Member Beiträge: 75 Registriert: 7.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 14:41 |
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Hallo zusammen,
mein erster Sud und gleich mist gebaut. Möchte ein Pale Ale brauen. Im
Rezept steht, Einmaischen bei 68 Grad und 1. Rast bei 66 Grad für 60
Minuten. Da ich noch keine Erfahrung hab, ist die Temperatur so zwischen 71
und 72 Grad gelandet. Hab gedacht, kein Problem, kühlt ja noch runter. Aber
nach ca. 10 Minuten ist mir eingefallen, dass ja die Beta Amylase bei 70
Grad kaputt geht. Schnell ca. 1,5l kaltes Wasser reingeleert, jetzt bin ich
auf 66 Grad. Denkt Ihr, es gibt gar keine Maltose mehr? Also Sud Wegkippen?
Oder schaffen es noch ein paar Enzyme die 10 Minuten zu überleben?
Ich hab ganz viel im Forum gelesen und gedacht, das mit der Temperatur
passiert mir nicht, und prompt dieser Mist
Wäre für Hinweise dankbar, ob ich anstellen soll oder lieber
wegschütten...
Danke
Frank
[Editiert am 14.11.2010 um 14:42 von Bluecom]
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 15:33 |
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Hallo, Frank,
da ist schon noch was drin, denke ich. Führe erstmal alles zu Ende und
schau mal, wieviel °P Deine Vorderwürze hat (bei Pfanne voll).
Wegschütten kannste später immer noch.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 15:36 |
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99,99 % ist der Sud vollkommen in Ordnung, also mal keine Panik!
P.S. es gibt ja bewusst herbeigeführte absteigenden Infusion ...
[Editiert am 14.11.2010 um 15:37 von Kurt]
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 17:10 |
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So was ähnliches ist mir auch mal passiert, hab statt auf 62°C auf 72°C
aufgeheizt und nach ner Viertelstunde voller Schrecken kaltes Wasser
zugekippt.
Das Ergebnis war astrein, die Betaamylase wird wohl nicht sofort
denaturiert sonder ein ausreichender Anteil überlebt das.
Das wird ziemlich sicher noch was.
Stefan
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 75 Registriert: 7.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 17:21 |
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Vielen Dank für Eure ermunternden Worte
Bin gerade am Hopfenkochen, noch 40 Minuten...
Ich sag dann bescheid, ob es was geworden ist...
Ich muss nochmal sagen, das ist ein echt tolles Forum...
Gruß
Frank
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 18:21 |
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Hast Du vor dem Kochen mal gespindelt bzw. den Platowert ermittelt? Würde
mich mal interssieren.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 75 Registriert: 7.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2010 um 23:23 |
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Hallo Michael,
hab vor dem Kochen nicht gespindelt, ist das üblich? Hab aber jetzt bei 20
Grad eine Stammwürze von fast 13,5 Grad Plato. Das sind ca. 63 %
Sudhausausbäute bei 20l Ausschlagwürze. Für das erste mal nicht schlecht
denke ich. Eigentlich sollte ich ja 12 Grad Plato erreichen und 22,5l
Ausschlagwürze. Gibt es eine Formel, wie viel ich Wasser zugeben kann (bei
den o.g. Werten), um 12 Grad Plato zu erreichen?
Das Spindeln sagt aber nichts über das Verhältnis von Maltose zu Dextrose,
oder? Das sehe ich erst, wenn das Gärende eintritt, richtig? Da bleibt ja
dann nur noch die Dextrose übrig...
Gruß
Frank
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.11.2010 um 07:46 |
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Zitat: | Das Spindeln sagt aber
nichts über das Verhältnis von Maltose zu Dextrose, oder? Das sehe ich
erst, wenn das Gärende eintritt, richtig? Da bleibt ja dann nur noch die
Dextrose übrig... |
Korrekt, was Dir jetzt noch passieren kann ist ein niedriger
Vergärungsgrad. Wenn durch die missglückte Maltoserast vergleichsweise
wenig vergärbarer Zucker entstanden ist, kann es sein, dass deine Gärung
"erstaunlich" früh stehen bleibt.
Sind die Verhältnisse zu extrem, schmeckt das Gebräu nicht wirklich gut,
weiss ich aus Erfahrung.
In solchen Fällen kann man sich mit Glucoamylase behelfen. Davon etwas in
den Sud gekippt, das Zeug verzuckert auch bei Kellertemperatur (nur eben
langsamer) und die Gärung kommt wieder in Schwung.
Gruss
Frank
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.11.2010 um 07:51 |
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Zitat: | Gibt es eine Formel, wie
viel ich Wasser zugeben kann (bei den o.g. Werten), um 12 Grad Plato zu
erreichen? |
Hier kannst Du
die Verdünnung ausrechnen, Du kannst es aber auch unverdünnt vergären.
Stefan
[Editiert am 15.11.2010 um 07:53 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 75 Registriert: 7.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 22:23 |
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So, jetzt gärt es seit 2 Tagen und der Extraktgehalt ist von 12 Grad auf
unter 5 Grad gesunken. Scheint also genug Maltose drin gewesen zu sein!
Ist es eigentlich normal, dass die Hefe in 2 Tagen fast komplett durch ist
(Safeale S-04)? Es riecht auf jeden Fall schon mal voll lecker!
Gruß
Frank
[Editiert am 17.11.2010 um 22:24 von Bluecom]
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 23:53 |
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Hallo, Frank: ja.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 31.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 09:19 |
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Hallo Frank,
hier ist die Formel die du gebraucht hättest um die Würze zu verdünnen:
in deinem Fall mit 20 Liter Ausschlagwürze, 13,5 °P und ein Ziel von
12°P
20 X (13,5/12) = 22,5
Du hättest also 2,5 Liter abgekochtes Wasser gebraucht um auf 12°P zu
kommen.
Grüsse
Seb
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 359 Registriert: 12.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 09:47 |
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wobei ich immer Leitungswasser nehme, nicht abgekochtes. Passiert ist
bisher nie was, es hat außerdem den Vorteil, dass die Verdünnung gleich die
Würze kühlt.
Marko ____________________
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Antwort 12 |
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