Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 15:44 |
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Hallo,
es kam bei uns die Idee auf, einen schwarzen Abt zu brauen.
Auf gut deutsch, ein Teil des nächsten Trappistenbiers soll schwarz werden
.
Hat jemand Erfahrung mit Zuckercouleur?
Schmeckt man das raus? Kann man das während der Gärung noch zugeben?
Ich hab auch schon an Farbebier gedacht, bin mir aber gar nicht sicher, ob
da nicht doch Röstaromen mit ins Bier kommen.
Wenn möglich, sollte man den Zusatz nicht schmecken.
Hat jemand eine Idee?
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 17:39 |
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Hi Stefan,
ich habe neulich mal Zuckerkulör für ein Malzbier genommen und nach dem
Hopfenseien zugefügt. Das Zeug färbt doll, ein halbes Fläschchen 40 ml
reichte, um 20 L fast schwarz zu machen. Das war nicht rauszuschmecken.
VG, Markus
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 17:40 |
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Hi Stefan,
an diese Frage hänge ich mich gleich dran! Brauen will ich einen hellen Sud
für ein IPA. Der soll dann geteilt werden. Die eine Hälfte will ich dann
"schwarz machen" für ein Black IPA oder CDA.
Das Sinamar von Weyermann soll ja mit Aktivkohle entbittert sein...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 17:47 |
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Warum färbt man ein Bier, wenn sich dadurch ausschließlich die Farbe
ändert?
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 25.1.2011 um 17:52 |
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Was ich gelesen habe, noch nie ausprobiert habe, aber bald ausprobieren
werde, ist Folgendes: Man legt normales Röstmalz in kaltes Wasser ein und
lässt es über Nacht einweichen (wohl etwa im Verhältnis 1:2, Röstmalz und
Wasser). Das ganze abgesiebt soll man eine eher geschmacklose, nicht
bittere, tiefschwarze Flüssigkeit erhalten, mit der man dann den Sud färben
kann.
Gruss,
Pippen
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 17:57 |
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Zitat: | Warum färbt man ein
Bier, wenn sich dadurch ausschließlich die Farbe ändert?
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Vielleicht, wenn man ausser Hobbybrauer noch
Anhänger der Gothic-Szene ist.
VG, Markus
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2011 um 18:30 |
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Weils cool aussieht und man ein "Schwarzer Abt" Etikett drauf machen kann
War auch nicht meine Idee
Stefan
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2011 um 12:41 |
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Hab grad 80 mL ammoniakalischen Zuckercouleur gekauft, gab´s ganz normal im
Supermarkt.
Steht extra drauf "geschmacksneutral".
Bin mal gespannt
Stefan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2011 um 21:05 |
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Also 80 mL Zuckercouleur auf 45 Liter macht das Bier eher dunkelbraun als
schwarz.
Nächstes mal doppelte Menge
Dafür ist es höllenlecker und die gut 9% Alkohol verbunden mit dem irren
Malzkörper und den belgischen Hefearomen sind der Hammer.
Das geht jetzt erst mal 1 Jahr in den Felsenkeller.
Gute Nacht!
Stefan
[Editiert am 1.3.2011 um 21:06 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2011 um 21:10 |
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Sieht echt lecker aus, und dann noch das richtige Glas dazu, schmatz...
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.3.2011 um 08:34 |
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Welches Glas soll denn für ein Trappistenbier besser passen als ein
Rochefort-Glas? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 2.3.2011 um 08:49 |
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@Rene: wie sah denn Deine Rezeptur aus? Würd' mich doch mal
interessieren.
Greets
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 227 Registriert: 5.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.3.2011 um 13:06 |
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würd mich auch wunder nehmen wie dein rezept aussieht. ich liebe
trappistenbiere:-)
____________________ Niemand nennt mich Lebowski. Ihr habt
den falschen, ich bin der Dude, Mann !
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.3.2011 um 14:41 |
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Hallo Lebowski, ich glaube, Michael wollte ein anderes Rezept wissen, aber
trotzdem für Dich:
das ist ein ziemlich kompliziertes Gebräu. Man braucht jede Menge Hefe, hab
extra einen Pale Ale Sud gemacht um genügend zu ernten. Es ist die Hefe von
Westmalle bzw Westvleteren aus einer Flasche gestrippt, kann man aber auch
kaufen, es ist die Wyeast 3787 Trappist High gravity. Ich hab ca 400mL
dickflüssigen Hefebrei genommen. Am Ende für die Flaschengärung hab ich
noch ein Päckchen T-58 reingekippt.
Ich versuch´s mal in aller Kürze:
3 kg MüMa, 1,5 kg Weizenflocken und 2 kg WiMa bei 60°C in 18 Liter
einmaischen, 30 min bei 62°C, 30 min bei 72°C, 15 Minuten kochen. 19 Liter
Wasser zugeben und bei 60°C 0,5kg Special B, 2,5 Kg PiMa und 4 kg WiMa
zugeben, 60 min bei 62°C, 45min bei 72°C, Iodprobe! Abläutern bei 78°C, was
eine große Herausforderung ist. Nachguß waren 27 Liter. Weizenstärke statt
Flocken wär vielleicht besser. Dekoktion muss vermutlich auch nicht sein,
ich wollt´s aber mal ausprobieren.
70g East Kent Golding Pellets 4,5 Alpha und 55g Tettnanger Aroma Pellets
4,4% Alpha in die Vorderwürze, 15g East Kent Golding 10 min vor Kochende,
15g East Kent Golding in den Whirlpool.
10 Minuten vor Kochende 500g heller Kandiszucker und 250g brauner
Kandiszucker zugeben und wenn man will 80mL Zuckercouleur. Das gibt 40
Liter mit 24°P, auf 19,5°P runterverdünnt, mit 500g Glukose auf 6,5g
CO2/Liter aufcarbonisiert.
Wasser hat Restalkalität 1°dH, hab noch vor dem Abfüllen den Chloridgehalt
mit CaCl2 etwas angehoben. Sollte nach einem Jahr Lagerung richtig gut
schmecken, ist aber jetzt schon lecker.
Gärtemperatur war zu Beginn 27°C (!) und gegen Ende 23°C und dauerte ca 3
Wochen. Alkoholgehalt muss ich im GC noch messen, sollten etwas über 9%
sein.
Beim Maischen sieht das dann so aus:
Stefan
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 227 Registriert: 5.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.3.2011 um 06:40 |
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moin stefan! vielen dank, dass du dir die zeit genommen hast. hab mal alles
kopiert und in meinem "bierrezpte"-ordner abgelegt:-) 1 jahr lagerung sagst
du? hmm...das ist ne lange zeit. nicht das ich kein platz hätte, jedoch ist
das fies, wenn man weiss das da ein super bier liegt aber man es noch nicht
anrühren sollte;-) demnach werd ich es brauen wenn mein keller schön
gefüllt ist, dann ists halb so wild.
vielen dank nochmals & einen schönen tag wünsch ich.
beste grüsse aus zürich
rico
____________________ Niemand nennt mich Lebowski. Ihr habt
den falschen, ich bin der Dude, Mann !
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 3.3.2011 um 07:47 |
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Hallo Stefan!
Bei der Füllhöhe im Topf auf dem Bild hast Du es aber nicht gekocht, oder?
Bei so einer strammen Maische sehnt man beim Handrühren die 62°C
herbei...
Uwe ____________________
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.3.2011 um 09:13 |
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Nein, beim Kochen war der Topf zum Glück nur halb so voll.
@Lebowski: Das Bier kann man schon viel früher trinken und es schmeckt auch
jetzt schon gut, nur ärgert es einen dann im Nachhinein.
Es wird nämlich immer besser. Ich hab noch eine Kiste mit selbergemachtem
Trappistenbier von November 2009, das wird grad richtig gigantisch, die
Aromen entwickeln sich und es wird alles viel harmonischer.
Darum kommt das jetzt auch in den Felsenkeller, da ist es erstens immer
gleich kalt und zweitens komm ich da nicht so einfach ran
Stefan
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Antwort 16 |
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