Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 2.11.2010 um 12:54 |
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Hallo,
da meine letzten Biere trotz nur 35minütiger Maltoserast immer einen recht
hohen EVG hatten und die gewünschte Süffigkeit ausblieb, kam mir die Idee
meine Rastzeiten zu optimieren.
Bisher fahre ich meine Maltoserast so:
Aufheizen auf 64°C -> Beginn der Maltoserast
Würze kühlt auf 62°C ab -> aufheizen auf 64°C
Würze kühlt auf 62°C ab ...... Ende der Maltoserast -> Aufheizen auf
73°C ....
Das Problem sehe ich beim Aufheizen, denn meine 35 Minuten fangen erst an
wenn ich das erstemal auf 64°C bin. Davon laufen schon mind. 3-5 Minuten
die Vorgänge des Stärkeabbaus während ich heize. Genauso ist am Ende der
Rast wenn ich von 62°C heize bin ich immernoch 3-5 Minuten im Bereich der
62-64°C.
Wäre es nicht sinnvoller die 35Minuten schon zu beginnen wenn die 62°C
erreicht sind und ich noch auf 64 hochheize? Und dementsprechend würde ich
2-3 Minuten vor Ende der Rast schon mit dem erwärmen beginnen.
Wie haltet ihr das eigentlich?
Gruß Daniel
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.11.2010 um 13:32 |
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niedrige Envergärungsgrade und hohe Würzig/Süffigkeit hatte ich immer mit
66° für 60 min und 72° für 20 min.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 2.11.2010 um 14:08 |
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Hallo Daniel!
Du kannst das so machen.
Du kannst aber auch generell die "statische" Rastzeit (35min) verkürzen,
das ist vielleicht einfacher, als ab z.B. 60°C mit zu rechnen.
Im Endeffekt sind die Ergebnisse bei gegebenen Rastzeiten von Hobbybrauer
zu Hobbybrauer sowieso unterschiedlich: Heizleistung, Stärke der Isolation,
Umgebungstemperatur, Meßungenauigkeiten...
Man muß die Parameter auf seine Ausrüstung und das gewünschte Bier
(trocken/süffig/süßlich) hin optimieren.
Uwe
____________________
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 2.11.2010 um 14:13 |
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Stimmt absolut, Uwe.
Ich habe die Maltoserastzeit - da ich das gleiche Problem hatte wie Daniel
- in 5 Min. Schritten verkürzt. Incl. der Aufheiz- und Weiterheizrate bin
ich jetzt bei 30 Min. angekommen und das ist für meine Anlage die optimale
Zeit für ein ausgewogenes Restsüße-Bitter-Vollmundigkeits Verhältnis.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 2.11.2010 um 14:17 |
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Hallo Uwe,
genau das hatte ich zu Beginn auch vor. Dummerweise hab ich aber die Zeiten
nicht mehr so recht im Kopf. Ich könnte also nur noch schätzen, klar das
reicht ja auch. Auf jedenfall bin ich der Meinung das die paar Minuten eine
Menge ausmachen können, was Michael in einigen Beiträgen hier ja schon
ausführlich belegt hat.
Meinen nächsten Sud werde ich auf jedenfall so fahren. Nur wirds wohl
dieses Jahr nichts mehr - dafür kann ich aber meine Anlage noch
entscheidend erweitern.
Gruß Daniel
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 2.11.2010 um 14:26 |
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Zitat von tauroplu, am 2.11.2010 um
14:13 | Stimmt absolut, Uwe.
Ich habe die Maltoserastzeit - da ich das gleiche Problem hatte wie Daniel
- in 5 Min. Schritten verkürzt. Incl. der Aufheiz- und Weiterheizrate bin
ich jetzt bei 30 Min. angekommen und das ist für meine Anlage die optimale
Zeit für ein ausgewogenes Restsüße-Bitter-Vollmundigkeits Verhältnis.
Gruß
Michael |
Das habe ich mir irgendwie schon gedacht das die 35 Minuten dann nur
gerastete 30 Minuten sind.
Ich hab nämlich mit meinen 35 Minuten nen EVG von 80%(S04 und Nottingham)
und da wurde ich dann auf einmal stutzig.
Gruß Daniel
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.11.2010 um 14:31 |
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Ich steuere eigentlich nichts über die Rastzeiten. Das ist mir zu heikel.
Wie Uwe schon sagt, spielen mir da zuviele Faktoren eine Rolle. Ich bin der
Meinung, dass die Enzyme Zeit haben sollen, ihre Arbeit zu Ende zu bringen,
so wie sie es halt mit dem gegebenen Substrat bei der eingestellten
Temperatur können. Daher sind meine Rasten meist ziemlich lang, z.B. 45min
oder gar (bei single step infusion) 60min.
Die Vollmundigkeit kann man meiner Meinung nach sicherer über die
Rasttemperatur (zw. 60 und 70°C, je höher, desto vollmundiger) und die
Schüttung steuern.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2010 um 09:21 |
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Hallo,
meine Erfahrungen bei Veränderung der Schüttung sind jedoch nicht so recht
zufriedenstellend.
Mein letztes Bier hatte bereits einen Anteil an 20% Müncher Malz. Bei
meinen Weissbieren sogar noch zusätzlich Cara. Jedoch bringt das meiner
Meinung nach einen anderen Geschmack. Das Bier schmeckt dann teilweise
trotzdem trocken wenn die Maltoserast zu lang ist.
Gruß Daniel
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2010 um 09:28 |
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Hallo, Daniel, das kann ich absolut bestätigen. Anfangs habe ich
ausschließlich die Hanghoferschen Rasten gefahren (45/45), dazu noch
untergärig und mir waren die Biere auf Dauer zu langweilig. Sicher, im
Sommer ist so ein trockenes Bierchen ein Genuss, aber ständig? Nee.
Erst als ich mit den Rastzeiten gespielt habe und auf OG Hefen umgestiegen
bin, kamen endlich geschmackvolle, süffige und vollmundige Biere heraus.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2010 um 10:20 |
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Genau das ist teilweise auch mein Problem. Ständig einen eher trockenen
Geschmack mag ich dann irgendwie auch nicht. Deutlich war das als ein Bier
anscheinend noch nicht komplett endvergoren war aber schon abgefüllt wurde
und aufgespeist. Zu erst war es süffig, nicht süß und ein wunderbares Bier.
Nach 1-2 Wochen in der Nachgärung war bereits alles davon Geschichte und
ich hatte wieder ein trockenes Bier mit hohem EVG.
Wie lang fährst du eigentlich die Verzuckerungsrast? Ich bin jetzt auf 45
Min. umgestiegen, auch um die Schaumstabilität zu fördern.
Gruß Daniel
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2010 um 10:26 |
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Die fahre ich jetzt effektiv 25 Min. Früher habe ich auch 45 Min. gefahren,
da ja u.a. auch diese Glycoproteide gebildet werden, die
schaumstabilisierend wirken. Trotz Absenkung der habe ich aber noch nie
Schaumprobleme gehabt.
Gruß
Michael
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Senior Member Beiträge: 263 Registriert: 8.3.2008 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2010 um 10:53 |
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Die Vollmundigkeit wird ja sicherlich nicht darunter leiden oder?
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.11.2010 um 11:00 |
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Nein, das habe ich jedenfalls bei meinen Bieren nicht feststellen können.
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 3.11.2010 um 14:12 |
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Hallo zusammen, bei mir hat sich eine 1stufige Rast zwischen 64 und 68°C
für 90 min bewährt. Je höher, desto körperreicher. Die Einstellung der
gewünschten Restsüße über die Optimierung der Rastzeit sehe ich eher
kritisch, da die Enzymaktivität der Amylasen von Malz zu Malz
unterschiedlich ausfallen wird und damit u.a. auch von der Schüttung
abhängt. D.h. 30 min sind heute ok, morgen vielleicht nicht mehr.
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Antwort 13 |
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