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Autor: Betreff: Brauwasser, jaja schon wieder
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Hjemmebrygget
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 17:28  
Hallo
hier sind paar Eckdaten von meinem Wasser
Ca2+ 20.8 mg/l
Mg2+ 0.89 mg/l
Cl- 6.60 mg/l
SO4 2- 2.63 mg/l
carbonate hardness 3.12 odH
total alkalinity KS 4,3 0.95 mmol/l

das scheint ja alles ganz gut auszusehen, egal durch welche Berechnungstools man die Werte jagt.
Aber: meine Biere egal ob hell oder dunkel, haben in letzter Zeit einen blechernen astringenten Geschmack, anders ausgedrückt kratzigen Hopfengeschmack. Die Biere riechen zwar fantastisch nach Hopfen aber schmecken tuts nur blechern und hart.

Ich weiss da zur Zeit echt nicht weiter. Das einzige Berechnungstool was mir ne Idee gegeben hat war ein Link zu http://www.ezwatercalculator.com/. Anhand vom Sulfat zu Cl Verhältnis konnte ich was festmachen. Ich hab meinen Wert SO4 2- eingetragen und kam erst auf malzig. Entsprechend dem Kommentar im Progamm hab ich auf SO4 gewechselt und den Wert 2.63 mal drei genommen und siehe da das Ergebnisse ist: Bitter. Könnte also der Cl Sulfat ratio für diesen mich in den Wahnsinn treibenden Geschmack verantwortlich sein?

Gruesse
Thomas
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 17:43  
Hi, Thomas,

ja, das kann sehr gut sein. Eigentlich sind alle angegebenen Werte zu niedrig, teilweise viel zu niedrig.
Folgende Werte gelten als gute Mittelwerte:

Ca: ~ 40 gm/L
SO4 2-: ~ 150 mg/L
Cl-: ~70

Ach ja, was soll denn SO4 - sein, das gibt es doch gar nicht. Ein Sulfation ist soweit ich weiß stets 2-wertig (negativ).

Versuch mal durch entsprechende Salzzusätze Dein Wasser in diese Richtung zu trimmen, dann bin ich mir rel. sicher, dass sich Dein Hopfengeschmack signifikant bessern wird.

Gruß
Michael


[Editiert am 20.12.2010 um 17:47 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 17:59  
Diese Bittere kenn ich sehr gut und hat auch mich eine Zeit lang in den Wahnsinn getrieben.
Seit ich zusätzlich zu Milchsäure mit Kalkmilch das Wasser enthärte, ist es wieder gut, warum auch immer.
Der Kratzer kommt bei mir nur bei Hopfenaromatischen Bieren, ganz schlimm war es beim Hopfen Stopfen. Die Bittere nahm beim Lagern zum Teil sogar noch zu. Hefeweizen und Biere ohne Aromahopfung sind dagegen kein Problem gewesen.

Stefan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 18:03  
Hab grad noch mal nachgeschaut und die Chlorid/Sulfatfrage interessiert mich jetzt doch sehr, da kenn ich mich aber gar nicht aus.
Ich hab 20 mg/l Sulfat und 22mg/l Chlorid, würde mir Aufsalzen für das Hopfewnaroma auch was bringen?

Stefan
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Hjemmebrygget
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 18:09  
@ Michael
das heisst ich sollte generell das Ionenprofil anpassen. Ich füll grad 20 Liter ab die ich mit zwei Dosen Coopers Real ALe angestzt habe um alle anderen Faktoren auszuschliessen. Ich hab für den Extractsud "aufgehopft"soll heissen in 10l Wasser einen Hopfentee gekocht (nur 5minuten kochen und in den whirlpool) und dann noch hopfengestopft, alles immer mit gleichen Teilen Magnum, Simcoe, Centennial und Warrior :D .
Das Real Ale ist somit zum IPA mutiert, aber gleiches Ergebniss das schmeckt jetzt schon wieder so blechern aber es duuuuftet.

@Stefan
ich hab deine Problematik mitverfolgt aber Enthärten denk ich mal, brauch ich beim besten Willen nicht. Maische Ph haut mit 5.3 bis 5.45 hin, das überprüfe ich in letzter Zeit bei jedem Sud. Restalkalität ist ja auch gering bei mir.

Grüsse
Thomas


[Editiert am 20.12.2010 um 18:10 von Hjemmebrygget]
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Hjemmebrygget
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 18:11  
nö ein Wert von 1.1 scheint optimal zu sein -> balanced
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 18:20  
So ganz komm ich da nicht mit.

Thomas´ Wasser ist extrem weich, vergleichbar mit dem Wasser von Pilsen. Die haben zwar nur die Hälfte an Calcium, dafür aber die dreifache Menge an Magnesium. Das sind aber Peanuts gegen die Wässer z.B. Dortmund oder Wien. Die sind 200fach höher.

Die Biere aus Pilsen werden widerum mit extrem viel Saazer Aromahopfen gekocht. Da kommt kein blecherner Geschmack durch.

Mit Milchsäure reduzieren wir die Restalkalität. Aber hat das Thomas nötig ?

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 19:04  
@Thomas: was meinst Du mit nö, welcher Wert ist 1.1?

@Hans: ja, das Dortmunder Wasser hat ein ganz eigenens Ionenprofil und wird für die Pilsner Biere angepasst. Für die Exprottypen sind derartig hohe Werte von Sulfat = ca. 200 und Chlorid = ca. 100 normal. Daher schmeckt (mir) das Dortmunder Export oft auch etwas salzig, aber es schmeckt mir.

Und nein, mit Milchsäure braucht da beim Thomas nix behandelt zu werden.

Gruß
Michael


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 19:07  
@Stefan: ja, ich würde aufsalzen.

So schaut mein Brauwasser aus, wie es aus der Leitung kommt:



Ich stelle lediglich mit Milchsäure auf pH= 5,4 ein. (Rechte Spalte sind die Werte nach pH-Einstellung mit Milchsäure).

Mit kratziger Hopfenbittere hatte ich da noch nie zu tun und ich hopfe meine Biere eher stark.

Gruß
Michael


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 19:21  
Hi Leute,

ich komme auch nicht ganz mit. Das Wasser von Thomas ist wirklich extrem salzarm. Ich kann nicht erkennen, wo die kratzige Hopfenbittere herkommen soll?
Zu weiches Wasser scheint wohl auch Scheiße zu sein! Misch beim nächsten mal einfach ein paar Flaschen Mineralwasser (mit hoher Härte) drunter und schau was dabei rauskommt...

oder ich schick Dir ein paar Liter von unseren Leitungswasser- ca. 40° dh ;) ;)


[Editiert am 20.12.2010 um 19:24 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 21:49  
Hallo, Thomas,

wie hopfst Du denn eigentlich? Ich frage, weil ich mal gelesen habe, dass zu frühe Gaben (vor dem Kochen) myrcenreicher Hopfensorten wie z.b. Nordbrauer oder Brewers Gold eine von Dir beschriebene kratzige Bittere hervorrufen können.
Also solche Hopfensorten besser nicht zur Vorderwürzhopfung verwenden.

Greets
Michael


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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 22:06  
Hi,

könnte sein, daß das hier war ? Jedenfalls werde ich den Northern Brewer vorerst nur noch für Schneckenbier einsetzen (Nicht nur Hobbybrauer lieben Bier, sondern auch Nacktschnecken im Garten).

@ Michael : Bist du sicher, daß bei einer Aufsalzung das Hopfenaroma besser herauszuschmecken ist ? Nach den allgemein gültigen Erkenntnissen der humanen Sensorik tritt eher das Gegenteil ein.

Grüße

Hans


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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 22:07  
Hallo Michael

an der Hopfung liegts nicht, wenn Vorderwürze dann Magnum, alle C Hopfen, Simcoe, Goldings etc mit Brewers Gold oder Nordbrauer arbeite ich nur sehr gelegentlich. Wie gesagt bei dem Extractbier das ich gerade abgefüllt habe habe ich den Hopfentee nur 5 min gekocht um eine späte Hopfengabe zu simulieren und ich habe jetzt schon wieder diesen harschen Geschmack im Bier. Ist zwar für ein IPA zu dem Zeitpunkt ok, aber ich schmecke das unangenehm raus, auch zu dem frühen Zeitpunkt.

Ich hab das Problem auch "nur" von November bis ende März, sobald der Schnee im Fjell wegtaut und ich frisches Wasser bekomme gehts den Frühling/Sommer über wunderbar. Irgendwas muss es also zur Zeit in der Wasserchemie verschieben.

Hab grad noch ne Email von nem anderen Trondheimer Brauer bekommen er meint auch das dass Wasser zu mineralarm ist und ich mit 0,4g pro Liter aufkalken und salzen soll. Also werde ich das demnächst mal tuen.
Danke für Eure Mithilfe.

Der Wert 1.1 ist das Verhältniss der Ionen Cl- zu S04 2-, im Bereich um eins +/- 0.2 ist das Bier vom Geschmack her recht ausbalanciert. Schau dir mal die xls Tabelle an, die oben verlinkt ist.

...und euer hartes Wasser könnt ihr behalten :P ;)

Grüsse
Thomas
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2010 um 22:21  

Zitat:
...und euer hartes Wasser könnt ihr behalten :P ;)


Na warte, Thomas,

eine Galaxy ist auf dem Weg zu dir und wirft 24 Tonnen einer Mischung aus Glauber-, Bitter- und Streusalz auf euch herab. Dann gibt es die nächsten zwei jahre nur noch Klein-Schwechater und Dortmunder Export zu trinken. Du wirst dich noch nach den blechernen Zeiten sehnen ....

Nicht ganz ernst gemeint, viele Grüße !

Hans


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 09:25  
Hi Leute,

Zitat:
Ich hab das Problem auch "nur" von November bis ende März, sobald der Schnee im Fjell wegtaut und ich frisches Wasser bekomme gehts den Frühling/Sommer über wunderbar. Irgendwas muss es also zur Zeit in der Wasserchemie verschieben.



Wenn das norwegische Wasser nur im Winter scheiße schmeckt...da bleibt für mich nur eine Lösung... da drin ist dann bestimmt...

Frostschutzmittel!!! :o :o

m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2010 um 10:29  
Ach so, was ist denn mit dem offensichtlichsten bei "blechernen" Geschmack? Zuviel Eisen im Wasser...


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