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Autor: Betreff: Jim Koch: Wie man Bier trinkt, ohne betrunken zu werden
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:00  
Hallo beisammen,

Ich bin gerade über einen Artikel in der Süddeutschen gestolpert. Ich denke nicht, dass es hier schon Thema war: Darin heißt es über dem Samuel-Adams-Chef Jim Koch:

Zitat:
Er hat ein Mittel gefunden, wie er nie, nie, nie betrunken wird. (...) "Wollen Sie mein Geheimnis wissen? Wie ich die ganze Nacht Bier trinken kann, ohne je betrunken zu werden?"
Das Mysterium heißt Hefe, gewöhnliche aktive Trockenhefe aus dem Supermarkt. Jedes Mal, wenn Koch sich zum Biertrinken verabredet, schluckt er einen Teelöffel pro Bierglas, das er zu trinken erwartet. Er mischt das weiße Pulver mit Joghurt, damit es besser schmeckt. In der Hefe wirkt ein Enzym namens Alkoholdehydrogenase, das interessanterweise sowohl den letzten Schritt der alkoholischen Gärung von Bier auslöst als auch das Gegenteil: Den Abbau von Alkohol. Das Enzym macht in etwa das Gleiche wie die Leber, es wandelt Ethanol zu Acetaldehyd.

Käme mal auf einen Versuch drauf an. Ich fürchte nur, wenn ich vorher Backhefe mit Joghurt esse, wird es mich dermaßen durchputzen, dass ich aus ganz anderen Gründen gar keine Chance hätte, betrunken zu werden...
Aber was sagen die Mikrobiologie-Experten zu der These?

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:10  
Wäre geil, kann ich mir aber nicht vorstellen.

Was macht Hefe in saurem Milieu, wenn man sie mit Alkohol füttert?

Edith meinte noch: nicht Backhefe, sondern Trockenhefe. Da käme ja nur die Notti in Frage...


[Editiert am 12.5.2014 um 14:11 von Bierwisch]



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Der Klügere kippt nach!
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:16  
Warum sollte Hefe Alkohol abbauen? Die produziert ihn ja bzw. ist der das eigene Ausscheidungsprodukt der Hefe.
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hutschpferd
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:22  

Zitat von Bierwisch, am 12.5.2014 um 14:10


Edith meinte noch: nicht Backhefe, sondern Trockenhefe. Da käme ja nur die Notti in Frage...

Trockenhefe aus dem Supermarkt!
Den Supermarkt mit Notti hätte ich gerne
er meint vermutlich normale Backtrockenhefe wie es sie bei uns überall gibt.
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hutschpferd
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:22  
werde ich aber bei Zeitn mal ausprobieren
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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:26  

Zitat von hutschpferd, am 12.5.2014 um 14:22

Trockenhefe aus dem Supermarkt!
Den Supermarkt mit Notti hätte ich gerne
er meint vermutlich normale Backtrockenhefe wie es sie bei uns überall gibt.


Das größte Problem für alle Trockenhefen ist die Rehydrierung - da die Notti scheinbar alles mitmacht, würde ich sie für den Test benutzen.

Wieviel Bier brauchst Du, um wirklich sicher zu sein, daß Du betrunken bist? Da käme schon ein bisschen was an Hefe zusammen...


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Der Klügere kippt nach!
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rmax
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:26  
@Captain Brewley: Hefepilze passen ihren Stoffwechsel an die Umgebungsbedingungen an. Sind Zucker und Sauerstoff vorhanden, veratmen sie den Zucker und vermehren sich. Ist Zucker aber kein Sauerstoff vorhanden, produzieren sie Alkohol.

Meines Wissens ist die Alkoholproduktion sozusagen das Notprogramm, das gefahren wird, wenn kein Sauerstoff da ist, und da finde ich den Gedanken nicht so abwegig, daß es auch Bedingungen geben könnte, unter denen sie den Alkohol wieder verstoffwechseln.


[Editiert am 12.5.2014 um 14:29 von rmax]
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:32  
Interessant! So wie ich es verstehe, kann unter bestimmten Umständen durchaus die umgekehrte Reaktion ablaufen, d.h. Ethanol wird durch ADH2 zu Acetaldehyd umgesetzt, bzw. sowohl ADH1 als auch ADH2 können auch die umgekehrte Reaktion ablaufen lassen. Mehr hier (link)

Es wäre natürlich zu fragen, ob dies unter den gegebenen Bedingungen ablaufen kann (stark saures Medium, genügend Sauerstoff vorhanden?), ob eventuell entstehendes Acetaldehyd nicht gleich wieder zu Ethanol umgesetzt wird, und auch wie unangenehm Acetaldehyd ist (Kater?).

Edit: wer stellt sich zur Verfügung für einen freiwilligen Selbstversuch? ;)


[Editiert am 12.5.2014 um 14:35 von Johnny H]



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Johnny H. - All Grain Brewing
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:42  
Wurd schon gemacht :)

http://www.thrillist.com/drink/nation/brulosophy-tries-jim- kochs-yeast-and-yogurt-trick

tl;dw - hat bei ihm nicht so funktioniert. "Twice as gassy" fand ich in dem Zusammenhang lustig :)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:45  
Die Hefe muss das ja nicht überleben, es geht ja um die Enzyme, un die sind ja auch in toter Hefe noch drin.
Acetaldehyd ist übrigens alles andere als gesund, wenn da sehr schnell große Mengen freigesetzt werden, ist das sicher auch nicht gut.

Keine Ahnung, ob das funktioniert, ich bin da mal skeptisch.
Wenn das ginge, wär das doch schon lange bekannt, oder?

Stefan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 14:54  
Ja, die Geschichte hat einige Diskussionen in Fachkreisen hervorgerufen. Es ist aber eine "Räuberpistole". Es stimmt das die Alkoholdehydrogenase Alkohol abbaut und in Hefe vorhanden ist. Aber es gibt gute Gründe warum das so nicht hinhaut:
- Warum wird man dann von natürtrüben Bier betrunken?
- Der Alkoholabbau findet leider in der Leber statt. Wie kommen die Enzyme aus dem Magen, wo sie unwirksam sind, in die Leber?

Gruß

Jan
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 15:23  
Ein "Teelöffel pro Bierglas"?
Wenn mit "Glas" so eine 0,2-Liter-Vase gemeint ist, wie sie in manchen Teilen Deutschlands üblich ist, heißt das fast 13 Teelöffel Hefe für 5 Halbe! Ja dann Mahlzeit...
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 15:47  
Hey, das ist doch das Szenario für übrig gebliebene Erntehefe :D

Oh Gott, ich glaub mir wird bei dem Gedanken daran schon schlecht ....
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 15:48  
Aufgreifend, was hier gesagt wurde: vielleicht könnte man über die Einnahme von purer Alkoholdehydrogenase den gewünschten Effekt erzielen?

Allerdings deutet das und das darauf hin, dass man sich dadurch u.U. ganz andere Probleme einhandelt...


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Johnny H. - All Grain Brewing
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 15:59  
Eine Anti-Alkoholpille wäre so was wie die Lizens zum Gelddrucken.
Ich denke aber nicht, dass es so was jemals geben wird.

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:12  
Tatsächlich sollen Zinktabletten einen positiven Einfluss auf die Bildung der körpereigenen ADH haben. Zink bildet das metallische Zentrum der ADH. Es gibt aber auch welche mit Eisen als Zentrum. Die ADH von Hefen und Menschen unterscheidet sich etwas. Prinzipiell tut sie aber das Gleiche. Die Umwandlung von Acetaldehyd zu Alkohol und umgekehrt. Methanol wandelt sie in Formaldehyd um.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Johnny H
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:32  
Man bereite sich einen Antialkoholhefestarter zu: dazu konditioniere man sich eine Hefe in einem sauren (pH ähnlich dem der Magensäure, also etwa 1-4) und gleichzeitig alkoholischen Medium darauf, ihren Stoffwechsel auf Energiegewinnung aus Alkohol umzustellen. Die Hefezellen, die eine solche Rosskur dann über mehrere Tage (oder Wochen?) überstehen (ich schätze mal, das dürften nicht so viele sein), sollten dann genügend ADH2 gebildet haben, um schon mal auf den bevorzugten Abbau von Alkohol vorkonditioniert zu sein.

Das könnte man dann vor dem Saufabend einnehmen. Guten Appetit! :D :hallucine:

Dann hätte man "nur" noch das Problem, wie man den Körper auf eine massive Flutung desselben mit Acetaldehyd vorbereitet... und außerdem sollte sich zum Zeitpunkt der Einnahme und des darauffolgenden Trinkgelages im Magen nichts anderes befinden, was die Hefe als Nährstoff bevorzugen könnte (auch so ein Punkt, woran die ganze Geschichte scheitern könnte)...

Spass beiseite, die unterschiedliche Fähigkeit bestimmter Menschengruppen, die Gene ADH1, ADH2 und ADH3 auszudrücken, scheint was mit Alkoholintoleranz zu tun zu haben.


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Johnny H. - All Grain Brewing
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KaBl
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:36  

Zitat von Johnny H, am 12.5.2014 um 16:32
... und außerdem sollte sich zum Zeitpunkt der Einnahme und des darauffolgenden Trinkgelages im Magen nichts anderes befinden, was die Hefe als Nährstoff bevorzugen könnte (auch so ein Punkt, woran die ganze Geschichte scheitern könnte)...


Genau, bloß keine größeren Mengen von Gummibärchen verspeisen. RedBull würde IMHO auch ganz falsche Anreize für die Hefe setzen.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:40  
Wenn jemand behauptet, er könne die ganze Nacht Bier trinken ohne betrunken zu werden, kann das auch andere Ursachen haben.
Ich werd nie die 4. Nacht in Belgien vergessen, als wir nach dem Besuch in Westvleteren noch einen Aventinus gegen den Durst getrunken haben und alles war gut :puzz:

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:50  
Das ist natürlich totaler pseudo wissenschaftlicher Blödsinn.Das einzige was hilft ist eine Mieze fressen, damit der Kater was zu spielen hat und sich nicht im Kopf rumtreibt.

Man sagt auch kein Alkohol trinken macht nicht betrunken.

Grüße Jo
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Biermensch
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:52  

Zitat von Boludo, am 12.5.2014 um 15:59
Eine Anti-Alkoholpille wäre so was wie die Lizens zum Gelddrucken.
Ich denke aber nicht, dass es so was jemals geben wird.

Stefan


Hallo,
die gibts, aber nicht bei uns. Lt. Packung wäre "Hangoverfree drinking" möglich. Sind vollgestopft mit irgendwelchen Kräutern, die angeblich die Leber schützen. http://www.partysmart.net/ot/flash/stage.html
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 16:55  
Sowas gemeint damit? Die Hefe lebt auch nicht mehr...verrückte Behauptung :cool:


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Viele Grüße
Dominic
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Qvex23
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red_folder.gif erstellt am: 12.5.2014 um 21:28  
Die Hefe wirkt schon, auch wenn die nicht mehr aktiv ist, siehe Perenterol :D

Gruß

Dirk


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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2014 um 05:45  
So ganz verstehe ich das Thema nicht, warum will ich, wenn ich ausgehe zum trinken dann nicht betrunken werden? Wofür bezahl ich das ganze denn mit teuer Geld?
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 13.5.2014 um 06:22  
Als potentieller Gichtler wäre das Experiment nix für mich, sich zur Alkoholisierung (Alkoholabbau verringert m.W. die Ausscheidung der Harnsäure) noch eine Purinbombe reinzupfeifen. ;)

Uwe
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