Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2010 um 20:15 |
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Hallo
Habe letztes Wochenende meinen ersten Sud probiert, nur das läutern und
Hopfenseihen
hat nicht so funktioniert wie ich das gedacht habe.
Geläutert habe ich mit einem Läutersack, ist allerdings anfangs (nach 2-4l)
überhaupt nicht mehr
abgeflossen und dann erst mehr nachdem ich ganzschön die trube umgegraben
habe.
Bin dank dem Forum jetzt schlauer und werde mir einen Panzerschlauch
zulegen und es beim nächsten mal damit Probieren
Beim Hopfenkochen hatte ich eine ziemlich trübe brühe und nach dem
Hopfenseihen sind auch noch große
Flocken in der Würze geschwommen.
Das Hopfenseihen habe ich mit einem Heistrubefilter gemacht und hattte das
gleiche Problem wie beim Läutern
überhaupt kein ausfluss nur nach rühren und Pressen durch das Tuch.
Beim Anstellen hatte ich eine SW von 14,5 gespindelt und die
Schnellgärprobe ist mitlerweile bei 3,5
Ich benutze die Hefe S-23 und die Würze gärt bei 13° im Keller vor sich
hin.
So jetzt komme ich endlich mal zum Punkt
Jetzt bin ich am überlegen ob ich vor dem Abfüllen in die Flaschen das
ganze nochmal durch den Heisstrubfilter laufen lassen soll?
Hilft das oder Schadet das nur?
ps. ich habe 2 Liter Speise abgefüllt, ist das zuviel für die
Flaschengärung? ich habe 20l gebraut.
danke schon mal für die Hilfe
gruß
gremmel
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2010 um 21:05 |
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Zitat von gremmel, am 23.9.2010 um
20:15 |
Jetzt bin ich am überlegen ob ich vor dem Abfüllen in die Flaschen das
ganze nochmal durch den Heisstrubfilter laufen lassen soll?
Hilft das oder Schadet das nur?
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Im schlimmsten
Fall könntest Du Dir eine Infektion damit einfangen.
Lass einfach ausgären, speise auf und füll ab.
Zitat: |
ich habe 2 Liter Speise abgefüllt, ist das zuviel für die Flaschengärung?
ich habe 20l gebraut.
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Das ist nicht zuviel, und
schon gar nicht zu wenig.
Was für ein Bier soll es denn werden?
Grüße ____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2010 um 23:11 |
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Ich sehe im Eimer das der Bodensatz bis
mitte Auslaufhahn geht, sollte ich vielleicht von oben erst in einen andern
Eimer umschlauchen, dann den Gäreimer waschen und zurückleeren und dann
Abfüllen?
Ich habe die Bedenken das es mir den ganzen Bodensatz mit rausspühlt beim
abfüllen.
Zitat: | Zitat von
gremmel |
ich habe 2 Liter Speise abgefüllt, ist das zuviel für die Flaschengärung?
ich habe 20l gebraut.
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Das ist nicht zuviel, und
schon gar nicht zu wenig.
Was für ein Bier soll es denn werden? |
Ein Festbier
Das Rezept war
3.5kg Pilsner
1 kg Münchner
60g Hefe Alpha 6%
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Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 10.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 03:12 |
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Um Trub zu vermeiden gibt es sowas hier.
Das mit dem Umfüllen habe ich beim erstem Mal auch so gemacht. Also vom
einem Eimer in den anderen. Wichtig ist halt nur, dass alles sehr sauber
ist.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 06:10 |
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Zitat von gremmel, am 23.9.2010 um
23:11 |
Ich sehe im Eimer das der Bodensatz bis mitte Auslaufhahn geht, sollte ich
vielleicht von oben erst in einen andern Eimer umschlauchen, dann den
Gäreimer waschen und zurückleeren und dann Abfüllen?
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Aus der Ferne schlecht zu beurteilen. Bei so Umfüllaktionen geht
neben der Infektionsgefahr evt. auch bereits gelöstes CO2 verloren
und das Bier hat verstärkt Kontakt mit Sauerstoff. Alles Sachen die
man vermeiden will.
Wie sieht der Bodensatz aus? Kompakt fest oder locker schwebend?
Wäre es möglich das Fass nach hinten zu neigen, so dass der Trub
dorthin rutscht/sich sammelt und den Hahn freigibt? Könnte man evt.
jetzt schon machen damit der Hahn frei bleibt.
Noch was zum Aufspeisen:
Ich hab die berechnete Speise bisher immer einzeln in die Flaschen
vorgelegt. Oder wie willst Du es handhaben?
Hier ist noch ein Onlinerechner für die Speise.
Gruß ____________________
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 08:39 |
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10% Speise kann bei untergärigem Bier schon zu viel sein.
Da ist durch die Kälte ja von vorne herein bereits wesentlich mehr CO2 im
Jungbier gelöst als bei warmer Vergärung.
Rechne lieber noch mal nach.
4,5g CO2 / Liter find ich persönlich genau richtig.
Stefan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 08:58 |
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Noch was:
60g Hopfen mit 6% Alphasäure geben bei 20 Liter Bier ca 45 IBU!
Solltest Du ein Drittel davon als Aromagabe genommen haben, sind das immer
noch stolze 30 IBU.
Da brauchts Du schon ein sehr weiches Wasser und eine lange Kaltlagerung,
damit die Bittere nicht kratzt.
Das war sicher ein Hagen Rudolph Rezept, oder?
Falls Die das Bier viel zu bitter wird, lass Dich nicht entmutigen und mach
in Zukunft einen Bogen um die Hagen Rudolph Hopfenbombenrezepte oder
reduziere die Hopfenmenge unm mindestens ein Drittel.
Zum Hopfen seihen versuch mal einen Whirlpool, wenn der richtig klappt,
hast Du ohne Filtration innerhalb 10 Minuten eine klare Anstellwürze.
Stefan
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 12:46 |
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Hallo
danke schon mal für die viele Hilfe
@grimbart
Eigentlich wollte ich wie im Buch beschrieben die Speise in den Gäreimer
schütten und Abfüllen,
werde es jetzt aber so wie du einzeln in die Flaschen tun, sonst müsste ich
ja um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen umrühren, und das will ich
jetzt soweit wie möglich verhindern.
wenn ich den Online Rechner benutze und den CO2 Gehalt auf 4.5 stelle dann
brauche ich pro Flasche nur 30ml, kann das sein?
Das wären ja dann insgesamt nur 0.6 Liter. Dann hätte ich ganz schön viel
verschwendet, kann ich 1 Liter Speise vielleicht noch gleich rein schütten
das die noch vergärt wird?
wenn ich den Eimer nach hinten neige dann ändert sich der Bodensatz gar
nicht, scheint ziemlich massiv zu sein.
@Boludo
Ich habe es aufgeteilt in 2/3 bitterhopfen und 1/3 Aromahopfengabe.
Das macht mir jetzt schon sorge, weil weiches Wasser habe ich sicher nicht
naja wir werden sehn.
Es ist ein Rezept aus dem Buch von Hagen Rudolph Schritt für Schritt zum
eigenen Bier.
Bin inzwischen schon etwas enttäuscht von dem Buch, da die beschriebene
Vorgehensweise zum Läutern und Hopfenseihen
hier in diesem Forum soweit ich es bis jetzt gesehen habe keiner benutzt
und auch nicht praktikabel scheint.
grüße
gremmel
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 13:04 |
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Also wenn ich in den Rechner 13°C und 4,5g/Liter und 14,5°P Stammwürze und
3,5°P Restextrakt eingebe, dann ergibt das 55 mL Speise pro Liter, also ca
28 mL pro Flasche. Das macht auf 20 Liter 1,1 Liter Speise, das ist so gut
wie die Hälfte der bekloppten 10% Speisefaustformel. Du hast Dich irgend
wie verrechnet.
Die überschüssige Speise kannst Du schon reinkippen, dann musst Du aber
warten, bis die Gärung wieder anspringt, ich würde die auf die Seite tun
und eventuell mal einen Hefestarter damit füttern.
Ich hab Anfangs auch mit Speise gearbeitet und die einfach oben reingekippt
und kurz gewartet, das geht schon.
Am besten nimmst Du einen zweiten Behälter, legst die Speise vor,
schlauchst das Jungbier ohne Bodensatz drauf, rührst vorsichtig um und
füllst daraus ab oder reinigst den Gärbehälter, kippst zurück und füllst
daraus ab, es sollte halt niocht zu viel Luft dran kommen.
Wenn Du jede Flasche einzeln mit Speise befüllst, solltest Du eine sterile
Spritze haben und genau abmessen.
Oder nimm gleich in Wasser gelösten Zucker, dann sparst Du dir den
Speiseterror.
Und kauf mal das Buch von Hanghofer, das ist um Welten besser, vor allem
die Rezepte find ich spitze.
Wasser aufarbeiten ist keine riesen Hexerei, wenn man weiß wie, ich würd
mir mal über Milchsäure Gedanken machen, Du brauchst halt vom Wasserwerk
eine genaue Analyse.
Abkochen geht immer, ist halt ein Aufwand und du musst den Kalk aus dem
Topf bekommen, ist aber sehr effektiv.
Und unser erstes Bier war ein Hagen Rudolf Hefeweizen mit sehr hartem
Wasser, Aromahopfung und 30 IBU (doppelt so viel wie normal), glaub mir,
wir haben jeden Tropfen getrunken, das war Ehrensache;-)
Viel Erfolg!
Stefan
[Editiert am 24.9.2010 um 13:08 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 15:36 |
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Danke fürs nachprüfen, Peinlich Peinlich, habe doch tatsächlich nur mit 20
Flaschen gerechnet.
Werd mir das Buch ansehn, mir für das nächste mal nen Panzerschlauch
Läutereimer Bauen, mich nach einer besserer Hopfen Seihen Methode umsehen
und in der zwischenzeit auf das beste hoffen
Ich lass es euch dann in ein paar Wochen wissen wie schlimm es geworden
ist.
grüße
gremmel
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 17:37 |
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So schlimm wird´s schon nicht sein und Alkohol ist auf jeden Fall drin
Freu Dich auf Dein erstes Bier!
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 24.9.2010 um 19:01 |
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Zitat von gremmel, am 23.9.2010 um
20:15 |
Geläutert habe ich mit einem Läutersack, ist allerdings anfangs (nach 2-4l)
überhaupt nicht mehr
abgeflossen und dann erst mehr nachdem ich ganzschön die trube umgegraben
habe.
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Läutersack hab ich auch lange genommen. Der rutscht aber gerne in den
Abfluss rein, daher einfach ein kleines Sieb vor den Abfluss legen. Hab
damals extra ein kleines Teesieb umgebogen. Falls es mit dem Panzerschlauch
nichts wird...
Nach dem Kochen auch die Würze von oben abziehen, dann kommt der Trub zum
Schluß und setzt nicht von Anfang an das Tuch zu.
Hans
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.9.2010 um 21:49 |
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Hallo gremmel,
da hast Du nun die Qual der Wahl. Welche Methode
man anwendet hängt eben auch von den vorhandenen
Gerätschaften ab. Praktikabel sind beide und jeder hat
da so seine eigene Philosophie. Ich bsp. mag das
Hantieren mit Zucker nicht und benutze lieber Speise.
Ein anderer sieht das genau umgekehrt.
Am liebsten ist mir allerdings das Grünschlauchen.
Rein faulheitstechnisch messe und rechne ich lieber,
als dass ich herumpantsche. Außerdem hat man dabei
die wenigsten Verluste (worüber Du Dich ja beklagt
hast. Bischen Überschuß Speise braucht man halt).
Wenn Du die gesamte Menge Jungbier aufspeist mußt
Du aber auch dessen Volumen bestimmen (ausgelitertes
Gefäß, Messlatte, Waage) wenn Du eine gewisse, halbwegs
genaue Karbonisierung anstrebst. Man muss es aber
mit der Genauigkeit (gerade beim ersten Mal) nicht
übertreiben.
Mach Dich nicht verrückt, das wird schon.
Gruß
____________________
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2010 um 14:56 |
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Hallo
konnte jetzt nicht länger warten und musste mein erstes jetzt probieren.
Im Kühlschrank auf 7° gekühlt machte es beim öffnen einen schönen Plopp und
sieht nach dem einschenken so aus.
Ich kann keine großen Trubeteile mehr erkennen, scheint sich alles schön
fest auf dem Boden der Flasche abgesetzt zu haben
Riechen tuts auch wie Bier.
Und jetzt zum wesentlichen dem Geschmack...
Ich hab ja schlimmes erwartet, aber mir schmeckt es schon jetzt
*gaaaanzbreitgrins*
es ist schon etwas Bitter, aber wie ich finde nicht unangenehm, so wie bei
einem Jever würde ich sagen,
nur etwas voller im Geschmack. Ich glaube ich werde mich echt
zusammenreißen müssen das ein paar
Flaschen die eigentliche reife-zeit von 6 Wochen erreichen.
Kann jetzt gelassen nächstes Wochenende mit frisch gebasteltem
Panzerschlauch Läutereimer an meinen 2. Sud gehen.
Nur zur Info: Ich habe 30ml Speise in jede Flasche gefüllt, da ich nicht
genau wusste wieviel Liter ich eigentlich habe, war wohl auch gut so da es
am ende nur 15Liter waren.
Umgefüllt und gefiltert habe ich auch nicht mehr und direkt in die Flaschen
abgefüllt.
Danke nochmals für die Hilfe und die Tipps.
gremmel
[Editiert am 16.10.2010 um 15:12 von gremmel]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2010 um 15:31 |
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Hi, Gremmel,
mjam, mjam! Sieht richtig lecker aus, tolle Farbe! Glückwunsch!
Ja, ja, die Haltbarkeit selbstgebrauter Biere ist eben doch nicht immer so,
wie man's gern hätte...
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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