. 5 Litern kochendem Wasser die restliche Maische allmählich auf 65°C gebracht und dort etwa 30 Minuten rasten. Dann 4 Liter Dünnmaische entnehmen und zu dem vorher entnommenen 1 Liter geben. Wieder auf etwa 80°C erhitzen und halten.
Die Restmaische mit 5 Litern kochendem Wasser langsam auf etwa 72°C bringen und nochmals 20 Minuten rasten. Dann die 5 Liter Dünnmaische mit 80°C zugeben (sollte zusammen etwa 75°C ergeben).
Das ganze dann ganz normal abläutern (hat nicht so toll funktioniert, aber nach 3 maligem auflockern des Trebers liefs dann ganz gut)
Nachgüsse hab ich auf etwa 90° erhitzt (mein Läuterbottich ist nicht so super isoliert) und in 3 Portionen von ca. 5,5 Litern aufgebracht.
Am Ende des letzten Gusses hatte ich dann mit 1,8°P den vorgesehen niedrigen Extraktgehalt.

Nach dieser doch recht kompilzierten Prozedur hatte ich ca. 27 Liter Würze mit 8°P Extrakt produziert, die nun seit etwa einer Stunde kochen und in insgesamt 3,5 Stunden Kochzeit noch auf etwa 18 Liter verdampfen sollen, sodass am Ende wohl eine Stammwürze von rund 12% erreicht wird.
Etwas enttäuscht bin ich letztlich über die Tastach, dass trotz aller Bemühungen, die Würze Jodnormal war, also keine Stärke aufwies. ;( Na mal sehen ob´s trotzdem was wird.

Die Würze wird dann ganz normal vom Hopfen befreit (Whirlpool) , und soll im Gärbottich über Nacht abkühlen, wobei dieser nur mit einem Küchentuch abgedeckt werden wird (ich erhoffe mir noch ein paar "eigene" Mikroorganismen für die Gärung)
Morgen kommt dann der Lambic Blend dazu. Und das ganze bleibt erstmal für einige Zeit bei etwa 18°C zur Vergärung stehen.
Über die weiteren Schritte werde ich dann hier berichten.

Gruss
Matthias
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 16:51  
Nach ewig langer Zeit hab ich mich nun entschlossen, das vor gut 2 Jahren angsetzte Lambic zum einen Teil mit Kirschen, zum anderen mit Himbeeren anzusetzen.
Bei der Gelegenheit hab ich mal eine Spindelprobe genommen. Und was sich schon beim Verkosten andeutete wurde Gewissheit. Ich hab es gerade mal auf 2,2% scheinbaren Restextrakt gebracht (Normal wäre 0 oder knapp drüber). Zudem ist es nur moderat sauer und von Brett-aromen ist ansich auch nichts zu schmecken. Allerdings schmeckt es auch keineswegs schlecht, sondern einfach nur langweilig. ;(
Offenbar war die Art der Würzebereitung doch nicht schräg genug. Die Gärtemperatur lag über die 2 Jahre hinweg eigentlich immer im empfohlenen Bereich zwischen 12 und 23°C, daran hats wohl nicht gelegen.

Vor 2 Monaten hab ich wieder ein Lambic gebraut, diesmal hat das mit dem "turbid mashing" besser geklappt und ich habe zusätzlich zum Wyeast Lambic blend auch noch die Reste von drei Kauflambics gekippt (War ganz schön harte Arbeit die Flaschen in ein paar Tagen allein zu leeren)

Zumindest scheint der neue Versuch vielversprechender. Es schmeckt jetzt schon mehr nach Lambic, als das 2 Jahre alte und so werde ich denn auch die beiden Fruchtansätze noch zusätzlich mit ca. 20% des neuen Sudes anreichern und das Ganze dann erstmal noch ein weiteres Jahr gären lassen.

Gruss
Matthias
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 16:56  
Danke für das Update!


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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 18:00  
Hallo Tyrion,

ebenso vielen Dank für das update!

Mir geht es ähnlich - bei den ganz sauren Lambics / Gueuze streiken meine Geschmacksnerven, wobei mir Brett irgendwie gefällt.

Ich habe mal versucht, mich ein bisschen in die Materie einzulesen, weil mich die Geschichte hinter dem Bierstil fasziniert, nur leider gibts da nur ein bisschen was auf englisch und "richtige" Rezepte findet man nur sehr schwer.

Alle Autoren unterstreichen immer als erstes, daß man als Hausbrauer auf keinen Fall mit einem echten Lambic rechnen kann, da die originale Mikroflora nicht reproduzierbar ist und die Hefemischungen können nach meinem Verständnis auch nur einen Teil der benötigten Mikroorganismen liefern, da im Gärprozess einige davon wieder verschwinden, nachdem sie Ihre Arbeit getan haben...

Im Augenblick überlege ich, wie ich mal ein reines Brett-Bier hinbekomme, ohne mir meine Braustelle komplett zu verseuchen. Auch bin ich versucht ein stärkeres Bier nach der HG mit Brett zu infizieren und eine Weile zu lagern...

Es gibt wohl eine chemische Verbindung, mit der man die Gärung von Brett sicher beenden kann, dann kann man sicher sein, keine Bomben zu bauen, ist aber andererseits ziemlich gemein.

Na wie gesagt, bin ich noch in der Findungs- und Lernphase und freue mich, daß es hier ein paar experimentierfreudige Hobbybrauer gibt.

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 18:23  
Moin,

@Bierwisch: einfach nen eigenen Gäreimer nehmen? Und vielleicht etwas Schlauch. Ich überleg mir ebenfalls gerade Ähnliches und bin auf die WLP 644 und 645 gestoßen..

@Tyrion: Respekt, dass du den Thread wiedergefunden hast und danke fürs Berichten. :) Die Maischarbeit klingt ja abenteuerlich.

Grüße,
Dale.


[Editiert am 12.12.2013 um 18:25 von Dale]
Profil anzeigen Antwort 19
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 20:25  
Was dieses so genannte "turbid mashing" angeht, brauchst du eigentlich nur alles vergessen, was du sonst unbedingt beachten musst.
Du sollst am Ende noch Stärke in der Würze haben, weil das den nicht Saccharomyces gut gefällt.
Und Tannine durch zu langes und heisses Nachgiessen sollte auch aus den Trebern gewaschen werden.

Da ich heute noch ein wenig in "Wild brews" geblättert habe, musste ich feststellen, dass die Würze mit der man zum Kochen geht, sogar deutlich trüb sein sollte (ich nehm mal an wegen der Stärke). Das war bei meinem neueren Versuch aber auch nicht der Fall. :thumbdown:
Überhaupt scheint mir das Erzeugen einer geeigneten Würze wohl komplizierter, als gedacht.

Das schlimme ist halt beim Lambic, dass man ewig warten muss, um festzustellen, dass irgendwas nicht richtig läuft. Jetzt hab ich ja erstmal wieder Zeit bis nächsten Winter :cool:

Gruss
Matthias
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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 12.12.2013 um 20:31  
Trüber Blausud mit Tanninen aus lang gekochten Spelzen? Das klingt nach einem Anfänger-Dekoktions-Versuch.. :)

Warum kann man nicht einfach handelsübliche Stärke nach der Maische und etwas Abkühlen hinzufügen - oder ist das so ein RHG-Thema?

Das mit der ewigen Wartezeit ist auch echt mal hart.. nichts für mich.

LG,
Dale.
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 00:32  

Zitat von Bierwisch, am 12.12.2013 um 18:00

Mir geht es ähnlich - bei den ganz sauren Lambics / Gueuze streiken meine Geschmacksnerven, wobei mir Brett irgendwie gefällt.


Es ist bei den ganz saueren (Cantillon) keine schande einen halben zuckerwuerfel ins glas zu tun, auch in Belgien nicht. Wenn du die finden / bekommen kannst, versuche 3Fonteinen.

@Tyrion, Dale

In einem anderen tread habe ich einen link zu einer presentation von Hubert Verachtert gepostet (kann's nicht zurueck finden) wo er eigentlich sagt, das maische, hopfen, material vom gaerungsfass "unwichtig" sind, solange man fuer die ingesetzte mittel/materialien die richtige procedur folgt. Wichtig ist die fielvalt und menge der organismen in der wuerze und zeit.

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2013 um 08:38  

Zitat von Dale, am 12.12.2013 um 20:31

Warum kann man nicht einfach handelsübliche Stärke nach der Maische und etwas Abkühlen hinzufügen - oder ist das so ein RHG-Thema?



Ob es da sowas wie ein RHG für Lambic gibt weiss ich nicht (es gib Richtlinien für die geschützte regionale Herkunft ).
Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass in der Würze so richtig ordentlich Stärke drin sein kann, denn sonst gäb das beim Kochen ja dicke Suppe. Und eventuell ist es auch relativ unwichtig für ein gutes Lambic wieviel Stärke in der Würze war, und mein Hauptproblem war zu wenig verschiedene und zu wenig Menge an Bakterien. Wie ja auch Seed7 (bzw. Hubert Verachtert) schreibt.

@Seed7: Nächstes Jahr werde ich die abgekühlte Würze vielleicht mal völlig offen stehen lassen (bisher hab ich immer ein engmaschiges Tuch drüber gelegt). Mal sehen ob sich da nicht zahlreiche Fruchtfliegen hineinstürzen, die dann zusammen mit dem Wyeast Hefemix und ein paar Resten aus Kauflambic, die nötige Vielfalt für eine ordentliche Gärung liefern. :D
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Seed7
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Zitat von Tyrion, am 13.12.2013 um 08:38
ein paar Resten aus Kauflambic


dafuer habe ich einige 1,5 - 2 l buegelflaschen mit ~0,75l malzextract wuerze. Jedes mal wen ich ein sauerbier trinke geht der bodensatz in einer der flaschen. Fuer einige marken (3Fonteinen, Cantillon) habe ich separate flaschen und in andere ist einfach alles moegliche drin.

Das ganze gaert ruhig vor sich hin und etwa ein mal in ein bis zwei monate schuette ich die haelfte weg (oder in ein bier, oder in eine andere flasche) und gebe frische wuerze zu. Hiermit uebt mann ein wenig selektionsdruck aus.

Eine flasche ueber zwei verteilen und dann bei eine wuerze mit viel hopfen dazu geben, oder die hopfen dosis immer etwas erhoehen. Entweder was drin lebt wird hopfen resistenter (L.brevis) oder die wenig hopfen resistenten uerleben es nicht und man selektiert damit verhaeltnismaessig mehr brett und pedio.

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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