Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 19:50 |
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Hallo liebe Braugemeinde
Meinen letzten Sud, ein Helles, hab ich zum ersten Mal nach dem
Earl-Verfahren gebraut. Schüttung war 4800 gr Wiener Malz und 500 gr
Gerstenflocken. Als Hefe hab ich die 34/70 verwendet, in zweiter Führung.
Angestellt wurde mit 13,2% Stammwürze. Geplant war, nach meinen bisherigen
Erfahrungen, ein süffiges Helles mit ca 5,3 Prozent Alk. Als ich dann vor
dem Abfüllen nochmal mit dem Refraktometer gemessen hab hat mich fast der
Schlag getroffen... es war runtervergoren auf 6,3 Brix, was nach Earls
Programm 1,6° Plato wären. Ufftata, das gibt dann 6,2% Alk und
wahrscheinlich ein pfurztrockenes Bier, oder? Kann das denn überhaupt sein,
das würde einem EVG von 87,7 Prozent entsprechen... bisher hatte ich mit
der 34/70 immer um die 75 Prozent. Macht das Earl-Verfahren so einen
riesigen Unterschied aus?
Beste Grüße
Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 19:55 |
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Waren die 13,2% Stammwürze Brix oder Plato?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 19:56 |
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He, das habe ich morgen auch vor! Mit dem Earlschen Verfahren habe ich nur
gute Erfahrungen gemacht. Die Biere werden schön süffig.
Volco
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 20:34 |
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Zitat: | Waren die 13,2%
Stammwürze Brix oder Plato? |
Oh, sorry, das waren
Plato. Vor der Gärung benutz ich immer noch die Spindel, das Refraktometer
mag nicht so recht in der kalten Garage. Hab dann in Earls Programm 13,6
Brix eingetragen damit 13,2 Plato rauskommen. ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 20:39 |
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Volco, wie fährst du da die Rasten? Ich hab die erste Maltoserast 25
Minuten bei 63 Grad gemacht, bei 72 Grad zwanzig Minuten und dann gekocht,
war da schon jodnormal. Nach 15 Minuten kochen den zweiten Guss dazu, 30
min Maltosrast bei 63 Grad, 30 min bei 72 Grad. Dann auf 78 Grad hoch und
abgeläutert.
[Editiert am 18.2.2011 um 20:40 von Thomator]
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 21:16 |
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Hallo, Tom,
vom Earl weiß ich, dass derartig hohe EVGs bei ihm an der Tagesordnung
sind.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2011 um 21:33 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 07:31 |
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Ok, dann werd ich beim nächsten Mal den hohen EVG mit einplanen und mit
weniger Stammwürze anstellen.
Bin echt gespannt auf das Bier... in vier Wochen weiß ich mehr
Grüße
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 15:32 |
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Ich hab das Earl Verfahren jetzt zwei mal gemacht, allerdings immer high
gravity.
Hälfte Malz/Rohfrucht in Hälfte Hauptguss je halbe Stunde bei 62° und 72°C
gerastet, war dann Iodnormal und 15 min gekocht.
Dann die andere Hälfte Wasser und Malz zugegeben und 1h bei 62°C und 45 min
bei 72°C, abgemaischt bei 78°C.
Auffallend war, dass bei der zweiten Runde die Iodnormalität trotz langer
Maltoserast erst gegen Ende der 72°C Rast eintrat.
Die scheinbare Vergärungsgrade waren jedesmal 80%, das ist aber nicht mehr
als sonst üblich.
Und mit dem high gravity bin ich jetzt auch am limit, bei 13 Kilo Malz im
50 Liter Topf kann man das Paddel abstellen und man bekommt beinahe einen
Muskelkater vom Rühren:
(24°P Ausschlagwürze sind aber auch nicht ohne)
Stefan
[Editiert am 19.2.2011 um 17:24 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 16:10 |
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Stefan, was hast 'n da für Biere gebraut, und wie warst du zufrieden damit?
Und warum hast du so 'ne lange Maltoserast in der zweiten Runde eingelegt?
Jodnormalität war übrigens bei mir kein Problem, auch in der zweiten Runde
nicht. Ich hatte den Anteil Gerstenflocken alles in der ersten Schüttung
mit reingetan, in Schüttung zwei war dann nur noch Wiener. Hat's vielleicht
damit was zu tun?
Grüßle, Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 17:23 |
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Das ist mein Schwarzer Abt, ein Triple mit gestrippter Trappisten Hefe von
Scheffler (angeblich identisch mit Westvleteren und Westmalle Hefe).
Hab´s dann auf 19,5°P runterdünnt, den muss ich jetzt dann abfüllen, der
bekommt dann mit Traubenzuckerkarbonisierung gut 9% Alk (ist auch ein
dreiviertel Kilo Kandiszucker drin). Das ganze mit Zuckercouleur gefärbt
und bei 27°C á la Westvleteren vergoren, das Jungbier schmeckt extrem
vielversprechend. Läutern war ein Drama, ich vermute mal, die 1,5 Kilo
Weizenflocken waren nicht so gut (nächstes mal Weizenstärke).
Ich hab auch gekuckt, dass alle enzymstarken Malzsorten in die zweite Runde
kommen, bis auf das Special B, das wollte ich nicht kochen.
Hauptsache am Ende Jodnormal
Die lange Maltoserast hab ich gemacht, damit es trotz hoher Stammwürze noch
relativ trocken wird.
Das Earl Verfahren mach ich sicher mal wieder, aber nur bei besonderen
Bieren. Ein Hefeweizen ist da vom Maischen her regelrecht langweilig
dagegen.
Dekoktion ist vermutlich nicht Trappistenlike, dafür war die Ausbeute aber
klasse.
Stefan
[Editiert am 19.2.2011 um 18:07 von Boludo]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.3.2011 um 20:29 |
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So, das Bier ist inzwischen mehrfach verkostet worden (um ganz sicher zu
gehen), und ich bin sehr überrascht. Es ist unwahrscheinlich süffig
geworden, trotz des hohen EVG. So ein süffiges Bier hab ich bisher nicht
zustande gebracht. Das Earl-Verfahren hat mich voll überzeugt. Hab am
Sonntag einen Bock so gebraut, bin schon tierisch gespannt wie der dann
wird.
Beste Grüße
Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 11 |
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