Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.2.2012 um 06:13 |
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Hallo Wolfgang!
Außer bei frischem Schneider haben bei mir positive Wiedervermehrungen oft
ein paar Tage (Minimum einer) gebraucht, bis sich was tut.
Hast Du ein Gärröhrchen drauf? Am Anfang ist die Vergärung so schwach, daß
man es evt. nur beim Aufschwenken ein bißchen sieht.
Bei toter Hefe setzte bei mir gewöhnlich ab 1 Woche eine "anderweitige"
Vergärung ein, man riecht und schmeckt dann aber, daß es verdorben ist.
Uwe
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Antwort 50 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 14.2.2012 um 10:43 |
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Hi Uwe,
hab einen Gummikorken auf der Flasche und eine offene Einwegspritze
eingestochen mit alkoholgetränkter Watte. Auch nach 12 Stunden machen sich
keine Gäranzeichen bemerkbar. Die Zimmertemperatur bei mir in Brasilien
beträgt etwa 25 Grad. Das Sediment setzt sich nun wieder ab. Soll ich es
wieder aufschütteln oder besser stehen lassen ?
Sommerliche Grüße aus Blumenau,
Wolfgang
[Editiert am 14.2.2012 um 10:48 von weisswolf]
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Antwort 51 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.2.2012 um 11:40 |
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Bei der ganz schwachen Gärung zu Beginn wird sich das Sediment sowieso
immer absetzen.
Ich würde das ganze mal etwa 3 Tage so lassen - allerdings gebe ich
"gefühlt" mehr Würze zum Start.
...äh, Du schreibst "Maltosezuckerlösung", ist das blankes "Zuckerwasser"
oder eine "Umschreibung" für etwas Malzbierartiges?
Blankes Zuckerwasser ist keine gute Idee, die sowieso schon ausgeleierten
Hefezellen finden keine zusätzlich benötigten Stoffe in diesem Medium.
Gut geht Malzbier, wenn die Süße von Maltose/Glukosesirup kommt, nicht von
Süßstoff natürlich. Bestens ist eigene Würze bis 10°P (eher weniger).
Als Leckerli kannst Du noch ein bißchen Hefenährsalz dazugeben und auch
Hefezellextrakt (" Yeast nutrient") , wenn verfügbar.
Ansonsten brauchst Du zum Aufpäppeln einfach Geduld. Bei manchen Sedimenten
tat sich bei mir erst nach 3 Tagen "sichtbar" was.
Wie gesagt, wäre ein echtes Gärröhrchen (mit nur ganz wenig Wasser, gerade
so, daß der untere Bogen verschlossen ist) gut, weil man die minimale
Gasentwicklung am Anfang wirklich nicht als "Kräusen" sieht.
Wenn Du unsicher bist, ob es vielleicht schon ausgegoren ist, laß die Hefe
absitzen und gieß etwas Flüssigkeit ab, die Du dann verkostest, ob noch
Zucker drin ist.
Auch einen evt. Verderb des Ansatzes merkst Du so sehr schnell - natürlich
auch dran schnüffeln!
Uwe ____________________
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2012 um 20:29 |
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Hallo Weißwolf Wolfgang,
ich weiß nicht, was bei dir bei deiner Munich Wheat nicht geklappt hat.
Wenn du hier in Dt. wärst und nicht in Brasilien, dann würde ich dir gerne
mal mein neuestes Hefeweizen - siehe oben beschrieben - schicken. Das ist
keinesfalls Bäh!! Naturtrüb, klasse Schaum, Geschmack durch die Schüttung
super und durch die Hefe gleichzeitig leicht Vanillig. Ich finde das Rezept
genial. Werde es hier mal posten. Es ist ein dunkles Hefeweizen nach dem
kombinierten Hermann-Flying Verfahren mit einem kleinen Roggenmalzanteil.
Ganz ehrlich würde ich für ein Bier mit nur 10% Weizenmalzanteil auch nicht
unbedingt eine Weizenbierhefe verwenden. Aber gut, dafür hat dir die
Vergärung mit der Sxx geschmeckt, die hier auch schon des öfteren von
einigen verteufelt wurde. So sind halt die Geschmäcker.
Beste Grüße Holger
____________________
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Antwort 53 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 14.2.2012 um 22:18 |
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Hi Holger,
nix gegen dein Bier. Auch mein grüngeschlauchtes Helles ist gut trinkbar
wenn sich die genannte Hefe nahezu abgesetzt hat. Ich darf halt nicht
schwenken. Bin geborener Münchner und kann mich noch an alte Tage im
Paulaner Bräuhaus und deren traumhaft bananige hefetrübe Helle und Weisse
erinnern. Dieses Biererlebnis welches mich überhaupt zum Hobbybrauen
brachte, hat nix mit der Munich Trockenhefe zu tun, deren Starter und
Hefesatz mich stark ans Kreiskrankenhaus erinnern. Auch meine Frau möchte
nun wieder ein Weissbier mit der WB06.
(Eine Weisse hatte ich schon mal mit 50% WiMa 50% Wheat. Jedoch hat deren
Geschmack schon nach 2 Wochen nachgelassen so daß aus Lagergründen momnetan
OG Helles mache.)
Tja, die Geschmäcker und Brauergebnisse sind eben verschieden. Wenn auch
die WB06 nicht der absolute Hammer ist, deren ausgesprochen heftiges
Bananenaroma überdeckt das negative der Trockenhefen.
Deine Kritik wegen der 10% Wheat im Hellen und OG Hefe versteh ich nicht,
da auch ein Kölsch ähnlich geschüttet ist.
Hab mir nach Udos Propaganda nun die Blanche kommen lassen oder es wird
noch was mit meinem Stripversuch der Tap7. Vielleicht werden die eher
unseren Geschmack treffen. Die hellbraunen Tütchen, die angeblich was mit
Münchner Weissbier zu tun haben sollen, werd ich nicht mehr verwenden.
Herzliche Grüße aus Santa Catarina
Wolfi
[Editiert am 14.2.2012 um 22:57 von weisswolf]
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Antwort 54 |
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Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 03:38 |
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Hallo,
also nun die ersten Eindrücke.
Habe gerade ein helles Hefeweizen mit der König Ludwig am Start:
Schütung war so:
65% Pilsener
30% Helles weizen (bisschen wenig vielleicht, aber denke es ist OK so.
Läutern geht halt einfacher)
5% Münchner
Hopfen: 15 IBU mit Vorderwürzehopfung Perle und Saphir eingestellt
44° 15 m
52° 10 m
63° 45 m
72° 20 m
78° ...
Also das Bier ist noch recht jung, gerade mal 10 Tage alt. Aber gut, hab
schon öfters Hefeweizen nach 1 1/2 Wochen gut trinkbar gehabt. Das Bier ist
OK. Ich denk es fehlt noch ein wenig Zeit, in 3-4 Tagen sollte es
ausbalanzierter sein. Das jedenfalls ist meine Erfahrung - Hefeweizen nach
ca. 2 Wochen schon SEHR LECKER! Wenn das nicht der Fall sein sollte, werde
ich die König Ludwig nicht wieder einsetzen.
Momentan ist es wie gesagt in Ordnung, aber nicht besser als etwa mit der
S-33 angesetzt - ist zwar keine typische Weissbierhefe, aber für
Weizenbiere belgischen Typs gut einsetzbar und meine Erfahrungen mit der
S-33 sind nun mal sehr positiv.
Eine Freundin sagt, das Bier würde ein wenig nach Rauch schmecken....also
ehrlich gesagt stelle ich das nicht fest!!! Aber die Geschmäcker und
Geschmacksnerven sind halt verschieden...
Ansonsten, hab auch schon einen Sud mit der Wheat and Fruity gemacht. Aber
da ist noch nichts zusagen....das Bier befindet sich noch in der
Hauptgärung. Heute habe ich es das erste Mal gespindelt. Auffälig sind nur
zwei Punkte:
1) es gärt relativ langsam. Anstelltemperatur war 23°C, da war ich
schnelleres gewohnt.
2) es riecht nach faulen Eiern, wie ich es noch nie so deutlich
wahrgenommen hatte. Da mache ich mir aber keinen Kopp, das ist halt ein
Gärgeruch.
Ich bin gespannt. Weizenbier verändert sich ja in den ersten 2-3 Wochen
manchmal noch extrem in wenigen Tagen...werde weiter berichten.
Gruss
Flo
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 576 Registriert: 8.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 08:44 |
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...das wäre ja ma was: Eine ordentliche Trockenhefe für echt gutes
Weizenbier.
Genau das braucht die Brauwelt
Gruß, Gerald
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Antwort 56 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 09:49 |
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Hallo Floh,
hast du noch ein paar Infos zu dem hellen Hefeweizen?
- Mengenangaben des Hopfens
- welche Stammwürze
- auf welche Ausschlagmenge berechnet
- wieviel Haupt- und Nachguß
Handelt es sich um diese Hefe?
Danke für Infos!
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 57 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 15.2.2012 um 11:07 |
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Würde mir gern mal diese König Ludwig Hefe nach Brasilien kommen lassen.
Gibts denn die irgendwo mit internationaler Versandoption ?
Wolfgang
wolfbier.com.br
[Editiert am 15.2.2012 um 11:11 von weisswolf]
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 12:07 |
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Ich denke schon, dass Michael Albrecht seine Hefe nach Brasilien
verschicken würde, wenn die Kosten gedeckt wären.
Ich wüsste spontan auch gar nicht, wie ich die Hefe zu Dir kriegen würde.
Post? UPS? Als Brief? Wie lange dauert das?
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Antwort 59 |
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Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 14:41 |
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Moin Matze,
hier in Ecuador ist es 8:36 in der Früh, es regnet in Strömen und ich habe
heute Geburtstag Nun ja, nun gehe ich mal in die kleine
Brauerei und braue ein Oatmeal....was gibt es schöneres als an seinem
Geburtstag ein schönes fettes Bierchen zu brauen?
Zu Deiner Frage:
Die Hopfengabe war reine Vorderwürzehopfung: 250 Gramm Perle und 175 Gramm
Saphir. Etwa 15 IBU. Für ein Weizen die Grenze. Berechnet war das für die
Ausschlagmenge von 500 Liter.
Stammwürze war 11,5 und Endvergärungsgrad 3°P.
Hauptguss waren 425 Liter, Nachguss ca. 250 Liter. Und ja, es handelt sich
um "diese Hefe"
Wie gesagt, ich denke das Bier ist ganz gut geworden! Es braucht eventuell
noch ein paar Tage um sich so ein bisschen "zu finden", aber die
Grundtendenz ist in Ordnung!
Grüße
Flo
P.S. ich denke Herr Albrecht schickt die Hefe auf jeden Fall nach
Brasilien! Er hat sie ja auch zu mir nach Ecuador geschickt. Dafür nochmal
DANKE
[Editiert am 15.2.2012 um 14:42 von Hechtlein]
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 15:43 |
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@Flo: Feliz cumpleaños, amigo! Te deseo todo lo mejor.
Frank
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Antwort 61 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 16:08 |
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Yo también te deseo un feliz cumplanos, salud, mucho exito y un montón de
cerveza rica.
Que festejes mucho!
Esteban
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Antwort 62 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 15.2.2012 um 17:24 |
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Zitat von djmoehre, am 15.2.2012 um
12:07 | Ich denke schon, dass Michael Albrecht
seine Hefe nach Brasilien verschicken würde, wenn die Kosten gedeckt
wären.
Ich wüsste spontan auch gar nicht, wie ich die Hefe zu Dir kriegen würde.
Post? UPS? Als Brief? Wie lange dauert das? |
Hab schon öfters Hefepäckchen bei ebay global von Anbietern aus Irland und
Litauen gekauft und mit Paypal bezahlt. Die brasilianische Post hat sie mir
schon nach zwei Wochen als Brief in den Briefkasten gesteckt.
Meine Empfehlung an Michael wäre, wenn er das liest, seine Hefe mal ins
ebay mit internatonaler Versandoption einzustellen. Ich würde ihm seine
Kosten auch direkt mit Paypal überweisen.
Wir haben hier in Blumenau demnächst das Festival da Cerveja mit mehr als
80 nationalen und internationalen Anbietern. Ich gehöre auch dazu und bin
immer noch auf der Suche nach geschmacklichen Alternativen. Beim letzten
Festival schmeckten einige Besucher jedoch die WB06 aus meinem Weissbier
heraus. Hat die König Ludwig Hefe eigentlich was zu tun mit gleichnamiger
Marke aus dem bayrischen Kaltenberg ?
Momentan haben wir blauen Himmel bei 29 Grad. Werd mal schnell ins Wasser
hüpfen bei uns in Balneario Camboriu.
Feliz aniversario Flo, tudo de bom.
Saludos hermanos/irmãos e bom carnaval.
Wolfi
[Editiert am 15.2.2012 um 17:47 von weisswolf]
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Antwort 63 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2012 um 19:55 |
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Hallo Flo,
erst mal sende ich dir herzlichste Glückwünsche zu deinem Geburtstag.
Ich hoffe du hattest einen erfolgreichen Geburtstagsbrautag.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Bei mir würden das aber erst mal so
40 Liter nur werden.
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 64 |
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Senior Member Beiträge: 278 Registriert: 1.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 04:41 |
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Hola Chicos!
GRAAAAAAAACIAS por sus felicitaciones
Parece que aqui no habria ningun problema comunicandose en espanol?
Bueniiiiismo, cosa que aun no me habia enterado. Si la cerveza de hoy
pienso que la salio bien. 13°P, 500 litros y negra como la noche! Asi debe
ser
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Antwort 65 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 16.2.2012 um 12:46 |
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Dank dir Holger-Pohl,
du hast mich auf was gebracht. Verteufelte ich doch die Munich und hob die
WB06 in den Himmel. Warscheinlich lassen sich die unterschiedlichen Aromen
der Hefen wie folgt erklären. In deinem Thread las ich daß du nach
Hermannverfahren braust. Beim Brauen mit der Munich Hefe hab ich mich
meistens an die Rasten des altdeutschen Hellen bzw. Ayinger Weisse aus der
Rezeptdatenbank gehalten. Die Ayinger Weisse hab ich im Unterschied mit der
WB06 gebraut. Nun erinnerte ich mich an folgenden Umstand. Beim WB06 Bier
hatte ich bei etwa 60 - 65 Grad einen Anlagendefekt bei der Steuerung.
Voreilig wollte ich damals den Brauvorgang aufgeben und ging zur
Mittagspause. Nach 1-2 Sunden habe ich mich entschlossen nun doch weiter zu
brauen. Jedoch ohne elektronische Steuerung. Die Maische war wieder unter
50 Grad abgekühlt. Darauf hin heizte wieder auf vorgesehene 65 Grad und
brachte es wie vorgesehen zu Ende. Habe ich da ein unfreiwilliges
Hermannverfahren durchgezogen ? Jedenfalls hatte dieses Weissbier ein
ausgesprochen heftiges Bananenaroma bzw. Geruch. So wie ich es mag. Bei
anderen Bieren mit der Munich Hefe und den Rasten gemäß Rezept fehlte mir
das Bananenaroma. Der eigentliche Geschmack der Trockenhefe kommt voll zur
Geltung.
Man soll halt niemals nicht mehr sagen, sondern weiter ausprobieren.
Sorry
[Editiert am 16.2.2012 um 13:58 von weisswolf]
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Antwort 66 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.2.2012 um 14:54 |
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Wenn Du kein frisches Malz zugegeben hast, war die Maltase bei 64°C leider
schon (länger) hinüber.
Warum dann diese "absteigende Maltoserast" so viel Banane hervorgebracht
hat, habe ich aber keine Idee.
Falls Du die Dissertation von Herrmann noch nicht kennst: hier.
Uwe ____________________
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Antwort 67 |
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Senior Member Beiträge: 198 Registriert: 30.11.2010 Status: Offline
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erstellt am: 16.2.2012 um 16:09 |
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Ich braue mit einer Malzrohranlage. Vielleicht haben sich damals Klumpen
oder Luftblasen gebildet. Jedenfalls war das Malzrohr prall befüllt. Hat
jemand eine Idee, wie ich ohne Malz nach zu füllen bzw. abläutern zu
müssen, reproduzierbar und reinheitsgebotskonform Banane erzeugen kann.
Wolfi
[Editiert am 16.2.2012 um 17:02 von weisswolf]
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Antwort 68 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 18:44 |
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Hallo Weisswolf,
Hmm Grübel! Hmm!! Er hört sich eigentlich jetzt mal so an. Mein erstes
Hefeweizen, was ich mit diesem Hermann-Flying Verfahren gemacht habe, habe
ich auch so gemaischt. Einziger Unterschied. Ich habe nicht bis 72 Grad
aufgeheizt UND!!! Ich habe die zweite Hälfte Malz ja bei 50 Grad neu
dazugemaischt. Dies fehlte ja in der Menge bei dir, oder?
Rein theoretisch könnte das so sein - habe jetzt die Antworten von Uwe noch
nicht ganz verdaut.
Ich habe jetzt bei den Hefen ja meinen Versuch mit aktivierter Danstar plus
Hermann Verfahren oben erklärt und ich kann nur sagen, dass dieses dunkles
Weizenbier meiner MEinung nach, nicht mehr von einem Kaufweizen
unterscheidbar ist. Aber gut, ich lege mich jetzt weit aus dem Fenster.
Eine Blindverkostung wäre jetzt wirklich der nächste Schritt. Meine
FischerBräu Flaschenlieferanten können sich auf jeden Fall auf das Weizen
schon freuen. Die Post geht demnächst ab.
Ich habe die gängigen drei Trockenhefen mit meinen "Erfolgen" irgendwo
beschrieben. Ich bin der Meinung, dass man eine gut aktivierte mit Würze
hergezogene Trockenhefe von einer Flüssighefe nicht mehr unterscheiden
kann, wenn Maischerei und Gärführung gleich sind. Wobei hier natürlich der
persönliche Geschmack recht entscheident ist. Ich z.B. bin kein Freund von
"säuerlichen" oder stark übertriebenen "Nelkenweizen".
Um die Sache zum Abschluss zu bringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
die großen Brauereien, die ja alle viel und gute Weizen brauen sich den
"Luxus" eines Hermann-Verfahrens leisten können/wollen. Wenn es aber eine
Möglichkeit ist, dass (ich) diese Art von Weizenbieren schaffe, dann ist
mir die Maischerei mit über 3,5 Stunden auch Recht.
Sogar ein zweifaches Dekoktionsverfahren benötigt bei mir weniger Zeit
Aber gut - probiere es aus und vor allem lass die Hefe bei gut 25 Grad
rasen, nicht drüber, aber auch nicht unter 20 Grad. Toi! Toi! Toi!
Viele Grüße
Holger ____________________
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Antwort 69 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 18:56 |
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Hi Leute,
Holger meint sicher das ungleich kompliziertere Herrmann- Holger-
Verfahren.. Holger ist mit seinen Teilmaischen und der Zugabe von
frischen Malz, nicht unter 50° C gegangen.
Er wollte auf jeden Fall die Ferulasäurerast vermeiden, weil er Nelke nicht
so mag.
Ob die Maltase bei 50° noch zu einer signifikanten Erhöhung des
Dextrosegehaltes in der Würze geführt hat...? Dafür fehlt jeder empirische
Beweis. Der geschmackliche Beweis hat jedenfalls für sich gesprochen! ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 70 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 19:26 |
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Schäm!! Jetzt wird schon ein ganzes Verfahren nach
mir benannt.
Also wenn dann dem so ist, dann musst du aber jetzt erklären, was der
signifikante Unterschied zwischen A) Hermann B) Hermann-Flying und C)
Hermann-Holger ist
Bin übrigens gespannt auf dein Urteil zum Dkl Weizen
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 71 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 19:54 |
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Hi Holger,
der Unterschied ist ganz einfach! Das Maltase (oder Herrmann)-Verfahren
sagt: Rückkühlung einer bereits verzuckerten Maische auf 44° und Zugabe von
frischem Malz. Jetzt können die Enzymen im frischen Malz die bereits vorher
erzeugt Maltose (Malzzucker) in Traubenzucker umwandeln.
Malt ase (Enzym) macht Malt ose (Malzzucker) zu Dextrose
(Traubenzucker).
Dein, Verfahren (oder unseres )
ist etwas anders, weil es nicht auf das Optimum der Maltase, sondern
darüber hinaus geht. Nach Herrmann wäre die dann schon denaturiert, also
tot.
Ich denke aber, es hat funktioniert! Es wurde zusätzliche Dextrose
geschaffen, die ergo wieder für die Erzeugung der "Bananenester" gut war.
Die Ferula wurde weitesgehend vermieden. Das ist aber auch sehr
Hefeabhängig.
Ich denke, wir sollten es flying-Holger-Verfahren nennen..
m.f.g
René
[Editiert am 16.2.2012 um 19:59 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 72 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.2.2012 um 20:00 |
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Die Zugabe von Zucker ist bei obergäriger Brauweise doch zulässig, meine
ich.
Insofern könnte man in der Brauerei auch einfach Dextrose reinkippen.
Interessant ist, daß der Stamm '68 vergleichsweise die geringsten Mengen
4-Vinylguaiacol ("Nelke") erzeugt, wobei ich die anderen drei Hefen in Abb
1.4 S.20 der Dissertation aber überhaupt nicht kenne. "68" ist mit 3068 ja
noch "optisch" identifizierbar.
Bei der Suche nach "Isoamylacetat" ("Banane") bin ich in der Diss auf eine
Aussage auf S. 10 oben gestoßen, wo ausreichend Zink ein wichtiger Faktor
zu sein scheint.
In Abb. 3.40 auf S. 105 wird der Bezug Glucosekonzentration zu
Isoamylacetat verdeutlicht.
Überhaupt gehts ab der Seite dann interessant zur Sache, man beachte die
Vergleiche Dekoktion - Infusion und warum dextrinreiche Biere
"vollmundiger" empfunden werden, obwohl Dextrine an sich geschmacklos sind
(109f).
Das Maximum der Maltaseaktivität scheint bei 45°C erreicht, siehe Tab. 3.12
S. 98. Darüber wird sie rasch deaktiviert.
Leider können wir nicht nachweisen, wieviel Glucose unsere Maischerei
gebracht hat. Oder kennt jemand einen günstigen Test?
Uwe ____________________
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Antwort 73 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.2.2012 um 20:09 |
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Hi Uwe,
wie schon erwähnt, kann ich keinen empirischen Beweis liefern, dass
signifikant mehr Dextrose beim Flying-Holger -Verfahren (ich liebe diesen
Namen ) in der Würze erzeugt wurde.
Holger hat das Bier meines Wissens allerdings schon vorher mit identischer
Schüttung und "normalen" Rasten gebraut. Er hat auf jeden Fall einen
signifikanten Geschmacksunterschied (positive Verbesserung) festgestellt.
Also irgendwas muss es bewirkt haben...?
@Holger,
hast Du zufällig noch das Sudprotokoll... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 74 |
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