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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Hallo erstmal, und gleich auch ein paar Fragen.. |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 17.11.2010 um 12:47 |
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Vorneweg ein paar Worte zu mir, quasi die Vorstellungsrunde, ich will ja
hier schliesslich nicht einfach so reinplatzen.
===>>> Wem das zu lange dauert, einfach ein Stück
runterscrollen zu den Fragen.
Ich habe grundsätzlich eine hohe Affinität zu allem Selbstgemachten, egal
ob das nun Schnaps, Bier, Wein, Käse, Brot, Wurst, Seife, Joghurt oder
sonstwas ist. Ausserdem bin ich leidenschaftlicher Bastler, versuche alles
Kaputte erstmal zu reparieren, egal ob es sinnvoll ist, versuche vieles
selber zu bauen, auch wenn man das vielleicht besser kaufen könnte. Egal,
das ist ein Prinzip von mir und befriedigt meine Neugier an allem.
Ich beschäftige mich schon ' relativ lange' mit dem Bierbrauen, aber
nicht in dem Sinne, dass ich das schon oft gemacht hätte oder viel
Erfahrung damit habe. Relativ lange heisst nur, ich habe vor gut 10 Jahren
zum ersten Mal versucht, Bier selbst zu brauen. Es blieb damals bei einem
ersten Versuch mit nur 5 Liter, nachdem das (besser als gedacht) geklappt
hatte, wagte ich mich an 20 Liter mit Einkochautomat ran (vermutlich die
übliche Hobbybrauerkarriere). Auch das lief super.
Irgendwie ist das ganze aber trotz erster Erfolge wieder eingeschlafen.
Immer wieder hab ich mir gedacht, ich müsste endlich wieder mal brauen,
aber irgendwie kam es doch nie dazu.
-Zu wenig Zeit
-erstes Kind, noch weniger Zeit
-geheiratet, zweites Kind, noch viel weniger Zeit
-Haus gebaut, fast gar keine Zeit mehr
-Job weg, keine Zeit und kein Geld mehr
-selbstständig gemacht, überhaupt keine zeit mehr, Geld , naja...
Mittlerweile hat sich nach vielen Auf's und Ab's so manches in Sachen Zeit,
Geld und Privatleben doch noch zum Positiven geändert und so kommt es, dass ich es jetzt wieder anpacke.
Ich bin nun am letzten Samstag wieder in der 20-Liter Einkocherklasse
gestartet .
Nach meinen ersten Erfahrungen von damals konnte ich mich noch sehr gut
dran erinnern, wie ich mir beim Maischen mit den ganzen Aufheiz- und
Rastphasen die Füsse platt gestanden hatte und wie kompliziert ich das
ganze Prozedere seinerzeit fand. So hab ich mir vor kurzem überlegt, mir
eine Steuerung dafür zu bauen, stellte aber schnell fest, dass das so
leicht nicht war, wie ich mir das dachte.
Nach einigen Recherchen im WWW fand ich u.a. Eure Seite hier und darüber
dann auch die vom Dunkelbrauer.
Ich hab mir daraufhin sein Programm Mash-It und die Doku zum Bau seiner
Steuerung über One-Wire besorgt, und hab das Ganze incl. Rührwerk
nachgebaut.
Dickes Lob an ihn , ist Klasse gemacht, man kann es auch
als Laie recht gut umsetzen und vorallem, es funktioniert zuverlässig. Auch
was Materialeinsatz und Kosten betrifft, ist es sehr überschaubar. Man muss
echt froh sein, dass jemand sowas überhaupt unentgeltlich zur Verfügung
stellt, möcht nicht wissen, wieviel Arbeit da drin steckt.
Die Fragen...
Na jedenfalls habe ich am Samstag dann gebraut. Am Abend konnte ich die
runtergekühlte Würze in den Gärbehalter geben und die Hefe zugeben. Bis
Sonntag Abend tat sich rein gar nix,
ich hatte erst die Hefe im Verdacht, weil da was von Juni 2010 draufstand,
denke aber, dass es wohl nicht das MHD sondern das Produktiondatum war.
Seit Montag blubbert das Zeug aber ganz ordentlich und ich bin erstmal
erleichtert.
Ich denke, heute wäre nun nach drei Tagen Gären Zeit zum Abfüllen, bin aber
etwas unsicher.
So wie ich das verstanden habe, muss noch etwas Restzucker dasein, damit es
in der Flasche nachgärt.
Es soll ein obergäriges Weizenbier werden.
Aber wieviel Restzucker genau sollte beim Abfüllen noch drin sein und wie
kann ich das feststellen?
Ist es zuviel, platzt mir die Flasche oder es schäumt über beim Öffnen.
Ist es zuwenig, habe ich keine Kohlensäure drin.
Dazugeben will ich aber auch nichts (wäre das die sog. Speise, von der ich
hier schon gelesen habe?)
Ist das Abfüllen ohne Zuckerzugabe oder Speise das sog. Grünschlauchen?
Beim Anstellen der Würze hatte diese 15% Stammwürze (mit Bierspindel
gemessen).
Ich hab hier gelesen, dass Ihr die Restwürze (weiss nicht genau, wie das
heisst) auch spindeln könnt.
Häng ich da jetzt einfach die Bierspindel rein und wenn noch 3% (oder was
halt nötig ist) kann ich abfüllen, oder wie macht ihr das? Da ist ja
Kohlensäure drin und es schäumt, wenn ich das in einen Messzylinder fülle,
kann ich das mit der Spindel dann trotzdem messen?
Dann noch eine Frage zum Kochstar.
Ist das bei Euch auch so, dass der mit den Temperaturen übers Ziel
schiesst?
Sprich; er heizt noch (deutlich!) nach, obwohl er eigentlich schon
ausgeschaltet ist. Es ist zwar nichts passiert, die Jodprobe war ok.,
obwohl die Temperaturen teils um 5° überschritten wurden. Trotzdem traue
ich der Sache nicht ganz und werde wohl beim nächsten mal die Temperaturen
im Mash_it etwas runtersetzen.
Ansonsten; danke schonmal im Vorraus für alle Antworten und weiter so mit
dem Forum!
Gefällt mir, ist toll gemacht und sehr hilfreich.
Viele Grüsse,
Fricky (alias Peter).
--
[Editiert am 17.11.2010 um 12:48 von Fricky]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 13:18 |
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Hallo Peter,
Zitat: | Ist das Abfüllen ohne
Zuckerzugabe oder Speise das sog.
Grünschlauchen? |
Ja, das ist grünschlauchem. Du
solltest dazu aber eine Schnellvergärprobe machen, damit Du weißt, wie weit
die Würze vergoren wird.
Man kann da im voraus keine genauen Angaben machen (außer man hat jede
Menge´Erfahrung), denn je nach Schüttung und Maischvorgang entstehen mehr
oder weniger vergärbare Zucker.
Das ist für einen Anfänger gar nicht so einfach und man muss den richtigen
Zeitpunkt genau erwischen.
Darum lassen viele die Würze komplett vergären und geben dann eine
berechnete Menge Speise (unvergorene Würze) oder Zucker zu und füllen dann
ab.
Ich nehm immer Traubenzucker, das schmeckt man nicht und klappt prima.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 13:34 |
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Nach nur drei Tagen Hauptgärung?
Das müsste dann eine richtige Turbo-Hefe gewesen sein.
Meine haben bisher immer um einiges länger benötigt.
Zitat: | So wie ich das
verstanden habe, muss noch etwas Restzucker dasein, damit es in der Flasche
nachgärt.
Es soll ein obergäriges Weizenbier werden.
Aber wieviel Restzucker genau sollte beim Abfüllen noch drin sein und wie
kann ich das feststellen?
Ist es zuviel, platzt mir die Flasche oder es schäumt über beim Öffnen.
Ist es zuwenig, habe ich keine Kohlensäure drin.
Dazugeben will ich aber auch nichts (wäre das die sog. Speise, von der ich
hier schon gelesen habe?) |
Es gibt verschiedene
Rechentools für Excel von Earl hier im Downloadbereich.
Mit denen kann man ausrechnen wieviel Zucker/Speise zugegeben werden muss,
oder bei welchem Wert man Grünschlauchen muss.
Zitat: | Ist das Abfüllen ohne
Zuckerzugabe oder Speise das sog.
Grünschlauchen? |
Richtig, wenn das Bier noch
nicht komplett durchvergoren ist, sondern noch Restzucker drin hat.
Zitat: | Beim Anstellen der Würze
hatte diese 15% Stammwürze (mit Bierspindel gemessen).
Ich hab hier gelesen, dass Ihr die Restwürze (weiss nicht genau, wie das
heisst) auch spindeln könnt.
Häng ich da jetzt einfach die Bierspindel rein und wenn noch 3% (oder was
halt nötig ist) kann ich abfüllen, oder wie macht ihr das? Da ist ja
Kohlensäure drin und es schäumt, wenn ich das in einen Messzylinder fülle,
kann ich das mit der Spindel dann trotzdem
messen? |
Zum Messen ggf. die Kohlensäure etwas
rausschütteln oder die Spindel andrehen, damit sich die Kohlensäure nicht
an der Spindel ansetzt.
Man verwendet die sogenannte Schnellvergärprobe SVG:
Im Prinzip nimmt man nach dem Start der Hauptgärung eine kleine Probe, die
man etwas wärmer stellt und regelmässig etwas aufschüttelt. Diese Probe
vergärt dann schneller als der große Rest im Gärfass. Daher kann man durch
regelmässiges Nachmessen der Probe den Endvergärwert ermitteln.
Mit dem Wert und dem gewünschten CO2 Gehalt kann man dann ausrechnen bei
welchem Wert man das Bier abfüllen muss (grünschlauchen).
Im Prinzip hat man drei Methoden um den gewünschten CO2 Gehalt im Bier zu
erreichen:
1. Grünschlauchen zum richtigen Zeitpunkt
2. komplett durchgären lassen und dann die richtige Menge Zucker bzw.
Speise zugeben
3. bei Fässern: komplett durchgären lassen, ins Druckfass umfüllen und dann
per CO2 Flasche den für die Temperatur und CO2 Gehalt richtigen Druck
draufgeben. (Zwangs-"Karbonisierung")
edit:
bzw. beim Fass gibts noch eine Möglichkeit:
Grünschlauchen ins Fass und bei Bedarf einfach per Spundventil den Druck
ablassen, falls der CO2 Gehalt zu hoch wird.
Zitat: | Dann noch eine Frage zum
Kochstar.
Ist das bei Euch auch so, dass der mit den Temperaturen übers Ziel
schiesst?
Sprich; er heizt noch (deutlich!) nach, obwohl er eigentlich schon
ausgeschaltet ist. Es ist zwar nichts passiert, die Jodprobe war ok.,
obwohl die Temperaturen teils um 5° überschritten wurden. Trotzdem traue
ich der Sache nicht ganz und werde wohl beim nächsten mal die Temperaturen
im Mash_it etwas runtersetzen. |
Die eingebauten
Temperaturregler eines Einkochers schaffen es wohl meistens nicht exakt die
eingestellte Temperatur zu treffen, sondern heizen immer noch etwas nach.
Ich glaube da gab es bei der Software von Dunkelbrauer doch eine
Einstellmöglichkeit (??), um das an den eigenen Kocher anzupassen. Ist
wohl auch ein Erfahrungswert.
Gruss
Karl
[Editiert am 17.11.2010 um 13:36 von KarlsBrau]
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 359 Registriert: 12.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 14:46 |
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3 Tage ist bei OG-Hefen schon problemlos drin, die Temperatur muss halt
passen. Eine Schnellvergärungsprobe bei OG-Hefen spare ich mir, weil die
den Sud so schnell vergären, den richtigen Zeitpunkt zum Grünschlauchen
verpasse ich da immer zwangsläufig. Also lasse ich durchgären und gebe dann
Speise dazu.
Herzliche Grüße
Marko ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 17.11.2010 um 14:52 |
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Hallo und danke für die schnellen Rückmeldungen.
Ich benutze die WYEAST 1007 German Ale. Die drei Tage habe ich nur mal so
vermutet, weil es im Gärfass schon ruhiger geworden ist. Hmm.., ok. ich hab
den Speiserechner von Earl gefunden, kann aber momentan nichts damit
anfangen. Ich könnte jetzt mangels knowhow auch gar nicht sagen, wie hoch
der gewünschte CO2 gehalt sein soll, was nimmt man da für Werte
erfahrungsgemäss??
Gibt's den keinen Wert, wo man sagen kann z.B. ab soundsoviel Restextrakt
kann man abfüllen (Grünschlauchen)?
Bei meinen ersten Versuchen vor x-Jahren hab ich Bügelflaschen genommen und
eine 'Referenzflasche' mal nach paar Tagen aufgemacht um zu sehen wieviel
Druck so drauf ist.
Das mit der SVG-Probe versteh ich auch nicht so ganz.
Dadurch, dass die SVG 'etwas' wärmer (wieviel wärmer?) gehalten wird, eilt
diese quasi der Gärung im Behälter voraus, seh ich das so richtig?
Ich hätte die aber doch wohl schon am Anfang der Gärung nehmen müssen, oder
geht das jetzt auch noch?
Lässt man die SVG dann komplett durchgären bis sich da nichts mehr tut,
damit man dann weiss, bei welchem Restextrakt im Gärbehälter theoretisch
Schluss wäre, um dann kurz vorher (wann vorher) abzufüllen?
Ich seh schon, da ist noch sehr viel zu lernen...
viele Grüsse,
Peter.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 15:04 |
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Das siehst Du richtig mit der Schnellvergärprobe.
Grünschlauchen ist aber meiner Meinung nach definitiv nichts für Anfänger
und in Deinen Fall vermutlich eh schon zu spät.
Mach Dir doch das Leben nicht so schwer und hab keine Angst vor Zucker.
Das bißchen macht nichts aus.
Einen etwas einfacheren Speiserechner findest Du hier.
Ein vernünftiges Buch zum Bierbrauen schadet auch nicht, z.B. das da find
ich sehr gut, auch die Rezepte.
Ein Weizenbier sollte meiner Meinung nach 6g CO2/Liter, ein Export 4,5g CO2
pro Liter oder auch etwas mehr haben, englische Bier 4g/Liter.
Und hier findest Du auch jede Menge Infos.
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 15:05 |
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 15:29 |
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Theoretisch kann man die Schnellvergärprobe auch später nehmen, nur macht
das irgend wann keinen Sinn mehr.
Ich nehm sie immer, sobald die Hefe angekommen ist und auch nur bei
untergärigen Bieren (die allerdings immer seltener werden). Rühren mit dem
Magnetrührer beschleunigt die Sache auch ungemein (aber nicht zu schnell
rühren, sonst zerlegt es die Hefezellen). Zitat: | Gibt's den keinen Wert,
wo man sagen kann z.B. ab soundsoviel Restextrakt kann man abfüllen
(Grünschlauchen)? |
Den gibt es definitiv nicht,
denn es entstehen wie gesagt immer unterschiedlich viel vergärbare Zucker.
Außer natürlich Du braust ganz oft immer das selbe Bier mit möglichst
identischen Rohstoffen, dann kannst Du irgend wann mal sagen, wo der
Abfüllzeitpunkt ist.
Aber so eine große Reproduzierbarkeit musst Du erst mal hinbekommen.
Stefan
[Editiert am 17.11.2010 um 15:30 von Boludo]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.11.2010 um 17:08 |
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Hi Peter,
du scheinst noch sehr unerfahren zu sein. Macht nichts! Ist noch kein
Meister vom Himmel gefallen. Stefan hat aber Recht. Grünschlauchen ist
nichts für Anfänger.
Eine ganz einfache Karbonisierungsmethode ist die mit Würfelzucker. Das
Bier einfach ausgären lassen und pro 0,5 l Flasche ein Stück Würfelzucker
geben. Die Stücken haben exakt 3 g, dass passt eigentlich immer.
Bei Flaschen ist das Problem aber, dass die Stückchen nicht durch den
Flaschenhals passen. Da hilft zerbröseln aber bitte nicht mit dreckigen
Fingern.
Das wäre für Dich vielleicht eine Übergangslösung, bis Du Dich mit den
Rechentools und den verschiedenen Methoden besser vertraut gemacht hast.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:01 |
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Hallo zusammen,
ich möchte mich nochmal recht herzlich für Eure Unterstützung bedanken.
Viele Praxistips, Tricks, Hinweise, und alles in nullkommanix echt super!
Sicher ist da auch die Suchfunktion.., ich nutze die auch ausgiebig, aber
als Anfänger finde ich da derzeit eher noch zuviel als zu wenig und seh
dann den Wald vor Bäumen nicht. Berechnungen hier, Formeln da. Das muss ich
erst mal alles richtig einordnen. Aber das wird schon.
Ich habe gestern abend noch abgefüllt. Hab nochmal gespindelt und es waren
noch 5,5% Extrakt da.
Nachdem im Gärfass immer noch Leben war (hat noch geblubbert) denke ich,
dass sich in den Flaschen auch noch was tut. Ich werde mir wieder eine
Flasche rauspicken und schauen, ob und wieviel Druck sich aufbaut.
Für den nächsten Versuch werde ich gleich am Anfang eine SVG nehmen, und
dann überleg ich mir, ob ich Grünschlauche oder ob ich Zucker reingebe oder
mir von der Würze was abzweige und später dazugebe.
Wobei, ich hab jetzt mal so einen Speiserechner probiert, da käme ich bei
einer Stammwürze von 15% und Restextrakt von 3% (anvisierter Co2-Gehalt bei
6,5g/l) auf fast 100ml/Liter Speise, ich müsste also ca. 2Liter von der
Würze abzweigen.
Wie macht man das dann? Geb ich das dann nachdem die Würze endvergoren ist
dazu (also ins Gärfass) und fülle dann ab, oder wird das pro Flasche
100ml-weise dosiert oder ist das egal?
Und sind die Hefen nachem zu Ende vergoren ist, überhaupt noch aktiv um den
später zugegebenen Zucker vergären zu können?
Achja, und wegen der SVG: wieviel nimmt man da? so 200ml in eine kleine
Flasche und auch mit Gärspund und dann warm stellen?
Aber da hab ich noch etwas Zeit, muss mir das alles erstmal durch den Kopf
gehen lassen, der nächste Brautag ist für diesen Samstag geplant.
:) so ist das, ich hätte es sicher nicht schöner sagen können.
???
Das versteh ich jetzt nicht, warum wird das kein Hefeweizen bzw.
Weizenbock?
Ich habe als Schüttung 3kg Weizenmalz und 2 kg Gerstenmalz gemischt, die
Hefe ist obergärig.
Das Rezept ist aus 'nem Buch, war auch als Rezept für Hefeweizen
deklariert. Gut, es stand nicht genau drin, was für Hefe zu verwenden ist,
so hab ich halt eine obergärige genommen. Denkt Ihr die WYEAST 1007 ist
dafür die falsche Hefe? Welche würdet Ihr nehmen?
Eingemaischt wurde bei 40 °C
Dann:
55°C 15min
65°C 30min
72°C 30min
78°C 30min
Dann wurde abgeläutert und nachgegossen mit 78°C.
Liegt es nur an der Hefe, was für'n Bier das wird?
Das Gebräu sieht aus wie etwas dunkleres Hefeweizen, riecht und schmeckt
auch so (sicher, ist halt noch ganz jung).
Für jede Antwort tun sich 3 neue Fragen auf.
Viele Grüsse,
Peter.
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:22 |
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WYEAST 1007 ist die German Ale Hefe und wird z.B. für Kölsch oder Altbiere
benutzt. Sie vergärt, wenn die Temperatur nicht zu hoch ist, sehr
reintönig, produziert also wenig Ester und Phenole.
Ganz anders eine typische süddeutsche Weizenhefe wie z.B. WYEAST 3068.
Richtig eingesetzt, produziert sie viel Ester (fruchtiger Geschmack, z.B.
Banane) und Phenole (nelkig).
Weizen muss aber nicht unbedingt fruchtig-nelkig schmecken. In USA wird
auch mit neutralen Hefen vergoren. Das wird dann halt ein Ale, was durch
den Weizeneinsatz etwas frischer als ein reines Gerstenbier schmeckt, aber
wo weder Banane noch Nelke heraussticht.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:23 |
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Für die SVG-Probe: Ein möglichst schlankes und hohes Gefäß. So hoch mit
Würze befüllen, dass die Spindel auch bei 0°P nicht auf dem Boden aufliegt.
Ein Gärspund ist nicht notwendig, es reicht Abdecken mit z.B. Alufolie.
Zu den Hefen: Es gibt in der jeweiligen Kategorie (Ober-/Untergärig)
unterschiedlichste Vertreter. Ein Weizen ist obergärig und zeichnet sich
durch Nelken-, Bananen-, und Pfeffrige Noten aus. Diese werden durch die
entsprechende Weizenbierhefe erzeugt. Ein Kölsch oder Alt dagegen ist auch
obergärig, aber eher unauffällig was diese Aromen angeht. Sie zeichnen sich
durch ein Malz- und Hopfenbetontes Aroma aus.
Die 1007 ist eine typische, neutral vergärende, Altbierhefe.Für ein
Weizenbier nehme ich immer die GRANDIOSE WYeast 3068.
Gruß!
P.S.: Die 1007 ist aber auch eine tolle Hefe und das Bier damit wird sicher
auch gut...wenn auch kein klassisches Weißbier.
[Editiert am 18.11.2010 um 13:30 von Kurt]
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:24 |
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Hi Peter, Zitat: | Liegt es nur an der
Hefe, was für'n Bier das wird? |
Richtig. Der
Brauer macht Würze, die Hefe das Bier. Du bekommst auch mit einer 100 %
Gerstenmalzschüttung und Weissbierhefe geschmacklich ein Hefeweizen so wie
auch umgekehrt mit einer UG-Hefe und Weizenmalzschüttung etwas
lager-ähnliches.
VG, Markus
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:30 |
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Halllo Peter, anfangs habe ich mit Speise karbonisiert. Das war mir zu
ungenau oder ich zu unwissend. Jetzt nehme ich wenn die Würze endvergoren
ist je nach Kohlensäurewunsch zwischen 4-und 7g Haushaltszucker pro Liter
und das funzt.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 13:54 |
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Zitat von Fricky, am 18.11.2010 um
13:01 | Wobei, ich hab jetzt mal so einen
Speiserechner probiert, da käme ich bei einer Stammwürze von 15% und
Restextrakt von 3% (anvisierter Co2-Gehalt bei 6,5g/l) auf fast 100ml/Liter
Speise, ich müsste also ca. 2Liter von der Würze abzweigen.
Wie macht man das dann? Geb ich das dann nachdem die Würze endvergoren ist
dazu (also ins Gärfass) und fülle dann ab, oder wird das pro Flasche
100ml-weise dosiert oder ist das egal? |
Im
Prinzip ist es egal, aber du müsstest das bei Zugabe ins Gärfass natürlich
sehr gut durchmischen, damit sich die Speise gleichmässig verteilt und beim
kräftigen Durchmischen wird dann wohl etwas Hefe vom Boden aufgewirbelt.
Bei dosierter Zugabe in die Flaschen ( 100ml/Liter = 50 ml pro 0,5 Liter
Flasche! ) ist das etwas genauer, aber auch mit etwas mehr Aufwand
verbunden.
Zitat: | Und sind die Hefen
nachem zu Ende vergoren ist, überhaupt noch aktiv um den später zugegebenen
Zucker vergären zu können? |
Ja die sind noch
aktiv.
Gruss
Karl
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.11.2010 um 14:13 |
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Hallo Peter!
Ungewöhnlich, so lange bei 78°C zu rasten. Viele Weißbierrezepte rasten
betont lange bei den mittleren 60ern (64-67 für 60min z.B.).
Das mit dem authentischen 100% Gerstenmalz-Weißbier glaube ich einfach
nicht ganz. Ich meine jedesmal den Weizen in der Schüttung raus zu
schmecken.
Er macht für mein Gefühl eine eigene Süßlichkeit, und das muß ich auch im
Weißbier haben.
Ansonsten ist für ein echtes Weißbier die richtige Hefe wichtig. Dein
1007er Weizenbier wird aber bestimmt auch lecker.
Dem Anfänger würde ich erst mal zu einer moderaten Carbonisierung raten.
Man vertut sich leicht mit dem Abschätzen des Gärendpunkts und hat dann
statt 6,5 schnell mal auch über 8g/l CO2 in der Flasche, das kann eine
Sauerei geben aber auch u.U. gefährlich werden. Inzwischen mag ich so hoch
carboniserte Weißbiere auch gar nicht mehr.
Beim Einschenken hauts meistens die Hefe aus dem Sediment hoch und das Bier
wird einfach zu trübe und das "Geröhre" beim Trinken ist dann auch nicht so
mein Ding!
Viel Erfolg weiterhin!
Uwe
[Editiert am 18.11.2010 um 14:15 von Uwe12]
____________________
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 18.11.2010 um 14:14 |
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Danke Euch allen, super, wie schnell man hier kompetent Auskunft
bekommt.
Tja, wieder was gelernt. Nächstes mal versuche ich die Weizenhefe 3068,
aber vorher muss ich mal 40 Liter Bier in absehbarer Zeit vernichten. Ich
denke, mit Hilfe von ein paar Freunden schaffen wir das schon, da wird sich
bestimmt der ein oder andere als Versuchskaninchen zur Verfügung
stellen.
Wird wohl schon was Trinkbares aus meinem Gebräu werden, wenn auch nicht
unbedingt mit den typischen Aromen von Weizenbier.
Ich werde mir dafür einen Namen einfallen lassen müssen, vielleicht
" 1-st Try, naturtrüb, halbdunkel", oder evtl. " Sunsetweisse"
oder "Zwielicht-Bock"
Danke, viele Grüsse und schönes Wochenende (weil ich morgen frei mache).
Peter.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2010 um 19:16 |
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Na, dann will ich nochmal auf dein Heiz-Problem eingehen...
Heizungsregelung ist alles andere als trivial. Mit einer einfachen Ein- bis
Zweipunktregelung, wie sie in jedem Einkochautomaten eingesetzt werden
dürften, lassen sich nur sehr unbefriedigend die Temperaturen regeln - wie
du selber gemerkt hast. Der Grund ist ganz einfach, daß die elektrischen
Heizspiralen und der Topfboden wesentlich heißer werden als dein Sollwert.
Wenn nun der Sollwert ereicht ist, schaltet sich die Heizung ab, aber die
Heizstäbe/Spiralen heizen eben noch eine Weile nach, es schwingt über.
Verhindern kann man das nur, wenn man bereits deutlich vor ereichen des
Sollwertes die Leistung zurücknimmt. Technisch wird das bei
Temperaturregelungen durch die Auswahl/Messung der systemspezifischen
Regelparameter automatisiert. Mit so einer einfachen Steuerung wie Mash-it
sie verwendet, kann das aber nicht umgesetzt werden. Lange Rede kurzer
Sinn: Pass den Wert für "Swing-Over" gemäß deiner Erfahrung für dein System
an. Siehe auch S. 53 der PDF-Datei. In der Software: Tools -->
Maische-Steuerparameter konfigurieren. 1°C als Standardeinstellung scheint
mit ein wenig sportlich - evt. machbar mit einem Induktionskochfeld aber
sicher nicht bei einem einfach Einkochautomaten. Ich würde es für deinen
Einkochautomaten auf ca. 4 °C anpassen. Damit schwingt das Ganze zwar immer
noch leicht über, aber kritisch ist das dann sicher nicht mehr. Bei höheren
Temperaturen der Maische müsste das Überschwingen auch etwas weniger stark
sein.
Gruß, Jan - auch noch Brauanfänger, aber sonst vom "Fach"
(Verfahrenstechnik)
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 18.11.2010 um 20:47 |
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Hmm, 4°C ist aber schon arg. Als Handrührer weiß ich bei meinem Einkocher,
daß ich bei kleinen Vormaischen (z.B. 2kg Schüttung auf 8l Wasser) etwa 1°C
vor Erreichen der Zieltemperatur die Heizung abschalten muß. Dann muß ich
noch 2min nachrühren.
Bei höheren Rasttemperaturen kann ich näher an den Zielwert ran, weil die
Wärmeverluste durch Verdunstung in den 2min offenem Nachrühren größer sind,
als etwa bei einer niedrigen Ferula- oder Einweißrast.
Bei einer "Vollformat"-Maische ist es noch unkritischer. Aber das hängt
natürlich von der Ausrüstung ab, ob ein Rührwerk eingesetzt wird, wie offen
der Topf dabei ist (Verdunstung) und wie gut die Isolierung ist usw.
Von mal zu mal lernst Du Deine Ausrüstung halt besser kennen.
Uwe ____________________
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 445 Registriert: 8.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2010 um 10:26 |
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Zitat von Uwe12, am 18.11.2010 um
20:47 | Hmm, 4°C ist aber schon arg. Als
Handrührer weiß ich bei meinem Einkocher, daß ich bei kleinen Vormaischen
(z.B. 2kg Schüttung auf 8l Wasser) etwa 1°C vor Erreichen der
Zieltemperatur die Heizung abschalten muß. Dann muß ich noch 2min
nachrühren.
Bei höheren Rasttemperaturen kann ich näher an den Zielwert ran, weil die
Wärmeverluste durch Verdunstung in den 2min offenem Nachrühren größer sind,
als etwa bei einer niedrigen Ferula- oder
Einweißrast. |
Hallo Uwe,
ich beziehe mich auf das Startposting - da schrieb Fricky selber was von
ca. 5 °C überschwingen (mit der erwähnten Standardeinstellung der
Software). Auch schrieb ich, daß bei höheren Temperaturen das Überschwingen
reduziert sein dürfte - den Grund sind die höheren Wärmeverluste des
Systems.
Wenn das dann tatsächlich zu früh abgeschaltet war, kann man immer nochmal
nachheizen und ggf. den "Swing-over" erneut anpassen...
industrielle Regler, die das besser können gibt es z.B. von der Firma
Horst...
http://horst.de/Temp.htm
Aber ganz ehrlich, wir machen hier doch keine Analytik sondern kochen eine
Würze, um daraus ein leckere Bier herzustellen (zu lassen - von der Hefe),
das auch ruhig mal ein paar Schwankungen aufweisen darf. Ich fände es
irgendwie langweilig, wenn immer exakt das Gleiche raus käme. Gerade diese
kleinen Variationen sind doch das Salz in der Suppe! Ansonsten könnte ich
auch gleich ein x-beliebiges charakterloses Industriebier kaufen.
Ich rühre und regel auch von Hand und mir macht's Spaß!
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 196 Registriert: 15.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 23.11.2010 um 13:55 |
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Hallo,
ich werde vor dem nächsten Brautag mal mit den Werten (Würzeparameter) im
Programm etwas rumprobieren.
Was passiert nun, wenn ich Swingover und Hysterese auf 4° stelle?
Die Heizung schaltet ab bei Überschreiten von "Solltemperatur minus 4°",
aber das System heizt noch nach und wird die Solltemperatur etwas später
noch erreichen um dann wieder abzukühlen.
Die Heizung schaltet wieder ein, bei Unterschreiten der Solltemperatur um
mehr als 4°.
Die Hysterese kleiner als den Swingover zu machen, geht vom Programm aus
ohnehin nicht.
Wäre auch irgendwie unlogisch.
Mal sehen, ich werde da wohl noch etwas rumprobieren müssen.
Viele Grüsse,
Peter.
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Antwort 20 |
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