Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 07:42 |
|
|
Morgen meine Damen und Herren,
Ich möchte im Sommer erstmals probieren Whisky zu brennen. Hat jemand von
euch Erfahrung welche Schüttung, welche Hefe und mit wieviel Stammwürze ich
die Würze berechnen sollte?
danke für eure Tipps, Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Junior Member Beiträge: 39 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 10:41 |
|
|
Moin,
bei diesem Thema kann ich dir bestimmt helfen! Gib mitr mal ein paar
Informationen was für Whisky du brennen möchtest. Momentan ist deine
Anfrage noch etwas allgemein...
Gruß Philip
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 14:59 |
|
|
Serwus Nobody!!
Ich bin ganz ehrlich, ich habe mir zwar einige Begriffe des Whiskybrennens
gegoogelt, aber überhaupt keine Ahnung davon.
Es soll auf alle Fälle ein singelmalt werden, ich brauche ca 160l Maische,
da der Hut 80l fasst und ich zweimal luttern und einmal feinbrennen möchte.
(Mit Schnapsbrennen kenne ich mich ansich ganz gut aus)
Ansonsten bin ich auf irgendwelche Tipps angewiesen.
schönen Tag noch
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 2 |
|
Junior Member Beiträge: 39 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 16:06 |
|
|
Ok, wenn du einen Singlemalt herstellen willst, haben wir schon mal eine
grobe Richtung.
Als erstes sei angemerkt, das sich die Aromen beim Brennen intensivieren.
D.h. die Zugabe von Röstmalz, etc kann ich dir nicht empfehlen. Außer du
willst solche starken Aromen im Brand. Welches Malz du verwendest, ist
eigentlich fast egal, weil 80% vom Geschmack durch die Lagerung im
Fass entstehen. Willst du einen sehr rauchigen Whisky brennen, hast du ein
Problem In Deutschlad ordentliches Rauchmalz zubekommen, welches
sich zum Herstellen von Whisky eigent ist fast unmöglich. Der Aromaübertrag
von normalen Rauchmalz für Biere ist leider gleich Null. Und lass blos die
Finger von dem "Super tollen, originalen Whiskymalz" aus der Bucht...
Probier aber ruhig mal ein paar Sorten aus, ich lasse mich gerne eines
Besseren belehren. Die Alkoholstärke sollte zwischen 5-7% Vol liegen.
Darunter ist unwirtschaftlich, darüber schädlich fürs Aroma (meine
Meinung). Die SW kannst du ja selber ausrechnen. Bei der Hefe musst du
experimentieren. Hier gibt es kein Patentrezept. Aber OG sollte sie schon
sein...
Gruß Philip
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 20:25 |
|
|
Was das Rauchmalz angeht,kannst Du ja mal bei der Mälzerei Steinbach
nachfragen,hab´mal gehört,daß mit dem Malz Jemand Whisky
brennt/braut!? ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 22:29 |
|
|
Danke für eure Antworten,
Ich habe gelesen, das sofort nach dem Läutern die anstelltemperatur
hergestellt wird, kein kochen.......
Weiters ist es auch wichtig, das die Hefe vor dem Brennen möglichst
herausfiltriert sein sollte, da sie sonst beim brennen platzen würde, was
allerhand Fehlaromen verursachen könnte, stimmt das ?
Ich würde die Vergärung lieber mit einer UG durchführen welche Aromastoffe
fehlen dann, bzw wo liegt der Fehlgeschmack,
Kann ich beim Brennvorgang ganz normal arbeiten (wie bei Schnäpsen) oder
ist da auch einiges anders?
Grüße aus Tirol. Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.1.2011 um 22:36 |
|
|
da wünsch ich dir mal viel erfolg
Ich muss mich schon zusammenreissen um mein Bier lange genug reifen zu
lassen...
und vergiss nicht uns in 10 Jahren bescheid zu sagen wie es geworden ist.
Ich nehm dir auch gerne ein sample zum Probieren ab
Das hab ich noch gefunden, vieleicht hilfts ja Das Maischen
grüße
gremmel
[Editiert am 28.1.2011 um 22:40 von gremmel]
|
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 29.1.2011 um 10:23 |
|
|
Hallo Christian!
Von Peter Jäger gibt es ein Buch "Whisky selbstgebrannt", das ich
aber für überteuert und den Inhalt recht "gestreckt" halte, evt. kann man
es gebraucht günstig erhaschen...
Es wird 1:4-1:5 gemaischt (2-3 Stunden), und offenbar ohne Nachguß
gearbeitet. Gekocht wird die Würze auch nicht, sondern wird gekühlt und
gleich angestellt.
Die Gärung erfolgt obergärig (10-20°C) in 2-3 Tagen. Offenbar kommt recht
viel Hefe dazu (er schreibt von 0,5kg Preßhefe auf den hl).
Alkoholgehalt sind dann 5-10%.
...an anderer Stelle schreibt er (glaube ich, finde die Stelle gerade
nicht) von Backhefe, würde ich aber nicht nehmen.
Whiskyhefe finde ich z.B. hier im Shop.
Hefe sollte möglichst nicht mit destilliert werden, siehe auch bei den
Fachfragen.
Uwe ____________________
|
|
Antwort 7 |
|
Junior Member Beiträge: 39 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.1.2011 um 11:53 |
|
|
Ohne Nachguss zu arbeiten halte ich für Verschwendung! OG zu arbeiten ist
einfach einfacher Man muss nicht kühlen, etc... Einige der großen
Brennereien verwenden wirklich "Backhefe". Man muss aber anmerken, dass
diese Stämme seit jahrzehnten auch dort selbst vermehrt werden, und mit
unserer Backhefe aus dem Supermakt warscheinlich nicht mehr viel zutun
haben. Die meisten verwenden jedoch Bierhefe. Auch die im Buch
beschriebenen 2-3 Tage Gärdauer sind schwachsinn! Nach sowas kann man sich
nicht richten. Gebrannt wird wenn die Gärung abgeschlossen ist, und nicht
eher. Wenn du eher brennst, solltest du eine Schutzbrille aufsetzen und in
Deckung gehen Übrigens auch nach abgeschlossener Gärung
Antischaum hinzugeben...
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 4.2.2011 um 19:51 |
|
|
Seawas,
danke Leute für eure Infos und Links, ich werde mich noch so gut es geht
weiterinformieren, wenn sich was tut werde ich wieder posten.
Oans isch gwieß:
Wenn der Whiskey in irgendeiner Art gut wird, dan wird er halt ausgetrunken
bevor man ihn überhaupt Wiskey nennen darf.
Ganz nach dem Motto meiner Landsleute:
Seis wias sei, stirbt di Kua, bleibt´s Hei.
schönen Abend, Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 518 Registriert: 18.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.2.2011 um 12:23 |
|
|
Hallo Christian
Ich bin nur über meine Liebe zum Whisky ans brauen gekommen und mein Wunsch
war oder ist es auch immer noch mal mein eigenen Whisky zu brennen.
So jetzt zu dem was ich dir dazu sagen würde.
Natürlich nimmst du obergärige Hefe und läst die offene Gärung einfach ein
zwei tage länger laufen. Ja du kannst direkt nach dem Läutern auf
Anstelltemperatur gehen weil das Hopfenkochen ja vollkommen weg fällt.
Im Whisky ist kein Hopfen. Beim Läutern brauchst du dir übrigens auch keine
große Mühe geben denn erst die, ich sag mal "unedelen" Bestandteile des
Brennbier geben dem ganzen noch zusätzlichen Geschmack.
Was die Stärke deines Sudes angeht versuch so viel wie geht heraus zu holen
: desto höher dein Ertrag. Also Starkbier = mehr Spirit.
Das eigentliche Problem bzw ist es kein Problem sondern eher eine andere
Denk und Herangehensweise bei uns ist. Da du in Österreich wohnst hast du
was das brennen angeht wahrscheinlich viel mehr Erfahrung wie wir Deutschen
und wirst bestimmt schon mal den ein oder anderen Willy Obstler oder
sonstewas gebrannt haben .
Und wahrscheinlich sogar in einer kleinen Kolonnendestille womit ja sehr
gute Brände zu erzielen sind aber halt meist in die Region von 80-85% alk
gehen. Und dann verdünnt werden auf Trinkstärke.Was auch beim "im
deutschsprachigem" Raum beim Whisky so gemacht wird. Ins Fass zur Reifung
solltest du nur mit ca 60- 63% alk gehen weil höherprozentiges zu sehr das
Holz angreift und unangenehmen Geschmack verursacht. Eine Reifezeit von
mindestens drei Jahren solltest du auch einkalkulieren
in kühler feuchter Umgebung ( keller aus Naturstein , Höhle ect.)Ist wie
beim Bier geduld wird mit geschmack belohnt.
Versuch wie ein Schotte zu denken.
Du willst Whisky brennen, kein Bier brauen, du must Bier brauen um Whisky
brennen zu können.
Also braust du was zusammen was irgendwie schnell und hoch vergärt (nix UG
... wozu??)um es so schnell wie möglich in dein Brennblase zu schlauchen
(so entfernst du auch die meiste Hefe.. bleibt als Bodensatz zurück) ( wenn
du willst den wie gesagt alles was su in die Brennblase rein tust bestimmt
das Ergebniss, da kannst du wie ein Obstbrenner denken) Nun wäre ein Pot
Still angebracht. Evtl hast du ja eine einfache Blase also zweimal
verbrannt das ganze und beim zweiten Brant nicht zu hoch versuchen was den
Alk angeht damit viel Essenz (geschmack) bleibt und dann denn Young Spirit
ins Fass und vergessen. Bums aus.
Hab jetzt wunde Finger tip tip tip
MfG Andreas
Ach so P.S. Für ein Fass (225 L ) werden über 6000 L Bier benötigt.
Du solltest dir also möglichst ein kleines altes 5-10 L Fass besorgen und
füll es mit Wein zum aufquellen und dann brau erstmal soviel Bier um allein
das kleine Fass zu bekommen.
Ich komm gern nach Tirol in 2014 um beim Anstich dabei zu sein.
|
|
Antwort 10 |
|
Newbie Beiträge: 1 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 8.10.2012 um 00:11 |
|
|
Hallo zusammen,
wie ist der Whiskey geworden bitte ?
Gibt es hier Spezialisten, die schon mal ein 225 Liter Fass gefüllt haben
?
Ich möchte in Island lokale Gerste in Whiskey verzaubern :-).
Hat hier schonmal jemand ein so grosses Fass gefüllt und kam ein
hochwertiger Whiskey raus ?
1000 Dank vorab,
JO
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 8.10.2012 um 14:17 |
|
|
Ich will nächstes Jahr auch einen Whiskey brennen.
Dazu muss die Brauanlage aber noch ein wenig modifiziert werden.
Ich versuch zunächst mal ein 5 Liter Fass zu machen.
Der Whiskey in kleinen Fässern reift übrigens viel schneller, wegen dem
viel höherem Oberflächenkontakt mit dem Holz
und somit mehr Austausch zum Holz und der Atmosphäre.
Dann kommts auch nochmals drauf an wie Oft das Fass benutzt wurde und mit
was.
Denk das ist nicht ganz einfach, und vorallem Zeitintensiv. = am besten
Jung anfangen und immer dabei bleiben :-)
Noch ne Frage: wird bei Whiskey immer geläutert? Was spricht dagegen die
ungeläuterte Maische zu vergären und brennen?
Grüsse
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 402 Registriert: 21.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 8.10.2012 um 15:14 |
|
|
Ich denke, dass dir das dann in der Destille anbrennt. oder du musst es
eben wirklich sehr langsam erhitzen, damit sich die hitze auch überall
gleich ausbreitet, dass dauert in Flüssigkeiten nicht so lange wie in
dicken maischen.
Der Vollständigkeit halber: Ich hab davon natürlich keine Ahnung, da ich
weder eine Destille besitze, noch die Absicht habe jemals etwas zu brennen
Felix
|
|
Antwort 13 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 8.10.2012 um 20:40 |
|
|
Wir brennen "on the grain", das bedeutet das vergorenes Mais und Gerste
mitgebrannt werden (sour mash), wir haben dafür eine Brennblase mit
doppeltem Boden der mit Thermoöl gefüllt ist um ein Anbrennen zu vermeiden.
Die Kolonne besteht aus 4 teoretischen Glockenböden wie die Holstein
Brennereien. Die Böden können ein und abgeschaltet werden, je nach
Verlangen.
Frisch gebrannterwhisky hat einen scharfen Geschmack, das Lagern ist
unerlässlich um den Brand auch wirklich Whiskey nennen zu dürfen.
www.destileriabonanza.com
Alles Gute
Joachim
|
|