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Autor: Betreff: Berechnung der Intensität des Hopfengeschmack. Umfrage und Testprogramm
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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 12:49  
Hallo Forum,

seit einigen Jahren schlage ich mich mit dem Gedanken herum, eine Berechnung für die zu erwartende Intensität des Hopfengeschmack anzustellen. Ein paar mal bin ich die Thematik auch angegangen, hab die Arbeit dann aber immer wieder verworfen, weil es zu kompliziert war. Jetzt aber, so denke ich, habe ich wohl endlich die wichtigsten Parameter vernünftig ins Verhältnis gesetzt, um die "Geschmackausbeute" für verschiedene Arten der Hopfung zu berechnen.

Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht, da ich mit meinen bislang erst 55 Suden, mit zudem nur wenigen außergewöhnlichen Hopfungsmethoden, wie z.B. Vorderwürze-, Whirlpoolhopfung, sehr späte Aromagabe, sehr große Hopfengaben und Maischehopfung, über zu wenig Erfahrung verfüge.

Deshalb wende ich mich an euch, weil ich denke, gemeinsam könnten wir das auf die Reihe bekommen.

Für die Umfrage stelle ich ein Excel-Tool zur Verfügung (Element aus meinem Programm zur Rezepturverwaltung, welches noch nicht veröffentlicht ist), mit dem jeder grenzenlos herumspielen kann. Das Tool kann für einen begrenzten Zeitraum heruntergeladen werden.

Eure Meinung interessiert mich sehr.

DANKE schon mal vorab.

Viele Grüße,

Earl


[Editiert am 30.8.2011 um 11:09 von Earl]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 13:12  
Hey, Earl, Mensch, lange nix mehr von Dir gehört hier im Forum. Schön, datte wieder da bist!

Ich habe mal einen Schnellschuss mit Deinem Programm gemacht und musste gleich feststellen, dass der Schieber bei den eingegebenen Hopfengaben auf normal stand. Ich weiß aber, dass das Bier eine enorme Hopfennase hatte. Das hat mich verwirrt, aber ich werde nochmal ausgiebig damit herumspielen.
Schön auch, dass Du zwischen Bittere im Bier und Hopfenaroma unterschieden hast.

Wie immer hast Du Dir eine Menge Mühe gemacht! Toll!!!

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 13:47  
Hey Michael, das war bestimmt ne Vorderwürze-Hopfung ;) . Vielleicht hab ich den VWH-Effekt zu schwach bewertet?


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 15:28  
Hallo, Earl,

hmmm, woher hast Du das bloß gewusst ;) Natürlich war das VWH.

Ich werde weiter probieren und berichten (aber nicht heute).

EDIT: Schau mal hier, Earl, vielleicht hilft das auch noch beim Programmbasteln: http://fzarchiv.sachon.de/Fachzeitschriften/Getraenke-Fachz eitschriften/Brauindustrie/2005/02_05/BI_02-05_22-25_Einfluss_auf_Bierchara kter.pdf


Ciao
Michael


[Editiert am 30.10.2010 um 15:43 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 15:34  
Funktioniert bei mir unter Open Office und Linux leider nicht :-(
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red_folder.gif erstellt am: 30.10.2010 um 16:52  
Ja stimmt. Die Makros laufen nicht in OpenOffice.
Hier daher die Version, die auch unter OO läuft.
Gruß

Earl


[Editiert am 30.8.2011 um 11:10 von Earl]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 31.10.2010 um 16:34  
Hi Earl,

schön das Du Dir als oberster Lupologe, Doktor der mazerierenden Künste und konduktometrischer Alphasäurebestimmer ein neues (altes) Projekt vorgenommen hast.
Da werden wir wieder alle davon profitieren :thumbup: :thumbup:

m.f.g
René


[Editiert am 31.10.2010 um 19:57 von flying]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2010 um 20:02  
Hi, Earl,

also, ich habe jetzt mal ein wenig herumgespielt, komme aber noch nicht so recht damit klar.

Wie definierst Du den den Unterschied zwischen "Intensität des zu erwartenden Hopfengeschmacks" und "Ausgewogenheit der Bittere im Bier"?

Für mich ist das insofern bei dem Rechner das Gleiche, da ja beide den Gehalt an mg Alphasäure im Liter Bier beschreiben. Oder ist da bei mir ein Denkfehler?

Wenn ich z.B. die Hopfung meines aktuellen Stunning Goldings No.2 (Der Name ist Programm!) mit ausschließlich Styrian Goldings eintrage mit einer satten Aromagabemenge und natürlich Vorderwürzhopfung, dann bekomme ich bei gut 30 IBU die Bewertung "herb". Das ist für mich nachvollziehbar und auch gewollt.

Bei Intensität des Hopfengeschmacks kommt da aber nur ein "normal" zustande. Und das kann ich gar nicht nachvollziehen, da das Bier (aus dem Vorjahr) ein Ausbund an Hopfenaroma (Geruch, Nase) aufwies (also mind. ein "kräftig" oder auch "stark" würde ich erwarten). Wie kann das sein?

Auf was bezieht sich denn die Angabe "3,6 g/l", die bei meiner Hopfung bei dem Hopfengeschmack berechnet werden? EDIT 2: Aaaah, jetzt habe ich zumindest das hier gerafft. Hier stehen 3,6 GRAMM iso-alpha/l, die IBUs sind ja aber eine MG Angabe. Von daher zumindest passen die Angaben.
Sind das g iso-Alphasäure / l? Oder g/l Hopfenöle bzw. Hopfenalkohole (denn die würden mir beim Thema Hopfenaroma spontan einfallen.
EDIT: Interessanterweise sinkt dieser Wert, wenn ich beim Rechner den alpha-Gehalt des Hopfens erhöhe???

Irgendwie bin ich momentan völlig verwirrt, aber vielleicht kannst Du mir ja auf die Sprünge helfen.

Viele Grüße
Michael


[Editiert am 4.11.2010 um 20:22 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2010 um 20:51  
Ja Michael, das dachte ich mir schon, dass es hier zu Verwirrung kommen könnte. Ich werde mich dort also etwas klarer ausdrücken müssen, oder ein paar Notizen mehr schreiben.

1. Die Angaben g/L bezieht sich auf die Hopfenmenge, die pro Liter Ausschlagwürze zu Einsatz kam. Es ist nämlich so, dass man je nach Hopfung die gleiche Intensität des Hopfengeschmack/Aroma mit mehr oder weniger Hopfen erzielen kann. EDIT: 3,6g/l ist schon eine ganze Menge. Die richtig eingesetzt, führen ganz bestimmt zu einem kräftigen Hopfengeschmack.

Das Prg. ist so einfgestellt, dass bei Hopfenkochzeiten von über 15 Minuten kein Hopfenaroma mehr vorhanden ist, da hier die leicht flüchtigen Aromaöle mittlerweile ausgekocht sind. Es sei denn, man hatte eine VWH oder Maischehopfung. Die Intensität des Hopfengeschmack nimmt mit immer kürzer werdender Kochzeit und kürzer werdender Nachisomerisierung daher immer mehr zu (von 15 Minuten bis runter auf 3 Minuten).
Bei einer Whirlpoolhopfung geht das Prg. davon aus, dass die Aromaöle dieser Gabe komplett in der Würze verbleiben. Je kürzer die Nachisomerisierung hier ist, desto mehr Hopfen kommt zum Einsatz und desto kräftiger wird die Hopfenblume.

2. Die Ausgewogenheit der Bittere stellt lediglich ein Verhältnis dar zwischen Stammwürze und Bittere. Ausgewogen ist ein Bier mit dem doppelten Wert an IBU als die Stammwürze in °P beträgt. Also zB. 14°P und 28 IBU ist ausgewogen.

3. Der Anteil an Aromaöle steigt mit dem a-Säure Anteil linear an. Das habe ich bei den verschiedenen Hopfensorten in der CMA-Sortenmappe so gesehen. Theoretisch könnte man daher auch einen Bitterhopfen als Aromahopfen einsetzen. Eine Erhöhung des Alphagehalt einer Gabe verändert daher die Intensität des Hopfengeschmack-/Aroma nicht, obwohl die Hopfenmenge dadurch drastisch sinken kann.

4. Die Vorderwürzehopfung habe ich wohl etwas zu sehr unterschätzt. Von der Aromaausbeute her setzte ich diese einer 5 minütigen Aromahopfung zum Kochende gleich.

5. Die Maischehopfung habe ich der Vorderwürzehopfung gleich gesetzt, allerdings mit wesentlich geringerer Alphaausbeute.

6. Die Intensität des Hopfengeschmack beschreibt einfach nur, wie viel Aromaöl in der Bierwürze geblieben sein könnten, in welcher Form auch immer.

Michael, bitte gebe mir doch mal die Parameter. Ich würde das gerne mal eingeben und selber schauen wie es aussieht und was ich ggf. am Programm ändern muß.

Gruß

earl


[Editiert am 4.11.2010 um 23:20 von Earl]



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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2010 um 23:26  
Hi, Earl,

hier mal die Daten, mit denen ich im letzten Jahr (und dieses Jahr hoffentlich auch) ein sagenhaftes Hopfenaroma erzielen konnte:



Da wird sogar nur 2,9 g/l angezeigt.

Ich würde auch sagen, dass die VWH stärker zu Buche schlagen müsste, dass würde sich auch mit den Erfahrungen von Hanghofer decken, der ja herausgefunden hat, dass sich durch die VWH sehr aromatische Hopfenalkohole bilden, die auch den Kochvorgang weitestgehend zu überleben scheinen.

Viele Grüße
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2010 um 17:47  
Hi Michael,

ich habe das Sheet mal etwas angepasst und die VWH etwas mehr betont. Sehr viel mehr war leider nicht mehr drinnen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass die VWH mehr bringt als eine Whirlpoolhopfung. Aber ich habe noch einen anderen Fehler bemerkt und korrigiert. Die Menge an g Hopfen/Liter bezog sich auf die Biermenge und nicht, wie es sein sollte auf die Ausschlagwürzemenge. Beim experimentieren ist es auch wichtig, die Ausschlagwürzemenge im Blick zu haben.

Jetzt warte ich mal noch ein paar Tage und dann stelle ich die neue Testversion ins Netz. Vielleicht kommen bis dahin ja hoffentlich noch weitere Kritiken.

Gruß

Earl


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red_folder.gif erstellt am: 5.11.2010 um 20:39  
Hi Earl,

ich habe zwei Biere mit sehr hoher VWH gebraut. Ein Schwarzbier mit 100% VWH und ein helles Strong Ale mit 75% VWH. Meiner Meinung kommt die Intensität des Hopfenaromas nicht ansatzweise an die Whirlpoolhopfung heran.
IMHO sind die, den Kochprozess überlebenden Aromen auch nicht direkt "hopfiger" Natur, sondern eher sekundäre Aromen, wie z. B. "blumig" oder "citrus" o.ä.
So richtig kann ich mir den chem. Prozess der Eiweißbindung auch nicht erklären... Weiß da jemand mehr?


m.f.g
René


[Editiert am 5.11.2010 um 20:41 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 09:43  
Hallo, Earl,

mir ist noch folgendes aufgefallen (nur so ein Gedanke): warum bewertest Du (aromamäßig) den Bitterhopfen so hoch? Es ist doch ein Bitterhopfen, der im Prinzip kein signifikantes Hopfenaroma ins Bier bringt. Immerhin gibt es ja die Unterscheidung zwischen Bitterhopfen – Aromahopfen – und noch Feiner Aromahopfen.
Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller diese Tatsache auch in diesem Rechner zu berücksichtigen, d.h. einen Unterschied zu machen zwischen reinem Bitterwert und Hopfengeschmack. Ich weiß natürlich nicht, ob das überhaupt machbar ist.

Liebe Grüße
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 10:38  

Zitat von flying, am 5.11.2010 um 20:39
Hi Earl,

ich habe zwei Biere mit sehr hoher VWH gebraut. Ein Schwarzbier mit 100% VWH und ein helles Strong Ale mit 75% VWH. Meiner Meinung kommt die Intensität des Hopfenaromas nicht ansatzweise an die Whirlpoolhopfung heran.
IMHO sind die, den Kochprozess überlebenden Aromen auch nicht direkt "hopfiger" Natur, sondern eher sekundäre Aromen, wie z. B. "blumig" oder "citrus" o.ä.
So richtig kann ich mir den chem. Prozess der Eiweißbindung auch nicht erklären... Weiß da jemand mehr?


m.f.g
René



Hi René,

wenn ich dich richtig verstehe, meinst du das die Whirlpoolhopfung eines intensivere Aroma bringt als die VWH?! Dies steht auch in einer hier im Forum verlinkten Dissertation. Ich werds beim nächsten mal einfach ausprobieren. Interessant ist die Aussage, dass das Aroma ein anderes ist als bei der VWH.

@Earl,
eine nette Funktion für das Programm wäre auch wenn man seine Hopfenmenge selbst einträgt und daraus die Intensität errechnet wird. Quasi als Prüfmöglichkeit für Biere die schon gebraut wurden und nicht vorher mit deinem Tool berechnet worden sind.

Gruß Daniel
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 13:14  
Hi Daniel,

ja so meine ich das. Wenn ich mich recht erinnere gab es vor einigen Jahren noch viele Brauer, die haben der VWH überhaupt jegliche Aromafunktion abgesprochen.
Deshalb bin ich etwas überrascht, dass der VWH so viel Bedeutung zugesprochen wird? Earl und Michael habe da aber bedeutend mehr Erfahrung als ich.
Mein schönstes Hopfenaroma erreiche ich immer durch die Whirpoolhopfung. Nach Kochende stelle ich den Kessel auf eine Werkbank und warte bis die vertikale Konvektion aufhört. Dabei kühlt sich der Sud schon etwas ab. Dann gebe ich den Aromahopfen zu und warte noch 5 min.
Dann mache ich den Whirlpool.

m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 14:30  
Hallo, zusammen,

ja, ich bin ein glühender Verehrer der VWH, ohne aber je eine Whirlpoolhopfung durchgeführt zu haben. Seitdem ich die VWH durchführe sind meine Biere hopfenaromatisch ausgeglichen, ohne eine kratzige Bittere, die ich vorher stets in meinen Bieren hatte.

Die Whirlpoolhopfung führe ich aus folgendem Grund nicht durch:

1. reicht mir das Hopfenaroma der VWH völlig aus. Ich möchte zwar ein hopfenaromatisches aber trotzdem ausgewogenes Bier haben, in dem das Hopfenaroma nicht die anderen Aromen erschlägt, die durch die Hefe und die Schüttung eingebracht werden.
2. Es wird empfohlen, den Hopfen mind. 5 Min. mitzukochen, um eventuelle Fremdaromen (schwefelhaltige bzw. DMS-Substanzen) dadurch auszutreiben. Die sind kein Muss, können aber bisweilen auftreten. Da ich eine derartige Erfahrung aber vermeiden will, koche ich meine Aromagabe 10 Min. Da bin ich auf der sicheren Seite und über die prozentuale Verteilung von VW-Gabe und Aromagabe kann ich sehr schön die gewünschte Hopfennase steuern.

Viele Grüße
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 15:02  
Hopfen besteht ja auch nicht nur aus den alpha und beta-Säuren. Was ist mit diesen hier:


http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Blattduftstoffe

Ich weiß es nicht genau, vermute aber das die einen großen Anteil am VWH-Effekt haben?


[Editiert am 8.11.2010 um 15:02 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 15:29  
@Rene
Zitat: "Ich weiß es nicht genau, vermute aber das die einen großen Anteil am VWH-Effekt haben?"

Genauso habe ich das zumindest auch bisher verstanden. Durch die lange Verweilzeit in der Würze werden spezielle Alkohole gebildet, die schwerflüchtig sind, z.B. das 3-cis Hexenol, dessen Sdp. bei 157°C liegt und somit den Kochprozess weitestgehen übersteht. Zumindest in der Theorie, meine geschmackliche Erfahrung mit der VWH scheint das aber zu bestätigen.

Ciao
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 16:15  
Hi Michael,

ja genau! Diese ganzen (Duft, Aroma)Stoffe haben Siedepunkte weit jenseits der 100° Marke. Auch die aromatischen Terpene wie z.B das Limonen kochen erst sehr viel später.
Wenn man die Beschreibungen zu Hexanal oder Deinem schon erwähnten 3-cis Hexenol liest, erkennt man schon einiges wieder. Duft nach frisch gemähtem Gras, Heu, Blumen, Veillchen u.s.w.
Diese ganzen Stoffe haben jedoch eines gemeinsam. Sie sind leichter als Wasser und schwimmen somit an der Oberfläche. Bei der wallenden Kochung könnten sie also einfach durch den Dampfdruck ausgetrieben werden.

Deshalb halte ich die Whirpoolhopfung auch für so aromaintensiv, da nicht mehr gekocht wird.


[Editiert am 8.11.2010 um 16:17 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 16:30  
Klingt absolut plausibel, Rene. Dennoch: mir reicht das Hopfenaroma durch die VWH aus. Aber jeder halt so, wie er es mag, das ist ja das Tolle am Selbstbrauen :)

Aromatische Grüße
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 19:35  
Hallo,

zunächst mal danke für eure bisherigen Antworten.

@ Daniel:
Zitat:
eine nette Funktion für das Programm wäre auch wenn man seine Hopfenmenge selbst einträgt und daraus die Intensität errechnet wird. Quasi als Prüfmöglichkeit für Biere die schon gebraut wurden und nicht vorher mit deinem Tool berechnet worden sind.


Habe ich gemacht und eben online gestellt:

@ Michael:
Zitat:
mir ist noch folgendes aufgefallen (nur so ein Gedanke): warum bewertest Du (aromamäßig) den Bitterhopfen so hoch? Es ist doch ein Bitterhopfen, der im Prinzip kein signifikantes Hopfenaroma ins Bier bringt. Immerhin gibt es ja die Unterscheidung zwischen Bitterhopfen – Aromahopfen – und noch Feiner Aromahopfen.

Eigentlich geht es mir nicht um das Hopfenaroma, sondern nur darum wie kräftig man den Hopfen herausschmecken wird. Das Aroma ist doch Sortenabhängig, oder? Aber Hopfensorten habe ich bei meinem Rechner nicht berücksichtigt. Bitterhopfen hat auch Aromaöle, und zwar etwa genauso viel wie ein Aromahopfen (ich habe das zu 0,13% Aromaöl pro % Alphagehalt interpoliert). Ein Bitterhopfen wird auch kräftig herauszuschmecken sein, nur sein Aroma ist eben nicht so gut.
Zitat:
2. Es wird empfohlen, den Hopfen mind. 5 Min. mitzukochen, um eventuelle Fremdaromen (schwefelhaltige bzw. DMS-Substanzen) dadurch auszutreiben

Das habe ich auch gelesen. Ich las dort aber auch, dass dies nicht bei allen Sorten so ist. Ob kochen, oder ob nicht, scheint also Sortenabhängig zu sein.

@Rene
ich meine auch , dass die VWH nicht so extrem stark zu werten ist, aber deutlich spürbar ist sie schon. Ich habe jetzt mal die VWH einer 5 minütigen Kochdauer gleich gesetzt. Ich glaube, das könnte gut hinkommen.

Wie gesagt, die neue, korrigierte Testversion ist jetzt online.

Michael, jetzt müsste es mit der VWH hinkommen, oder?

Gruß,

Earl


[Editiert am 30.8.2011 um 11:12 von Earl]



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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 20:15  
Hallo Earl,
Ich wollte das Programm gerade auf ein bereits gebrautes Bier beziehen aber bei mir lässt sich die Hopfenmenge nicht eintragen wie es jetzt möglich sein soll.
Vielleicht mache ich ja auch etwas falsch.

Gruß
Arne
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2010 um 20:18  
Earl,
ich habe gerade mal versucht, mein letztes IPA in die OO-Version einzugeben (Rezept). Man muss eine Weile spielen, bis man auf die wirklich benutzten Werte kommt. Trockenhopfung kann man garnicht eingeben, dadurch kommt beim Geschmack nur ein 'kräftig' und bei der Ausgewogenheit 'sehr herb' heraus.
Ich finde das das nicht gut passt. Bei Geschmack hätte ich eher ein 'stark' oder 'sehr stark' erwartet, das liegt sicher an der fehlenden Eingabemöglichkeit für den gestopften Hopfen. Bei Ausgewogenheit hätte ich eher was zwischen 'ausgewogen' und 'herb' erwartet. Berechnest Du die Ausgewogenheit nur nach den IBU? Ich würde das ins Verhältnis zu Stammwürze, Restextrakt und Aroma setzen.


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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2010 um 00:20  
Hallo,

@ Arne
Komisch bei mir geht das . Ich habe das neue Prg. eben nochmal gezogen und erfolgreich getestet. Downloaden kannst Du das Proggi hier.

Und hier kann man die Hopfenmengen eintragen:

Für die Mengeneingabe gibts jetzt ein zweites Tabellenblatt (Vorgabe Hopfenmenge). Hast Du das probiert?

@Berliner,
Ja, leider habe ich das Hopfenstopfen noch nicht mit berücksichtigt. Da hierbei Bitterstoffe ja nicht mit ins Bier gehen, könnte ich das noch mit einbauen. Allerdings mit erheblichen Klimmzügen, da ich alle Makros und bedingte Formatierungen umschreiben müsste. Aber wenigstens kommt ohne das Hopfenstopfen schon mal ein "kräftig" heraus. Ein zusätzliches Hopfenstopfen würde ganz bestimmt nochmal 1 oder 2 Punkte mehr bringen. Hast Du mal einen anderen Sud probiert?
Bei der Ausgewogenheit der Bittere habe ich lediglich die Stammwürze und die Bittere der Ausschlagwürze ins Verhältnis gesetzt. Ausgewogen ist ein Bier, wenn es doppelt so viel IBU hat als °P. Eine Korrektur/Justierung des Rechners wäre hier jedoch sehr einfach. Wie waren denn Deine Werte?

Gruß,

Earl


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red_folder.gif erstellt am: 9.11.2010 um 08:52  
Earl, die Mengeneingabe ist wohl in der OO-Version noch nicht enthalten? Bei mir steht an der Stelle was von IBU-Anteil.

Das IPA-Rezept habe ich oben verlinkt, das waren 15,3% Stammwürze und 55 IBU. Das klingt zwar auf den ersten Blick nach 'sehr herb', aber es war weit weniger herb als z.B. ein kräftiges Pils mit vll. 12% StaWü und 40 IBU.

Ausgewogenheit ist natürlich ein dehnbarer Begriff, das wird schwierig in absolute Zahlen zu packen sein. Für mich hängt das nicht nur von der reinen Menge der Bitterstoffe im Verhältnis zur Stammwürze ab, sondern auch davon, wie harmonisch das ganze ist. Da spielt auch die Bitterhopfensorte, Sorte und Menge des Aromahopfens, aber auch sowas wie z.B. die Wasser- und Schüttungszusammensetzung eine Rolle.


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Gruß vom Berliner
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