Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:09 |
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Moin
Wie bekannt ist und allgemein gelehrt wird, bestimmt das Verhältnis
Hauptguss:Nachguss maßgeblich die Farbe des Bieres.
Braugnom, ich und Andere fragten uns immer wieder, warum unsere Biere
dunkler ausfallen, als vom kleinen Brauhelfer berechnet. Und heute habe ich
die Lösung gefunden
Beim Hauptguss, und somit dem Gesamtmaischevolumen, war ich immer durch
meinen 33l-Hobbock als Läutereimer eingeengt und seltenst in der Lage, das
vom kleinen Brauhelfer empfohlene Verhältnis Hauptguss:Nachguss
einzuhalten.
Da mein Hobbock als Läuterbottich nur 33L aufnehmen kann, verschob ich das
Verhältnis regelmässig zugunsten der Nachgüsse, maischte also mit weniger
Hauptguss ein und erhielt durch die Bank dunklere, als vom KBH berechnete
Biere.
Heute habe ich erstmals meinen 73050 / BA (Gärbehälter von Tabec, Kapazität
64l) als Läuterbottich einsetzen können und aufgrund des nahezu
verdoppelten Volumens gegenüber dem Hobbock den Hauptguss nicht anpassen
müssen. Im Hobbock wäre für eine Gesamtmaische von 33,9l keine Platz
gewesen, im Tabec aber ja.
Also habe ich mit der angegebenen Wassermenge eingemaischt und siehe da,
die Farbe der fertigen Würze entspricht der vom KBH berechneten.
WARUM ?
Ganz einfach. Man kann das durch Herumspielen am Eingabefeld für das
Verhältnis HG:NG ganz einfach ausprobieren.
Der KHB berechnet - wie die nachfolgenden Bilder zeigen - die Farbe des
Bieres IMMER auf Grundlage der Empfehlung. Ändert man das Verhältnis HG.NG,
ändert man zwar real die Farbe des fertigen Bieres, der KHB aber ändert den
Wert nicht.
Greets Udo
[Editiert am 18.8.2013 um 15:40 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:14 |
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Zitat von TrashHunter, am 18.8.2013 um
13:09 |
Ganz einfach. Man kann das durch Herumspielen am Eingabefeld für das
Verhältnis HG:NG ganz einfach ausprobieren.
Der KHB berechnet - wie die nachfolgenden Bilder zeigen - die Farbe des
Bieres IMMER auf Grundlage der Empfehlung. Ändert man das Verhältnis HG.NG,
ändert man zwar real die Farbe des fertigen Bieres, der KHB aber ändert den
Wert nicht.
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Und wie erklärt sich das chemisch / physikalisch?
Weniger Auslösung von dunklen Stoffen aus dem Spelzen bei weniger
Nachguss?
Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass die Oxidation auch die Farbe des
Bieres verändert, noch lange bevor sie sich geschmacklich bemerkbar
macht.
Mosher schreibt in seinem Buch, dass es sowieso sauschwer ist, die Farbe
vorherzuberechnen und reproduzierbar richtig zu treffen. Aus diesem Grund
schreibt er in seinen Büchern nur noch "hell, mittel, dunkel und schwarz"
als Farbe.
Alleine schon beim Pilsener Malz gibt es ja Toleranzen, die die Farbe eines
Hellen Bieres um mehrere Größenordnungen beeinflussen könnte.
[Editiert am 18.8.2013 um 13:14 von rattenfurz]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:18 |
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Wenn du jetzt den Gärbehälter von Tabec (Kapazität 64l) als Läuterbottich
einsetzt, ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit das du dir einen 70
Liter Contacto als Maischepfanne zulegst.
Oder willst du mögliche Ausschlagmenge an Bier verschenken?
Gruß Matze (der schon mit 70 Liter Maischbottich und 70 Liter
Läuterbottich braut) ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:23 |
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Eine Frage vielleicht dazu: Hattest du vorher auf Zielstammwürze verdünnt,
wenn du zu hoch gekommen bist?
Wie schon geschrieben, bisher dachte ich, dass sich die Farbe nur durch die
Schüttung und den Extraktgehalt bestimmt.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:26 |
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Moin
Wie sich das chemisch/physikalisch erklärt, WEISS ich nicht. Aber ich weiß,
das in allen gängigen Büchern über das Brauen vom Narziß bis zum Hanghofer
und zahlreichen Internetpublikationen unterm Strich Folgendes angemerkt
wird:
Zitat: | Eine vereinfachte und
sehr gerne angewandte Formel besagt:
Für den Hauptguss:
Helle Biere: 4 bis 5 Liter Wasser pro kg Schüttung
Dunkle Biere: 3 bis 4 Liter Wasser pro kg Schüttung
und für den Nachguss:
Helle Biere: ~3 Liter Wasser pro kg Schüttung
Dunkle Biere: ~4 Liter Wasser pro kg Schüttung
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Warum das so ist, weiß ich nicht, aber der heutige Sud bestätigt, dass ein
höherer Hauptguss eine hellere Bierfarbe ergibt und diese dann auch den
Berechnungen des KBH entspricht.
Für die Chemie und Physik sind Andere zuständig. Ich bin ein Macher und
dementsprechend nur für das Ergebnis zuständig
Und zu Deiner jüngsten Frage: Nein, ich habe nie auf Zielstammwürze
eingekocht oder verdünnt, sondern das Ergebnis - gemessen unmittelbar vor
dem Anstellen - immer als Status Quo genommen. Die Farbe war mir letztlich
immer Schnuppe, aber die Frage nach dem WARUM kam während der letzten HBST
Rhein-Main wiederholt auf.
@Matze: 30l-Ausschlag sind mir genug
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:30 |
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Zitat von TrashHunter, am 18.8.2013 um
13:26 |
Und zu Deiner jüngsten Frage: Nein, ich habe nie auf Zielstammwürze
eingekocht oder verdünnt, sondern das Ergebnis - gemessen unmittelbar vor
dem Anstellen - immer als Status Quo genommen. Die Farbe war mir letztlich
immer Schnuppe, aber die Frage nach dem WARUM kam während der letzten HBST
Rhein-Main wiederholt auf.
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Eine Änderung von 10°P auf 12°P entspräche dann aber auch eine deutlich
dunklere Farbe....
Probier das mal im Brauhelfer aus: Ändere bei einem vergangenen Rezept im
Nachhinein auf den Wert, den du tatsächlich erzielt hast und guck mal, wie
krass sich die Farbe da ändert. Geräte bei hellen Bieren können das Dekaden
werden.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 13:48 |
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Du verstehst leider nicht ganz
Sorry.
Das Problem, welches sich beim KBH darstellte, war dass bei Erzielung
der ursprünglich angestrebten Stammwürze die Biere grundsätzlich
dunkler ausfielen.
Fakt ist, dass meine Biere inzwischen nahezu immer Punktlandungen bezüglich
der Stammwürze darstellen. Die Abweichungen bewegen sich dabei um maximal
+-0,5°P.
Das bedeutet, dass man NICHT an der Stammwürze schrauben darf um die
Beobachtung zu verifizieren, sondern ausschließlich den Faktor HG:NG in
Betracht ziehen darf.
Meine Ausführungen aus dem Eingangspost belegen darüber hinaus anhand der
Bilder sehr deutlich, dass der KBH die Verschiebung des Verhältnis HG:NG
(so wie sie von allen namhaften Buchautoren gelehrt wird) bezüglich der
Bierfarbe nicht berücksichtigt.
Der KBH ignoriert schlicht die Faustformel: Hoher HG == helle Farbe, Hoher
NG == dunkle Farbe.
Ich kreide diesen "Makel" dem KBH, bzw. Gremmel auch nicht als Fehler
an, da ich als absoluter Feind der Mathematik kaum in der Lage wäre, das
Ganze rechnerisch zu belegen. Ich versuche lediglich aufgrund eigener
Beobachtungen eine Antwort auf die wiederholt gestellte Frage her zu leiten
und stütze mich dabei auf die in zahlreichen Dokumentation zu findenden
Aussagen über das Verhältnis HG:NG in Relation zur Bierfarbe und meiner
eigenen Beobachtungen, welche belegen, dass mein heute gebrautes Bier
erstmals der vom KBH berechneten Farbe entspricht.
Natürlich ist Einmal == Keinmal, und deshalb werde ich bei zukünftigen
Suden mein Augenmerk auf diesen Umstand richten und dies auch hier in
diesem Thread mitteilen
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 15:07 |
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Zitat von TrashHunter, am 18.8.2013 um
13:26 | Zitat: | Eine vereinfachte und
sehr gerne angewandte Formel besagt:
Für den Hauptguss:
Helle Biere: 4 bis 5 Liter Wasser pro kg Schüttung
Dunkle Biere: 3 bis 4 Liter Wasser pro kg Schüttung
und für den Nachguss:
Helle Biere: ~3 Liter Wasser pro kg Schüttung
Dunkle Biere: ~4 Liter Wasser pro kg Schüttung
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Udo,
das hatte ich anders verstanden, nicht das das bier heller oder dunkler
wird abhaengig von das verhaeltniss der wassergaben, sondern wen man helle
oder dunkle malze benuetzt soll mann das verhaeltnis aendern.
(eine hellere wuerze ist weniger sauer und laugt schnelle fehlgeschmacke
aus daher weniger spuehlen ??)
Ingo
[Editiert am 18.8.2013 um 15:08 von Seed7]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 15:36 |
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Moin Ingo
Ich habe die Angaben immer so verstanden, dass das Verhältnis von HG:NG
durchaus Einfluss auf die Farbe des Bieres hat.
Sicher hat das Verhältnis von hellen zu dunklen Malzen auch seinen Einfluss
auf die Farbe des Bieres, aber ich wage - aufgrund des angelesenen
"Wissens" - zu behaupten, dass eine identische Schüttung bei
niedrigerem Hauptguss dunkler wird, als mit einem höheren Hauptguss.
Die von mir weiter oben genannte Formel dürfte ergo bedeuten, dass ein Bier
mit 100% Pilsener Malz in der Schüttung bei hoher Hauptgußmenge deutlich
heller würde, als ein Bier mit identischer Schüttung aber niedrigerer
Hauptgußmenge und entsprechend höherer Nachgußmenge.
Da ich heute erstmals nicht durch die Kapazität meines Läuterbottichs
gezwungen war, die Hauptgußmenge zu Gunsten der Nachgußmenge zu verändern
und plötzlich tatsächlich eine Farbe erhalten habe, welche der vom KBH
angegebenen Farbe entspricht, während meine Biere bislang immer deutlich
dunkler waren, neige ich dazu anzunehmen, dass diese Aussage zustimmt.
Wie bereits gesagt.... ich werde den Tabec in Zukunft immer als
Läuterbottich benutzen und dementsprechend mit höheren Hauptgußmengen
einmaischen. Bewahrheitet sich dann, dass die Biere tatsächlich deutlich
heller sind und in der Farbe der Angabe des KBH entsprechen, würde dies
meine Aussage bestätigen.
Bestätigt sich meine Aussage, ist dann auch erklärt, warum die Biere bei
Brauern mit beschränkter Kapazität im Läuterbottich wie Max und mir,
grundsätzlich dunkler ausfallen, als bei Brauern, welche die Hauptgüsse
entsprechend der KBH-Empfehlung einstellen können und dadurch üblicherweise
eine Bierfarbe erzielen, welcher der des KBH sehr genau entspricht.
Hier wäre es:
a) zum Einen mal wertvoll, zu hören was Brauwolf dazu sagt, denn der sagt
dass seine Biere immer die vom KBH prognostizierte Farbe treffen
b) die Leute sich mal äußern, die wirklich Ahnung von der Bierchemie
haben.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 16:12 |
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Wenn es für dich nur zwei Erklärungen für ein Phänomen gibt, und du eine
Erklärung ausschließen kannst, kannst du davon aber nicht auf die
Richtigkeit der anderen Theorie schließen.
Es gäbe noch andere Erklärungen, die der Oxidation z.B. . Eventuell auch
eine mögliche Maillardreaktion beim Kochen oder wenn beim Aufheizen der
Maische doch mal etwas kleben bleibt.
Der letzte Punkt könnte interessant sein: Das könnte direkt mit deiner
dickeren (und damit nicht ganz so leicht zu rührenden) Maische zusammen
hängen. Auch wenn die Maische nicht sichtbar angebrannt ist, könnte sie
sich ja bräunlich färben.
Aber das ist alles nur Rumraterei. Steht im Narziß nichts weiter dazu?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 16:34 |
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Über welche Abweichungen reden wir denn?
Bei unter 20 EBC brauchen wir uns als Hobbybrauer nicht zu unterhalten -
wir können ja nicht unsere Malze vergleichen. Und wenn beim Pilsner Malz
2-4EBC drauf steht, macht das ja schon bei hellen Bieren einen
Unterschied.
Mosher zählt in Radical Brewing noch weitere Veränderungsfaktoren auf
(S.63):
- Sudhausausbeute (wegen des anderen Extraktgehaltes)
(effizienter = dunkler)
- Normale Toleranz der Malzfarbe zwischen verschiedenen Chargen (heller
und dunkler)
- Die Hefe (heller und dunkler)
- Karamelisation in der Pfanner (je heißer(mit mehr Power) und länger
gekocht wird, desto dunkler)
- PH-Wert beim Maischen und Kochen (höhere PH = dunkler)
- Lagerzeit (je länger, desto heller)
- Filtration (heller)
Vieles auf der Liste tritt bevorzugt bei dickeren Maischen auf, das könnte
durch dein HG:NG Verhältnis begünstigt werden, aber so lange du zwischen
ein paar Suden nicht die Faktoren oben gleich halten kannst, würde ich da
nicht zu viel Zeit verschwenden.
Gerade der Punkt der Karamellisation ist natürlich interessant. Du kochst
per Induktion, da kann der Topfboden ja schon heißer als 100°C werden...
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 16:50 |
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Interessante Diskussion.
Ich stelle jetzt einfach mal eine ganz gewagte Hypothese in den Raum:
Die zu dunkle Bierfarbe wird nicht direkt durch das Verhältnis HG:NG
hervorgerufen, sondern durch einen höheren pH-Wert.
Der pH-Wert wiederum wird durch das Verhältnis HG:NG beeinflusst: mehr HG =
niedrigerer pH in der Gesamtwürze.
Niedriger pH-Wert bedeutet weniger Bräunungsreaktionen beim Kochen.
Und zum Schluss noch eines: die Farbe der Würze ist IMMER dunkler als die
Farbe des fertigen Bieres.
Evtl. spielt das auch noch mit rein - z.B. wenn der KBH die Bierfarbe
errechnet und der Udo sich wundert dass die Stammwürze eine andere Farbe
hat...
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 140 Registriert: 17.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 17:26 |
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Ich denke da hast Du recht. PH Wert macht die Farbe... Kann man nicht oft
genug wiederholen.
LG
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 17:28 |
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Für diesen Spruch gehörst Du eigentlich dazu verurteilt, ein Jahr lang kein
Bier und statt dessen nur Lebertran zu trinken
Zitat: | Ich stelle jetzt einfach
mal eine ganz gewagte Hypothese in den Raum:
Die zu dunkle Bierfarbe wird nicht direkt durch das Verhältnis HG:NG
hervorgerufen, sondern durch einen höheren pH-Wert.
Der pH-Wert wiederum wird durch das Verhältnis HG:NG beeinflusst: mehr HG =
niedrigerer pH in der Gesamtwürze.
Niedriger pH-Wert bedeutet weniger Bräunungsreaktionen beim
Kochen. |
Das ist ein interessanter Ansatz
Zitat: | Und zum Schluss noch
eines: die Farbe der Würze ist IMMER dunkler als die Farbe des fertigen
Bieres. |
Richtig und deshalb lautet die Frage ja
auch, warum bei Einigen Hobbybrauern, wie Max und mir, die fertigen Biere
grundsätzlich dunkler als vom KBH ausgerechnet ausfallen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 17:34 |
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Zitat: | Vieles auf der Liste
tritt bevorzugt bei dickeren Maischen auf, das könnte durch dein HG:NG
Verhältnis begünstigt werden, aber so lange du zwischen ein paar Suden
nicht die Faktoren oben gleich halten kannst, würde ich da nicht zu viel
Zeit verschwenden. |
Wenn es nur mich beträfe, würde ich mich sicher nicht wirklich drum kümmern
Fakt ist aber, dass wir auf dem HBST Rhein-Main in
jüngster Zeit wiederholt die Frage behandelt haben "Warum sind die Biere
dunkler als vom KBH" berechnet und Jeder - außer Ruthard - sagte, seine
Biere seien ebenfalls dunkler als prognostiziert.
Und da ich heute erstmalig das Verhältnis HG:NG nicht zugunsten der NG
verschieben musste und prompt eine Würze erhielt, welche erahnen lässt,
dass das fertige Bier farblich an die Prognose des KBH heran kommen wird,
IST es wert, darüber nach zu denken
Greets Udo
[Editiert am 18.8.2013 um 17:35 von TrashHunter]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 17:45 |
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Zitat: | Gerade der Punkt der
Karamellisation ist natürlich interessant. Du kochst per Induktion, da kann
der Topfboden ja schon heißer als 100°C werden...
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Abgelehnt... weil...
die Farbe ja bereits während des Maischens entsteht und dabei wird nicht
gekocht, sondern nur erhitzt.
Die Farbe, über wir hier reden, ist die Farbe des fertigen Bieres. Beim
Maischen und Läutern zunächst zwangsläufig sehr viel dunkler, nach den
Nachgüssen wieder etwas aufgehellt, nach dem Kochen durch Eindickung wieder
dunkler und dann.... NACH der Gärung und Nachgärung deutlich dunkler als
vom KBH angesagt.
Wenn ich also heute nach dem Kochen eine Würze erhalten habe, die der
Farbangabe des KBH sehr viel näher kommt als gewohnt UND der einzige
veränderte Parameter das Verhältnis HG:NG ist, ist es schon noch
bemerkenswert. Und da ist Dennis' These bislang die Schlüssigste. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2013 um 18:25 |
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Zitat von TrashHunter, am 18.8.2013 um
17:45 | Zitat: | Gerade der Punkt der
Karamellisation ist natürlich interessant. Du kochst per Induktion, da kann
der Topfboden ja schon heißer als 100°C werden...
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Abgelehnt... weil...
die Farbe ja bereits während des Maischens entsteht und dabei wird nicht
gekocht, sondern nur erhitzt. |
Und weshalb kann sich das Bier nicht beim Kochen verdunkeln?
Wenn du meinst, dass der Brauhelfer falsch rechnest, kannst du ja mal die
Formeln der Literatur mit den benutzten vergleichen.
In der Literatur habe ich bisher keine Formel gefunden, die den
HG/NG-Anteil in die Farbberechnung mit einbezieht.
Bitte schreibe doch noch kurz, welchen Farbwert du erwartet hast und
welcher es geworden ist (geschätzt). MIch interessiert wirklich, ob wir
über "statt 10 EBC sind es 200 geworden" ist oder ob wir hier nur über
Nuancen streiten.
Ich klink mich aber ansonsten aus, mehr als aus einem Buch zu zitieren kann
ich nicht. Ich bleibe auch dabei: Bei mir sind die Farbabweichungen
marginal und nicht in Formeln zu fassen. Natürliche Streuung halt.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 19:08 |
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Moin
Wir reden hier über Abweichungen von rund +15 EBC. Und das ist dann doch
erheblich.
Zitat: | Ich klink mich aber
ansonsten aus, mehr als aus einem Buch zu zitieren kann ich
nicht. |
Jou, das ist dann wohl so
Ich für meinen Teil nehme meine heutige Beobachtung zum Anlass,
diesbezüglich Buch zu führen. Und mithin werde ich letztlich anhand
statistischer Daten in der Lage sein, zu belegen, ob ich mich irre, oder in
den Algorithmen des KBH tatsächlich ein Fehler steckt.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2013 um 02:58 |
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Hi Udo,
gib mal einer Bierprobe ein wenig Vitamin C zu. Wenn es sich aufhellt,
handelt es sich um färbende Chinone die bei der Oxidation von Polyphenolen
entstehen. Das Vitamin C reduziert die Chinone wieder.
Das ist die gleiche Reaktion die auch den angebissenen Apfel braun färbt
oder aus grünen Tee schwarzen Tee macht.
Solche Nachdunklung kommt häufig beim Übernachtabkühlen vor. Seit dem mir
mal ein extrahelles IPA farblich zum Altbier mutiert ist, unterschätze ich
so etwas nicht mehr. Beim nächsten Abfüllen kommt die Messerspitze Vitamin
C mit in die Zuckerlösung zum karbonisieren.
Mehr Tannine/Gerbstoffe aus den Spelzen durch große Nachgüsse können
eventuell durch Oxidation Verfärbungen geben...?
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2013 um 06:28 |
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Zitat: | Bei mir sind die
Farbabweichungen marginal und nicht in Formeln zu fassen. Natürliche
Streuung halt. |
Kann ich bestätigen. Ich hatte da Gefühl, wenn ich ungenau gearbeitet habe,
also z.B. Das Bier beim läutern man etwas geplätschert hat, ist die Würze
dadurch dunkler geworden (kann aber auch Einbildung sein)
Gruß
Dirk
[Editiert am 19.8.2013 um 10:25 von Qvex23]
____________________ Mein Blog:
http://www.dirksheimbräu.de/blog
Treff nette Biertrinker & Brauer aus deiner Umgebung. Jetzt live im
Hobbybrauer IRC Chat, wähle:
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=FAQ&cat=30
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2013 um 10:23 |
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Hallo zusammen
Wie ich auch hier geschrieben habe dient der berechnete
Farbwert nur zur Orientierung.
Wenn die berechnete Farbe genau passt ist es wohl eher Zufall
Ich benutze im KBH nur die Faustformel aus dem Wiki
hier die sicher nicht alles berücksichtigt z.B. das verwendete
Wasser.
Mir ist die Farbe nicht so wichtig, es reicht mir wenn ich ungefähr sehe wo
ich landen werde...und ich habe keine Ahnung wie es man es genauer
berechnen kann
grüße
Gremmel
[Editiert am 19.8.2013 um 10:24 von gremmel]
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2013 um 10:25 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 19.8.2013 um 10:27 |
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Zumal du sonst Korrekturfaktoren für die Punkte oben einbauen müsstest.
Filtriert oder unfiltriert? Welche Hefe genau? Mit wieviel Leistung wird
gekocht? Wie lange?
Die Tabelle kommt aus "Radical Brewing", in dem Buch wird bei Farben nicht
umsonst konsequent nicht mit Farbwerten, sondern mit Beschreibungen (hell,
goldig, rötlich, dunkel, schwarz etc.) bei Rezepten gearbeitet.
Zumal ja auch die Messung im Glas nicht normiert ist. Doppelter Durchmesser
des Glases lässt ja auch nur noch die Hälfte des Lichtes durch etc. pp.
Edit: Ich finde die Berechnung im KBH mehr als ausreichend. Wenn ich
wüsste, dass meine Biere auf meine Anlage leicht dunkler werden würden,
kann ich das für mich ja immer noch rausrechnen. Wenn's Leute wirklich
glücklich macht, kannst du ja die +2EBC für's Kochen variabel in die
Anlageneinstellungen verschieben.
[Editiert am 19.8.2013 um 10:28 von rattenfurz]
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 464 Registriert: 18.9.2010 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2013 um 10:33 |
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Das ist ein guter Gedanke, das mach ich.
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Gast
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erstellt am: 19.8.2013 um 12:39 |
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Zitat von TrashHunter, am 18.8.2013 um
19:08 |
Ich für meinen Teil nehme meine heutige Beobachtung zum Anlass,
diesbezüglich Buch zu führen. Und mithin werde ich letztlich anhand
statistischer Daten in der Lage sein, zu belegen, ob ich mich irre, oder in
den Algorithmen des KBH tatsächlich ein Fehler
steckt.
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Oh ja, kannst ja nach der statistisch representativen Anzahl von 800 - 1000
Suden mal berichten ......
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