Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.12.2012 um 22:40 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.12.2012 um 23:28 |
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Nett gemacht die Marketingidee und schon irgendwie wieder lustig.
Zitat aus der Seite:
Bei der aktuellen Entwicklung werden die Bierkonsumenten künftig
zwischen drei grundsätzlichen Arten von Brauereien wählen können:
Da sind zum Einen die Brauereien, die durch international tätige Konzerne
und Aktiengesellschaften und ihre Manager gesteuert werden. Shareholder
value und einheitliche Massenausrichtung bei höchster Kostenoptimierung
sind dabei die Prämissen. Zum Zweiten überschwemmen namenlose
Bier-Raffinerien den Markt mit Bier in der untersten Preiskategorie. Die
dritte Form sind Brauereien, hinter denen die bodenständige Verantwortung
einer Brauerfamilie und eine zum Teil Jahrhunderte alte Brautradition
steht.
Die vierte "Art/Form" wird wahrscheinlich geflissentlich ignoriert.
Die der kleinen innovativen Brauerein, die sich trauen wirklich kreativ
super Biere zu brauen.
Wenn ich alleine schon lese: "bodenständige Verantwortung einer
Brauerfamilie und eine zum Teil Jahrhunderte alte Brautradition"
Nichts für ungut, aber das erinnert mich doch schon sehr an "Wir sind die
Besseren und Guten, alle anderen sind zu verteufeln"
Unabhängig der u.U. guten Biere die diese Brauereien vermarkten möchten.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.12.2012 um 08:42 |
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Erinnert mich an den Ausspruch eines alteingesessenen Bayerischen Brauers
zum Thema der aktuellen Craft Brewing Bewegung:
"Craft Brewing - das machen wir schon seit 500 Jahren!"
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 09:04 |
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Zitat: | Die der kleinen
innovativen Brauerein, die sich trauen wirklich kreativ super Biere
zu brauen. |
Naja, aber auch das ist durch die rosarote Brille betrachtet. Ich kenn
genug kleine innovative Brauereien die Biere brauen die man schlichtweg
nicht trinken kann. Bei der ganzen Kreativität wird mir allzu häufig
vergessen das die handwerklichen Grundlagen stimmen müssen. z.B. wir sehr,
sehr häufig in Kleinbrauereien ein eindeutiger Oxidationsgeschmack ganz
einfach als Hausgeschmack abgetan. Das ist er aber nicht, sondern ein
Zeichen für nicht fachgerechte Herstellung. Und das ist meiner Meinung auch
mit ein Grund warum viele der "jungen Wilden" gerne mit allerlei exotischen
Zutaten wie Orangenschalen, Zimt, Kaffee usw. experimentieren. Das Zeug
verdeckt äußerst effizient jedglichen Fehlgeschmack. Das klappt übrigens
auch sehr gut mit ordentlich Stopfhopfen.
Ich will jetzt nicht sagen das man grundsätzlich auf diese Zutaten
verzichten muß. Was ich sagen will, man sollte erst als Brauer in
der Lage sein ein fehlerfreies und handwerklich gutes Bier hinzubekommen
bevor man sich daran macht zu experimentieren. Ein Sternekoch fängt auch
mit gekochten Eiern an.
Zitat: | Wenn ich alleine schon
lese: "bodenständige Verantwortung einer Brauerfamilie und eine zum Teil
Jahrhunderte alte Brautradition"
Nichts für ungut, aber das erinnert mich doch schon sehr an "Wir sind die
Besseren und Guten, alle anderen sind zu verteufeln"
|
Für mich macht diese Aussage absolut Sinn. Sie stellt nämlich eins klar,
hinter dem Bier steht ein Braumeister mit seinem Namen und er ist stolz auf
das was er da macht. Geh mal in die fränkische Schweiz und schau dir die
Familienbrauerein dort an. Ohne sehr, sehr viel Idealismus eine
Familientradition fortzuführen und das Brauerhandwerk nicht aussterben zu
lassen wäre das nicht möglich. Ich bin mir ziemlich sicher das wenn man
sich den Stundenlohn eines Brauerers in einer Familienbrauerei ausrechnet,
keiner von uns auch nur den Rasen dafür mähen würde.
Außerdem widersprichst du dir etwas selber. Was willst du damit sagen,
nicht die kleinen Familienbrauereien sind die guten sondern die kleinen
kreativen Brauereien? Schaut man sich in der deutschen Braulandschaft um,
so ist es doch sehr erstaunlich das ganz viele von den kleinen, kreativen
Brauereien, die immer wieder für Ihre Biere international Preise abstauben
eben familiengeführte Brauereien sind. Irgendwie auch logisch, weil sie nur
sich selbst und Ihren Mitarbaitern verpflichtet sind und eben keinem
Aktionär Rede und Antwort stehen müssen.
Für mich ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Farbe bekennen.
Es dürfte jedem klar sein das eine Änderung des Konsumverhaltens einfach
Zeit benötigt. In den USA war die jetzige Entwicklung bzw. die jetzige
Brauereilandschaft eine Entwicklung über 20 Jahre. Meinem Gefühl nach sind
wir aber den USA ca. 15 Jahre hinterher.
Gruß
Jan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 10:07 |
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Moin Jan, inhaltlich sind wir nicht weit auseinander.
Was mich auf der Seite stört, ist eben diese rigide Abgrenzung, die man ja
auch öfter in unserer Szene beobachten kann
und die ich so (nicht) mehr teile. Bei den BMLS sind auch mittelständische
Brauereien mit über 100 Mitarbeitern.
Da wird die wirtschaftliche Zielsetzung sicher auch im Vordergrund
stehen.
Grundsätzlich bin ich ja auch gegen die Massenbierhaltung der Global Player
und unterstütze mit meinem Kaufverhalten
kleine und mittelständische Brauereien. Die BMSL Seite versucht aber sehr
subtil zu vermitteln,
als kämpften da die letzten neun Helden gegen den endgültigen Untergang des
Bierabendlandes.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 11:07 |
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Zitat: | Da wird die
wirtschaftliche Zielsetzung sicher auch im Vordergrund
stehen. |
Ich denke ich weiß was du meinst, aber ich hoffe die Wirtschaftlichkeit
steht bei jeder Brauerei im Vordergrund, sonst können sie zwar gutes Bier
brauen, aber verschwinden genauso schnell wie sie gekommen sind.
Zitat: | Was mich auf der Seite
stört, ist eben diese rigide Abgrenzung, die man ja auch öfter in unserer
Szene beobachten kann
und die ich so (nicht) mehr teile. |
Da gib ich dir zu 100% recht. Manchmal hat man das Gefühl man muss sich
schämen wenn einem ein 08/15 Bier schmeckt. Das darf es nämlich nicht, per
Definition. Es gibt hier Tröts zu Hauf in denen sich Forenmitglieder
rechtfertigen müssen, weil sie sagen sie können mit einem IPA nicht
anfangen und mögen am liebsten ein stinkeinfaches Pils. Nicht selten wird
dann sehr sehr schnell die Kompetenz der Kollegen angezweifelt.
Gleiches gilt ja auch für bestimmte Brauereien. Oettinger könnte das beste
Bier der Welt brauen, aber schon rein per Definition darf Oettinger nicht
schmecken. Es wird solchen Brauereien sehr gern sehr viel angedichtet, von
minderwertigen Rohstoffen, über dubiose Verfahren bis hin fast schon
strafbaren Panschereien.
Ich geb dir recht das BMSL vielleicht etwas dick aufträgt. Auf der anderen
Seite kann mehr Öffentlichkeit für kleinere Brauereien auch nicht
schaden.
Gruß
Jan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 12:05 |
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Ich finde es schön, dass einige Brauereien so in der Tradition verhaftet
sind, das gehört zum Bier für mich auch mit dazu. Denn ich brauch zum
Essen, zum Stammtisch oder zum Feierabend nicht unbedingt was
Kaltgehopftes, Caramalz-Exzesse oder IPAs. Für mich ist das schlichte,
ehrliche Bier - auch gerne wenn ein Brauer mit Leib und Seele dahinersteht
- immer noch der Prototyp für diese Anlässe. Alles andere ist
Bierleidenschaft und das will ich nicht auf den Geschmack von Millionen
Biertrinker in Deutschland projezieren.
Aber. Aber. Liebe Brauer mit Leib und Seele!
Hebt euch bitte nicht so in den Himmel. Ich mag kein Bier von jemandem
trinken der sich für erhaben hält über Großbrauereien, Gasthausbrauereien
"ohne Tradition", Craft Brewer und die ausländischen Biere ohne RHG. Ihr
macht auch nur Bier. Ihr rührt i.d.R. auch nur Malze von Großmälzereien,
Hopfenprodukte, aufbereitetes Wasser und Hefe von spez. Laboren zusammen.
Und ihr fahrt doch meistens genau das gleiche Sortiment wie alle anderen:
Pils, Helles/Export, Weizen, Dunkel und Abwandlungen davon mit/ohne
Hefetrub.
Warum werden nicht mehr alte Rezepte der Region wiederbelebt? Habt ihr ein
Bier mit den EBC passend zum Brauwasser? Warum nicht mehr alte Techniken?
Kocht noch jemand Teilmaischen? Macht noch jemand Steinbier? Führt noch
jemand eigene Hefe, damit nicht alles nach W34/70 schmeckt? Pflanzt noch
jemand eigenen Hopfen? Schenkt noch jemand zum Brauereifest aus gepichten
Fässer aus? Kann man Samstags noch sein Zoigl abholen?
Nein? Zu teuer? DAS sind Punkte mit denen Ihr die bösen Bierraffinierien
schlagen könntet. DAS sind Punkte bei denen ihr selbst die Craft Brewer wie
Grünschnäbel aussehen lassen könntet. Nicht mit dem Gesülze von 300 Jahren
Brautradition! Denn: Tradition ist nicht das Anbeten von Asche, sondern das
Weitertragen des Feuers.
Gruß,
Andy
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:16 |
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Besonders dieser Satz hier: Tradition ist nicht das Anbeten von
Asche, sondern das Weitertragen des Feuers.____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 180 Registriert: 20.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:20 |
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Jetzt kam mir der Waconia mit dem doch tatsächlich wenige Sekunden zuvor...!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:22 |
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Pfälzer Buben sind eben fix Canadus. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:34 |
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In gewissen Dingen ists aber besser wenn man zu den Langsamen gehört
Drum würd ich das nicht überbewerten ____________________ Gruss Uli
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:43 |
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Ja sicher, aber auch hier gibt es halt nicht nur schwarz und weiß. Schaut
man sich die Brauereien an und deren Produkte sind da schon einige
traditionelle und lokale Spezialitäten dabei. Fällt z.B. auf das viele hier
noch Märzen im Programm haben und sowohl helle als auch dunkle Böcke zu
verschiedenen Anlässen einbrauen.
Einige der Rezepte haben, laut Aussage der Brauereien, auch schon ein paar
Jahrzehnte oder Jahrhunderte auf dem Buckel.
Ich geb euch natürlich in vielen Dingen recht und bei vielem sind wir der
selben Meinung, aber ist nicht z.B. der oben erwähnte Ausschank aus dem
Holzfaß genau das Anbeten der Asche? Man weiß heute das Holzfässer
mikrobiologisch ein no go sind, warum sollte man dann wieder besserem
Wissen trotzdem damit weitermachen? Nur um eine überholte Tradition zu
pflegen? Wo hört man dann auf und welcher Zustand wird dann als der
ursprüngliche Definiert?
Wir sind uns einig, das z.B. ein mit Farbebier gefärbtes Helles noch lange
kein dunkles ist. Aber ist ein dunkles, gebraut nach einem traditionellen
Rezept mit dunklem Malz aber auf einer hochmodernen Anlage dann kein
traditionelles Dunkles mehr?
Ich hoffe Ihr versteht auf was ich raus will? Wer setzt fest ob jetzt ein
Edelstahl ZKG, der liegende Alutank, der gemauerte mit Bitumen
ausgekleidete Tank oder das hölzener Gärfaß das Original ist auf dem sich
die zu bewahrende Tradition gründet.
Gruß
Jan
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 13:50 |
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Zitat: | Und das ist meiner
Meinung auch mit ein Grund warum viele der "jungen Wilden" gerne mit
allerlei exotischen Zutaten wie Orangenschalen, Zimt, Kaffee usw.
experimentieren. Das Zeug verdeckt äußerst effizient jedglichen
Fehlgeschmack. Das klappt übrigens auch sehr gut mit ordentlich
Stopfhopfen. |
Erzähl das mal Pierre
Celis
Mit Verlaub ,aber was Orangenschalen angeht ist das schon Unsinn was du da
schreibst. Brau mal ein ordentliches Wit, dann wirst du sehen wie schwer
das ist. Das verzeiht keine Bierfehler, wie auch eine Mozart Symphonie
keine Mißtöne erlaubt.
Natürlich weiß ich was du meinst, mit Unmengen von Hopfen kann man schon
Bieefehler kaschieren. Aber unterschätz die jungen Wilden nicht. Sie sind
die Zukunft!
Ach ja:
11. wers glaubt wird seelig.
Amen
Peter
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:04 |
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Hi, Zitat: | Brau mal ein
ordentliches Wit, dann wirst du sehen wie schwer das ist. Das verzeiht
keine Bierfehler, |
ein Wit ist ja auch keines der
Biere der erwähnten "jungen Wilden", sondern eine alte belgische
Tradditionssorte eines Bieres. Der Vergleich hinkt also.
VG, Markus
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:09 |
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Zitat: | Mit Verlaub ,aber was
Orangenschalen angeht |
Fehlt noch der
Koriander, auch so ein Teufelszeug...
Gruß
Peter
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:12 |
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Zitat: | Natürlich weiß ich was
du meinst, mit Unmengen von Hopfen kann man schon Bieefehler kaschieren.
Aber unterschätz die jungen Wilden nicht. Sie sind die
Zukunft! |
Das tu ich ganz sicher nicht. Das hab ich auch nicht geschrieben. Ich wehre
mich nur dagegen das die "jungen Wilden" automatisch gut sind. Dafür hab
ich bei Leibe schon zu viel wirklich schlechtes Bier getrunken von neuen
Kleinbrauereien.
Gegen was ich mich aber eben auch wehre ist der Umkehrschluß, das die
traditionellen kleinen Familienbrauereien mit teilweise traditionellen,
also keinen neuen, Biersorten automatisch schlechter sein müssen. Wenn ich
mir die diversen Hit- und Besten- Listen anschaue, sind da einige sehr
kleine bis mittelständige, familiengeführte Brauereien mit dabei. Einige
von denen sind schon seit Jahren, also lange vor dem Craft- Bier Hype in
Deutschland ganz bewusst auf die Qualitätsschiene gekommen und bieten schon
seit Jahren gutes, handwerkliches Bier an. Genau das finde ich
lobenswert.
Zitat: | Mit Verlaub ,aber was
Orangenschalen angeht ist das schon Unsinn was du da
schreibst. |
Das mag deine Erfahrung sein. Ich bin sehr wohl in der Lage bei einer
Verkostung auf Bierfehler zu achten, auch wenn diese durch Gewürze
überlagert sind und glaub mir, ich hab schon einige Biere mit Gewürzen oder
auch Orangenschalen getrunken die eindeutige Bierfehler aufgewiesen
haben.
Gruß
Jan
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:16 |
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Zitat: | Fehlt noch der
Koriander, auch so ein Teufelszeug...
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Da willst du in meine Aussagen was reininterpretieren was da nicht drin
steht. Würdest du mich kennen und mal aufpassen was ich geschrieben habe,
würdest du wissen das ich nichts gegen Gewürze im Bier habe, auch wenn sie
zugegebenermassen nicht meine persönliche Preferenz sind.
Gruß
Jan
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:24 |
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Wenn ein Wit von Orangenschalen überlagert ist, ist das schon ein Fehler.
Zitat: | Gegen was ich mich aber
eben auch wehre ist der Umkehrschluß, das die traditionellen kleinen
Familienbrauereien mit teilweise traditionellen, also keinen neuen,
Biersorten automatisch schlechter sein müssen. Wenn ich mir die diversen
Hit- und Besten- Listen anschaue, sind da einige sehr kleine bis
mittelständige, familiengeführte Brauereien mit dabei. Einige von denen
sind schon seit Jahren, also lange vor dem Craft- Bier Hype in Deutschland
ganz bewusst auf die Qualitätsschiene gekommen und bieten schon seit Jahren
gutes, handwerkliches Bier an. Genau das finde ich
lobenswert. |
Da treffen wir uns wieder!
Auf der Braumesse war mit das beste Bier am Weihenstphaner Stand. Ein
excellentes Export Helles mit wunderbaren Hopfenaromen, trotz der "nur" 28
IBU. Die Studenten dort wussten alles über Amihopfen, belgische Biere und
was weiss ich. Haben auch alles schon mal selber gebraut. Das ist der
Nachwuchs und für mich die jungen Wilden!
Zitat: | Denn: Tradition ist
nicht das Anbeten von Asche, sondern das Weitertragen des
Feuers. |
Jawoll
Gruß
Peter
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 14:34 |
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Zitat: | Ich geb euch natürlich
in vielen Dingen recht und bei vielem sind wir der selben Meinung, aber ist
nicht z.B. der oben erwähnte Ausschank aus dem Holzfaß genau das Anbeten
der Asche? Man weiß heute das Holzfässer mikrobiologisch ein no go sind,
warum sollte man dann wieder besserem Wissen trotzdem damit weitermachen?
Nur um eine überholte Tradition zu pflegen? Wo hört man dann auf und
welcher Zustand wird dann als der ursprüngliche
Definiert? |
Bier aus frisch gepichten Holzfässern soll ein großer Leckerbissen sein..?
Ich habe es leider noch nicht probiert. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:09 |
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Zitat: | Bier aus frisch
gepichten Holzfässern soll ein großer Leckerbissen sein..? Ich habe es
leider noch nicht probiert.
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Wie soll ich sagen. Ich steh da natürlich auch drauf wenn Augustiner
Hirschen hin und her wälzt. Ist natürlich schön anzuschauen und man gibt
sich mühe und gibt eine liebgewonnene Tradition nich der Kosten wegen auf.
Nur, jetzt kommt der Brauer durch, aus Qualitätssicht ist das natürlich ein
Wahnsinn. Ein Edelstahlkeg wird automatisch gereinigt und danach gedämpft.
Mach man das mit einem Holzfaß, ist es hin.
Ausserdem sind natürlich heute auch in den aller, aller wenigsten
Holzfässern noch Peck sondern flüssige Kunststoffe verarbeitet die dann
aushärten.
Frisches Bier aus einem Frischen Holzfaß ist ein Genuss, aber auch nicht
anders als aus dem Edelstahlkeg. Allerding bleibt das Bier im Edelstahlkeg
halt länger frisch
Jan
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:16 |
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hey,
Helles, Dunkles, Märzen, Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen,
dunkles Weizen, Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch,
Berliner Weiße, Weihnachtsbiere, Zwickel
und da will mir einer erzählen die deutschen Brauer sind nicht kreativ?!
Nur weil die Durchschnittsbrauerei kein zugehopftes (nicht negativ gemeint)
IPA im Sortiment hat?
Mir geht das Gerede schon echt gegen den Strich, dass die Bierlandschaft in
Deutschland ja angeblich nichts taugt. Wenn ich in den Rewe gehe und dort
nur die Bitburger und Warsteiner Kästen ignorant fixiere, dann stimmt das
schon. Aber oben genannte Sorten...da muss ich mich noch nicht mal
anstrengen oder weit fahren um die zu bekommen.
Und da geb ich Jan einfach recht und ich hab das auch schon immer gesagt.
Wenn eine Brauerei kreativ mit den Zutaten ist, dann find ich das ja gut.
Sie sollte nur nicht kreativ und innovativ sein um kreativ und innovativ zu
sein. Sie sollte kreativ und innovativ sein um gute Biere hervorzubringen! Was bringt einem ein gewürztes
Bier, in dem so viel Gewürze drin sind, dass es nach Leberwurst und somit
einfach nur noch grässlich schmeckt. Ja, das gibts! Nur damit ich sagen
kann: "ja, das ist ein super Bier, da sind nämlich Gewürze drin!"....
Wenn dann eine Brauerei diese Sorten alle oder zumindest die Meisten davon
im Sortiment hat (und ja, das solls geben) dann heißts ja gleich
wieder...."die filtrieren ja, iiiiiiiihhhh!" Ich hab das Gefühl man sucht
sich immer das negative heraus und ignoriert gekonnt das positive.
Ich würde mich selbst zu den "jungen Wilden zählen" und experimentiere auch
mit Amihopfen, Hefen und auch Gewürzen. Doch einem Braumeister der ein
traditionelles Sortiment fährt zu unterstellen, dass "Wir sind die Besseren
und Guten, alle anderen sind zu verteufeln" find ich nicht angebracht. Was
hat ein bestimmtes Sortiment mit dieser Einstellung zu tun? Viele
Braumeister denken nämlich auch so: "Wer denkt sein Bier ist das Beste,
bleibt stehen" Aber "Weitergehen" heißt nicht zwingend IIPA oder Stout.
Und nochmal zu "Craft Bier"....was bei uns unter fast schon Großbrauerei
läuft wird in den USA als super duper "Craft Brewery" bezeichnet. Warum?
Weil sie Hopfen in den Lagertank schmeißen? Wirklich?....ich bitte
euch.....
hat jetzt evtl alles nicht so viel mit dem Anfangspost zu tun aber mir war
mal wieder nach Dampf ablassen
Gut Sud
Matthias
Edit: Wenn jetzt Warsteiner ein kaltgehopftes IPA macht, werden die dann
auch zur Craftbrewery?
[Editiert am 6.12.2012 um 15:17 von Bierhias]
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:20 |
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Zitat: | Ich hab das Gefühl man
sucht sich immer das negative heraus und ignoriert gekonnt das
positive. |
Zitat: | Wenn eine Brauerei
kreativ mit den Zutaten ist, dann find ich das ja gut. Sie sollte nur nicht
kreativ und innovativ sein um kreativ und innovativ zu sein. Sie sollte
kreativ und innovativ sein um gute Biere
hervorzubringen! |
Gut gebrüllt Löwe!
Jan
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:33 |
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Zitat: | Helles, Dunkles, Märzen,
Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen, dunkles Weizen,
Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch, Berliner Weiße,
Weihnachtsbiere, Zwickel |
gähn
Peter, alter Wilder
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:37 |
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Zitat von Bierhias, am 6.12.2012 um
15:16 | hey,
Helles, Dunkles, Märzen, Bock (hell und dunkel), Doppelbock, helles Weizen,
dunkles Weizen, Weizendoppelbock, Eisbock, Export, Altbier, Kölsch,
Berliner Weiße, Weihnachtsbiere, Zwickel...
... Aber oben genannte Sorten...da muss ich mich noch nicht mal anstrengen
oder weit fahren um die zu bekommen. |
Ich schon, und zwar ziemlich genau 49 km, was ich auch ab und zu mal
mache.
Stefan, der in der Provinz lebt
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2012 um 15:43 |
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Und wie sieht es bei hochgelobten Brauereien wie Westvleteren aus? 6,8,12
Stimmt, das ist natürlich wesentlich kreativer....
Nur mal zum drüber nachdenken was Hias gesagt hat. Die craft brewery unter
den craft brewern Dogfish Head:
Ausstoß 2011: 88.000 hl
Geschätzter Umsatz 2011: 40 Mio
Geschätztes jährliches Wachstum ~ 40%
Die brauen Ihr Bier natürlich nur deshalb weil sie der Welt besseres Bier
schenken wollen.
Nö, is klar.
Was bin ich froh das ich Bier genießen kann und zwar völlig egal wer es
gebraut hat. Wenn es mir schmeckt, schmeckt es mir!
Jan
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Antwort 24 |
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