Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 05:24 |
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Guten morgen
Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass mein roter Baron keinen
richtigen Schaum wirft. Nur, wenn man das Bier mit Schwung in ein
"schmales" Glas schüttet ensteht eine leichte Schaumkrone, die aber auch
nicht sehr stabiel ist. Zudem kommt es mir vor, als wenn nicht genug
Kohlensäure im Bier gebunden ist, obwohl die Flasche beim Öffnen
deutlich"ploppt".
Woran könnte das liegen?
Hier mal ein paar Eckdaten:
30 Liter Bier
Pilsener Malz = 300 g
Wiener Malz = 4500 g
Melanodin Malz = 975 g
Carared = 150g
Hopfen = 75 g
Hefe = Wyeast # 1084 Irish Ale Flüssighefe Propagatorpack
Über den Haupt-und Nachguss kann ich keine genaue angaben machen, da ich
die Malzschüttung in meinen 27 Liter Kessel gegeben habe und dann den
Hauptguss bis zum Kesselrand nachgefüllt habe. Später habe ich dann mit dem
Nachguss das Bier auf 11,9 % Stammwürze nachgeschwänzt.
Rasten:
Einmaischen 40°C
1. Rast 50°C für 25 min.
2. Rast 62°C für 30 min.
3. Rast 70°C für 40 min.
Abmaischen 76°C
gesammte Kochzeit = 60 min. (auf 2 Töpfe verteilt)
10 Tage Hauptgärung bei 19°C
8 Tage Flaschennachgärung bei 21°C
6 Wochen Reifung bei 3,5°C
Schnellgärprobe 2%
AbfüllZeitpunkt 3,2 %
So, dass waren die Daten, die ich notiert hatte. Ich habe da einige Punkte,
die ich bei diesen Brauvorgang anders gemacht habe, als bei meinen
sonstigen Braugängen. Event. könnte es ja daran liegen:
- Der Maischekessel war zu klein für die Schüttung (50% mehr als üblich),
also habe ich mehr Nachguss als Hauptgusss verwendet.
- Ich habe das Bier mit einer Waschmaschinenpumpe gepumpt.
- Ich habe anderes Wasser benutz, welches eine höhere härte hat. Sonst
benutze ich Wasser mit ner Härte von ca 1!
- Meine Schnellgärprobe hat Schwierigkeiten gemacht. Ich habe insgesammt 3
Proben angestellt, weil die immer auf 1% runtergärten, was ich nicht
glauben konnte. Die letzte Probe
hatte dann 2% ergeben. Den Wert musste ich dann einfach mal glauben, aber
warscheinlich ist der auch nicht ganz richtig.
Oder hat das Bier in der Nachgärung nicht zu Ende gegärt? Könnte ich das
Bier im Nachhinein mit CO2 "Nachkarbonisieren"? Könnte ich noch etwas
Zucker in die Flaschen geben?
Ich habe echt keine Lust 30 Liter "nichtschäumende, wenigspritzige
Biersuppe" zu trinken.
Hat jemand einen guten Rat für mich?
Danke und Frohes Fest
Christoph
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 12:13 |
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Ich hatte vor kurzem auch das Problem mit zu wenig CO2.
Habe dann in jede Falsche noch Speise nachgefüllt, hat bestens Funktioniert
grüße
gremmel
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 13:24 |
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Hat den zu wenig CO2 direkt was mit dem Schaum zu tun? Und.. werde ich dann
nicht auch den Alkoholgehalt hochjubeln?
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 13:39 |
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Hi,
Zucker plus Hefe gibt Alkohol plus CO2.
Vermutlich hast du mit der Zitat: | 1. Rast 50°C für 25
min. |
die letzten Aminosäuren (Eiweiße) um die
Ecke gebracht. Wenn dann noch eine geringe Carbonisierung dazu kommt, ist
kein Schaum die Folge. Bei www.fabier.de kannst du dir die Zuckergabe
ausrechnen.
Schöne Weihnachten !
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 15:01 |
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Zitat: | die letzten Aminosäuren
(Eiweiße) um die Ecke gebracht. |
für was?
Beim Schaum ist der hochmolekularer Eiweiß wichtig und nicht der FAN!
Durch die lange Eiweißrast hast du dir den Schaum zerschossen, ich sag
immer wieder heute bitte Hoch Kurz und gut ist.
gruß
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 15:17 |
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Zitat: | hochmolekularer Eiweiß
wichtig und nicht der FAN |
Wär nett wenn Du das
so erklären könntest dass auch ich als Hobbybrauer verstehe was gemeint
ist.
Danke und festliche Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 15:41 |
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Der Bierschaum besteht in erster Linie aus einer Dispersion von CO2 in
Bier. Neben dem CO2 sind bestimmte Proteine für die Schaumbildung von
besonderer Bedeutung (hochmolekularer oder MgSO4 fällbarer Stickstoff). Die
aufsteigendenden Gasblasen akkumulieren auf ihrem Weg an die Oberfläche aus
der Gerste stammende hochmolekulare Proteine. Diese schaumaktiven
Substanzen haften an den Gasblasen und überziehen sie mit einer dünnen
elastischen Hülle. Unter diesen schaumbildenden Proteinen kommt dem
Lipid-Transfer-Protein 1 (LPT1) eine besondere Bedeutung zu. Im Malz liegt
die für die Schaumbildung inaktive Form des LPT vor. Während des Erhitzens
der Stammwürze verliert LPT die dreidimensionale Struktur. Das denaturierte
Protein ist oberflächenaktiv.
Hoffe es ist jetzt klar, könnte jetzt auch noch aus dem Abriss zitieren wär
es noch genauer wissen will.
Und deshalb ist das Hoch Kurz Maischverfahren das beste bei den heutigen
Malzen da sie einfach zytolytisch wie auch proteolytisch gut bis sehr gut
gelöst sind. Durch die Eiweißrast zerschießt man sein MgSO4 fällbarer
Stickstoff und der FAN ist zu hoch was wiederum bei der Gärung zu Problemen
führen kann, Ester und höhere Alkohole, weil die Hefe überversorgt wird.
Wer es noch nicht kennt was HKMV ist, bei ca. 60°C einmaischen und dann wie
sonst. Muß man zwar auch mit Vorsicht genießen, ich sage nur beta Glucan
Solubilase, ist aber hier kein Problem da ihr nicht filtriert und keine
Scherkräfte nach der Gärung habt!
Ja ... das war es jetzt erst einmal von mir!
gruß al
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 16:19 |
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Hi al,
richtig - Aminosäuren sind die kleinsten Bausteine im Eiweißspiel. Die kann
man nicht mehr zerschießen.
Im Prinzip haben wir das gleiche gemeint: Die höhermolekularen Eiweiße
wurden durch die lange 50er-Rast zu stark abgebaut. Fazit: Höher
einmaischen, lt. Meister Narziß zwischen 55 und 62°C.
Grüße
Hans
Edith sagt: FAN = Freier Aminostickstoff, Kunze, Kap. 1.1.4.2.1,
S. 50, 9. Auflage
[Editiert am 24.12.2010 um 16:25 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 16:46 |
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Ähhm, bedeutet das, dass ich mein Bier im nachhinein nicht mehr irgendwie
retten kann , und dass ich meine erste Rast eigendlich
streichen könnte und einfach nur meine zweite und dritte Raste machen
sollte?
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 17:01 |
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So wie ich das herauslese, hast du dein Bier in Bügelflaschen abgefüllt.
Ich würde zwei Flaschen neben die Heizung stellen und vorher den Bodensatz
Hefe aufschütteln. Lass das mal ein paar Tage stehen und dann teste, ob
sich was getan hat.
Wenn nein, dann Zucker in jede Ampulle. Dein Bier ist zu retten !
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 17:15 |
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Das wäre ja super, wenn man das mit Zucker wieder hinbekommen würde.
Wieviel Zucker muss mann denn auf einen Liter reinschütten? Gibt es da
Formel zum berechnen, oder kann mann sich rantasten und mit 2
Teelöffel/Liter anfangen und dann erhöhen, wenn es nicht reicht? Muss ich
danach die Flaschen wieder zur Reifung ein paar Wochen kalt stellen, oder
geht das ohne Reifung?
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.12.2010 um 17:36 |
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Guckst du hier, "Haushaltszucker" anklicken.
Du stößt die Gärung ja wieder an. Das funktioniert aber nur, wenn genügend
aktive Hefezellen vorhanden sind und die Tempertur stimmt. Eine zusätzliche
Reifezeit fällt nicht an, wenn man von der Sedimentaionszeit der Hefe
absieht.
Wenn du Pimaldaumen dosierst, läufst du Gefahr verhaftet zu werden ->
Bombenbau, siehe Innenministerium.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 24.12.2010 um 17:46 |
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> der FAN ist zu hoch was wiederum bei der Gärung zu Problemen führen
kann, Ester und höhere Alkohole, weil die Hefe überversorgt wird.
Hmm, das wäre doch ein Aspekt, wenn man genau auf diese Nebenprodukte
erpicht wäre...
Spike_19: wenn am Bierschaum Dein Herz so arg hängt, bietet die "Giftküche"
ein Produkt wie 055.041.8 an, 4-8g/10l
Reifen lassen mußt Du eigentlich nicht noch mal (aus Sicht der Abmilderung
der Bittere z.B.), es geht nur noch darum mehr CO2 ins Bier zu bekommen.
Zwei TL pro Liter erscheinen mir aber ein bißchen viel, was aber auch auf
den Teelöffel ankommt.
Wenn das 2x5g Zucker wären, bekommst Du zusätzliche etwa 5g/l CO2.
Ich würde vielleicht mal mit 1-2g/l CO2 (also 2-4g/l Zucker) einsteigen.
In wenig kochendem Wasser auflösen und mit einer Spritze pro Flasche davon
zudosieren.
Frohes Fest!
Uwe ____________________
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Antwort 12 |
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