Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 12:49 |
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Hallo Forum,
seit einigen Jahren schlage ich mich mit dem Gedanken herum, eine
Berechnung für die zu erwartende Intensität des Hopfengeschmack
anzustellen. Ein paar mal bin ich die Thematik auch angegangen, hab die
Arbeit dann aber immer wieder verworfen, weil es zu kompliziert war. Jetzt
aber, so denke ich, habe ich wohl endlich die wichtigsten Parameter
vernünftig ins Verhältnis gesetzt, um die "Geschmackausbeute" für
verschiedene Arten der Hopfung zu berechnen.
Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht, da ich mit meinen bislang erst 55
Suden, mit zudem nur wenigen außergewöhnlichen Hopfungsmethoden, wie z.B.
Vorderwürze-, Whirlpoolhopfung, sehr späte Aromagabe, sehr große
Hopfengaben und Maischehopfung, über zu wenig Erfahrung verfüge.
Deshalb wende ich mich an euch, weil ich denke, gemeinsam könnten wir das
auf die Reihe bekommen.
Für die Umfrage stelle ich ein Excel-Tool zur Verfügung (Element aus meinem
Programm zur Rezepturverwaltung, welches noch nicht veröffentlicht ist),
mit dem jeder grenzenlos herumspielen kann. Das Tool kann für einen
begrenzten Zeitraum heruntergeladen werden.
Eure Meinung interessiert mich sehr.
DANKE schon mal vorab.
Viele Grüße,
Earl
[Editiert am 30.8.2011 um 11:09 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 13:12 |
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Hey, Earl, Mensch, lange nix mehr von Dir gehört hier im Forum. Schön,
datte wieder da bist!
Ich habe mal einen Schnellschuss mit Deinem Programm gemacht und musste
gleich feststellen, dass der Schieber bei den eingegebenen Hopfengaben auf
normal stand. Ich weiß aber, dass das Bier eine enorme Hopfennase hatte.
Das hat mich verwirrt, aber ich werde nochmal ausgiebig damit herumspielen.
Schön auch, dass Du zwischen Bittere im Bier und Hopfenaroma unterschieden
hast.
Wie immer hast Du Dir eine Menge Mühe gemacht! Toll!!!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 13:47 |
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Hey Michael, das war bestimmt ne Vorderwürze-Hopfung
. Vielleicht hab ich den VWH-Effekt zu schwach bewertet? ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 15:28 |
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Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 15:34 |
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Funktioniert bei mir unter Open Office und Linux leider nicht :-(
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2010 um 16:52 |
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Ja stimmt. Die Makros laufen nicht in OpenOffice.
Hier daher die Version, die auch unter OO läuft.
Gruß
Earl
[Editiert am 30.8.2011 um 11:10 von Earl]
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2010 um 16:34 |
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Hi Earl,
schön das Du Dir als oberster Lupologe, Doktor der mazerierenden Künste und
konduktometrischer Alphasäurebestimmer ein neues (altes) Projekt
vorgenommen hast.
Da werden wir wieder alle davon profitieren
m.f.g
René
[Editiert am 31.10.2010 um 19:57 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 20:02 |
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Hi, Earl,
also, ich habe jetzt mal ein wenig herumgespielt, komme aber noch nicht so
recht damit klar.
Wie definierst Du den den Unterschied zwischen "Intensität des zu
erwartenden Hopfengeschmacks" und "Ausgewogenheit der Bittere im Bier"?
Für mich ist das insofern bei dem Rechner das Gleiche, da ja beide den
Gehalt an mg Alphasäure im Liter Bier beschreiben. Oder ist da bei mir ein
Denkfehler?
Wenn ich z.B. die Hopfung meines aktuellen Stunning Goldings No.2 (Der Name
ist Programm!) mit ausschließlich Styrian Goldings eintrage mit einer
satten Aromagabemenge und natürlich Vorderwürzhopfung, dann bekomme ich bei
gut 30 IBU die Bewertung "herb". Das ist für mich nachvollziehbar und auch
gewollt.
Bei Intensität des Hopfengeschmacks kommt da aber nur ein "normal"
zustande. Und das kann ich gar nicht nachvollziehen, da das Bier (aus dem
Vorjahr) ein Ausbund an Hopfenaroma (Geruch, Nase) aufwies (also mind. ein
"kräftig" oder auch "stark" würde ich erwarten). Wie kann das sein?
Auf was bezieht sich denn die Angabe "3,6 g/l", die bei meiner Hopfung bei
dem Hopfengeschmack berechnet werden? EDIT 2: Aaaah, jetzt habe ich
zumindest das hier gerafft. Hier stehen 3,6 GRAMM iso-alpha/l, die IBUs
sind ja aber eine MG Angabe. Von daher zumindest passen die Angaben.
Sind das g iso-Alphasäure / l? Oder g/l Hopfenöle bzw. Hopfenalkohole (denn
die würden mir beim Thema Hopfenaroma spontan einfallen.
EDIT: Interessanterweise sinkt dieser Wert, wenn ich beim Rechner den
alpha-Gehalt des Hopfens erhöhe???
Irgendwie bin ich momentan völlig verwirrt, aber vielleicht kannst Du mir
ja auf die Sprünge helfen.
Viele Grüße
Michael
[Editiert am 4.11.2010 um 20:22 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 20:51 |
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Ja Michael, das dachte ich mir schon, dass es hier zu Verwirrung kommen
könnte. Ich werde mich dort also etwas klarer ausdrücken müssen, oder ein
paar Notizen mehr schreiben.
1. Die Angaben g/L bezieht sich auf die Hopfenmenge, die pro Liter
Ausschlagwürze zu Einsatz kam. Es ist nämlich so, dass man je nach Hopfung
die gleiche Intensität des Hopfengeschmack/Aroma mit mehr oder weniger
Hopfen erzielen kann. EDIT: 3,6g/l ist schon eine ganze Menge. Die richtig
eingesetzt, führen ganz bestimmt zu einem kräftigen Hopfengeschmack.
Das Prg. ist so einfgestellt, dass bei Hopfenkochzeiten von über 15 Minuten
kein Hopfenaroma mehr vorhanden ist, da hier die leicht flüchtigen Aromaöle
mittlerweile ausgekocht sind. Es sei denn, man hatte eine VWH oder
Maischehopfung. Die Intensität des Hopfengeschmack nimmt mit immer kürzer
werdender Kochzeit und kürzer werdender Nachisomerisierung daher immer mehr
zu (von 15 Minuten bis runter auf 3 Minuten).
Bei einer Whirlpoolhopfung geht das Prg. davon aus, dass die Aromaöle
dieser Gabe komplett in der Würze verbleiben. Je kürzer die
Nachisomerisierung hier ist, desto mehr Hopfen kommt zum Einsatz und desto
kräftiger wird die Hopfenblume.
2. Die Ausgewogenheit der Bittere stellt lediglich ein Verhältnis dar
zwischen Stammwürze und Bittere. Ausgewogen ist ein Bier mit dem doppelten
Wert an IBU als die Stammwürze in °P beträgt. Also zB. 14°P und 28 IBU ist
ausgewogen.
3. Der Anteil an Aromaöle steigt mit dem a-Säure Anteil linear an. Das habe
ich bei den verschiedenen Hopfensorten in der CMA-Sortenmappe so gesehen.
Theoretisch könnte man daher auch einen Bitterhopfen als Aromahopfen
einsetzen. Eine Erhöhung des Alphagehalt einer Gabe verändert daher die
Intensität des Hopfengeschmack-/Aroma nicht, obwohl die Hopfenmenge dadurch
drastisch sinken kann.
4. Die Vorderwürzehopfung habe ich wohl etwas zu sehr unterschätzt. Von der
Aromaausbeute her setzte ich diese einer 5 minütigen Aromahopfung zum
Kochende gleich.
5. Die Maischehopfung habe ich der Vorderwürzehopfung gleich gesetzt,
allerdings mit wesentlich geringerer Alphaausbeute.
6. Die Intensität des Hopfengeschmack beschreibt einfach nur, wie viel
Aromaöl in der Bierwürze geblieben sein könnten, in welcher Form auch
immer.
Michael, bitte gebe mir doch mal die Parameter. Ich würde das gerne mal
eingeben und selber schauen wie es aussieht und was ich ggf. am Programm
ändern muß.
Gruß
earl
[Editiert am 4.11.2010 um 23:20 von Earl]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 23:26 |
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Hi, Earl,
hier mal die Daten, mit denen ich im letzten Jahr (und dieses Jahr
hoffentlich auch) ein sagenhaftes Hopfenaroma erzielen konnte:
Da wird sogar nur 2,9 g/l angezeigt.
Ich würde auch sagen, dass die VWH stärker zu Buche schlagen müsste, dass
würde sich auch mit den Erfahrungen von Hanghofer decken, der ja
herausgefunden hat, dass sich durch die VWH sehr aromatische Hopfenalkohole
bilden, die auch den Kochvorgang weitestgehend zu überleben scheinen.
Viele Grüße
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 17:47 |
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Hi Michael,
ich habe das Sheet mal etwas angepasst und die VWH etwas mehr betont. Sehr
viel mehr war leider nicht mehr drinnen, da ich mir nicht vorstellen kann,
dass die VWH mehr bringt als eine Whirlpoolhopfung. Aber ich habe noch
einen anderen Fehler bemerkt und korrigiert. Die Menge an g Hopfen/Liter
bezog sich auf die Biermenge und nicht, wie es sein sollte auf die
Ausschlagwürzemenge. Beim experimentieren ist es auch wichtig, die
Ausschlagwürzemenge im Blick zu haben.
Jetzt warte ich mal noch ein paar Tage und dann stelle ich die neue
Testversion ins Netz. Vielleicht kommen bis dahin ja hoffentlich noch
weitere Kritiken.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 20:39 |
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Hi Earl,
ich habe zwei Biere mit sehr hoher VWH gebraut. Ein Schwarzbier mit 100%
VWH und ein helles Strong Ale mit 75% VWH. Meiner Meinung kommt die
Intensität des Hopfenaromas nicht ansatzweise an die Whirlpoolhopfung
heran.
IMHO sind die, den Kochprozess überlebenden Aromen auch nicht direkt
"hopfiger" Natur, sondern eher sekundäre Aromen, wie z. B. "blumig" oder
"citrus" o.ä.
So richtig kann ich mir den chem. Prozess der Eiweißbindung auch nicht
erklären... Weiß da jemand mehr?
m.f.g
René
[Editiert am 5.11.2010 um 20:41 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 09:43 |
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Hallo, Earl,
mir ist noch folgendes aufgefallen (nur so ein Gedanke): warum bewertest Du
(aromamäßig) den Bitterhopfen so hoch? Es ist doch ein Bitterhopfen, der im
Prinzip kein signifikantes Hopfenaroma ins Bier bringt. Immerhin gibt es ja
die Unterscheidung zwischen Bitterhopfen – Aromahopfen – und noch Feiner
Aromahopfen.
Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller diese Tatsache auch in diesem
Rechner zu berücksichtigen, d.h. einen Unterschied zu machen zwischen
reinem Bitterwert und Hopfengeschmack. Ich weiß natürlich nicht, ob das
überhaupt machbar ist.
Liebe Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2010 um 10:38 |
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Zitat von flying, am 5.11.2010 um
20:39 | Hi Earl,
ich habe zwei Biere mit sehr hoher VWH gebraut. Ein Schwarzbier mit 100%
VWH und ein helles Strong Ale mit 75% VWH. Meiner Meinung kommt die
Intensität des Hopfenaromas nicht ansatzweise an die Whirlpoolhopfung
heran.
IMHO sind die, den Kochprozess überlebenden Aromen auch nicht direkt
"hopfiger" Natur, sondern eher sekundäre Aromen, wie z. B. "blumig" oder
"citrus" o.ä.
So richtig kann ich mir den chem. Prozess der Eiweißbindung auch nicht
erklären... Weiß da jemand mehr?
m.f.g
René
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Hi René,
wenn ich dich richtig verstehe, meinst du das die Whirlpoolhopfung eines
intensivere Aroma bringt als die VWH?! Dies steht auch in einer hier im
Forum verlinkten Dissertation. Ich werds beim nächsten mal einfach
ausprobieren. Interessant ist die Aussage, dass das Aroma ein anderes ist
als bei der VWH.
@Earl,
eine nette Funktion für das Programm wäre auch wenn man seine Hopfenmenge
selbst einträgt und daraus die Intensität errechnet wird. Quasi als
Prüfmöglichkeit für Biere die schon gebraut wurden und nicht vorher mit
deinem Tool berechnet worden sind.
Gruß Daniel
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 13:14 |
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Hi Daniel,
ja so meine ich das. Wenn ich mich recht erinnere gab es vor einigen Jahren
noch viele Brauer, die haben der VWH überhaupt jegliche Aromafunktion
abgesprochen.
Deshalb bin ich etwas überrascht, dass der VWH so viel Bedeutung
zugesprochen wird? Earl und Michael habe da aber bedeutend mehr Erfahrung
als ich.
Mein schönstes Hopfenaroma erreiche ich immer durch die Whirpoolhopfung.
Nach Kochende stelle ich den Kessel auf eine Werkbank und warte bis die
vertikale Konvektion aufhört. Dabei kühlt sich der Sud schon etwas ab. Dann
gebe ich den Aromahopfen zu und warte noch 5 min.
Dann mache ich den Whirlpool.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 14:30 |
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Hallo, zusammen,
ja, ich bin ein glühender Verehrer der VWH, ohne aber je eine
Whirlpoolhopfung durchgeführt zu haben. Seitdem ich die VWH durchführe sind
meine Biere hopfenaromatisch ausgeglichen, ohne eine kratzige Bittere, die
ich vorher stets in meinen Bieren hatte.
Die Whirlpoolhopfung führe ich aus folgendem Grund nicht durch:
1. reicht mir das Hopfenaroma der VWH völlig aus. Ich möchte zwar ein
hopfenaromatisches aber trotzdem ausgewogenes Bier haben, in dem das
Hopfenaroma nicht die anderen Aromen erschlägt, die durch die Hefe und die
Schüttung eingebracht werden.
2. Es wird empfohlen, den Hopfen mind. 5 Min. mitzukochen, um eventuelle
Fremdaromen (schwefelhaltige bzw. DMS-Substanzen) dadurch auszutreiben. Die
sind kein Muss, können aber bisweilen auftreten. Da ich eine derartige
Erfahrung aber vermeiden will, koche ich meine Aromagabe 10 Min. Da bin ich
auf der sicheren Seite und über die prozentuale Verteilung von VW-Gabe und
Aromagabe kann ich sehr schön die gewünschte Hopfennase steuern.
Viele Grüße
Michael
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 15:02 |
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Hopfen besteht ja auch nicht nur aus den alpha und beta-Säuren. Was ist mit
diesen hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCne_Blattduftstoffe
Ich weiß es nicht genau, vermute aber das die einen großen Anteil am
VWH-Effekt haben?
[Editiert am 8.11.2010 um 15:02 von flying]
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Antwort 16 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 15:29 |
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@Rene
Zitat: "Ich weiß es nicht genau, vermute aber das die einen großen Anteil
am VWH-Effekt haben?"
Genauso habe ich das zumindest auch bisher verstanden. Durch die lange
Verweilzeit in der Würze werden spezielle Alkohole gebildet, die
schwerflüchtig sind, z.B. das 3-cis Hexenol, dessen Sdp. bei 157°C liegt
und somit den Kochprozess weitestgehen übersteht. Zumindest in der Theorie,
meine geschmackliche Erfahrung mit der VWH scheint das aber zu
bestätigen.
Ciao
Michael
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 16:15 |
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Hi Michael,
ja genau! Diese ganzen (Duft, Aroma)Stoffe haben Siedepunkte weit jenseits
der 100° Marke. Auch die aromatischen Terpene wie z.B das Limonen kochen
erst sehr viel später.
Wenn man die Beschreibungen zu Hexanal oder Deinem schon erwähnten 3-cis
Hexenol liest, erkennt man schon einiges wieder. Duft nach frisch gemähtem
Gras, Heu, Blumen, Veillchen u.s.w.
Diese ganzen Stoffe haben jedoch eines gemeinsam. Sie sind leichter als
Wasser und schwimmen somit an der Oberfläche. Bei der wallenden Kochung
könnten sie also einfach durch den Dampfdruck ausgetrieben werden.
Deshalb halte ich die Whirpoolhopfung auch für so aromaintensiv, da nicht
mehr gekocht wird.
[Editiert am 8.11.2010 um 16:17 von flying]
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Antwort 18 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 16:30 |
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Klingt absolut plausibel, Rene. Dennoch: mir reicht das Hopfenaroma durch
die VWH aus. Aber jeder halt so, wie er es mag, das ist ja das Tolle am
Selbstbrauen
Aromatische Grüße
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 19:35 |
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Hallo,
zunächst mal danke für eure bisherigen Antworten.
@ Daniel: Zitat: | eine nette Funktion für
das Programm wäre auch wenn man seine Hopfenmenge selbst einträgt und
daraus die Intensität errechnet wird. Quasi als Prüfmöglichkeit für Biere
die schon gebraut wurden und nicht vorher mit deinem Tool berechnet worden
sind. |
Habe ich gemacht und eben online gestellt:
@ Michael: Zitat: | mir ist noch folgendes aufgefallen (nur so ein Gedanke): warum
bewertest Du (aromamäßig) den Bitterhopfen so hoch? Es ist doch ein
Bitterhopfen, der im Prinzip kein signifikantes Hopfenaroma ins Bier
bringt. Immerhin gibt es ja die Unterscheidung zwischen Bitterhopfen –
Aromahopfen – und noch Feiner
Aromahopfen. |
Eigentlich geht es mir nicht um das
Hopfenaroma, sondern nur darum wie kräftig man den Hopfen herausschmecken
wird. Das Aroma ist doch Sortenabhängig, oder? Aber Hopfensorten habe ich
bei meinem Rechner nicht berücksichtigt. Bitterhopfen hat auch Aromaöle,
und zwar etwa genauso viel wie ein Aromahopfen (ich habe das zu 0,13%
Aromaöl pro % Alphagehalt interpoliert). Ein Bitterhopfen wird auch kräftig
herauszuschmecken sein, nur sein Aroma ist eben nicht so gut. Zitat: | 2. Es wird empfohlen,
den Hopfen mind. 5 Min. mitzukochen, um eventuelle Fremdaromen
(schwefelhaltige bzw. DMS-Substanzen) dadurch
auszutreiben |
Das habe ich auch gelesen. Ich las
dort aber auch, dass dies nicht bei allen Sorten so ist. Ob kochen, oder ob
nicht, scheint also Sortenabhängig zu sein.
@Rene
ich meine auch , dass die VWH nicht so extrem stark zu werten ist, aber
deutlich spürbar ist sie schon. Ich habe jetzt mal die VWH einer 5
minütigen Kochdauer gleich gesetzt. Ich glaube, das könnte gut
hinkommen.
Wie gesagt, die neue, korrigierte Testversion ist jetzt online.
Michael, jetzt müsste es mit der VWH hinkommen, oder?
Gruß,
Earl
[Editiert am 30.8.2011 um 11:12 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Senior Member Beiträge: 162 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2010 um 20:15 |
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Hallo Earl,
Ich wollte das Programm gerade auf ein bereits gebrautes Bier beziehen aber
bei mir lässt sich die Hopfenmenge nicht eintragen wie es jetzt möglich
sein soll.
Vielleicht mache ich ja auch etwas falsch.
Gruß
Arne
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Antwort 21 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 8.11.2010 um 20:18 |
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Earl,
ich habe gerade mal versucht, mein letztes IPA in die OO-Version einzugeben
( Rezept). Man muss eine Weile spielen, bis man auf die
wirklich benutzten Werte kommt. Trockenhopfung kann man garnicht eingeben,
dadurch kommt beim Geschmack nur ein 'kräftig' und bei der Ausgewogenheit
'sehr herb' heraus.
Ich finde das das nicht gut passt. Bei Geschmack hätte ich eher ein 'stark'
oder 'sehr stark' erwartet, das liegt sicher an der fehlenden
Eingabemöglichkeit für den gestopften Hopfen. Bei Ausgewogenheit hätte ich
eher was zwischen 'ausgewogen' und 'herb' erwartet. Berechnest Du die
Ausgewogenheit nur nach den IBU? Ich würde das ins Verhältnis zu
Stammwürze, Restextrakt und Aroma setzen. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.11.2010 um 00:20 |
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Hallo,
@ Arne
Komisch bei mir geht das . Ich habe das neue Prg. eben nochmal gezogen und
erfolgreich getestet. Downloaden kannst Du das Proggi hier.
Und hier kann man die Hopfenmengen eintragen:
Für die Mengeneingabe gibts jetzt ein zweites Tabellenblatt (Vorgabe
Hopfenmenge). Hast Du das probiert?
@Berliner,
Ja, leider habe ich das Hopfenstopfen noch nicht mit berücksichtigt. Da
hierbei Bitterstoffe ja nicht mit ins Bier gehen, könnte ich das noch mit
einbauen. Allerdings mit erheblichen Klimmzügen, da ich alle Makros und
bedingte Formatierungen umschreiben müsste. Aber wenigstens kommt ohne das
Hopfenstopfen schon mal ein "kräftig" heraus. Ein zusätzliches
Hopfenstopfen würde ganz bestimmt nochmal 1 oder 2 Punkte mehr bringen.
Hast Du mal einen anderen Sud probiert?
Bei der Ausgewogenheit der Bittere habe ich lediglich die Stammwürze und
die Bittere der Ausschlagwürze ins Verhältnis gesetzt. Ausgewogen ist ein
Bier, wenn es doppelt so viel IBU hat als °P. Eine Korrektur/Justierung des
Rechners wäre hier jedoch sehr einfach. Wie waren denn Deine Werte?
Gruß,
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 9.11.2010 um 08:52 |
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Earl, die Mengeneingabe ist wohl in der OO-Version noch nicht enthalten?
Bei mir steht an der Stelle was von IBU-Anteil.
Das IPA-Rezept habe ich oben verlinkt, das waren 15,3% Stammwürze und 55
IBU. Das klingt zwar auf den ersten Blick nach 'sehr herb', aber es war
weit weniger herb als z.B. ein kräftiges Pils mit vll. 12% StaWü und 40
IBU.
Ausgewogenheit ist natürlich ein dehnbarer Begriff, das wird schwierig in
absolute Zahlen zu packen sein. Für mich hängt das nicht nur von der reinen
Menge der Bitterstoffe im Verhältnis zur Stammwürze ab, sondern auch davon,
wie harmonisch das ganze ist. Da spielt auch die Bitterhopfensorte, Sorte
und Menge des Aromahopfens, aber auch sowas wie z.B. die Wasser- und
Schüttungszusammensetzung eine Rolle.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 24 |
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