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Autor: Betreff: Erster Sud...Heißtrub...was tun? (Anfängerfragen)
Newbie
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Beiträge: 2
Registriert: 10.12.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 02:18  
Hallo Forum!

Hatte gestern mein "erstes Mal". Es lässt mir leider keine Ruh.
Hatte mir aus bekanntem Braushop ein Einsteigerpaket bestellt und sogleich nach
der darin enthaltenen Anleitung losgelegt. Leider kam das Thema Ausschlagen bzw.
Filtration in dieser Anleitung nicht vor.

Ich habe also nach dem Hopfenkochen den gesamten Kesselinhalt samt Eiweißflocken (eine Menge davon)
in den Gäreimer umgefüllt und nach dessen Abkühlung die Hefe dazugemischt, Deckel drauf und mir
selbst auf die Schulter geklopft. Kann das überhaupt etwas werden ? Ließe sich morgen ggf. noch "nachfiltern"?

Beim Hopfenkochen fällte sich ziemlich schnell das grünliche Gekräuse (aufgelöste Pellets) am Kesselrand aus,
vermutlich aufgrund der starken Verdampfung. rührt man das ggf. wieder ein ?

Wie schlägt man das geronnene Eiweiß am einfachsten aus ? Genügt es, die Würze vorm Umfüllen in
den Gärbehälter über ein Stofftuch oder gar spezielles Gewebe zu filtern oder könnte man bereits
während des Hopfenkochens mit einem Sieb versuchen möglichst viele Flocken zu erwischen?
Whirlpool kann ich mir bei meinem Einkocher (ohne Ablaufhahn) gar nicht vorstellen. Spätestens
beim Umfüllen wird doch alles wieder vermengt, oder ?

Wäre nett wenn mir jemand diese (üblichen?) Anfängerfragen bantworten würde.
Vielen Dank schonmal.

I
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Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 08:27  
Hallo Isinor,
willkommen im Club der Brausüchtigen!
Den Hopfen kannst Du beim Kochen gelegentlich unterrühren; nur wenn er in der Würze ist, kann er auch ausgenutzt werden. Bei mir ist das allerdings recht wenig, was am Rand klebt.
Whirlpool geht im Einkocher gut, wenn Du mit einem Schwanenhals oder Rohr von der Seite abziehst. Du kannst aber auch warten, bis sich der Heißtrub am Boden absetzt und dann mit Schlauch von oben abziehen. Viele Wege führen nach Rom.
Deinen aktuellen Sud würde ich nicht mehr "nachfiltern", das bringt nur die Gefahr einer Infektion. Normalerweise setzt sich der Trub im Gärbottich schnell am Boden ab. Es wird nur etwas schwieriger, nach der Gärung umzuschlauchen und evtl. verschmiert's die Hefe etwas, die dann womöglich früher die Arbeit einstellt. Das ist beim ersten Sud aber nicht soooo wichtig.


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Gruß vom Berliner
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Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 08:40  
Hallo I!

...ah, Berliner ist auch schon aktiv! :)

Ohne mit diesem Problem schon mal zu tun gehabt zu haben, würde ich empfehlen es jetzt einfach so zu lassen.
Einiges wird wahrscheinlich über den "Kräusen-Abschäumer" rausgeschafft, das kannst Du mit einem saubern (etwas Alkohol) Löffel abschöpfen.
Der überwiegende Schlonz setzt sich nach Ausgärung wieder ab, also schön komplett ausgären lassen und dann das Jungbier von oben abschlauchen.

Falls die Gärung noch nicht eingesetzt hat, und Du noch Hefe hast, könntest Du evt. versuchen, es umzuschlauchen und dabei den Satz loszuwerden.
Aber wie Berliner meine ich, daß die Infektionsgefahr das nicht wert ist.

Whirlpool, So eine "Abschlauchlanze" und Filtern über Stoffwindel wurde hier unlängts eingehender diskutiert.

In einem der einschlägigen Braubücher (Kling?) habe ich mal gelesen, daß dieser "Hopfenrand" gelegentlich abgeschabt (Kochlöffel) und so wieder in den Sud eingebracht werden soll.

Uwe


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Samuel Adams
Beiträge: 157
Registriert: 29.6.2008
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 10:39  
Hallo,

mach dir keine allzugroßen Sorgen deswegen. Die leichteste Methode um sowas vorzubeugen ist sicher mit einem Baumwolltuch. Einfach über deinem Gärgefäß mit Klammer gefestigen und langsam das Jungbier vom Kessel in das Gärgefäß umfüllen. Ein Buchwolltuch (2lagig nehmen) hält das Meiste auf. Allerdings sei gewarnt. Mir ist dabei auch schon passiert, dass so viel Trub "gefiltert" wurde, dass das Tuch sich schnell zusetzt. Das Ganze geht also gut, aber ist recht arbeits- und zeitintensiv.

Wie Uwe schon erwähnt hat bringt auch das Umfüllen vom Primären Gärgefäß in ein zweites nach ca. einer Woche eine gute Filterung. Beim umfüllen mit einem Schlauch arbeiten und das Syphonprinzip nutzen (das Bier von Oben absaugen). Dabei bleibt 'ne ganze Menge Schmodder zurück.
Viel Glück und allzeit gut Sud.


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"Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind." - Benjamin Franklin
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 10:50  
Die Heißtrubabscheidung war bei meinem ersten Sud auch der blanke Horror.
Seit ich einen Whirlpool mache, ist das eine wirklich einfache Sache.
Kurz warten, bis sich die Würze beruhigt, mit dem Paddel ordentlich andrehen, Deckel drauf und nach 15 Minuten von außen langsam (zur Not auch mit einem einfachen Schlauch) abziehen, fertig. Man kann es auch noch durch eine Windel oder besser Sputnik Filter laufen lassen.

Stefan
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Selbstversorger
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 15:13  
Kein Trub zu haben wäre übrigens genauso schlimm...

Ich habe auch bei meinem Einkocher einen Whirlpooleffekt erzeugt und dann langsam von oben mit einem entprechenden hitzebeständigen Schlauch die Würze abgesaugt- dann ist es auch nicht so dramatisch, wenn der Trubkegel doch zusammenfallen sollte und bei einem seitlichen Auslass seiner Wege geht;)


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Prof.Piendl
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jmsanta
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 15:20  
Ich hatte bei meinem ersten Versuch die Würze heiß durch ein Geschirrtuch (lag in einem großen Sieb) filtriert und bin damit ganz gut gefahren. Der Braueimer kann ganz gut 90 °C heiße Flüssigkeit ab.
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Newbie
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Beiträge: 2
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 23:05  
Vielen Dank an alle für die guten Tipps. Ich lasse die Suppe erstmal ausgären und werde versuchen,
beim Abfüllen von oben möglichst die Schlacke nicht mit abzuschlauchen.
Sieht aus als hätte ich beim Brauen Blut gelekt, wenns mich jetzt schon bis halb vier in der Früh umtreibt.


Was meint ihr, reift ein helles, obergäriges Weizenbier (das sollte es jedenfalls ursprünglich mal werden)
bei den derzeitigen Kellertemperaturen oder muss dafür definitiv ein Kühlschrank her ?
Wie stellt man eigentlich fest, ab welchem Zeitpunkt man ein Schlückchen wagen kann ?
Schätze da hilft nur probieren ?

Grüße von Guido
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apparat
Beiträge: 263
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red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 23:18  
Hallo Guido,

also ich probiere meine Biere nach schlauchen in Fässern fast jede Woche.
Zumindest in der Anfangszeit war das so. Weizenbier ist eh sehr schnell trinkreif.
Ich persönlich lasse es immer bei Zimmerteperatur reifen oder halt so kalt wie es ohne Kühlschrank geht.
Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass die Biere im warmen also zwischen 15-20°C deutlich schneller und besser reifen als wenn es kälter ist. Ob die Kaltreifung solch einen geschmacklichen Unterschied macht kann ich nicht sagen. Meine Erfahrung sagt mir nur: es braucht keinen Kühlschrank zum reifen.

Gruß Daniel
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Tudo
Beiträge: 1791
Registriert: 6.7.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.12.2010 um 23:35  
Hallo Guido,

beim Weizen kannst du nach 3 Tagen u.U. schon ein leckeres Ergebnis haben. Die Nachgärung mache ich bei allen Bieren warm, d.h. bei Zimmertemperatur. Dann stelle ich fast täglich eine Flasche kalt und probiere.

Gruß
Udo
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Fricky
Beiträge: 196
Registriert: 15.11.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.12.2010 um 09:56  
Den Hopfenrand rühr ich auch immer wieder mal rein.

Was den Whirlpool betrifft;
hab ich gestern zum ersten mal versucht (Mit Einkochautomat).
Nach dem Hopfenkochen einmal ordentlich Schwung in die Brühe bringen und warten, bis sich in der Mitte der Kegel absetzt.
Evtl. nicht direkt im Anschluss an das Kochen, weil da der Topfboden noch heiss ist und durch Konvektion alles ziemlich durcheinander wirbelt.
Wenn man da noch ein wenig wartet geht's ganz gut.
Ich habs ganz normal mit dem Auslasshahn abgelassen, wenn man den nicht ganz aufmacht und einigermassen langsam rauslaufen lässt, wirbelts im Topf kaum was auf und nimmt nur ganz am Schluss ein bisschen was mit. Das lass ich durch ein Tuch (2 mal gefaltet = 4 Lagen Stoff), da kommt eigentlich so gut wie nichts in den Gärbehalter.

Zum Probieren:

bislang mache ich eine Referenzflasche zwischendrin immer wieder mal auf, aber weniger wegen des Geschmackes, sondern mehr um zu sehen, wieviel CO2 sich bildet.
Werd mir aber demnächst wohl ein Flaschenmanometer bauen oder kaufen.

Mein letztes Weizen lagerte ich im Keller bei ca. 12-15 Grad, ich gebs nur vor dem Verzehr in den Kühlschrank.

Gruss, Peter.
--
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Barney Gumble
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red_folder.gif erstellt am: 8.2.2011 um 22:35  
wenn Du eine wirklich gute Filtration hinkriegen willst, vergiss die Stofftücher (viel zu große Maschenweite)
investier ein paar Euronen und besorg Dir ein Käsetuch - das bringts! Und auf keinen Fall alles sofort umschütten, läuft nicht.. erst immer schön langsam portionieren und am Ende wenn immer mehr Trub hinzukommt (letzten Rest eh verwerfen) mit einem Lochlöffel (oder wie nennt sich das Ding zum Abheben der Klöße aus der Suppe ohne Suppe mit zuführen..?) mit kreisförmigen Bewegungen nachhelfen; braucht etwas mehr Geduld ist wie gesagt aber schöner als diese extrem trüben Suppen, der Hefe zu präsentieren..
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