Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2005 um 20:41 |
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Hallo Braugemeinde,
obwohl ich eigentlich ein Verfechter des Reinheitsgebotes bin, muss ich, um
meinem Hobby auch weiterhin 'in Frieden' nachgehen zu dürfen, für meine
bessere Hälfte demnächst ein Himbeer- / Erdbeer- oder Kirschbier
fabrizieren.
Ich habe nun auch schon ein paar Threads zu diesem Thema gefunden : z.B.
dass ich die Früchte bei 75 Grad pasteurisieren und zur Hauptgärung zugeben
soll usw.
Aber ich habe noch keine passende Antwort auf folgende Fragen :
1. Welches Grundrezept eignet sich am besten für solche Biere ?
2. Mit welcher Hefe vergärt man (ober/untergärig) ?
3. Welche Fallstricke gibt es ?
Habt Ihr da Erfahrungen oder Empfehlungen ?
Ich habe - als bekennender Pilsner - Fan - bisher nur Pils und einmal (ein
ganz akzeptables) Malzbier gebraut (Maische).
Danke im Vorraus !
Tino.
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.5.2005 um 21:14 |
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Ich hab mal ein "Frucht"-Bier getrunken, das der Brauer folgendermaßen
beschrieben hat:
relativ normales Weizen (also auch obergärig) und anstatt Speisezugabe eine
entsprechende Menge tiefkekühlter Waldbeeren aus dem Aldi-Sortiment.
Die flüssigkeit sah recht biertypisch aus (wie ein dnukleres, trübes Bier
halt ausschaut) aber der Schaum war knall-rosa...
Er hatte es als "frauenbier" gedacht (daher besteht hoffnung, daß es deiner
besseren Hälfte auch mundet) aber er hat sich alkoholtechnisch entweder
grob verschätzt oder mit absicht ein bier gebraut, das willenlos
macht...uiuiuiui, hat das gedreht!
Vielleicht liegt's aber auch an den früchten... da läuft gerade irgend ein
anderer Thread über ein Bier das einen recht schnell auf die bretter
schickt...
[Edit] die schwierigkeit, die auftritt, wenn Du's genau so machst, ist, daß
du vermutlich einen wiederlichen Matsch von den früchten drin hast, und
ohne Filteranlage bekommst du den nicht merh raus. Es sei denn, du
zerkleinerst das zeug bevor du's zugibst so krass im mixer, daß es fast
flüssig ist...
[Editiert am 23/5/2005 von Jakobus]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 04:52 |
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Hi Tino,
Warum nimmste nicht einfach Himbeersirup? Wird doch bei einem bekannten
Biermischgetränk auch beigegeben, oder bin ich da "
heavy-on-the-woodway"?
Gruß aus OWL
Mirko
[Editiert am 24/5/2005 von HopfenTrader] ____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 06:47 |
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Zitat: | Warum nimmste nicht
einfach Himbeersirup? |
Hallo Mirko,
eigentlich eine gute Idee - ich brau mir mein leckeres Pils und pansche
meiner Herzallerliebsten einen Himbeer - Radler.
Leider bin ich damit schon ' mal durchgefallen .
Wir waren 'mal in Frankreich, da gab's 'echtes' Fruchtbier (damals habe ich
noch nicht so auf Marken und Etiketten geguckt, weiss also keine Sorte
mehr). Und das wäre ja sooo lecker gewesen ?!??
Aber im Ernst, ich denke, wenn man die Früchte schon früh beim Brauen
einsetzt, erhält man sicher ein ganz anderes (ich hoffe besseres) Getränk
als beim Mischen mit Sirup (und wenn's - wie hier schon geschrieben - der
Fruchtzucker ist, der das Ganze 'auf Touren' bringt).
Leider habe ich keinen so richtigen Plan ...
Danke und Gut Sud
Tino ____________________
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 22.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 06:58 |
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Hi,
als Grundlage dieser Fruchtbiere dient das Belgische Lambic-Bier.
Durch Zugabe von Sauerkirschen oder Himbeeren entsteht das Lambic.Kriek
bzw. Lambic-Framboise.
Man muß aber sehr geduldig sein, denn die Gärung und Reifung dauert
mindestens 1 Jahr und werden ohne Gefaßwechsel im verschlossenen Gärfass
durchgeführt.
Der Zusatz von unzerkleinerten Himbeeren oder Sauerkirschen wird nach der
Hauptgärung durchgeführt und löst eine neue Gärung aus.
Etwa 1 Jahr vergeht, bis das Fruchtfleisch durch die Mikroorganismen
aufgelöst ist. und das Bier auf Flaschen gezogen werden kann.
(Diese Infos habe ich aus H.Hangofers Buch "Bier brauen...." )
Ich habe mal ein Kriek gebraut, allerdings mit dem Extrakt - Braukit von
Brewferm (Kam bei den Mädels Super-gut an
)
Tschau
Markus
[Editiert am 24/5/2005 von Walker]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 06:58 |
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hi,
ich würde den Sirup anstelle der Speise beigeben. Damit bekommst du
bestimmt einen starken Himbeergeschmack hin, ohne das dein Bier süß wird
(der Zucker wird ja vergoren).
Allerdings weiß ich nicht inwiefern Himbeersirup wirklich aus Himbeeren
hergestellt wird...
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 08:26 |
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Zitat: | dauert mindestens 1 Jahr
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Na, das ist ja fast schon ein Heiratsantrag...
Gruß Mirko ____________________
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.5.2005 um 09:36 |
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Hallo Tino!
Als großer Freund der belgischen Braukunst kann ich deine Liebste schon
verstehen. Auch wenn Lambic nicht jedermanns(fraus) Sache ist. Als Aperitif
oder wenn's richtig heiß ist, hat so was schon Klasse. Zumal das ja die
einzigen Biere sind die durch spontane Gärung entstehen. Schon interessant,
das....
Aber zum Thema: Sowas selbst herstellen ist schon sehr aufwendig. Ich würde
dir da die Braukits von Brewferm empfehlen. Da gibt's Framboise und Kriek.
Deiner Holden wird's doch egal sein, ob du die Früchte selber pflückst oder
ausnahmsweise mal auf ein Extrakt zurückgreifst
Guck mal hier: www.brewferm.be
Liebe Grüße vom Belgier
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 24.5.2005 um 15:24 |
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Servus,
also ich hab letzten Sommer ein Kirsch-Bier gebraut. Das Rezept war
ziemlich original aus dem Buch von Richard Lehrl " Bier brauen":
für 20l
Schüttung:
Pilsner 2,8kg
Weizen 0,9 kg
Kara dunkel 0,1kg
Einmaischen bei 35°C, Dauer 10 min
Rast bei 50°C, Dauer 20 min
Rast bei 64 °C Dauer 90min
Läutern bei 78°C
Kochen: 90min
Hopfen: 30g Hallertauer 3% 90min kochen
300g Zucker beim Kochen zugeben
Stammwürze ca 11,5%
Obergärige hefe (hatte grade frische Weizenhefe aus der Brauerei da, war
ok...)
Nach dem Kochen ab in den Gärbehälter und 3kg gefrorene, entsteinte,
saubere Kirschen dazu.
Nach der vollständigen Gärung hab ich das ganze nochmal mittels Babywindel
gefiltert und mit Zucker nachgären lassen.
Das Bier war äußerst süffig und kam sehr gut an.
Übrigens: die Kirschen bringen nochmals Zucker in die Würze wodurch es
relativ stark wird. Ist mir allerdings erst hinterher (nach ein paar
Flaschen ) eingefallen, die eigentliche Stammwürze hab ich nämlich
somit nach dem Kochen gar nicht gemessen...
Und nochwas: Es ist ein Trugschluß ( dem ich selber aufgesessen bin), daß
Kirschbier süß schmeckt. Ich weiß nicht ob deine Freundin eher so ein
"Radler" Getränk will. Bei mir war's nämlich so und die Leute waren dann
immer ganz erstaunt daß das ja doch nach Bier schmeckt und nicht nach
Kirschsirup. Nur mal soein Gedanke, bevor man falsche Hoffnungen
verbreitet...
Persönlich würde ich dir übrigens von Sirup oder ähnlichem abraten: es geht
geschmacklich nichts über Kirschen aus eigenem Garten.
Hoffe geholfen zu haben,
Dennis
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.5.2005 um 19:39 |
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Hallo dennis,
habe Deinen Post hier leider erst heute gelesen, wollte mich trotzdem ganz
herzlich bedanken. Das ist das, was ich gesucht habe !
Werd' ich probieren und auch nochmal berichten.
Danke
Tino.
____________________
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2005 um 09:44 |
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Hallöle,
kein Problem; hoffentlich wird's was.
Gruß,
Dennis
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 63 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2005 um 11:57 |
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...wäre es nicht besser, wenn man die Kirschen mit dem Hopfen kochen
würde?
...und wenn man nach der Gärung filtert, geht dann nicht die ganzen Hefe
verloren für die Nachgärung in Flasche oder Faß! Wie gärt das denn dann
darin nach?
Grüße,
foxsoft
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 29.5.2005 um 13:12 |
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Hallöle,
Zitat: | ...wäre es nicht besser,
wenn man die Kirschen mit dem Hopfen kochen würde?
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Hab ich mir auch schon überlegt, allerdings noch nie ausprobiert. Man
könnte die Kirschen auch vorher abkochen und diesen Sud dann der Würze beim
vergären zugeben. Ich hatte auf jeden Fall einiges an Kirsch-Aroma im Bier;
ich weiß nicht inwieweit sich eine andere Methode auf die Aroma-Ausbeute
auswirkt. Evt. verflüchtigt sich ja auch das Aroma durch das Abkochen, dann
wäre es nix... Vielleicht mal Wolf fragen...????
Zitat: | ...und wenn man nach der
Gärung filtert, geht dann nicht die ganzen Hefe verloren für die Nachgärung
in Flasche oder Faß! Wie gärt das denn dann darin nach?
|
Wenn du durch ein normales Leinentuch oder eine Babywindel filterst (so hab
ich's gemacht) wirst du es niemals schaffen die Hefe (ganz)
herauszufiltern. Die ist so fein im Bier gelöst dass sie da einfach
mitdurch geht. Das filtern dient eigentlich dazu, das Kirschenfruchtfleisch
rauszukriegen.
Gruß,
Dennis
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.5.2005 um 18:47 |
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Hallo,
aus dem Bauch heraus (ich hab's ja noch nie probiert) würde ich sagen, wenn
man die Kirschen schon mit kocht, geht ein Großteil des Geschmacks
verloren. Eingekochte Kirschen schmecken meiner Meinung nach ganz anders
als frische.
Ich werd's wie gesagt versuchen und berichten - allerdings wird es wohl ein
Erdbeerbier werden.
Naja, dauert noch etwas, die blühen bei uns gerade erst.
Bis dahin Danke an alle !
Grüße
Tino
____________________
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 29.5.2005 um 21:06 |
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Hallo,
mit Früchtebieren habe ich noch keine Erfahrung, aber wenn Früchte, dann
frisch und auf gar keinen Fall kochen. Im Gegensatz zu frischen Kirschen
besitzen Kirschen aus dem Glas kaum noch Aroma. Und wenn Kirschen, dann auf
jeden Fall mit Kernen, denn das bringt nochmal Kernaroma mit ins Bier.
Bisher habe ich noch kein Früchtebier gebraut, da ich mir die
Geschmackskombination nicht so richtig vorstellen kann. Früchtewein ja,
aber Früchtebier?
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2005 um 19:12 |
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Zitat: | Servus,
also ich hab letzten Sommer ein Kirsch-Bier gebraut. Das Rezept war
ziemlich original aus dem Buch von Richard Lehrl " Bier brauen":
für 20l
Schüttung:
Pilsner 2,8kg
Weizen 0,9 kg
Kara dunkel 0,1kg
Einmaischen bei 35°C, Dauer 10 min
Rast bei 50°C, Dauer 20 min
Rast bei 64 °C Dauer 90min
Läutern bei 78°C
Kochen: 90min
Hopfen: 30g Hallertauer 3% 90min kochen
300g Zucker beim Kochen zugeben
Stammwürze ca 11,5%
Obergärige hefe (hatte grade frische Weizenhefe aus der Brauerei da, war
ok...)
Nach dem Kochen ab in den Gärbehälter und 3kg gefrorene, entsteinte,
saubere Kirschen dazu.
Nach der vollständigen Gärung hab ich das ganze nochmal mittels Babywindel
gefiltert und mit Zucker nachgären lassen.
Das Bier war äußerst süffig und kam sehr gut an.
Übrigens: die Kirschen bringen nochmals Zucker in die Würze wodurch es
relativ stark wird. Ist mir allerdings erst hinterher (nach ein paar
Flaschen ) eingefallen, die eigentliche Stammwürze hab ich nämlich
somit nach dem Kochen gar nicht gemessen...
Und nochwas: Es ist ein Trugschluß ( dem ich selber aufgesessen bin), daß
Kirschbier süß schmeckt. Ich weiß nicht ob deine Freundin eher so ein
"Radler" Getränk will. Bei mir war's nämlich so und die Leute waren dann
immer ganz erstaunt daß das ja doch nach Bier schmeckt und nicht nach
Kirschsirup. Nur mal soein Gedanke, bevor man falsche Hoffnungen
verbreitet...
Persönlich würde ich dir übrigens von Sirup oder ähnlichem abraten: es geht
geschmacklich nichts über Kirschen aus eigenem Garten.
Hoffe geholfen zu haben,
Dennis
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Nabend
Ich habe mal eine Frage.
Wieviel Liter muß der Hauptguss und wieviel Liter muß der Nachguss sein.
Besten Dank im vorraus
ausgefunkelt ____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 9.6.2005 um 22:58 |
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Hi Ausgefunkelt,
ich würde 14 Liter Hauptguss und 16 Liter Nachguss nehmen. Wenn du gerne
mehr Steinaroma ins Bier haben möchtest, dann die Kirschen nicht
entsteinen. Ein paar Steine zerschlagen bringt noch ein intensiveres
Aroma.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.6.2005 um 18:47 |
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Zitat: | Hi Ausgefunkelt,
ich würde 14 Liter Hauptguss und 16 Liter Nachguss nehmen. Wenn du gerne
mehr Steinaroma ins Bier haben möchtest, dann die Kirschen nicht
entsteinen. Ein paar Steine zerschlagen bringt noch ein intensiveres
Aroma.
Grüße
Wolfgang |
Besten Dank Wolfgang.
Wollte eigendlich Erdbeeren nehmen.Habe sie heute noch bei Sonnenschein
selber geflügt.Als ich wertig war fing es an zu regnen, noch mal Glück
gehabt.Mal sehen wie das Erdbeerbier so schmeckt ,werde es auf jeden fall
mal berichten.Mit den Kirschen ist das bei mir zuhause so ein Problem.Wir
haben einen Kirschenbaum der auch jedes Jahr seine Früchte liefert aber die
SCHEIß Amseln , Drosseln und Stare können noch nichtmals warten bis die
Kirschen Rot sind.Die haben innerhalb von 2-3 tagen den ganzen Baum leer
gefressen.
Aber ich glaube wenn ich ein Vogel wäre würde ich es genauso machen.
Bis dann
Ausgefunkelt
P.S. Ich hoffe die Vögel haben so richtig Durchfall und Bauchschmerzen. ____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 105 Registriert: 7.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2005 um 21:02 |
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Hi Leute,
ich habe mal ein Kirschbier aus einem Haferbock (1/3 der Schüttung aus
Haferflocken - Rohfruchtmaische) mittels zweiter Gärung nach der
eigentlichen Hauptgärung hergestellt.
Einfach den Haferbock (natürlich obergärig) nochmals mit Kirschsaft (kann
man fertig kaufen und enthält keine Fremdhefen oder sonstigen
bierverderbenden Dreck) und notfalls etwas Zucker (igitt) erneut angesetzt
und vergären lassen.
Es ergab ein herrlich sahniges fruchtiges Bier.
Probierts doch mal.
Grüße, Armin.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2005 um 15:25 |
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Hallo Braugemeinde,
so, das Erdbeerbier ist nun fast alle, Zeit den versprochenen Bericht
abzuliefern :
ich habe von einem 'normalen' Weizenbiersud (55%Weizen, 45%PiMa) 6 Liter
Würze 'abgezweigt' - als Basis für den Bierversuch.
Da ich mir nicht getraute, rohe Erdbeeren zu verwenden, gab ich ca. 1Kg
Erdbeeren in 0,5l kochendes Wasser, in dem 60g Traubenzucker gelöst waren.
Das habe ich ganz kurz aufgekocht und dann die ganze Suppe mit in die Würze
(die auch noch so 85 Grad hatte) gegeben.
Abkühlen, Anstellen mit Wyeast 1007, 7 Tage Hauptgärung, 10 % Speise (ohne
Erdbeeren) und dann in Flaschen.
Ergebnis :
naja...
Es schmeckt - auch nach 6 Wochen Lagerung noch irgendwie unvergoren - fast
so wie halbfertiger Wein. Ja, der Weinvergleich passt, im Prinzip ist es
geschmacklich wie eine 'Wein - Bier - Schorle' (ich hab' sowas noch nie
getrunken, aber genauso stelle ich mir das vor). Es schmeckt aber nicht
schlecht im Sinne von 'umgekippt' oder Fehlgärung
Auf jeden Fall kaum noch Erdbeergeschmack. Auch die Farbe unterscheidet
sich nur minimal von dem Bier ohne Beeren (das vorzüglich war, am Sud
selber kann's also nicht gelegen haben).
Fazit :
- Durch das Aufkochen der Beeren Farbe kaputtgemacht.
- Erdbeergeschmack geht bei der Gärung fast verloren
- vielleicht nochmal mit rohen Beeren versuchen
- oder doch das fertige Bier mit Sirup mischen ...
Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einen weiteren Versuch starte,
vielleicht nächstes Jahr.
Gut Sud
Tino
____________________
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 19.8.2005 um 15:48 |
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Hallo Tino,
Zitat: | Erdbeergeschmack geht
bei der Gärung fast verloren |
Das gleiche passiert auch, wenn du einen Erdbeerwein ansetzt. Sowas habe
ich mal vor Jahren gemacht und kann mich noch erinnern, dass ich von dem
Ergebnis ein bisschen enttäuscht war. Das liegt nicht am Aufkochen, sondern
das ist die Gärung. Die Farbe leidet sicher unter dem Kochen. Du bekommst
aber mehr Farbe ins Bier, wenn du die Erdbeeren bei 50°C mit einem
Antigeliermittel (gibs z.B. bei der Fa. Arauner; manche Apotheken führen
deren Artikel) versetzt. Dadurch werden die Zellwände aufgeschlossen und
die Farbe tritt leichter aus. Und es werden auch vermehrt Aroma- und
Geschmacksstoffe freigesetzt. Auf das Kochen würde ich aber trotzdem
verzichten.
Grüße
Wolfgang
[Editiert am 19/8/2005 von Wolf]
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.8.2005 um 10:58 |
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Mahlzeit
Mein Erdbeerbier habe ich auch schon verköstigt und bin mit dem resultat
nur bedingt zufrieden.
Ich habe die Erdbeeren vor der Gärung nur gewaschen und sonst nichts.
Der Geruch ist fantastisch man denkt man stehe mitten im Erdbeerfeld.
Farbe ist wie ein ganznormales helles weizen.
Der Geschmack ich finde es ein wenig zu sauer, aber meine mit verköstiger
fanden es gar nicht so schlimm.Die erdbeeren schmeckt man erst beim zweiten
Schluck heraus, aber wie gesagt ein wenig sauer.
Ich glaube die süße der Erdbeeren ,das Fruchtzucker wird ja komplett mit
vergoren.Deshalb schmeckt das Erdbeerbier auch nicht süßlich.
Der Alkoholgehalt ist relativ hoch glaube ich den nach 4 gläser 0,5 mußte
ich auch ins Bett. Oder ich hatte einfach einen schlechten tag.
____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 121 Registriert: 11.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 20.8.2005 um 13:32 |
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Hallöle
Zitat: | Ich glaube die süße der
Erdbeeren ,das Fruchtzucker wird ja komplett mit vergoren.Deshalb schmeckt
das Erdbeerbier auch nicht süßlich. |
Jo, darauf hatte ich ja auch schon vorher hingewiesen. Man könnte das Bier
höchstens durch zugabe unvergärbarer Zucker süßer machen. Das würde aber
natürlich gleich wieder das Aroma überdecken...
Zitat: | Farbe ist wie ein
ganznormales helles weizen. |
Also die Erfahrung hab ich nicht gemacht. Allerdings hab ich auch mit
Kirschen gearbeitet und nicht mit Erdbeeren. Mein Kirschbier war feuerrot.
Eigentlich ganz cool die Farbe..
Zitat: | Der Alkoholgehalt ist
relativ hoch glaube ich den nach 4 gläser 0,5 mußte ich auch ins Bett
|
Jaaaaa!!! So ging's mir auch!!
Gruß,
Dennis ____________________ Fleisch ist mein Gemüse.
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 21.8.2005 um 21:24 |
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Hmmm - hat eigentlich schonmal jemand Erfahrungen mit Johannesbeeren
gesammelt?
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Säure da sehr problematisch wird. Und
bei schwarzen Johannesbeeren wird sicher das Pektin als Geliermittel
spassig, wenn man auf AntiGel oder sowas verzichten möchte. Wobei -
vielleicht entdeckt man per Zufall eine neue Klärungsmethode... ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 22.8.2005 um 10:38 |
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Hi Steinkrug,
um den Einsatz von pektinabbauenden Zusatzstoffen wirst du wohl nicht
herumkommen. Es geht hier auch nicht nur um die Klärung, sondern um die
Freisetzung von Aromen und Farbstoffen. Vor allen Dingen ist zu befürchten,
dass ohne AntiGel sich lediglich Gelee bildet und kein Saft austritt. Habe
zwar kein Bier mit Johannisbeeren (ich nehme mal an, dass du das gemeint
hast) gebraut, aber schon jede Menge Johannisbeerwein und ohne AntiGel geht
da (leider) gar nichts.
Grüße
Wolfgang
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