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Autor: Betreff: Abartiger EVG
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Thomator
Beiträge: 829
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 19:50  
Hallo liebe Braugemeinde

Meinen letzten Sud, ein Helles, hab ich zum ersten Mal nach dem Earl-Verfahren gebraut. Schüttung war 4800 gr Wiener Malz und 500 gr Gerstenflocken. Als Hefe hab ich die 34/70 verwendet, in zweiter Führung. Angestellt wurde mit 13,2% Stammwürze. Geplant war, nach meinen bisherigen Erfahrungen, ein süffiges Helles mit ca 5,3 Prozent Alk. Als ich dann vor dem Abfüllen nochmal mit dem Refraktometer gemessen hab hat mich fast der Schlag getroffen... es war runtervergoren auf 6,3 Brix, was nach Earls Programm 1,6° Plato wären. Ufftata, das gibt dann 6,2% Alk und wahrscheinlich ein pfurztrockenes Bier, oder? Kann das denn überhaupt sein, das würde einem EVG von 87,7 Prozent entsprechen... bisher hatte ich mit der 34/70 immer um die 75 Prozent. Macht das Earl-Verfahren so einen riesigen Unterschied aus?

Beste Grüße
Tom


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Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 19:55  
Waren die 13,2% Stammwürze Brix oder Plato?


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 19:56  
He, das habe ich morgen auch vor! Mit dem Earlschen Verfahren habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Die Biere werden schön süffig.
Volco
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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 20:34  

Zitat:
Waren die 13,2% Stammwürze Brix oder Plato?

Oh, sorry, das waren Plato. Vor der Gärung benutz ich immer noch die Spindel, das Refraktometer mag nicht so recht in der kalten Garage. Hab dann in Earls Programm 13,6 Brix eingetragen damit 13,2 Plato rauskommen.


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Thomator
Beiträge: 829
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 20:39  
Volco, wie fährst du da die Rasten? Ich hab die erste Maltoserast 25 Minuten bei 63 Grad gemacht, bei 72 Grad zwanzig Minuten und dann gekocht, war da schon jodnormal. Nach 15 Minuten kochen den zweiten Guss dazu, 30 min Maltosrast bei 63 Grad, 30 min bei 72 Grad. Dann auf 78 Grad hoch und abgeläutert.


[Editiert am 18.2.2011 um 20:40 von Thomator]



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Administrator
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 21:16  
Hallo, Tom,

vom Earl weiß ich, dass derartig hohe EVGs bei ihm an der Tagesordnung sind.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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hoepfli
Beiträge: 2942
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.2.2011 um 21:33  
Ich mache 4 x25-30 Minuten und koche nur etwa 5 Minuten. Schau dir mal die Diagramme von Earl an:
http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=view thread&tid=9141#pid
Da sollte das so am effektivsten sein.
Volco
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Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.2.2011 um 07:31  
Ok, dann werd ich beim nächsten Mal den hohen EVG mit einplanen und mit weniger Stammwürze anstellen.
Bin echt gespannt auf das Bier... in vier Wochen weiß ich mehr :)

Grüße
Tom


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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2011 um 15:32  
Ich hab das Earl Verfahren jetzt zwei mal gemacht, allerdings immer high gravity.
Hälfte Malz/Rohfrucht in Hälfte Hauptguss je halbe Stunde bei 62° und 72°C gerastet, war dann Iodnormal und 15 min gekocht.
Dann die andere Hälfte Wasser und Malz zugegeben und 1h bei 62°C und 45 min bei 72°C, abgemaischt bei 78°C.
Auffallend war, dass bei der zweiten Runde die Iodnormalität trotz langer Maltoserast erst gegen Ende der 72°C Rast eintrat.
Die scheinbare Vergärungsgrade waren jedesmal 80%, das ist aber nicht mehr als sonst üblich.
Und mit dem high gravity bin ich jetzt auch am limit, bei 13 Kilo Malz im 50 Liter Topf kann man das Paddel abstellen und man bekommt beinahe einen Muskelkater vom Rühren:


(24°P Ausschlagwürze sind aber auch nicht ohne)

Stefan


[Editiert am 19.2.2011 um 17:24 von Boludo]
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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2011 um 16:10  
Stefan, was hast 'n da für Biere gebraut, und wie warst du zufrieden damit? Und warum hast du so 'ne lange Maltoserast in der zweiten Runde eingelegt?
Jodnormalität war übrigens bei mir kein Problem, auch in der zweiten Runde nicht. Ich hatte den Anteil Gerstenflocken alles in der ersten Schüttung mit reingetan, in Schüttung zwei war dann nur noch Wiener. Hat's vielleicht damit was zu tun?

Grüßle, Tom


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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2011 um 17:23  
Das ist mein Schwarzer Abt, ein Triple mit gestrippter Trappisten Hefe von Scheffler (angeblich identisch mit Westvleteren und Westmalle Hefe).
Hab´s dann auf 19,5°P runterdünnt, den muss ich jetzt dann abfüllen, der bekommt dann mit Traubenzuckerkarbonisierung gut 9% Alk (ist auch ein dreiviertel Kilo Kandiszucker drin). Das ganze mit Zuckercouleur gefärbt und bei 27°C á la Westvleteren vergoren, das Jungbier schmeckt extrem vielversprechend. Läutern war ein Drama, ich vermute mal, die 1,5 Kilo Weizenflocken waren nicht so gut (nächstes mal Weizenstärke).
Ich hab auch gekuckt, dass alle enzymstarken Malzsorten in die zweite Runde kommen, bis auf das Special B, das wollte ich nicht kochen.
Hauptsache am Ende Jodnormal ;)
Die lange Maltoserast hab ich gemacht, damit es trotz hoher Stammwürze noch relativ trocken wird.
Das Earl Verfahren mach ich sicher mal wieder, aber nur bei besonderen Bieren. Ein Hefeweizen ist da vom Maischen her regelrecht langweilig dagegen.
Dekoktion ist vermutlich nicht Trappistenlike, dafür war die Ausbeute aber klasse.

Stefan


[Editiert am 19.2.2011 um 18:07 von Boludo]
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Thomator
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red_folder.gif erstellt am: 22.3.2011 um 20:29  
So, das Bier ist inzwischen mehrfach verkostet worden (um ganz sicher zu gehen), und ich bin sehr überrascht. Es ist unwahrscheinlich süffig geworden, trotz des hohen EVG. So ein süffiges Bier hab ich bisher nicht zustande gebracht. Das Earl-Verfahren hat mich voll überzeugt. Hab am Sonntag einen Bock so gebraut, bin schon tierisch gespannt wie der dann wird.

Beste Grüße
Tom


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