Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 4.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2004 um 13:14 |
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Hallo,
ich hab irgendwo mal ein Bierkit für Malzbier gesehen. Wie geht das? Ich
dachte immer Bier ist ein vergorenes Getränk, und beim gären entsteht ja
Alkohol. Aber Malzbier ist alkoholfrei.
Entziehe ich dem Malzbier den Alkohol wieder? Wie? Wär ja auch interessant
für Leute (wie meine Mutter), die nur Alkfrei trinken (obwohl's da nicht
viel trinkbares gibt)
Dolgan
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2004 um 13:57 |
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Hallo Dolgan,
hier auf der Seite gibt es ein Rezept für Extrakt-Malzbier.
Bei diesem wird durch Flaschen-Gärung CO2 aufgebaut.
Dabei entsteht so ca. 0,5 bis 1 % Alkohol.
Ich hab nun schon von mehreren Seiten gehört,
dass sowohl im Industrie-Malzbier als auch im alkoholfreihen Bier Alkohol
unter einem Prozent enthalten sein soll.
Unter einem Prozent muss wohl nicht deklariert werden.
So hab ich das gehört, weiss jemand ob das bei Industriebieren stimmt?
Ich denke bei dem Rezept für Malzbier kann man ohne Gärvorgang auskommen,
man muss dann nur irgendwie CO2 in das Bier bekommen und das Rezept ein
wenig abwandeln, denn vor der kurzen Gärung war das tierisch süß.
Vielleicht wird das in der Industrie genauso gemacht?
Viele Grüße
burgi4u
[Editiert am 13/4/2004 von burgi4u]
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 4.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2004 um 14:03 |
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Malzbier ist doch immer süß, also müsste da doch noch Zucker drin sein.
Warum explodieren Malzbierflaschen dann nicht bei der Gärung?
ach so! Wenn ich das Maischekochen weglasse, hab ich doch (fast)
nur unvergärbaren Zucker, oder?
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2004 um 14:34 |
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Ich habe das Rezept auch gelesen und habe die Verfahrensweise so
verstanden:
- Maischen mit dem Ziel möglichst wenig vergärbare Zucker zu erlangen.
- Kochen wie gehabt (Hopfengabe geringer?)
- Kühlen
- Hefezugabe und Abfüllen in Flaschen. Zumachen!
- "Normal" gären. Aber nur einen Tag. Dann komplette Flaschen über 70-80
Grad erhitzen.
- Damit bleibt das schon gebildete CO2 in der Flasche und die Hefe
stirbt.
Deshalb wenig Alkohol und doch CO2.
Gnadle
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 1.7.2003 Status: Offline
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erstellt am: 27.4.2004 um 14:15 |
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CO2 bekommt man auch durch Aufkarbonisieren des Bieres (in dem Fall
Malzbier) hin. Lagergefäß kühl unter CO2-Druck setzen und stehen lassen.
Dann bindet die Flüssigkeit irgendwann die Kohlensäure... (so wie bei einem
Soda-Club).
Wegen dem Alkohol.... sicher hat Malzbier auch einen relativ geringen
Alk-Gehalt, wie jedes Getränk was vergärbaren Zucker enthält. Sogar
Apfelsaft oder O-Saft den man eine bestimmte Zeit offen stehen lässt
enthölt Alk (durch freie Hefen in der Luft)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 11.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.4.2004 um 15:40 |
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Ich Maische ganz normal ..Hopfenkochen fällt recht schwach aus ..je nach
Geschmack und dann schmeck ich noch mit Zucker ab.....runter kühlen lassen
und Hefe dazu..wenn die Hefe angekommen ist, dann dierekt in Flaschen
füllen und 5-8Std stehen lassen..evtl. eine Flasche öffen und
Spudungsgehalt testen! Dann die Flaschen in eine Wanne und schön heißes
wasser raufkippen.. min. 50% und die Flaschen in der Wanne mit dem Wasser
abkühlen lassen..fertig ist dat Malzbier!!
Alkoholfreies Bier wird voll vergoren und dann gekocht, da aber der
Geschmack ziemlich leidet wenn man das Bier kocht wird es unter Vakuum
gekocht, denn da liegt die Kondensierungstemp von Alkohol uter 30°C. Der
gewonnene Alkohol wird dann meistens an Brennereien verkauft...
Ein Bier darf ab einem Alkoholgehalt von 0,359% als Alkoholfrei bezeichnet
werden!
Bei meinem Malzbierrezept hab ihr etwa 0,15-0,2%
Hoffe ich konnte euch a bissl weiter helfen
MFG
Schütti
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 3 Registriert: 20.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 28.4.2004 um 09:50 |
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ist das Malzbier dann gleich trinkbar oder sollte das Bier dann noch etwas
lagern und Reifen?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2004 um 10:40 |
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Hallo bierundwein,
also ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Bier gleich trinkfertig
ist.
Man sollte es nach dem Pasteurisieren allerdings akkühlen lassen,
sonst kann man den Geschmack des heißen Bieres nicht richtig geniessen.
Bei meinem Malzbier waren die Gummidichtungen nach dem Erwärmen nicht mehr
100 %ig dicht, so dass es zu geschmacklichen Verlusten kam
(Rezenz war nicht mehr so wie zu Anfang).
Deshalb kann ich keine Aussage über Veränderung bei Lagerung machen,
ich glaube aber, dass es sich wenn, dann nur gering verändert.
So hab ich es zumindest empfunden.
Viele Grüße
burgi4u
[Editiert am 28/4/2004 von burgi4u]
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 28.4.2004 um 10:51 |
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Hallo Leute,
da es um Malzbier geht, möchte ich mich auch mit ein paar Fragen hier
anschliessen.
Also ich habe aus der Zeit als ich noch mit Bierkits gearbeitet hatte noch
einige Dosen im Schrank stehen.
Könnte ich daraus eventl. Malzbier machen?
Wenn ja, sollte ich diese dann mit ungeh. Malzextrakt verlängern, weil ja
für Malzbier relativ viel Hopfen drin ist? oder besser mit Trockenmalz?
Kann man dazu diese beiliegende Trockenhefe nehmen oder braucht man für
Malzbier spezielle Hefe?
Das wäre ganz gut wenn das ginge, da ich sonst für diese Fertigkits keine
Verwendung mehr hätte.
Cheers
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2004 um 11:19 |
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Hallo heavybyte,
ich kenne leider nicht diese Kits,
ich weiss nur, dass man wenig Hopfen für Malzbier nimmt.
Du kannst mit Trockenmalz oder Zucker verlängern.
Ich habe obergärige Trockenhefe vom Braupartner benutzt, 7 gr.
Viele Grüße
burgi4u
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 28.4.2004 um 11:48 |
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Hi burgi,
dein Malzbier auf dem Treffen hat mir sehrgut geschmeckt.
Vor allem meiner Frau. Deshalb meine Idee jetzt.
Wenn ich jetzt so eine Dose gehopftes Malzextrakt mit einer Dose
ungehopftem Malzextrakt zusammenschütte, habe ich doch schonmal die halbe
Portion Hopfen.
Sollte ich dann nochweiter verdünnen?
Was denkst du, wieviel Prozente Hopfen hat Malzbier gegenüber Vollbier?
oder sollte ich 1 Dose gehopftes und zwei Dosen ungehopftes nehmen?
Trockenmalz habe ich auchnoch eine ganze Menge.
hmmm, eigentlich eine gute Idee mit dem Malzbier...
viele grüsse
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 11.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2004 um 12:07 |
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Also normal müsste das so passen....mit MAlzextrakt abschmecken und
fertig....Trockehefe würde ich nicht nehmen.....weil sonst hast du halt
diesen typischen nachgeschmack der Trockenhefe drin...flüssighefe entfalte
sein Aroma ja erst bei der Gärung..hat aber nach 5-8std Gärung noch keinen
Einfluss.....
MFG
S.Schuett
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2004 um 12:40 |
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Hallo heavybyte,
die Idee von schuett-master ist auch nicht schlecht Flüssighefe zu
nehmen,
da Du ja auch so empfindlich auf die Trockenhefe reagierst.
Und Du so viel Hefekulturen hast.
Ich habe meine Trockenhefe etwa 7 Stunden vorher mit gebrauten Malzbier
angestellt.
Meine Kühlung dauert so lange (Umgebungskühlung).
Die ging dann im Malzbier ab wie Dein besagtes rotes Mopped.
Aber ich finde, es hat nicht so richtig nach Hefe geschmeckt.
Natürlich wenn man diesen Trockenhefegeschmack kennt, sieht das bestimmt
anders aus.
Aber es ist halt nur Malzbier, das muss man bedenken.
Bzgl. Hopfen ist nicht schlecht zu verdünnen:
Mein Rezept:
Zutaten für etwa 10 l Bier:
10 l Wasser
1,5 kg Malzextrakt
500 g Traubenzucker
5 g Aromahopfen
obergärige Bierhefe (Trockenhefe) 7g
5 g Hopfen sind echt wenig, hier würde ich für richtiges Bier etwa 20-25 g
nehmen.
Aber ich glaube kaum, dass Du Deine Kits 4:1 verdünnen solltest.
Ich hab auch mehr als 5 g genommen, fast 10 g.
Eigentlich wollte ich auch 5 g nehmen,
das sah aber so wenig für das viele Bier aus, hab ich halt mehr genommen.
Also das musst Du probieren, 1:1 oder 2:1 (Malz:Kit).
Ich würde es mit 1:1 probieren.
Noch was: Als ich vor der Hefezugabe probiert habe,
dachte ich meine Zunge bleibt am Gaumen kleben,
so süß fand ich das.
Ich hätte nie gedacht, dass das nach 12 Stunden Gärung sich so
verändert.
Mein Malzbier ist gegenüber Industriemalzbier nicht süß geworden.
Hab noch was vergessen,
denk daran dunkles Malz zu nehmen oder Zuckercouleur.
Viele Grüße
burgi
[Editiert am 28/4/2004 von burgi4u]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2004 um 12:54 |
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Zitat: | Hab noch was vergessen,
denk daran dunkles Malz zu nehmen oder
Zuckercouleur. |
Wieso muss Malzbier immer dunkel
sein? Ist das die Vorgabe der Großen? Ich träume von einem Hellen! ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 2.5.2004 um 09:23 |
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Moin Leutz,
muss noch was nachfragen: muss bei Malzbier am Ende auch 90Min. lang Hopfen
gekocht werden?
ist nach dem Läutern Schluss oder muss die Würze noch gekocht werden?
oder genügt es z.B. einfach Flüssighopfen zu nehmen?
Grüsse
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2004 um 10:44 |
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Hallo
@gnadle: Also Malzbier muss nicht immer zwangsläufig dunkel sein,
ich habe mal an helles Malzbier gedacht, aber mal ehrlich,
das kann doch garnicht schmecken.
Man verbindet Malzbier immer mit dunklem Bier,
jetzt trinkt man was helles und weiss nicht, was es sein soll.
Ich hab den Gedanken sofort wieder verworfen, als ich mir den Geschmack im
Mund eingebildet hab.
@heavybyte:
Ich hab das so gemacht:
Die Würze zum Kochen bringen und nach 10 min Kochzeit den Hopfen zugeben.
Eine Stunde kochen lassen. Stammwürze auf 16 % einstellen.
Nach dem Abkühlen und Filtrieren mit der Hefe anstellen und direkt in
Bügelverschlußflaschen füllen.
ich hab gleich recht heiss gefiltert.
Es war aber Extrakt. Willst Du Maischen?
Bei den Kits ist das bestimmt auch so.
Flüssighopfen kann man bestimmt auch nehmen.
Dann ist es wohl nur ein kurzes heissmachen für ca. 10 Minuten.
Ist ja wie Tütensuppe heiss machen und hinterher Maggi rein.
Viele Grüße
burgi
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 2.5.2004 um 12:01 |
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danke burgi, du hast mir sehr geholfen.
also ich habe hier noch einen grossen Sack Münchener Malz stehen mit dem
ich auchnicht so recht weiss was ich machen soll, denn in meiner Umgebung
mag niemand dunkles Bier.
Ich habe mir jetzt gedacht, bevor ich die Bierkits opfere, probier ichs
erstmal mit Maische.
Im Moment laufen jetzt zwei Sude parallel.
Mit meinem "normalen" Equipment braue ich gerade mein Lieblingsbier und
parallel (selbe Zeitaufwand) läuft der Malzbiersud mit Münchener Malz in
einem Einmachtopf.
Bevor ich da einen grossen Sud anstelle, möchte ich erstmal das Ergebnis
testen.
Dann werde ich anschliessend auch den Malzbiersud für 1Std. mit etwas
Hopfen kochen, wegen der Eiweissausflockung u.s.w.
Ich habe 4,5kg Münchener Malz genommen und denke, dass ich so 25L Malzbier
herausbekomme.
oki, doki, eine Stammwürze von 16% dürfte kein Problem sein.
Cheers
Nachtrag: es sind jetzt doch nur knapp 22L geworden mit einer Stammwürze
von 14,5%
Ich denke, das kann man so akzeptieren.
[Editiert am 2/5/2004 von heavybyte]
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2004 um 19:57 |
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Hallo heavybyte,
hab ich mir schon gedacht, dass Du Maischen würdest.
Wenn ich das gewusst hätte,
nen Maischrezept ist auch hier im Forum in einem anderen thread.
Hoffe Du hast das gesehen. Man muss nach Malzbier suchen.
22L Malzbier ist aber ne Menge Kram, trinkt denn Deine Frau das alles
alleine.
Oder darfst Du dann auch mal probieren.
Lässt Du in Fässer gären und wie pasteurisierst Du diese dann?
In Fässern hat man nicht so das Problem mit dem Überdruck,
kann man nen Spundungsventil nehmen oder Überdruck kontrolliert
ablassen.
Aber wie und in welchem Wasserbad erhitzt man dann das Malzbier.
Oder hast Du in ca. 50 Flaschen abgefüllt?
Viele Grüße und viel Spaß
burgi
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Antwort 17 |
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Gast
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erstellt am: 2.5.2004 um 20:27 |
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Hallo burgi,
du bist gut, du stellst mir Fragen welche ich viel lieber von dir
beantwortet hätte
Also ich stelle mir das weitere Vorgehen folgendermassen vor:
morgen früh (Abkühlung beendet) gebe ich die Hefe dazu und fülle direkt in
Bügelflaschen ab (denke es werden genau zwei Kisten Bier nach Abzug des
Bodensatzes).
morgen Abend erhitze ich in meinem grössten Pott die Flaschen (Langsames
Hochfahren der Temp.) auf etwa 60° um die Hefe zu killen.
jetzt kommts: denkst du, dass ich die Flaschen vorher entlüften sollte?
denkst du, dass innerhalb 12Stdn. der Druck in den Flaschen zu gross werden
könnte?
Ich möchte nämlich die Obergärige Flüssighefe nehmen womit ich mein letztes
Weizen gebraut habe (geht ab wie Schmitz Katze).
oder denkst du, dass Weizenbierhefe dafür nicht geeignet ist?
Trockenhefe hätte ich auchnoch...
oder sollte ich doch nur 6Stdn. vergären?
Mit dieser Hefe ging mein letzter Weizenbier-Sud innerhalb 24 Stdn. von 14%
Stammwürze auf 5% runter!
das bei einer Umgebungstemperatur von 20°, wobei der Sud durch die Gärung
eine Temp von 23,5° entwickelte.
Mann ich bin der totale Noob...
hoffentlich kannst du mir noch antworten bevor hier der Punk abgeht.
zu der Menge: meine Frau und die 16jährige Tochter sind schon ganz scharf
darauf.
Ich musste versprechen, wenn der Sud gelingt, direkt einen 60L-Sud
nachzuschieben.
Na ja, dafür bekomme ich auch aktive Brauhilfe, ist schon schön, wenn der
Braumeister hinterher nicht alles selbst wegräumen muss
Ich werde auf jeden Fall vom Ergebnis berichten.
da fällt mir noch ein: muss Malzbier auch reifen? oder kann man es nach
Abkühlung direkt trinken?
Cheers
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.5.2004 um 21:33 |
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Hallo heavybyte,
also doch Flaschen, viel Spaß beim Spülen.
Zuerst die Fragen die beantworten kann:
Du musst bedenken, dann 40 Flaschen sehr viel Platz wegnehmen.
Dein größter Pott (ich glaube 60 Liter) wird nicht ganz reichen,
aber Du hast ja noch mehr Pötte in Reserve.
Zu der Gärung.
Entlüften musst Du auf jeden Fall.
Ich hatte nach 10 Stunden eine Flaschen probeentlüften wollen und sie mit
einem richtig Schwung geöffnet, es hat den Bügel über den Flaschenkopf
gedrückt, so viel Druck war drauf.
Die Flasche war mehr oder weniger hin.
Die anderen konnte ich dann aber mit Gefühl sehr gut entlüften.
Nach weiteren 2 Stunden hab ich dann gut die Hälfte noch mal entlüftet,
besser wäre es ich hätte aber alle noch mal entlüftet.
Denn beim Erwärmen dann sind viele Dichtungen kaputt gegangen, einige nur
rausgedrückt und gepfiffen, andere mit viel Getöse, ordentliches Geknalle.
Ich hatte sogar bis fast 70 Grad erwärmt.
Ich denke so 8-10 Stunden Gärung ist auch in Ordnung.
Aber Du wirst sicher morgen auf Arbeit sein, dann wird es nicht viel
weniger als 12 Stunden werden. Trotzdem achte auf das Entlüften.
Ich hab in den Topf ein Gitter gestellt, damit sie keinen Bodenkontakt
haben.
Die Kopfe habe ich rausgucken gelassen. Vielleicht sollte man die Flaschen
bis 30 Grad offen lassen, aber keine Ahnung. Vielleicht hatte auch nur ich
das Problem und Du nicht.
Und lass die Flaschen lieber an einem Ort gären, wo ein Platzen keinen
Schaden anrichten kann. Aber keine Angst, nur zur Sicherheit.
Gleich nach dem Runterkühlen hab ich mein Malzbier probiert und ich denke
es hat sich danach kaum verändert. Das meiste hat sowieso die 2 Wochen
nicht überlebt, große Familie.
Die wollen natürlich jetzt auch Nachschub haben, ich hab es aber leider
nicht so gut wie Du, bei mir packt da keiner mit an.
So kann man natürlich auch Arbeitskräfte bekommen und junge Menschen für
das Hobby begeistern.
Jetzt zu der eher unangenehmen Frage bzgl. Hefe.
Da kann ich Dir glaube ich kaum eine Antwort geben, ob man für Malzbier
obergärige Weizenbierhefe nehmen kann. So gut kenne ich mich damit nicht
aus.
Du braust doch schon viel viel länger als ich. ich hab das strickt nach
Rezept gemacht und beschreibe hier nur meine Erfahrungen damit.
Aber ich würde mal sagen ja. Ich würde es probieren, wenn Du keine
Trockenhefe nehmen willst. Aber die scheint ja echt gut zu gehen, pass mal
lieber auf die Gärung auf.
Flaschen können auch schnell mal platzen, meistens unten am Rand.
Hab ich was vergessen?
Ich schaue aber bestimmt noch öfters hier rein.
Viele Grüße und viel Spaß
burgi
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2004 um 07:10 |
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Moin Gemeinde,
danke burgi, da ich ja nur "richtiges" Bier bisher gebraut habe, stelle ich
mich so blöd an.
Da gibt es nämlich ganz gravierende Unterschiede.
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum man überhaupt Hefe zugibt. Der beim
Vergären erzeugte Alkohol ist ja eh unerwünscht und das entstandene CO2
wird durch Entlüften und Erhitzen auchwieder vertrieben.
Nach meinem physikalischen Verständnis ist es paradox soweit
vergären zu lassen, dass man hinterher das CO2 wieder ablassen muss
(Entlüften).
Idealerweise würde man nur soweit vergären, dass das entstandene CO2 gerade
genug ist, denn dann ist auch sehr wenig Alkohol entstanden.
Mache ich da einen Denkfehler?
Ich kann mir vorstellen, dass es alleine wegen der Erwärmung
(Ausdehnungskoeffizient) schon zu Überdruck in der Flasche kommen kann.
Andererseits denke ich, dass das entstandene CO2 die Luft in der Flasche
verdrängt und somit eine Oxydation des Bieres verhindert. Kann das der
Grund für eine Gärung sein?
Damit bekäme das Entlüften auch wieder einen Sinn.
Du siehst, das sind alles Fragen die beim "richtigen" Bierbrauen so
garnicht entstehen.
anyway, werde ich über das Resultat berichten.
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2004 um 08:39 |
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Bezüglich der Gärdauer/CO2-Gehalt habe ich noch eine Idee.
Warum machen wir nicht eine "Paralellgärprobe" (gleiche Temperatur wie das
zu vergärende Malzbier) so wie normalerweise eine Schnellgärprobe. Dann
können wir uns doch alle ausrechnen, wieviel CO2 entstanden ist. Noch einen
Sicherheitszuschlag für die Ausdehnung während des Pasteurisierens und
fertig ist die Laube. Oder? Man muss dann halt beim Gären ständig mal
wieder Messen. Dürfte aber mit Refraktometer doch nicht so schwer sein.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 21 |
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Gast
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erstellt am: 3.5.2004 um 09:54 |
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Hallo gnadle,
das würde aber nur funktionieren, wenn man im Bottich gärt.
In diesem Falle hätte man ja zum Zeitpunkt des Abfüllens kein CO2 in der
Flasche. Aber genau aus diesem Grunde gärt man ja. Deshalb betreibt man bei
Vollbier ja die Nachgärung.
Wenn es bei Malzbier nur darauf ankommt, dass man CO2 in der Flasche hat,
dann muss man in der Flasche gären. Wenn man jetzt parallel dazu den
Gärverlauf kontrolliert, weiss man immernochnicht wieviel Druck dadurch
entsteht.
Das hängt nämlich noch mit der Grösse des Freiraumes in der Flasche ab.
Also alles garnicht so einfach...
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2004 um 09:55 |
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Hallo,
@gnadle: Das ist sicher ne gute Idee, aber dann muss man bei der Gärung
dabei sein und messen. Man kann ja den vergärten Zuckeranteil und
entstandenen Alkoholgehalt messen, aber wie bekommt man Rückschlüsse auf
den CO2-Gehalt, gibt es dafür Formeln?
@heavybyte: Deine Überlegungen sind ja richtig.
1. Man möchte möglichst wenig Alkohol im Malzbier haben, warum vergärt
man?
Zum einen um CO2 für die Flaschengärung zu bekommen, schales Malzbier
schmeckt nicht.
Wenn Du natürlich CO2 zusätzen kannst, dann denke ich gibt es Rezepte, die
ohne Gärung auskommen. Ich habe bei meiner Gärung festgestellt, dass sich
das Malzbier durch Zugabe von Hefe bei der kurzen Gärung von 12 Stunden
geschmacklich total verändert hat. Es war vorher total süß dominant.
Hinterher hat man das Malz viel besser rausgeschmeckt. Aber so viel ich
weiss lassen die Brauereien auch vergären.
2. Entlüften, muss das sein?
Ich denke, das muss nicht sein, wenn man nicht so lange vergären lässt. 6-8
Stunden Gärung sollte auch reichen, eine Flasche probeentlüften, ob Druck
in Ordnung ist, oder die vorgeschlagene Methode von gnadle anwenden. Dann
erwärmen. Hier muss man ebenfalls das Rezept verändern.
3. Warum CO2 nach 12 Stunden entweichen lassen?
Es hat sich sehr viel CO2 (Druck) in der Luft in der FLasche gebildet, die
wird durch das Entlüften rausgelassen. Du wirst aber feststellen, dass das
Malzbier hochschäumen wird, es hat sich wohl auch CO2 im Bier entwickelt.
Also durch das kurzzeitige Entlüften wird nicht der komplette Druck
abgelassen, es bildet sich sofort wieder neuer. Der Druck, der sich bei der
Erwärmung bildet, ist ja nach der Abkühlung des Bieres wieder weg. Du
kannst es auch ohne Entlüften probieren, z.B. nur einen Teil der Flaschen
nicht entlüften.
Musst Du vielleicht ein wenig experimentieren. Aber pass auf!
Die Temperatur von 65-70 Grad hab ich laut Rezept für 30 Minuten
gehalten.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
Viele Grüße
burgi
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.5.2004 um 10:15 |
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Zitat: | Hallo gnadle,
das würde aber nur funktionieren, wenn man im Bottich
gärt. |
Wieso denn? Du sollst ja die
Parallelgärprobe messen, um festzustellen was in den Flaschen passiert! ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 24 |
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