Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 14:25 |
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Hallo,
würde gerne ein klassisches Dreimaischverfahren für einen 15 L-Sud (mit 37
°C Einmaischen) und dann bei 52 °C (15 min. Rast) und 64 °C (15 min. Rast)
und 72 °C (30 min. Rast) machen. Jeweils mit ca. 1/3 Abziehen von (2 mal
Dick-, 1 mal Dünn-)Maische.
Tschuldigung wenn ich zu blind war, hab aber nirgends ein genau
formuliertes Dekoktions-Maischeschema (nur immer mit Infusionsverfahren)
gfunden, überall schreiben die Zunftkollegen dass die 1. Rast weggelassen
werden kann, das Rezept hab ich schon oft genug probiert, will aber bewusst
auch bei einem gute gelösten Malz das obige Verfahren, damit auch die
Aminosäuren mal etwas stärker gelöst werden (und evtl. durch Eiweißabbau
und dann bei dem Kochen) damit evtl. ein kräftigerer Geschmack ins Bier
reinkommt; Ziel: Wiesnbier (ca. 14,5 °P)
Meine Frage: Wie lange muss ich jeweils Rasten vor dem Abziehen? Sind oben
beschriebene Zeiten ok? Das Malz hat 42 % Eiweißlösungsgrad und 10,7 TrS
Eiweiß und 729 N-löslich,
Ist besser generell hier von einem Einmaischen bei 37 °C abzuraten?
Schaumverhalten?
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 15:20 |
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serwus,
wieso 3 MV?
Was soll das bringen?
Mach ein 1MV oder wenn es unbedingt sein soll ein 2 MV.
Also der ELG mit 42 bei 10,7% ist schon amtlich, da brauchste eigendlich
keine proteolyse, also Eiweißabbau. Was soll das den werden? Schüttung
müßte man mal wissen, 37°C Einmaischen?!?! Gibt es ein Weizen? Wenn nicht
vergiss die 37 bzw 50°C Rasten.
Gib mir mal noch paar infos, Schüttung, Hefe und vor allem was soll s
werden.
Kann dir nur sagen ein 3 MV ist heute nicht mehr Zeitgemäß auch wenn mich
jetzt wieder einige zerfleischen werden, aber Schaumnegativ, Farbe,
Polyphenole alles bedenklich, für mich!
gruß al
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 15:29 |
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Hab hier jetzt selbst was gefunden: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=9577
8da wird sogar bei 15 °C eingemaischt!)
Also wie gesagt es soll ein möglichst stilechtes Wiesnbier (Festbier a la
Märzen) werden.
Schüttung: 1450 g Wi, 950 g Mü, 820 g Pi, 400 g Brühmalz, 200 g Caramalz,
HG: 11 L, NG: 10 L
Was meinst Du mit Polyphenole/Farbe bedenklich? Wirds zu dunkel oder zu
lagerinstabil? Ranzig?
Die Kochmaischen sind natürlich schon recht dick und werden wirklich sehr
dunkel nach 20 min Kochen.. aber ich wollt halt wirklich mal hier im
kleinen Ansatz einen Test "wie vor hundert Jahren" Einmaischen machen...
Meines Wissens könnten die zusätzlich durch niedriges Einmaischen
vermehrten Aminosäuren beim nachfolgenden Kochen mit den Zuckern mehr
Maillard-Produkte und somit besseren Malzgeschmach bringen => das der
theoretische Hintergrund..
[Editiert am 19.2.2011 um 15:36 von Barney Gumble]
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 15:40 |
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Farbe wird dunkler werden, was bei einem Bernsteinfarbenden Märzen zu
dunkel werden kann! Durch das 3 mal Kochen werden vermehrt Gerbstoffe
Polyphenole ausgewaschen was zu einer kratzigerer bittere führen kann.
Das problem ist das wie vor hundert Jahren ist ja schön, allerdings ist das
heutige Malz hundert Jahre weiter was heißen soll die Sorten sind besser
die Enzymaktivität ist besser, der Eiweißabbau und die zytolyse ist besser
wie vor hundert jahren, deshalb macht heute keiner mehr ein 3 MV auch nicht
Andechs was ja jeder dann als Bsp. bringen wird.
Tipp: wenn du es nicht lassen kannst
ein 3 Mv zu machen da schau das du bei 64°C noch etwas Spitzmalz hinein
ballerst, sonst ist der Schaum kaum vorhanden. Die Kochzeiten max. 5min.
Upps jetzt wollte ich noch was schreiben aber das Gehirn hat versagt naja
vielleicht fällt mir es noch ein ...
gruß
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 15:50 |
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ok danke für die Tipps, werde mal schaun wie ich es mache und dann das
Resultat hier wieder reinstellen, ob sich das mit der Kratzigkeit
bestätigt.. (aber dann hätten die alten Biere das ja auch immer gehabt;
Spelzen sind auch damals schon immer gleich gewesen und Gerbstoffe..)
Mal sehen, aber wie gesagt danke für die Tipps
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 16:01 |
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die Qualität des Bieres ist ja auch besser wie früher, von der Haltbarkeit
ganz abgesehen. Gibt ja noch andere Gründe warum man das Bier heute in eine
Hoch Kurz Verfahren macht und ich persönlich daheim sowie Geschäftlich
auch.
Ob man das selber schmeckt das die Polyphenolauslaugung zu viel war,
bezweifel ich das das die meisten rausschmecken, wenn man nicht weis auf
was man achten soll. Da kann ich nur sagen Übung macht den Meister und
nicht nur trinken sondern gezielte Biere verkosten wo man weis was da
vermehrt drin ist. Oder etwas Geld ausgeben und Flavours kaufen und dann
richtig verkosten lernen.
gruß al
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 16:28 |
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Ja ein paar Grundfehler (catty-odour, diacetyl, phenolisch und beim
Galena-Hopfen das johannisbeere) würd ich schon rausschmecken. Zu hohe
Polyphenolauslaugung geht dann theoretisch in phenolisch über? Oder eher
gar nicht und was ganz anderes? Wird wohl einfach nur herber vom Geschmack
oder? Das wird jetzt schon sehr theoretisch..
das mit den Flavours interessiert mich, wo gibts die denn?
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 16:37 |
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geben gibt es die bei Doemens aber nicht billig, sind aber perfekt für die
Schulung eines sensorischen Teams.
http://www.doemens.org/index.php?id=169
bei Fragen einfach Dr. Schropp oder Dr. Stempfl verlangen.
Kann ich nur empfehlen um seine Geschmacksknospen zu trainieren.
gruß al
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 16:56 |
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Als kurze Ergänzung zu dem, was Al gesagt hat: hier gibt es die ausführlichen Einzelbeschreibungen der
flavor standards.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 17:18 |
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Aha da gibt es ja noch sehr viel Aroma-Schnuppermöglichkeiten.
Doemens ist doch bei München oder?
Gäbe es genug Leute hier im Forum, die an gemeinsamen Erwerb und
Aromaschulungen Interesse hätten? Was kostet das Kit denn?
Das führt jetzt schon etwas weit weg vom Ursprungsthema, kann auch gern ein
neues hier aufmachen
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2011 um 17:24 |
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Kannst gerne ein neues aufmachen.
Ja liegt südlich von München, bitte es sollte einer das Seminar leiten der
auch weis wie man richtig Verkostet, dann lieber dort ein Seminar besuchen
und es dann richtig können. Sonst geht es in die Hose und das Geld war um
sonst!
gruß al
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Antwort 10 |
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