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Autor: Betreff: Gasthausbrauerei im Ausland eröffnen
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Beiträge: 4
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 02:04  
Hallo liebe Bierliebhaber,

ich würde Euch gerne ein paar (Anfänger-) Fragen stellen.

Meine Freundin und ich haben vor kurzem unsere Studien beendet und möchten nun unsere berufliche Zukunft angehen. Keiner von uns beiden hat Lust auf einen klassischen Bürojob, also überlegen wir was wir tun könnten.

Unser gemeinsamer Traum wäre die Eröffnung einer Gasthausbrauerei in Lateinamerika. Wir hätten auch schon die geeignete Stadt ausgemacht...hier gäbe es viele Bierliebhaber, Kaufkraft und wenig Biervariätät (kein Vergleich zu Europa). Nun ja...unser kleines Problem ist, dass wir beide Quereinsteiger wären...aber das soll uns nicht entmutigen, wir sind ja nicht auf den Kopf gefallen und das Wichtigste: wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und geil darauf, "unser Bier" an den Mann und die Frau zu bringen!

Trotzdem ist es ein Unterfangen, das uns momentan noch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, vor allem: welche Maschinen kaufen? Wir stellen uns für den Anfang eine Kneipe für maximal 50 Personen vor...dazu wollen wir etwa 4 eigene Biersorten anbieten...die Frage, die sich uns Anfängern hier stellt, wieviel Produktionskapazität bräuchten wir in diesem Fall in etwa?

Wenn jeder Gast im Durchschnitt rund 1 Liter trinkt, die Öffnungszeit 8 Stunden beträgt und ein Gästedurchlauf von ca. 2 Stunden vorliegt, dürften es über den Daumen gepeilt rund 200 Liter pro Tag sein. Am Wochenende eher mehr, so dass es in 7 Tagen ca. 1.800 Liter sein müssten.

Wir bräuchten also eine Maschine, die uns monatlich mindestens 7.500 Liter hochwertiges Bier produziert und das auch noch für etwa vier verschiedene Sorten.

Wenn uns hier jemand Tipps und/oder Empfehlungen/Denkanstöße liefern könnte, wären wir wirklich superdankbar!!!

Wir spielen bisher mit folgenden Ideen:

Die günstige Lösung (pro Stück 8.500 Euro) wäre der Kauf einer oder mehrer der 200l Braumeister von Speidel. Teurer wäre die Investition in Braumaschinen von etwa Braxonia, Flecks, Hoyer oder auch Wengert. Ich denke, wenn wir uns für eine solch professionellere Variante entscheiden würden, müssten wir mindestens 100.000 Euro investieren. Wir hätten das Geld dafür, trotzdem stellt sich natürlich die Frage, ob das gleich sein muss...vielleicht fahren wir auch 1-3 Jahre ganz gut mit der günstigeren Speidel-Lösung, und wenn der Laden läuft, kann man immer noch nach- und aufrüsten! Aber wie gesagt, soooo viel Ahnung haben wir noch nicht, um das absolut zufriedenstellend beantworten zu können. Deswegen wären wir Euch für ein bisschen Hilfe wirklich total dankbar...für jeden Helfer Gratisbier ohne Ende, wenn er uns irgendwann mal in Lateinamerika besuchen kommt...! :D

Auch stellt sich die Frage, ob wir zumindest die ersten Monate einen erfahrenen Braumeister aus Deutschland unter Vertrag nehmen sollten, oder ob man sich das nötigste Wissen auch in diversen Braukursen aneignen könnte?

Viele Grüße

Jonathan
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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 02:56  
Hallo Jonathan,

solche Ideen sind wohl vielen (von uns) schon durch den Kopf gespukt, meist haben dann die klardenkenden besseren Hälften dann den Zahn gezogen, bei Dir scheint das ja anders zu sein.

Mal ein paar Fragen:

Da Ihr schon einen Standort gefunden zu haben schein, habt Ihr da schon mal für etwas länger gelebt und seit fit in Sprache und Landessitten?

Habt Ihr gute Grundkenntnisse im Brauen und Finanzwesen?

Wie sieht es aus mit einem Wiederverkaufswert Euers Traums wenn Ihr nach zwei oder drei Jahren was anderes machen wollt?

Habt Ihr Berufe die in Euerem Traumland gefragt sind und würde man Euch ohne Probleme einwandern lassen und wenn Ihr Kapital mitbringt, könnt Ihr das auch wieder rausziehen?

Ich lebe ja auch nicht mehr in Deutschland und habe zum Glück nie mit einem Umwandelgedanke gespielt, doch meist sind Dinge die super aussehen irgendwo mit einem großen Hacken versehen, warum macht kein Einheimischer was Ihr vorhabt?

Hier der deutsche Spruch: neue Besen kehren gut, oder: Hals über Kopf usw.

Also, bevor Ihr irgendwelche Klammoten kauft giebt es viel zu überlegen, Hardware, Eisen, hat im Moment des auspackens nur noch den halben Wert.

Ich will Euch nicht den Wind aus den Segeln nehmen, aber überlegt gut bevor Ihr was macht und wenn Du die Fragen stellst die Du stelst scheinst Du keine Ahnung von der Biermaterie zu haben und das sollte doch schon da sein wenn man so was angeht,

Meine Empfehlung: erst mal irgendwo in einem Brewpub arbeiten, Erfahrungen sammeln, planen und dann erst mit kühlem Kopf anfangen.

Beste Wünsche für Euch,

Jörg K.


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 08:37  
Da kann ich Jörg nur beipflichten: erstmal Erfahrungen sammeln!

Wenn ihr weder beim Brauen noch in der Gastronomie und Ökonomie fit seid und noch dazu die lokalen Gegebenheiten nicht genau kennt, habt ihr für den Einstieg vielleicht ein paar Probleme zu viel zu lösen.

Aber da kann man ja abhelfen: besorgt euch die kleine Braumeister-Anlage und fangt an zu brauen ! Der Aufwand ist zwar nicht 100%ig vergleichbar (die 200l-Anlage erfordert ob der Massen schon etwas mehr Aufwand bei Transport und Lagerung), aber doch zeitmäßig sehr ähnlich. Sprich: die Zeit, die ihr in einen 20l-Sud investiert, müsst ihr mindestens auch in den 200l-Sud stecken. Daran könnt ihr schon mal abschätzen, ob sich mit einer oder gar mehrerer solcher Anlagen auf Dauer arbeiten lässt.

Einen Zahn muss ich euch leider gleich ziehen:

Zitat:
eine Maschine, die uns monatlich mindestens 7.500 Liter hochwertiges Bier produziert

die gibt es leider (oder glücklicherweise?) nicht. Zum Brauen gehört mehr als Knöpfchendrücken. Das ist mit dem Kochen vergleichbar: ein guter Herd macht noch lange kein Gourmet-Restaurant, und der Koch muss nicht nur mit der Technik umgehen können, sondern auch Kreativität und handwerkliches Können einbringen.

Ich würde jetzt mit Leuten sprechen, die ähnliches schon gemacht haben und Erfahrungen in beisteuern können. Hier im Forum findet man z.B. Samba und Bier, der Infos über die Verhältnisse in Brasilien beisteuern kann, Brauknecht, der als Berater für Brauereien arbeitet (und euch bei ernsthaftem Interesse sicher auch eine geeignete Anlage empfehlen könnte) oder Hufpfleger, der gerade in Deutschland eine kleine Kneipe aufbaut. Auch ein Schwatz mit dem Wirt der Brauereikneipe um die Ecke jann nicht schaden.

Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg bei der Umsetzung eures Plans!


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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 08:42  
Hallo,

Jörg hat vollkommen recht, springt nicht ins kalte Wasser ohne schwimmen zu können.

Aus deinem Beitrag entnehme ich, daß du nicht unbedingt Profi im Bierbrauen bist. Bierbrauen ist ein ziemlich zeitaufwändiger Vorgang, eine "Maschine" macht dir kein Bier. Und, das Bier, das du heute verkaufen willst, hast du vor mind. 4-6 Wochen gebraut. das heißt, du hast 7500 l. in Keg's abgefüllt und mind. 7500 l in Reifefässern. Das wären 150 50l Keg's und 8 1000l Drucktanks in einer Kühlzelle. Dazu Gärtank, Brauraum, Waschplatz, Abfüller für Kegs und ev. Flaschen zu mitnehmen. Mit dem Speidel müßtest du 5 mal hintereinander brauen, um nach der offenen Gärung einen Drucktank zu füllen, das dauert mind. 2 Tage. Jeden Tag einen Braudurchgang und mit 200l den Gärtank bis 1000l auffüllen erhöht die Infektionsgefahr und zieht die Gärung zu viel in die Länge, dann müßte ein 2. Gärtank dazu.

Meiner Meinung nach könnte man mit dem Speidel nur ein zusätzliches "Leckerchen" zum hauptsächlich ausgeschenkten Industriebier brauen.

Vielleicht wäre ein wenig jobben in einer Gasthausbrauerei hilfreich für die Planung.

Ich baue z. Z. ein Gasthaus mit Brauerei, denke aber nur an 200- 300l Eigenbräu.

Meinen Brauraum siehst du hier:
http://haemmscher-bier.beepworld.de/

Die Geräte auf dem Tisch habe ich hier gekauft:
http://www.bierbrauen.q-sm.de/

Meine 2. Wahl wäre das gewesen:
http://www.labu.at/de/index.html

Viel Glück wünscht dir

hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
Infos unter dem button "Bierbrauer werden?" in der Navigationleiste
http://hämmscher-bier.de
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brauknecht
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 09:44  
@Berliner
Zitat:
Aber da kann man ja abhelfen: besorgt euch die kleine Braumeister-Anlage und fangt an zu brauen ! Der Aufwand ist zwar nicht 100%ig vergleichbar (die 200l-Anlage erfordert ob der Massen schon etwas mehr Aufwand bei Transport und Lagerung), aber doch zeitmäßig sehr ähnlich. Sprich: die Zeit, die ihr in einen 20l-Sud investiert, müsst ihr mindestens auch in den 200l-Sud stecken. Daran könnt ihr schon mal abschätzen, ob sich mit einer oder gar mehrerer solcher Anlagen auf Dauer arbeiten lässt.

Die Speidel Anlage wird immer wieder von "Existenzgründern" als das Preisleistungsoptimum angeführt. Ich kenne sie nur von der Messe, hab sie also noch nicht in Betrieb gesehen. Gibt´s da Erfahrungsberichte?
@Jonathan111
Ich kenne die Trinkgewohnheiten in Südamerika nicht so gut, aber deine Zahlen was den Umsatz angeht sind sehr optimistisch. Hast Du das irgendwo recherchiert?


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Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
In vino veritas -
In beer we trust
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 09:49  
Ich würde als erstes die Sprache lernen, Bier brauen lernen und dann mal ein paar Monate in dem Land verbringen.
Lateinamerika ist so ne Sache, nette Leute, schönes Landschaften, aber an einigem kann man als Europäer auch ganz ordentlich verzweifeln.
Und mit dem Thema Kriminalität muss man sich auch auseinander setzen.
Wo soll´s denn hin gehen, wenn ich fragen darf?
Ich würde da sehr aufpassen, das hört sich für mich nach einer nachvollziehbaren, aber riskanten Träumerei an.

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 10:57  
Hallo Jonathan,
ein paar Fragen, deren Beantwortung vielleicht erste Dinge klären (ggf. nur zur Beantwortung an Dich selbst, und nicht hier im Forum).

- habt ihr Berufe, die euch beim Betrieb der Brauerei bzw. bei Verkauf/Vermarktung helfen (z.B. was Technisches, Marketing/Vertrieb, Buchhaltung) oder müßt ihr alles von Externen als teure Dienstleistung einkaufen? Bitte bedenke, daß Ausländer sehr oft in Südamerika erst mal "Gringozuschlag" zahlen und RICHTIG abgezockt werden. Wer mal länger dort gelebt hat und nicht mit der rosa Aussteigerbrille vor sich hin geträumt hat, weiß das.

- habt ihr extrem gute Sprach- und Kulturkenntnisse? Diese sind unabdingbar VOR dem Start; ist ja nicht so wie im Studi-Austausch, wo Mißverständnisse meist nur zu kleinen Problemen und Folgekosten führen...

- politische/wirtschaftliche Lage vor Ort? Inflation? Kriminalitätsrate? Lebenshaltungskosten FÜR EUROPAER (de facto meist weit über der von Einheimischen, aufgrund von fehlenden Beziehungen, Gringozuschlag, höheren Ansprüchen, Zusatzversicherungen etc etc).

- woher nehmt ihr die Umsatzzahlen? Scheint mir recht unrealistisch (je nach Produktpreis), insbesondere sofern Rohstoffe von "weiter her" beschafft werden müssen und ihr viele externe Dienstleister bräuchtet.

- woher kommen Malz und Hopfen, wie sollen sie gelagert werden (Luftfeuchtigkeit? Ungeziefer?Diebstahlsicherung?Bewachung?Lagerkosten?). Je nach Standort werdet ihr wohl selbst schroten müssen, Kosten mit eingeplant?

- zur Angabe Bierliebhaber/Kaufkraft am gewählten Standort: Schon mal konkret durchgerechnet/geprüft, welcher pro Kopf Bierkonsum bei welchem Durchschnittspreis? Wie wäre euer Preis? Wenn teurer (hochwahrscheinlich): wie viele Kunden würden dann wieviel bei Euch trinken?

WEnn ihr das Land angeben bzw. den Standort angeben könntet, könnte man genauer auf Euren Plan eingehen.

Für mehr Details könnt ihr gerne eine PM schicken.

Gruß

Chuma
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flinsstone
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 11:29  
Hallo Jonathan,
denke das ist ein netter Traum, in der Realität schauts nicht so gut aus.
der Speidel macht kein fertiges Bier, er stellt nur die Würze her. Du musst dich noch einiges mehr investieren. (Gärung, Lagerung, Kühlung, die ganze Schanktechnik) und dann fehlt noch die Einrichtung.
Lg Manfred
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 11:53  
@Brauknecht:
Nein, Erfahrungen habe ich keine, aber das Prinzip ist ja das Gleiche wie bei den 20- oder 50l-Anlagen. Nur das Handling ist natürlich in einer anderen Gewichtsklasse.
Jedenfalls taugt auch ein kleiner Speidel dazu, festzustellen, dass man bis zur fertigen Würze mindestens so viele Stunden braucht, wie das Jungbier Wochen, um zu reifen ;)


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Gruß vom Berliner
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 12:49  
Halli Hallo,
hier meldet sich nun einmal ein "Gringo" zu Wort :)

Jonathan,
zunächst einmal bewundere ich Euch für Euren Mut.
Das meiste ist hier ja schon gesagt worden.
Deshalb möchte ich etwas von meinen Erfahrungen in Brasilien erzählen.

Meine Frau (Brasilianerin) und ich leben hier nun seit Oktober 2005.
Das Thema Dauer-Visum war aufgrund des Familienstandes kein Problem.
Bei Euch könnte dies u.U. sehr kompliziert werden.

Die Menschen hier sind liebenswert und vorbildlich freundlich, bieten stets Hilfe an,
nehmen Dich auf wie ein Familien-Mitglied.
Leider muss man aber stets Unzuverlässigkeiten hinnehmen.
Die Glaubwürdigkeit sollte man generell als niedrig einstufen.

Verträge mit Unternehmern schliesst man besser nur mit der Hilfe
eines Anwaltes ab. Wir haben zur Zeit ein Bau-Projekt und können ein Lied davon singen.
Alles in allem gibt es aber immer ein "Jeitinho", heisst, wenn die Lage kritisch ist oder gar
aussichtslos erscheint, offenbaren sich meist doch unerwartete Lösungsansätze.

Kriminalität ist hier leider ein grosses Thema, aber das kann man mit der entsprechenden Lebensweise und gewissen Vorsichtsmassnahmen eingrenzen.

Um hier ein Unternehmen zu gründen benötigt man professionelle Hilfe.
Auf Aussagen anderer kann man leider nichts geben.
Generell gilt in allen Bereichen wie in anderen Ländern auch: Qualität hat seinen Preis.

Aber nicht allzusehr entmutigen lassen:
Mein einziges grösseres Problem hatte ich hier nicht mit Brasilianern, sondern mit einem Deutschen.
Da ging es um ein gemeinsames Vorhaben im gastronomischen Bereich (nachdem natürlich Erfahrungen mit einer gemeinsamen Brauanlage gesammelt wurden). Bin mittlerweile sehr froh, dass dies nichts geworden ist , hätte unentwegt unnötigen Ärger gegeben. :)

Hier in Belo Horizonte gibt es mittlerweile über 60 Hobbybrauer (als ich hergezogen war waren es noch weniger als 10). Einige von ihnen machen mittlerweile hervorragendes Bier, und einige haben mittlerweile expandiert und denken sogar weiter.
Ich bin bei einigen dieser Jungs als technischer Berater und auch bei Inbetriebnahmen aktiv.

Wenn die Entwicklung in dieser Form voranschreitet, wird diese Region ein "Colorado" werden.
Und es macht Freude, ein Teil davon zu sein :)

Grüsse Thomas


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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 13:12  
Cooler Beitrag, Thomas! Gefällt mir.

Was ist mit Eurem B(r)auprojekt? Läuft es aus dem Ruder?? Hoffentlich nicht!

Gruß,

Alex


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nfaa
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 13:33  
Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass du mit deinem geschätzten Investitionsvolumen von 100000 Euro nicht weit springen wirst.
Bei dem Ausschlag, den du angibst musst du mind. verdoppeln. Würde sogar eher sagen es geht richtung 250000 Euro


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 13:44  
Da kommt mir noch die Geschichte von Stella in den Sinn, die hier mal um Hilfe gefragt hat.
Allerdings in Griechenland, aber da sieht man schon, dass man ruck zuck in Existenznöte geraten kann:
link
Das kann sehr schnell in einen ziemlichen Streß ausarten und ich bin froh, dass das Bierbrauen bei mir nur ein Hobby ist und auch eins bleiben wird.

Stefan
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 14:32  
Hallo Alex,

Zitat:
Was ist mit Eurem B(r)auprojekt? Läuft es aus dem Ruder?? Hoffentlich nicht!


In Deutschland würde man sagen, es läuft aus dem Ruder, hier ists noch im grünen Bereich :D

Grüsse Thomas


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Cervejeiro
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red_folder.gif erstellt am: 11.2.2010 um 16:10  
Hallo Jonathan.

Ich habe jahrelang in einem multinationalen Konzern gearbeitet, dort hatten wir bei Versetzungen immer eine eiserne Reglung:

Ein Mitarbeiter hat seine Tätigkeit (controller, Werksleiter, Verkäufer,... etc.) und seinen Standort (Heimatland, bzw Ex-Patriot Auslandstätigkeit).
Wir haben grundsätzlich niemals beide Faktoren geändert!


Wenn jemand ins Ausland wollte blieb er in seiner Tätigkeit (z.B. Controller von Deutschland nach Frankreich), wenn jemand seine Tätigkeit wechseln wollte blieb er am Standort, oder aber mindestens in seinem Heimatland). Diese Regelung haben wir auf Grund etlicher gestrandeter Versetzungen (mit Wechsel beider Faktoren) eisern eingehalten.

Bei Dir sieht es so aus, als ob Du auch beide Faktoren ändern willst (Du bist kein Brauer und willst Deinen Standort ins Ausland wechseln). Aus meiner Sicht keine guten Startvoraussetzungen. Hier in Brasilien gibt es etliche gestrandete (deutsche) Existenzen die genau das versucht haben. Mein Rat : "So, Besser nicht!!!". Es gibt übrigens vor Ort immer einige ganz schlaue Spezies, die mit Blick auf die Euros die da kommen, Dir das blaue vom Himmel vorlügen. Wenn dia Euros dann mal weg sind, sind es die Spezies dann auch!

Mach doch einfach mal ein "sabatical" (ein jahr blau) in Deinem Wunschland, ohne irgendwelche Pläne/Verpflichtungen. Dann kannst Du vor Ort selbst die Möglichkeiten ausloten. Bier brauen kann man auch mit zwei Alukesseln, ohne grosse Investitionen!

Ich hoffe ich habe Dir jetzt nicht ins Bier gespuckt! ;)

Grüsse

Cervejeiro


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red_folder.gif erstellt am: 17.2.2010 um 21:40  
Hallo Leute,

entschuldigt meine späte Antwort, aber auch hier war Karneval und ich war anderweitig beschäftigt :)

Vielen Dank für Eure zahlreichen Reaktionen und Diskussionen ! :thumbup:

Viele Eurer Einwürfe sind sicherlich richtig. Den einzigen Mangel den ich diesbezüglich bei mir aber erkennen kann ist der, dass ich vom Brauen noch nicht viel Ahnung habe...die anderen Kritikpunkte greifen kaum.
Sowohl ich als auch meine Freundin sind Wirtschaftswissenschaftler, haben also von Buchhaltung etc. durchaus Ahnung. Wir sprechen beide Spanisch, meine Freundin mittelmäßig und ich fließend. Ich wohne schon seit über einem Jahr in unserem Land der Träume...habe hier nach meinem Studium erst eine Weile in einer Bank und anschließend in einer Stiftung gearbeitet...ich kenne also sowohl das Land als auch die Sitten und selbstverständlich bestens das hießige Vergnügungsviertel :puzz:

Vor ein paar Wochen hatte ich hier ein gutes Jobangebot und habe es eine Woche lang ernsthaft erwägt...letztendlich habe ich es aber abgeschlagen. Das war für mich der endgültige Beweis, das ich keine Lust habe die nächsten 35 Jahre in einem Büro zu arbeiten, sondern das ich was eigenes aufziehen will und dabei auch bereit bin das damit einhergehende Risiko zu tragen.

Das Visa bereitet auch keine größeren Probleme, alles schon abgeklärkt. Ich habe auch schon jede Menge Freunde und Bekannte, die uns gerne weiterhelfen möchten. Mein bester Freund beispielsweise ist Anwalt.

Qué más?

Ja, also das Problem ist also wirklich eher, das wir beide sowohl vom Brauen als auch von der Gastwirtschafts noch keine Ahnung haben. Aber ich habe nun mehrmals schon gelesen, dass man das als Quereinsteiger durchaus erlernen kann...wir wollen ja nicht in der Computerchipproduktion als Quereinsteiger loslegen... :P

Außerdem habe ich mich anfänglich wohl nicht so gut ausgedrückt. Eine "Gasthausbrauerei" soll es eigentlich weniger werden...eher eine sowohl elegante als auch alternative Bar, mit Tanzfläche, geilen Lichteffekten etc. ZUSÄTZLICH möchten wir, wie ein Schreiber hier schon erwähnte, als "Leckerlie" Selbstgebrautes anbieten...also neben dem Industriebier, den anderen normalen Getränken etc. unser eigenes Bier! KLEIN ANFANGEN mit dem Braumeister und mal sehen wie es so läuft und wenn es läuft und man mit der Zeit mehr über das Brauen usw. lernt, kann man ja immer noch expandieren...

Die Frage ist also gar nicht mehr ob, sondern wie! Ich bin schon seit einem Monat auf der Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit und wir ändern unser Konzept ständig...es ist noch im Wachstum....aber fest steht, dass wir es machen!!! Klar gibt es ein Risiko, aber das hat man ja im Grunde immer, mal mehr mal weniger...und ich denke es hält sich noch einigermaßen in Grenzen....im Fall des Vollfiaskos verlieren wir ja keine Millionen, sondern im schlimmsten Fall 20-30.000...wäre ärgerlich, aber kein Weltuntergang! Aber unsere Chancen, das es gut klappt, sind durchaus ansehnlich und dieses Risiko werden wir annehmen! :D We will get it :thumbup:

Nochmal die Frage: mit wieviel Liter Bier pro Woche kann man mit dem Braumeister 200l ernsthaft rechnen? So als ungefähre Orientierung....?


[Editiert am 17.2.2010 um 21:58 von Jonathan111]
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La Estrella
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 02:00  
Helau...Wirtschaftswissenschaftler :D

deine Frage:

Nochmal die Frage: mit wieviel Liter Bier pro Woche kann man mit dem Braumeister 200l ernsthaft rechnen? So als ungefähre Orientierung....?

!!! das wurde doch schon beantwortet !!!

Helau ... Wirtschaftswissenschaftler :D

??? Wo wohnst du den in Lateinamerika ???

!!! Also so ganz im geheimen, ich wohne auch in Kolumbien (in den Wintermonaten) seit 20 Jahren !!!

??? - und du ???

...Helau ...


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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 08:20  
Hallo, La Estrella,

ich kann in dem ganzen thread nicht erkennen, wo steht, mit wieviel L pro Woche man mit der 200 l Braumeister Anlage rechnen kann.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 09:52  
@Jonathan:

saludos del otro lado del mundo. Te deseo mucho exito en el proyecto. Por favor nos dejes participar en todos tus experiencias y exitos. Espero que nos escribes a vez en quando aqui en este foro.

Suerte y que te vaya muy bien

Chuma
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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 10:09  
Hallo Jonathan,

und nun noch mal etwas wichtige: Fangt einfach mal an, zu brauen! :-)

Du wirst nicht gleich zu anfang verkaufsfähiges Bier produzieren. Brauen ist ein Handwerk, das man sicherlich erlernen kann. Es gibt ja immerhin eine Berufsfachschule und einen Lehrstuhl dafür. Aber auch das Erlernte bedarf eingen Feintunings. Daher mein Tip:
investiert in die notwendige Mindesausrüstung zum "Brauen in der Küche" und macht mal ein paar Sude. DANACH würde ich dann überlegen, ob Eure sich die geplante Bar mit Selbstgebrautem unterstützen laßt. ODer fangt einfach an mit der Bar und macht das mit dem Bier nebenbei / nebndran.

En que país del otro lado del mundo vives?

Saludos,

Alex


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 10:12  
Que tengas mucho exito y que la gente tenga mucha sed para consumir un montón de tu cerveza casera.
Aunque ya me interesaría mucho de que país se trata ;)

Stefan
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 11:47  

Zitat:
Nochmal die Frage: mit wieviel Liter Bier pro Woche kann man mit dem Braumeister 200l ernsthaft rechnen? So als ungefähre Orientierung....?


Praktisch wird man wohl nicht mehr als zwei Sude täglich fahren können, bei 5 Tagen wären das theoretisch 20hl pro Woche, also rund 1000hl pro Jahr. Das ist dann aber schon mindestens ein Vollzeitjob, das macht man nicht mehr nebenbei. Zudem ist das ein sehr optimistischer Ansatz, der praktisch wohl kaum durchzuhalten ist, siehe unten.

Diese Sudanzahl setzt voraus, dass die restlichen Resourcen auch darauf ausgerichtet sind, d.h. dass der Gär- und Lagerkeller entsprechend groß und der Absatz gesichert ist.

Bei obergärigem Bier muss mindestens eine Wochenproduktion (also 20hl) parallel gären können, bei untergärigem mehr. Bei der Lagerung würde ich von 4 Wochen ausgehen, d.h. es müssen mindestens 80hl gelagert werden können.

Man muss auch einrechnen, dass der Absatz schwankend ist. In guten Zeiten (in Europa im Sommer) kann man garnicht so viel produzieren, wie man absetzen könnte, in schlechten Zeiten geht kaum was. Das muss man ausgleichen können.

Letztendlich stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit. Ob man pro Sud 2, 20, 200 oder 2000hl produziert, macht zeitlich keinen wesentlichen Unterschied. Der Braumeister nimmt einem zwar mit der Brausteuerung etwas Arbeit ab, aber das gilt nur für die Dauer des Maischens, und das ist nur ein kleiner Teil der Zeit, die man in das Bier investieren muss. Ich schätze mal, dass bei einem Hobbybrauer in jedem Sud vom Schroten bis zum Ausschank vielleicht 10-20 Arbeitsstunden stecken. Ob man diese Arbeitszeit auf 2 oder 2000hl aufschlagen muss (und kann), das macht den Unterschied zwischen Hobby und Broterwerb aus.


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Gruß vom Berliner
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flinsstone
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red_folder.gif erstellt am: 18.2.2010 um 14:46  
Hallo Jonathan,
vermutlich wilst du deine Kosten abschätzen, daher solltest du auch die geringere Sudausbeute beim Braumeister berücksichtigen. Ich selber braue nur in der 50lt Klasse mit dem Braumeister und habe kein Problem, dass ich etwas mehr an Malz verbrauche. Bei 200 lt und häufigen Brauvorgängen geht das aber ins Geld.

LG Manfred
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2010 um 02:27  
Hooooola amiguitos,

como les va? Espero que más que excelente locos :D

Vielen Dank otra vez für Eure zahlreichen Antworten :thumbup:

Ich plane das Ganze in Ecuador. Gestern habe ich mir gedacht, dass ich gerne mal ein bisschen Bier in meiner bescheidenen Küche brauen würde...so zum Lernen, zum Anfangen halt...da tauchen auch gleich die ersten Probleme auf! Wo besorge ich mir die Zutaten? In Alemania wäre das kein Problem, aber hier? Gerste gibt es, aber kein Malz, jedenfalls habe ich noch keinen Zulieferer aufgetan. Habe meine Freunde "beauftragt" sich zu erkundigen...vamos a ver...aber vielleicht hat ja einer von Euch anderen "Latinos" eine Idee? Zum Beispiel "La Estrella"...wo bekommst Du Deine Zutaten her? Aus Kolumbien oder impotierst Du alles aus Deutschland? Oder aus Argentinien oder Peru vielleicht? Wäre wirklich SUPER, wenn mir hier jemand eine Adresse und/oder zumindest Tipp geben könnte?

Kann mir jemand helfen? ;)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.2.2010 um 08:19  
Mein Kumpel fliegt nächstes Wochenende für 4 Wochen nach Ecuador, der könnte Dir zeigen, wie man Bier braut ;)
Aber ohne Malz wird das natürlich schwierig.
Gibt es keine Brauerei in der Nähe, wo Du mal nachfragen könntest?

Stefan
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