Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2009 um 16:22 |
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Nachdem meine letzten beiden Sude einen medizinschen Geschmack hatten,
möchte ich nun quasi wieder bei Null anfangen. So plane ich meinen nächsten
Sud, wenn es irgendwo hakt oder eine Fehlerquelle ist, bitte melden!
Rezept: obergärig, wahrscheinlich ein Landbier aus 50% PiMa und 50% MüMa
IBu: 25-30
Maischetopf:
Einkochautomat
muss ich diesen außer mit Spülmittel noch reinigen?
Gärfass aus Kunststoff
wird mit einem Reiniger aus der Weinbranche desinfiziert
wann? Vor dem Maischen? Während dem Maischen? Beim Hopfenkochen?
Läutern:
die Maische wird über ein feines Sieb (Spritzschutz), in einem
durchlöcherten Eimer in einen zweiten
Eimer geläutert
Hier muss ich doch nichts weiter beachten, Würze wird ja wieder beim
Hopfenkochen steril.
Hopfenkochen:
wieder im Einkochtopf (vorher mit nassem Lappen von Maischeresten
gesäubert)
Ich wollte den Hopfen in einen Teebeutel oder Leinensäckchen tun, um das
Filtern zu sparen - geht das?
Weitere Fragen.
Ich braue nur 10 Liter, mein Gärfass fasst 50L. Gibt es da irgendein
Problem. Bisher hat mein Gärröhrchen nie geblubbert, weil sich die Gase gut
im Leerraum verteilten.
Wie funktioniert das mit dem Speisenabzug für die Nachwürze. Wann, wieviel?
Wohin damit?
Wie reinige ich die Flaschen am besten, auskochen (wie lange?), oder auch
mit der Chemiekeule?
Ich hoffe ich habe nichts vergessen, ihr seht ich bin sehr vorsichtig
geworden und hoffe dass es diesmal wieder klappt.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2009 um 19:32 |
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Hallo Markus,
ich kann mich noch an Dein Bier mit dem medizinischen Geschmack
erinnern.
Bis vor kurzem war mir auch unklar wie der medizinische Geschmack
zustandekommt.
Mein Brau-Kollege hat dem drittletzten Sud auch ein medizinisches Aroma
verpasst.
Das sollte ein Golden Ale werden, welches mir aber nachträglich
Golden-Dentista getauft haben
Wir haben dies untersucht und sind zu folgendem ergebnis gekommen:
Was war beim drittletzten Sud anders:
Torsten hat das Hefegefäss kaputtgemacht und hatte keine Lust mehr, noch am
gleichen Tag
neue Hefe anzurühren und hat die neue Hefe erst einen Tag später
hinzugegeben.
Was bedeutet medizinischer Geschmack:
Der kommen von Phenolen, welche von Hefen produziert werden:
Da unsere Hefe die gleiche war wie bei den anderen Suden schliessen wir
unsere Hefe
als Ursache aus, es müssen also andere Hefen eingewirklt haben=>Wilde
Hefen !!
Frage an Dich:
Gibst Du Deine Hefe sofort zu? Lässt Du evtl. langsam abkühlen und wartest
mit der
Hefezugabe?
Grüsse Thomas
[Editiert am 5.2.2009 um 19:34 von Samba und Bier]
____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 09:16 |
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Hallo Thomas.
interessante Liste!
Könntest du einmal die Bedeutung der einzelnen Kolumnen erklären,
also "Schwellenwert,Normalwert und Min-Max".
Ich habe zwar eine vage Vermutung,aber....
Dank im Voraus!
Gerd
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 7.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 12:20 |
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Hallo emjay2812,
ich würde den Einkochautomaten nach mehreren Brauvorgängen gründlich mit
Natronlauge oder Sodalösung reinigen. Bierstein und/oder Kalk lässt sich
leicht mit Essigessenz oder Zitronensäure entfernen. Sodalösung empfiehlt
sich auch bei der Flaschenreinigung. Die Flaschen unmittelbar vor dem
Abfüllen noch mit schwefeliger Säure (Kaliummetabisulfit+Zitronensäure)
desinfizieren. Viele sagen das braucht nicht nachgespült zu werden, ich
mache es aber trotzdem.
Mit Kunststoffgärfässern habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Mit
der Zeit bilden sich viele kleine Kratzer und Risse, wo sich dann leicht
Bierstein festsetzt. Hier ist also gute Reinigung vor der Desinfektion
unerläßlich. Ich lasse nur noch in Edelstahl oder Glas vergären. Empfehlen
kann ich auch einen Gegenstromwürzekühler. Bauanleitungen findet man im
Internet. Damit kühle ich meine 25l in ca. 10min auf 17-19°C runter.
Da ich sehr oft Probleme mit Wyeast Hefen hatte kann ich nur empfehlen, auf
ausreichend Hefe zu achten.
Speise fülle ich direkt nach dem Kühler in 1,5l Wasserflaschen (Plastik) ab
und lege sie bis zum nachgären in die Kühltruhe. (Flaschen vorher
desinfizieren)
Viel Glück und gut Sud! ____________________ Viele Grüße Frank
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 13:12 |
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@ Samba und Bier
ich warte tatsächlich bis die Würze sich soweit abgekühlt hat, dass man die
Hefe zugeben kann. Meistens ist das aber schon am Abend des Brautages der
Fall. Wie kann man das Kühlen denn beschleunigen? Vielleicht indem man den
Behälter in eine Wanne mit Kühlakkus stellt?
@Bavarinbrew
Ich wollte das Fass sowieso erst gründlich säubern (mit normalen
Haushaltsreiniger) und anschließend desinfizieren. Wo bekomme ich denn
einen kleinen Edelstahlbehälter her, in dem ich vergären kann? Auch den
Einkochtopf werde ich gründlich säubern. Am Boden ist ein sehr hartnäckiger
brauner Besatz, wahrscheinlich von meinem Rührwerk (es ist entweder Kupfer
oder Messing, müsste nochmals nachfragen). Allerdings dürfte das kein
Problem sein. Die Flaschen koche ich 10 Minuten aus. Welche Hefen benutzt
du?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 13:19 |
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Hallo, emjay,
die preiswerteste Möglichkeit sind die hier im Forum schon mehrfach
erwähnten Abfallbehälter aus rel. dünnem Edestahlblech. Ich habe auch so
ein Teil, da mußt Du dann noch einen Auslaufhahn dranbasteln, und dann hast
Du einen Super Gärbottich.
Sowat hier: http://www.gastroideen.com/images/product_images/popup_images
/1171_0.JPG
Zu bekommen bei ebay oder hier.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1736 Registriert: 19.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 14:30 |
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Hallo Markus,
ja Du solltest in der Tat schnell abkühlen, dies wird ja auch so
empfohlen.
Sicher fängst Du Dir dabei wilde Hefen ein, die sich aber nicht immer
gleichermassen
auswirken müssen.
Die Desinfektion vom Kochtopf finde ich überflüssig, wir reinigen die Töpfe
fürs Maischen und
Hopfenkochen lediglich mit Wasser (sichtbar sauber), denn: Bis Du wieder
braust vergeht eine Zeit und da sammeln sich erneut Bakterien. Zudem tötet
das Hopfenkochen alles ab.
Mit den Gär-Behältnissen musst Du in der Tat sorgfältig umgehen. da
reinigen wir
mit heisser Lauge.
Aber nochmal zum Thema zurück: Ich denke es sind wilde Hefen, die nichts
mit der
vermeindlichen Verunreinigung Deines Equipments zu tun haben
@Gerd
Ich habe diese Liste geschickt bekommen.
Wichtig sind zunächst einmal die Spalten Verbindung und Geruch.
Der Schwellenwert sagt mir selbst auch nicht viel.
Normalwert ist wohl der Wert der in einem normalen "fehlerfreien" Bier
vorkommt
warum es einen Minimalwert gibt weiss ich nicht, allerdings sollte der
Maximalwert
nicht überschritten werden sonst kann es zu den aufgeführten Fremdgerüchen
kommen.
Grüsse Thomas ____________________ Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf
folgender website zu finden:
http://cervejakarpens.oyla.de
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 15:16 |
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Hallo,
Also ich lasse die Würze auch "über Nacht" abkühlen, und mein Bier schmeckt
trotzdem. Die Frage ist jetzt nur, wies mit schnellem abkühlen schmecken
würde...
Ansonsten bin ich mittlerweile auch nicht mehr sooo pingelig. Die Flaschen
werden nur heiss ausgespült nach dem leermachen und kurz vor dem befüllen
nochmal. Der Einkocher nur mit Wasser gereinigt, wird ja schließlich
hinterher gekocht das ganze. Einzig den Gäreimer mache ich mit Soda sauber.
Beim letzten Mal habe ich dort den Nachguss zwichen gelagert, also noch
zusätzlich 80°C heisses Wasser drin gehabt.
Zitat: | Aber nochmal zum Thema
zurück: Ich denke es sind wilde Hefen, die nichts mit der
vermeindlichen Verunreinigung Deines Equipments zu tun
haben |
Nur wie bekommt er die dann weg? In dem er sehr viel Anstellhefe nimmt die
den wilden Hefen keine Chance lassen?
Lg Dominic
[Editiert am 6.2.2009 um 15:16 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 15:30 |
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Ja Schwellenwert = Wahrnehmungsgrenze
Normalwert: würd ich sagen Durchschnittswert
und Min-Max.: Die Spannweite der Mengen des Stoffes wie er in div. Bieren
vorkommt
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 446 Registriert: 5.1.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 15:39 |
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Achtung OT
Zitat von tauroplu, am 6.2.2009 um
13:19 | Hallo, emjay,
die preiswerteste Möglichkeit sind die hier im Forum schon mehrfach
erwähnten Abfallbehälter aus rel. dünnem Edestahlblech. Ich habe auch so
ein Teil, da mußt Du dann noch einen Auslaufhahn dranbasteln, und dann hast
Du einen Super Gärbottich.
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Ach, Du benutzt den als Gärbottich? Kriegst Du den soweit dicht, dass Du
ein Gärröhrchen benutzen kannst?
Gruss
Beer-Dog ____________________ "All right, brain, I don't like you and you don't like me - so let's just
do this and I'll get back to killing you with beer."
-Homer Simpson
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 17:11 |
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würde sagen "halbwegs offne" Gärung. Ist ja kein Problem. Schön "old
school"
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 17:47 |
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danke!
Gerd ____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 17:56 |
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@beerdog: Pathos hat`s erfasst, schöner Begriff " halbwegs offene Gärung".
Funktioniert auf jeden Fall super.
Gruß
Michael
[Editiert am 6.2.2009 um 17:57 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 44 Registriert: 7.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2009 um 09:55 |
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Zitat: | Welche Hefen benutzt
du? |
Außer für Weizen verwende ich fast nur noch Trockenhefen von Fermentis. Für
Deine 10l reicht dann ein Päckchen. ____________________ Viele Grüße Frank
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 242 Registriert: 12.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2009 um 11:03 |
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auch für 2 oder 25L reicht ein Päckchen, wenn man die Hefe nen halben bei
Braubegin anstellt.
Ich reinige übrigens meine Einkocher nur mit heißem Wasser (ohne
Spülmittel). Alles was aber mit der abgekühlten Würze in Berührung kommt
wird mit ner Danclorix-Lauge desinfiziert. Aber Spülmittel kommt niemals
nicht zum Einsatz...
____________________ MfG, Frank.
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 26.3.2009 um 19:36 |
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also ich habe durch zufall mal in eiben buch von hanghofer "gutes bier
selbst brauen" von dem problem mit dem medizinischen geschmack gelesen. er
schreibt, dass es am wasser liegen könnte. chlor im wasser kann den
geschmack verändern, er beschreibt es auch mit einem medizinischen
geschmack, vllt. des rätsels lösung. das chlor kann dann auch im normalen
leitungswasser sein, also nicht unbedingt ein fehler des brauers...
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Member Beiträge: 58 Registriert: 1.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.3.2009 um 20:41 |
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Ich hatte kürzlich das gleiche Problem.
Da ich hier mit Kalttrubfilterung experimentiert habe vermute ich wars
ne Infektion. Seitdem bin ich wieder sehr pingelig was die Sterilität
angeht und die
letzten zwei Sude sind wieder gut gelungen.
Gruß
Marco
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 08:16 |
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Hallo zusammen,
Zum Problem von Chlor im Trinkwasser fällt mir dann ein, das man sein
Brauwasser vorher einmal abkochen könnte. Chlor ist ein im Wasser gelöstes
Gas, ähnlich wie CO2. Da die Löslichkeit abhängig von der Temperatur ist,
einfach die Temperatur anheben und damit das gelöste Gas austreiben. Ist
natürlich vom Gesichtspunkt der steigenden Energiepreise absoluter
Wahnsinn.
Gruß Guido
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 08:35 |
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Zitat von gschwar, am 27.3.2009 um
08:16 | Da die Löslichkeit abhängig von der
Temperatur ist, einfach die Temperatur anheben und damit das gelöste Gas
austreiben. Ist natürlich vom Gesichtspunkt der steigenden Energiepreise
absoluter Wahnsinn. |
Wer zu stark gechlortes Wasser hat, kann (angesichts der erwähnten
Energiepreise) auch heißes Wasser aus der Leitung nehmen. Das wird bestimmt
energieeffizienter erwärmt, als ein Abkochen auf dem (Gas-) Kocher es
ermöglicht. Oder eben das Wasser leicht ansäuern.... dann gast das Chlor
auch etwas schneller aus. Das habe ich aber noch nie ausprobiert, fiel mir
nur gerade so ein. Vielleicht können unsere Wasserchemiker hier etwas mehr
dazu sagen?
Gruß,
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 09:15 |
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Mir ist gerade noch etwas in den Sinn gekommen:
Zitat von ale-addict im thread " vox und Hobbybrauer"
zum Umgabg der Beiden Mädels mit dem Braumaterial. Da wurden dann schon mal
der Löffel abgeleckt und möglicherweise nochmal verwendet:
"Wie sagte doch mein Mentor: "Brauen ist 70% Hygiene, 20% Handwerk und 10%
Intuition".
Da ist glaube ich ne menge dran und auch auf die Gefahr, das das folgende
schon oft gesagt wurde:
Wirklich steril arbeiten kann man eh nicht, in der Luft sind einfach zu
viele Keime, Hefen und was sonst noch so einzellig ist. Aber man kann durch
saubereres Arbeiten, ausreichendes Reinigen der Gegenstände die
insbesondere mit der kalten Würze in Berührung kommen, schon eine ganze
Menge reißen. Ich denke, das Kalttrubfilterung schon geht - ich würde dann
das Tuch sicherheitshalber kurz vor der Verwendung einmal auskochen. Ich
selber kühle die Würze mit einer Kupferspirale in der Sudpfanne ab. Der
Hopfenseiher und der Kühler werden etwa 15min vor Ende des Würzkochens in
die Pfanne gegeben. Die beiden Teile sind natürlich vorher noch einmal
gesäubert worden. Die Schläuche, durch welche die abgekühlte Würze fließt,
hab ich von innen desinfiziert, genau so das Gärfass. Wenn die Teile
desinfiziert sind, fasse ich diese nur noch mit desinfizierten Händen an.
Das Gärfass reinige ich in mehreren Schritten. Erst mit Chemipro o. ä.,
dann wird mit viel Wasser gespült dann wird desinfiziert. Das Fass steht
jetzt nicht offen, sondern ist mit dem Deckel abgedeckt. Desinfiziert wird
bei mir derzeit mit 70% Alkohol oder 2% H2O2.
Mir ist bisher erst ein Sud umgekippt, da hatte ich aber auch schlampig
gearbeitet. Es spielt hier sicherlich auch eine ganze Portion Glück mit, da
man nicht immer alles so auf dem Schirm hat.
Gruß Guido
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 8.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 09:31 |
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Hallo, Zitat: | Nachdem meine letzten
beiden Sude einen medizinschen Geschmack
hatten |
Ich hatte mal ein Fass Bier etwa ein Jahr stehen lassen und nicht von der
Hefe abgezogen.
Ergebnis Die Hefe hat sich Autolysiert,Medizinischer geschmack,konnte man
nur noch wegleeren.
Gruss Pit.
P.s Habe die Erfahrung gemacht das ich mein Bier ein gutes halbes Jahr auf
der Hefe stehen lassen kann ohne das was passiert,aber dann muss ich
umdrücken.
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Antwort 20 |
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Junior Member Beiträge: 31 Registriert: 16.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 14:17 |
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Nochmal zu der Sache mit dem Ansäuern gegen Chlor.
Das würde nicht funktionieren. Chlor löst sich in Wasser zu Salzsäure und
Hypochloriger Säure...
beides Starke Säuren.die bekommt man nur mit ner noch stärkeren Säure
raus... und die möcht ich nicht im Bier haben.
Übrigens, keine Panik... das Chlor im Wasser löst sich nur so zu ca. 10%
der Rest schwimmt ungelöst im Wasser rum
(kann aber wieder nachreagieren; Stichwort chemisches Gleichgewicht....)
Das mit dem Rauskochen sollte doch ganz gut klappen... ____________________ Es wird, meine Herren, es wird...
Wir wissen nur noch nicht was es wird...
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 14:53 |
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Das Chlor im Wasser sollte sich doch spätestens beim Hopfenkochen
verflüchtigen, oder?
Ich denke DIE Waffe gegen Infektionen ist ein möglichst hohes
Temperaturniveau bei der Abfüllung in den Gärbehälter und Zugabe von
reichlich aktiver Hefe.
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.3.2009 um 15:01 |
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Ja, das stimmt. Abr bis dahin hat es möglichwerweise mit allen möglichen
Stoffen reagiert und somit den Geschmack des Produktes bereits (nachhaltig)
beinflußt.
@ bcrst: Danke! :-)
Gruß,
Alex
EDIT: Tippfehler
[Editiert am 27.3.2009 um 15:01 von alexbrand]
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 27.3.2009 um 15:25 |
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Wegen Chlor im Trinkwasser fällt bei BYO regelmäßig der Begriff " Campden".
Zum Glück bin ich chlormäßig nicht betroffen.
Uwe ____________________
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Antwort 24 |
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