Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 13:39 |
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Hallo
Ich habe jetzt meine Hefe S23 zum fünften mal geerntet und frage mich wie
oft ich die Hefe so verwenden kann?
Wie haltet ihr das den so? und woran erkenne ich das die Hefe vielleicht
nicht mehr ganz gut ist?
grüße aus dem verschneiten Allgäu
gremmel
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 14:13 |
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Alter Schwede, wie oft braust Du denn
Mir hat ein Brauer mal erzählt, dass er seine Hefe ca. 6-7 mal führt,
danach würde er sie durch eine frische ersetzen, da die Gefahr einer
Infizierung mit Fremdkeimen mit jedem Sud steigt.
Gruß
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 14:14 |
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Zitat von gremmel | woran erkenne ich das die Hefe vielleicht nicht mehr ganz gut
ist? |
Das Problem ist, das man's möglicherweise erst zu spät erkennt.
Eindeutiges Zeichen "verdorbener" Hefe ist fauliger Geruch. Das tritt aber
eigentlich eher auf, wenn man die Hefe zu lange oder unter ungünstigen
Bedingungen lagert (Autolyse).
Ansonsten ändert die Hefe manchmal schleichend ihr Verhalten. Eine
Weizenhefe wurde bei mir z.B. immer weniger fruchtig, dafür sedimentierte
sie immer besser - nicht gerade das, was man von einer Weizenhefe
erwartet.
Sicherheitshalber versuche ich immer, maximal 3 Sude mit einer Hefe zu
fahren und lagere dazwischen möglichst nicht mehr als 3-4 Wochen. Wenn sich
die Hefe irgendwie sicht- oder riechbar verändert, lieber neue nehmen.
[Editiert am 22.2.2011 um 14:15 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 14:21 |
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Hallo,
die von Berliner beschriebenen Veränderungen rühren von der steten
Degeneration der Hefezellen her. Dabei entfernt sich die Hefe geschmacklich
und vorm Verhalten her immer mehr von ihrem ursprünglichen
Reinzuchthefecharakter.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 15:10 |
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hi, danke für die frage. Habe bisher auch beim 3. Mal immer aufgehört mit
recycling. Nicht wegen infektion sondern schleichender mutation. Aber ich
lagere nie, sondern beimpfe neuen sud am selben tag wie ich vorhergehenden
schlauche. Auf die art müsste das spielchen eigentlich monatelang gehn
oder? Apropos wer hat interesse an einer 3 mal reaktivierten wy 2000
budvar? Vg (auch brausüchtiger) Barney
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 15:43 |
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Zitat von tauroplu, am 22.2.2011 um
14:21 | Hallo,
die von Berliner beschriebenen Veränderungen rühren von der steten
Degeneration der Hefezellen her. Dabei entfernt sich die Hefe geschmacklich
und vorm Verhalten her immer mehr von ihrem ursprünglichen
Reinzuchthefecharakter.
Gruß
Michael |
aber wie läuft das dann bei den herstellern genau ab. Um Hefe verkaufen zu
können muss sich die doch dort auch vermehren...
versteh ich nicht...
könnte man effektiv mehr aus der hefe herausholen wenn ich nicht alles
abernte und wiederverwende sondern in häppchen einlagere und diese dann per
starter reaktiviere? ist zwar aufwändiger aber die hefe hat dann keine x
sude hinter sich.
Hans
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 4.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 15:59 |
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Hallo Hans,
vermute es vermehren sich Fremdhefen parallel mit der Reinzuchthefe mit,
denn die hast du in sehr geringer Anzahl schon mit dabei. Siehe in den
Datenblättern der Hersteller zB http://www.fermentis.com/fo/pdf/HB/DE/Safale_S_04_HBDE.pdf
Hubert Hanghofer beschreibt ein semiprofessionelles Verfahren zur
Hefeaufzucht auf www.netbeer.org
momentan funktioniert diese Seite leider nicht
LG Manfred
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 18:24 |
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axo, also keine degenerierung wie man immer liest sondern eher eine
zahlenmäßige angleichung der unerwünschten keime.
das könnte sein...
Hans
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 18:38 |
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Als "Saisonbrauer" mache ich winters untergärige und sommers obergärige
Biere.
Untergärig arbeite ich oft mit zwei Hefestämmen (jetzt S-189 und Danstar
Diamond).
Obergärig sinds natürlich auch ein paar mehr, aber für Allzweck-Obergärige
nehme ich gerne die Nottingham, US-05 oder auch die Wyeast 1007.
Pro Saison kommen diese Hefen also auf vielleicht 2-3 Führungen und werden
dann weggeworfen.
Uwe
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 18:42 |
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...ach ja: ich verwende bei jedem Sud neue Trockenhefen. Ich kann's mir
aber auch leisten, da meine Frau und ich (und der eine oder andere Besuch)
jetzt nicht sooooo viel trinken.
Cheers
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 19:50 |
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Danke für die Infos, denke dann ist jetzt zeit für neue Hefe.
Mal sehen was das dann geschmacklich ausmacht.
Naja, so oft noch nicht, bin jetzt dann erst
bei Nr. 8 Die S23 braucht bei mir schon 2 1/2 Wochen bis ich abfüllen kann.
dann steht die Hefe bis zum Wochenende im Kühlschrank.
Und nach 3 Wochen bin ich wieder reif zum brauen. Im Sommer hab ich
wahrscheinlich nicht soviel Zeit, das muss ich ausnutzen
der bierbrauinfizierte
gremmel
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