Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 15:35 |
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Liebe Braugemeinde,
ich hätte da gern mal eine Frage.
Kürzlich war im Fernseh eine Sendung in der zwei Brauereien gezeigt wurden.
Eine große und ein Familienbetrieb in Forchheim glaub ich.
In der kleinen Familienbrauerei wurde mit ganzen, getrockneten und
gepressten Hopfendolden gehopft.
Das würde mich auch mal interessieren, bzw. ich würds gern mal
ausprobieren.
Hat damit jemand aus dem Forum Erfahrung?
Gibt es überhaupt einen Unterschied zu Pellets?
Und wo bekommt man die zu kaufen? (Ich habe nur so Packungen für Tee und so
gefunden)
Stephan
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2010 um 15:41 |
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Das wird wohl das sein, was die Amis unter "plugs" kennen. Das sind
sozusagen Pellets Typ 100, d.h. es sind komplette Dolden, die nur zu diesen
überdimensionalen Tabletten gepresst wurden.
Bei Pellets werden mehr oder weniger Teile der Dolden, die keine
Bitterstoffe enthalten, entfernt; bei Typ 90 10%, bei Typ 45 55%.
Erfahrungen habe ich aber auch keine. Vermutlich werden diese "plugs" hier
nur lokal gehandelt.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2010 um 16:24 |
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Hallo Stephan!
Ich arbeite recht gerne mit Doldenhopfen, weil ich meine, daß da mehr Aroma
drinsteckt, als in Pellets.
Unterschied bei der Verarbeitung ist, daß man am besten nach dem
Hopfekochen die Dolden mit einem Haushaltsseiher rausfischt (2-3x reicht
meist) bevor man den Whirlpool macht.
Weiter neigen Dolden gerne dazu, den Auslaufhahn am Einkocher zu
verstopfen. Ich habe mir so einen Aufschraubdeckel passend zu meinem
kleinen Kugelhahn zu einem Sieb gebohrt,
da kann das nicht mehr passieren.
Alternativ kannst Du die Dolden auch in ein paar Hopfenkochsäckchen geben,
sie werden dann aber nicht so rumgewirbelt beim Kochen, dafür bekommst Du
sie garantiert alle raus.
...sofern Dir nicht ein zugeknoteter Sack aufgeht.
Gepreßte (genauer vakuumierte) Doldenhopfen bekommst Du u.A. bei Hopfen und
Mehr, oder Brouwland - bzw. deren Artikel über viele heimische Versender,
da der Versand aus Belgien recht teuer ist.
Ungepresste Dolden (mächtiges Volumen!) bekommst Du auch bei Versendern,
heimbrau.de oder der Hopfen-Erlebnishof fallen mir da ein.
Uwe
...edit: fällt mir gerade ein: beim Hopfenerlebnishof haben sie u.U. auch
andere Sorten, als im Online-Angebot, einfach erfragen. Habe dort meinen
Mittelfrühen her.
[Editiert am 6.11.2010 um 08:40 von Uwe12]
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 19:38 |
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Hi Stephan,
hab die Sendung auch gesehen, ich meine auch, dass es eine Brauerei in
Forchheim war.
Also, ich schließe mich dem Uwe und dem Berliner an und hopfe auch nur noch
mit Dolden (aus dem Eigenanbau
).
Gruß
Earl
[Editiert am 4.11.2010 um 20:09 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2010 um 19:56 |
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Hallo zusammen,
das war wohl der Hebendanz in Forchheim.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 99 Registriert: 25.12.2009 Status: Offline
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erstellt am: 4.11.2010 um 20:54 |
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Moin,
zum Thema Dolden und Pellets.
In Schleswig gibt es die Asgaard Gasthausbrauerei. Hier schmeckt man den
Unterschied heraus. alle Biere werden mit Dolden gebraut. Jedoch gibt es
einen Unterschied bei der Spundung, ob man ein gezapftes bestellt oder sich
eine Kiste im Laden holt.
Ich werde jetzt die nächsten male mit Dolden kochen. Ich wurde von einem
Gesellenbier angeregt. Es wurde zur Hauptgärung eine Gabe Dolden gegeben.
Das Aroma war einmalig.
Gruß
Alvis
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 04:50 |
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Hallo lieber Earl,
kannst Du mir dann mal bitte sagen wie Du meinen gemahlenen Hopfen
einstufst, ist er nun Dolden oder Pellets.
Im Vorab schon mal meinen Dank,
Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 09:01 |
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Zitat: | Es wurde zur
Hauptgärung eine Gabe Dolden gegeben. Das Aroma war
einmalig. |
Das nennet sich Hopfen Stopfen bzw dry
hopping. Wenn Du den Hopfen nach der Hauptgärung eine Woche lang zugibst,
wird das Aroma noch stärker, da keine Aromastoffe vom CO2 ausgetrieben
werden. Da sind dann aber Pellets besser, weil die im Gegensatz zu Dolden
nicht so gut schwimmen und untergehen.
Ich hab schon mit Dolden und mit Pellets gehopft und schmecke keinen
Unterschied. Pellets bevorzuge ich aber, die halten länger (Dolden riechen
geöffnet relativ schnell nach Käsefuß) und sie stören beim Whirlpoll nicht
so.
Stefan
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 09:30 |
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Hi,
ich kann Stefans Erfahrung bestätigen, dass es keinen geschmacklichen
Unterschied gibt zwischen Dolden und Pellets.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.11.2010 um 10:13 |
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Jörg, ich würde sagen, dass sind auch "Pellets Typ 100". Einerseits ist das
gesamte Doldenmaterial enthalten (daher die 100), andererseits müsste die
Ausbeute aufgrund des mechanischen Aufschlusses besser gegenüber ganzen
Dolden sein (deswegen bei der Berechnung wie Pellets behandeln).
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 11:40 |
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Also erst einmal eionen schönen Dank für eure Infos,
ich werde es demnächst auf jeden Fall mal mit diesen Dolden versuchen. Wenn
es doch keinen Unterschied gibt, melde ich mich mal wieder. Aber dann
schadets ja auch nicht.
Peter, ich glaube auch das es die besagte Brauerei war. Die Brauerei hat
wirklich einen guten Eindruck bei mir hinterlassen und ich werede demnächst
mal dort aufkreuzen. Am WE fahre ich immer an Forchheim vorbei.
Stephan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 13:02 |
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Hallo Stefan (Wibu), Zitat: | Die Brauerei hat wirklich einen guten Eindruck bei mir
hinterlassen und ich werede demnächst mal dort
aufkreuzen. |
Sehr zu empfehlen sind dann auch Neder: Kellerbier und Schwarze Anna und
das Greif Pils aus dem Steinkrug, wobei das wie ein Kellerbier aus dem Krug
schmeckt. Alle drei Brauereiwirtschaften sind in der Sattlertorstr. Aber
Vorsicht: erhöhte Versumpfgefahr !!!
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 13:38 |
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Tschau Wibu
Ich verwende z.Teil auch Hopfendolden der Sorte Perle aus meinem eigenen
Anbau (2 Pflanzen)
Siehe www.uelus-homebrew.ch Rubrik Hopfen. Diese Dolden werden nach dem
Ernten noch getrocknet
und so verwendet. Vom Lieferanten habe ich die zu erwartenden Alphasäure
von 8% erhalten. Variert
natürlich je nach Erntequalität von Jahr zu Jahr.
Ich habe auch schon von Kollegen Biere getestet die den Hopfen ohne vorher
zu trocknen verwendet haben.
Ich kann Dolden also nur empfehlen.
Gruss Üelu
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 14:13 |
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Manche Brauereien (vor allem in den USA) nehmen auch mit Absicht frisch
geernteten Hopfen und verbrauen ihn ganz frisch und ungetrocknet.
Das soll ein ganz spezielles Aroma geben, hab´s leider noch nicht
probiert.
Nächstes Jahr läuft angeblich ein Versuch bei einer bayrischen
Weißbierbrauerei, bin mal gespannt.
Stefan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 14:27 |
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Hallo Stefan (Boludo),
Zitat: | Manche Brauereien (vor
allem in den USA) nehmen auch mit Absicht frisch geernteten Hopfen und
verbrauen ihn ganz frisch und
ungetrocknet. |
Dann können die aber nur im Oktober brauen, oder?
Mit besten Grüßen, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.11.2010 um 14:35 |
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 17:20 |
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Zitat von Biermann, am 5.11.2010 um
04:50 | Hallo lieber Earl,
kannst Du mir dann mal bitte sagen wie Du meinen gemahlenen Hopfen
einstufst, ist er nun Dolden oder Pellets.
Im Vorab schon mal meinen Dank,
Jörg |
Hi Jörg,
ich setze Deinen Hopfen nach wie vor wie Pellets ein (bei der
Aromagabe).
Am intensiven Geruch des Hopfenpulver war damals zu erkennen, dass die
Lupolinkörner beim Vermahlen der Dolden ihre Hopfenöle frei gegeben hatten,
und ich ging davon aus, dass diese nun besser isomerisiert werden können.
Daher achte ich besonders bei der Aromagabe darauf.
Übrigens, ich hatte im September mal eine Alterungsbestimmung deines Nugget
gemacht. Innerhalb eines Jahres ging er von 12,7% Alpha auf jetzt nur noch
10,9% runter.
Ich habe dann auch noch meinen ein Jahre alten Hopfen gemahlen. Das duftete
so extrem stark, wie Dein Hopfen, als er noch frisch war. Da Dein
Hopfenpulver leider nun nicht mehr so stark riecht, vermute ich, das der
gemahlene Hopfen viel schneller sein Aroma verliert, trotz Aufbewahrung in
der Tiefkühltruhe. Vielleicht ist das Mahlen daher doch nicht so gut? Oder
vielleicht sollte man den Hopfen erst kurz vorher der eigentlichen Gabe
vermahlen?
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 17:29 |
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Jetzt wo ich das Bild gesehen habe, erinnere ich mich, dort mal gastiert zu
haben. Besonders beeinduckt hatte mich damals die Tatsache, dass dort
gleich 3 Brauhäuser direkt nebeneinander liegen, und zwar Haus an Haus
.
Bezüglich des Hebendanz erinnere ich mich noch an den besonders großzügigen
Schnitt, den man mir dort ausschenkte.
EDIT: Im Brauereigasthof rechts nebenan, werden die leeren
Porzellan-Bierkrüge einfach auf den Tisch gelegt um zu zeigen, dass man
noch Nachschub will .
[Editiert am 5.11.2010 um 17:35 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2010 um 20:35 |
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Hallo Earl,
Zitat: | werden die leeren
Porzellan-Bierkrüge einfach auf den Tisch gelegt um zu zeigen, dass man
noch Nachschub will |
das ist die übliche Vorgehensweise in der "fränkischen"
Zitat: | Bezüglich des Hebendanz
erinnere ich mich noch an den besonders großzügigen Schnitt, den man mir
dort ausschenkte. |
Schnitt gibts auch überall mehr oder weniger großzügig. Da fällt mir der
Schwarze Keller der Brauerei Pfister in Weigelshofen ein. Da gibts das Bier
nur aus Maßkrügen und der Schnitt ist in der Regel ein 3/4l also die
Oktoberfestbiermenge. Und das für 3,60.- Aber die fränkische ist voll von
diesen Wundern.
Edit: 3,60 der Liter, der Schnitt kostet 1,80.-
Gruß
Peter
[Editiert am 5.11.2010 um 20:39 von gulp]
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 113 Registriert: 31.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.11.2010 um 17:19 |
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Hallo miteinander,
war ne Zeit lang nicht im Forum. Also das mit Forchheim ist mal scharf
angepeilt. Ist vermutlich sinnvoll einen Beifahrer mit zu nehmen, oder
gleich ein Zimmer zu nehmen. Wegen der Versumpfungsgefahr, die wie ich
vermute, nichts mit der räumlichen Nähe zur Pegnitz zu tun hat.
Stephan
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Antwort 19 |
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