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Autor: Betreff: Erfahrungen mit der Trockenhefe Brewferm Lager?
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Roemer46
Beiträge: 336
Registriert: 12.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2011 um 09:24  
Hallo,
ich möchte am 15.01.2010 in 2 Suden 100 ltr. Märzen brauen und die Brewferm Lager verwenden. Hat jemand Erfahrung mit dieser Hefe? Laut Packung sollen 12 g in ca. 100 ml 30°C warmen Wasser für 20 ltr. Bier eingerührt werden, das heisst in meinem Fall die 100 gr. Packung in ca. 1,2 ltr..
Nun meine Fragen:
- Macht es Sinn beim Rehydrieren etwas Zucker zum scharf machen der Hefe dazu zugeben?
- Muß bei dieser Hefe eine Diacethylruhe nach der Nachgärung gemacht werden und wenn ja wie lange?

Vielen Dank für eure Antworten
Gruß Uwe
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Moderator
Posting Freak

Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2011 um 11:24  
Bei den üblichen Rehydratisierungsanleitungen wird eine Zuckergabe nicht erwähnt und ich würde das auch weglassen - ohne aber konkretes Wissen um die Quellvorgänge und die Verhältnisse beim Start der Stoffwechselvorgänge bei der Zelle von Trockenhefe zu haben.
Ich kann mir vorstellen, daß die quellende Hefezelle evt. erforderliche Stoffwechselvorgänge aus den zellinternen Energieträgern bestreitet und daß ein Anfeuern der Zuckerverarbeitung da eher weniger günstig sein könnte, bevor die Zelle quasi ganz wiederhergestellt ist.
Aber ich bin kein Mikrobiologe. :)

Mangels Erfahrung kann ich zu einem erforderlichen Diacetylabbau zum Gärende nichts sagen. Ich würde aber meinen, daß es nicht schaden kann.
Bei Deiner Sudgröße (100g Trockenhefe) wird das mit dem "mal wärmer stellen" zum Diacetylabbau aber etwas schwierig werden... ;)

Uwe


[Editiert am 6.1.2011 um 11:26 von Uwe12]



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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 1
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Roemer46
Beiträge: 336
Registriert: 12.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.1.2011 um 08:44  
Danke Uwe für deine ausführliche Antwort.
Ich habe das mit dem Zucker erst dieser Tage in diesem Forum bei der Verwendung von W34/70 Hefe gelesen. Ich denke ich mach das mal vorerst doch nicht.

Meine Sudgrössen liegen bei 2 x 55 ltr. Ausschlag pro/Sudtag. Die Diacethylruhe wird ja, so meine ich doch mehrfach hier gelesen zu haben, erst am Ende der Nachgärung, vor der Kaltreifung gemacht. Da befindet sich das Bier ja bereits in CC-Kegs und ist relativ leicht handlebar. Wenn ich die Diacethylruhe auf 3 Tage ausdehne denke ich das sich die Temperatur von 10-12°C Nachgärtemperatur schon Richtung Raumtemperatur (ca. 16-18°C) bewegt. (Hoffe ich jedenfalls!)

Gruß Uwe
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maischman
Beiträge: 435
Registriert: 9.3.2010
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.1.2011 um 09:21  
Hallo, ich rehydriere meine Trockenhefe immer in Würze mit ca. 15°P, also in Zucker (2-3 Stunden) . Wenn das nicht vorhanden ist, geht auch auf 11g Hefe auf 200ml Malzbier. Bei der 34/70 oder bei der S-04 hat das immer gut geholfen. Ich kann das chemisch nicht erklären, aber es funktioniert besser als in Wasser. Seit dem ich das so mache kommt die Trockenhefe immer gut an.
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Vani
Beiträge: 248
Registriert: 20.2.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.1.2011 um 13:12  
hallo uwe, habe die brewferm lager einmal für ein märzen verwendet. muss leider sagen das mir diese hefe geschmacklich überhaupt nicht gefallen hat. extrem hefig und irgendwie aufdringlich. selbst nach 8 wöchiger kaltlagerung schmeckte das bier noch aufdringlich nach dieser hefe. vielleicht habe ich aber auch nur irgendwas bei der gärung versaut. die brewferm blanche z.Bsp. ist für mich eine super Weizenbierhefe.
lg
Vani
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Tudo
Beiträge: 1791
Registriert: 6.7.2004
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.3.2011 um 21:43  
Wenn jemand die Hefe schonmal genutzt hat, würde mich die Gärdauer und -temperatur interessieren. Schaffen 100g Trockenhefe 160 Liter Pils mit 11,5°P bei ca. 10°C in einer Woche bis zur Schlauchreife zu vergären?
Ansonsten bräuchte ich Alternativen......

Gruß
Udo


[Editiert am 14.3.2011 um 21:43 von Tudo]
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 5
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 15.3.2011 um 08:42  
Ich habe die Brewferm Lager schon mehrfach benutzt(ohne Zucker). Bei 11.5 °P dürften die 100g für 160 l reichen.
Die Gärtemperatur war 12°C, bis zur Schlauchreife hat es allerdings bis zu 10 Tagen gedauert. Das hängt vielleicht auch vom Extraktgehalt ab.
Der Geschmack war einwandfrei, nicht hefig. Bei einem Märzen hatte ich aber das Problem, daß es deutlich zu süß war. Allerdings lag die Endvergärung bei schlappen 60% Ich bin mir aber nicht sicher, daß es an der Hefe lag. Wie ich mich kenne, habe ich vielleicht beim Maischen oder Kochen einen Fehler eingebaut. Um die Diacetylgefahr habe ich mich nicht gekümmert.

Jürgen
Antwort 6
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.3.2011 um 08:58  
Hi, Udo,

Die Brewferm Leute geben für Ihre Hefen auch so tolle Angaben zum EVG wie “niedrig, mittel oder hoch” an. Die Brewferm TOP ist mit niedrig angegeben, damit habe ich einen EVG bei 60 minütige MR von 69% erzielt. Die Lager ist mit mittel angegeben, mit der habe ich zwar noch nicht gebraut, aber mit anderen Trockenhefen verglichen, die auch mittel angeben (z.B. die US-05 von Fermentis), habe ich bei einer 35er MR einen EVG von ca. 75% erzielt und bei einer 45er MR einen von 78%. Nur, damit Du die Gäreigenschaften einschätzen kannst.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 7
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 15.3.2011 um 09:44  
Hallo Michael,
abgesehen davon, daß ich bei meinem Märzen wohl irgendwo einen Fehler gemacht habe, kann es sein, daß die Hefe für hohe Extraktgehalte weniger geeignet ist?. Mein Märzen hatte 18°P in der Ausschlagwürze.
Könnte es auch sein, daß der EVG bei zu niedriger Dosierung so unbefriedigend ist? Deine Erfahrungen sprechen ja eigentlich nicht gegen die Hefe.

Gruß
Jürgen
Antwort 8
Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.3.2011 um 09:52  
Hallo,

nein, ich habe diese Hefe (Brewferm Lager) noch nicht gehabt nur die Brewferm TOP! Von daher kann ich zum tatsächlichen Gärverhalten nichts sagen.
Prinzipiell würde ich die Aussage unterstützen, dass die EVGs niedriger ausfallen, wenn bei hohen Platograden die Anstellmenge zu niedrig ist.

Gruß
Michael


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Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 9
Senior Member
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fipu35
Beiträge: 128
Registriert: 2.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.3.2011 um 11:29  

Zitat von Vani, am 7.1.2011 um 13:12
hallo uwe, habe die brewferm lager einmal für ein märzen verwendet. muss leider sagen das mir diese hefe geschmacklich überhaupt nicht gefallen hat. extrem hefig und irgendwie aufdringlich. selbst nach 8 wöchiger kaltlagerung schmeckte das bier noch aufdringlich nach dieser hefe. vielleicht habe ich aber auch nur irgendwas bei der gärung versaut. die brewferm blanche z.Bsp. ist für mich eine super Weizenbierhefe.
lg
Vani

Also dem kann ich mich anschließen!
Hatte die Hefe bei einem Märzen (16° Plato) und einem Export (16,5° Plato) verwendet.
Zuerst beim Märzen mit 25 L und war von der Gäreigenschaft voll begeistert, kam schnell an und war bei 12°C in 8 Tagen durch. Zudem war der Geschmack beim Abfüllen gar nicht so schlecht.
Also dachte ich mir, gutes Preis/Leistungs-Verhältnis und hab die Hefe bei meinem nächsten Sud, 100 L Export, auch verwendet (80 g./ 100L), und siehe da, gleiches Verhalten. Hatte mich im Geiste schon von der umständlichen Brauereihefe-Beschaffung verabschiedet.
Doch dann, 4 Wochen später beim Verkosten des Märzen kam die böse Überaschung, das Bier schmeckte stark hefig, muffig und leicht säuerlich, ebenso dann das Export. Mit längerer Lagerung hat sich der Geschmack sogar noch verstärkt.
Ich bin von dieser Hefe wieder abgekommen!
Gute Erfahrungen habe ich mit der W34/70 gemacht, die vegärt ziemlich neutral.

Gruß Franz
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