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Board Index > > Hefe/Malz/Hopfen (Züchtung, Herstellung, Anbau) > Projekt Exorbitante Alkoholtoleranz |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2013 um 22:03 |
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Ich bin so ein wenig erstaunt. Udos Projekt in Ehren, finde ich gut, aber
bei diesem Projekt gibt es vergleichsweise wenige (urdeutsche) Einlassungen
wie "geht nicht" oder "kann nicht" oder "du bist ja total durchgeknallt".
Bei meinem RedBull-Experiment wurde ich hingegen verbal gesteinigt, das
finde ich bemerkenswert :-)
Zum Experiment kann ich nichts beitragen, aber ich frage mich, wie man die
vitalen von den toten Hefen unterscheiden können soll?
Achim
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2013 um 22:17 |
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Zitat von afri, am 4.4.2013 um
22:03 | Ich bin so ein wenig erstaunt. Udos
Projekt in Ehren, finde ich gut, aber bei diesem Projekt gibt es
vergleichsweise wenige (urdeutsche) Einlassungen wie "geht nicht" oder
"kann nicht" oder "du bist ja total durchgeknallt". Bei meinem
RedBull-Experiment wurde ich hingegen verbal gesteinigt, das finde ich
bemerkenswert :-)
Zum Experiment kann ich nichts beitragen, aber ich frage mich, wie man die
vitalen von den toten Hefen unterscheiden können soll?
Achim |
Vereinfacht gesagt gibt es drei verschiedene klassische Bereich mit
diversen "Spielarten":
- Hellfeldfärbemethoden
- Fluoreszenz- Färbemethoden
- Wachstumsmethoden
Dazu kommen noch ein paar "moderne" Verfahren:
ATP
Adenylate Energy Charge
NADH
Glykogen und Trehalose
SteroAcidification Power Test
VDK-Reduktion
Proteaseaktivität
Schlüsselenzyme Magnesium-Release-Test
CO2-Bildung / Druckaufbau
Vitaltitration
ICP / SICPle
Such dir eine aus
Jan
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.4.2013 um 22:22 |
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Hi,
einfach gesagt: durch Färbung mit wässriger Methylenblau-Lösung, 5 Minuten
warten und dann mit einer Zählkammer unterm Lichtmikroskop die NICHT blauen
Zellen zählen (die blauen sind tot - können Methylenblau nicht mehr
abbauen...).
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2013 um 22:29 |
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Moin Achim,
das was als verfestigtes Sediment am Boden liegt, dürfte wohl tot sein.
Das was sich als Trub in der Schwebe befindet, dürfte - wie bei den
Erntehefen im Kühlschrank - der lebende Anteil sein.
Zudem zeigt sich zwischen dem toten Sediment und der darauf liegenden,
lebenden Hefe nach meiner Erfahrung ein farblicher Unterschied. Das Tote
ist erheblich dunkler als das Lebende.
@Alle: Bitte gebt mir weiter Zunder.
Ich lese Eure Einlassungen sehr aufmerksam. Zumal ich bislang aus keiner
Zeile eine irgendwie beißende, hohntriefende Schmäh, sondern ausschließlich
konstruktive Kritik heraus lesen konnte.
Nochmal @ Achim:
Der Unterschied ist vielleicht, dass ich ein Experiment vor Augen habe,
welches letztlich schlicht und ergreifend mit dem Brauen von Bier zu tun
hat, während Du den gedanklichen Ansatz geäußert hast, aus - meines
Erachtens (sorry) - chemischer Plörre Etwas zu machen.
Während ich also im Ansatz davon spreche, am Ende einen auf reiner Gärung
basierenden Weizenbock zu kreieren, sprichst Du davon, Etwas Undefiniertes
zu Bier machen zu wollen. Das mag die Ursache für die voneinander
abweichenden Reaktionen sein.
Ich hoffe, ich habe meine Gedanken in einer Art und Weise vorgebracht,
welche Dir nicht vor den Kopf stößt.
Greets Udo
P.S. Die im Ansatz geplante Erhöhung der Stammwürze wird aufgrund der
zahlreichen Einlassungen nicht wie gepalnt mit Haushaltszucker vorgenommen,
sondern durch die Zugabe einer speziell zu diesem Zweck produzierten,
gehopften Bierwürze geschehen.
Hierzu werde ich eine hoch konzentrierte Maische fahren und die gekochte
Würze zunächst deutlich verdünnt, später mit immer weniger Verdünnung in
das Versuchsgefäß geben.
Ich hoffe, die verdammte Mathematik lässt mich dabei nicht im Stich ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.4.2013 um 22:07 |
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Zitat von TrashHunter, am 4.4.2013 um
22:29 |
Der Unterschied ist vielleicht, dass ich ein Experiment vor Augen habe,
welches letztlich schlicht und ergreifend mit dem Brauen von Bier zu tun
hat, während Du den gedanklichen Ansatz geäußert hast, aus - meines
Erachtens (sorry) - chemischer Plörre Etwas zu machen.
Während ich also im Ansatz davon spreche, am Ende einen auf reiner Gärung
basierenden Weizenbock zu kreieren, sprichst Du davon, Etwas Undefiniertes
zu Bier machen zu wollen. Das mag die Ursache für die voneinander
abweichenden Reaktionen sein.
Ich hoffe, ich habe meine Gedanken in einer Art und Weise vorgebracht,
welche Dir nicht vor den Kopf stößt.
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Ich bin nicht vor den Kopf gestoßen, danke der Nachfrage. Ich bin nur etwas
verwirrt, warum ein Beitrag von mir in "Laber" so kritisiert wurde, dein
Beitrag in einem richtigen Brauforum hingegen so wohlwollend hingenommen
wird. Ich finde das ja nicht schlecht, wundert mich halt ein wenig.
Und nur zur Richtigkeit: ich wollte bei diesem Vorhaben niemals sowas wie
Bier fabrizieren, daher wählte ich das offtopic-Forum eigens aus. Hätte ich
mein Experiment in diesem Unterforum gepostet, ich wäre über die harsche
Reaktion nicht erstaunt gewesen. Ich hatte vermutet, dass in "Laber" Raum
für sowas sei, leider ein Fehlschluss.
Was dein Vorhaben angeht: Daumen hoch, ich find's gut. Dennoch kann ich mir
kaum vorstellen, wie du die vitalen Hefezellen von den toten zu
unterscheiden vermagst. Das kann sich doch nur um minimal wenige handeln?!
Und die dann noch vermehren.... Du hast echt was vor, Respekt.
Achim
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2013 um 22:23 |
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Zitat von TrashHunter, am 4.4.2013 um
22:29 | [...] Die im Ansatz geplante Erhöhung
der Stammwürze wird aufgrund der zahlreichen Einlassungen nicht wie gepalnt
mit Haushaltszucker vorgenommen, sondern durch die Zugabe einer speziell zu
diesem Zweck produzierten, gehopften Bierwürze geschehen.
Hierzu werde ich eine hoch konzentrierte Maische fahren und die gekochte
Würze zunächst deutlich verdünnt, später mit immer weniger Verdünnung in
das Versuchsgefäß geben.
Ich hoffe, die verdammte Mathematik lässt mich dabei nicht im Stich |
Nachdem das bestimmt eine spannende Sache wird, solltest Du evtl. umgekehrt
vorgehen: Statt jetzt von Anfang an einen Hammersud einzumaischen, wäre es
dann evtl. sogar einfacher, mit einem mehr oder weniger normalen Sud
anzufangen (den Du ggf. sowieso braust), um dann davon einfach ein paar
Liter einfach einzukochen. So kannst Du dann mit fortschreitender
Verdampfung alle 30 Minuten Mengen mit verschiedener Stammwürze abziehen,
die Du dann einlagerst oder ggf. gleichzeitig anstellst und untereinander
mischen kannst ... nur so als Denkmodell, um Dir die Mathetik ein wenig zu
erleichtern. Dnn musst Du nicht gross rumverdünnen
Normalen Haushaltszucker würde ich in diesem Zusammenhang auch als
Chemie-Biologie-Laie für "schwachsinnig" halten. Da fehlen schon wirklich
einige weitere Hefe-Leckerle... da würde es wohl nichtmal helfen, einen
verzinkten Nagel mit in die Brühe zu halten.
Gut experimentier, Harry ____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2013 um 07:50 |
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Ich würde das Experimant mit Malzextrakt durchführen. Das ist
standardisiert und Du kannst damit immer die Würzemenge herstellen die Du
brauchst. Ist zwar nicht grade billig, ergibt aber immerhin reproduzierbare
Ergebnisse.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 31 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 08:12 |
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Stefan
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 08:17 |
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Udo,
ich habe mit Interesse Deine Projektbeschreibung gelesen. Mir stellt ich
nun die Frage, wie Du am Ende feststellen möchtest, ob es Hefe war, welche
Dein Bier vergor oder doch ein anderes possierliches Tierchen? Kerosin et
al. könnten Dir dabei bestimmt später behilflich sein. Zumindest dann, wenn
es darum geht zu sehen, was alles im Endstadium noch an Lebewesen in der
Würze vorhanden ist.
Gruß
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 10:33 |
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Moin Freunde
Aktuelles Gedankenmodell...
Einen Sud mit extremer Stammwürze kochen.
Zum Beispiel 30 Liter.
Davon nehme ich 3 Liter, so dass als Endmenge 27 im Gärfaß bleiben.
Die 3 Liter strecke ich mit abgekochtem Wasser auf 3,5 Liter.
Einen halben Liter davon gebe ich in ein kleines Gärgefäß.
Verbleiben 3 Liter, welche erneut mit Wasser (natürlich immer abgekocht)
auf 3,5 Liter gestreckt und somit verdünnt werden.
Erneut wird ein halber Liter in ein kleines Gärgefäß gegeben.
Und nochmals werden die verbliebenen 3 Liter auf 3,5 Liter gestreckt und
verdünnt.
Das Ganze wiederhole ich so lange, bis in den gestreckten 3,5 Litern die
gemessene Stammwürze 20°P beträgt. 20°P, weil wir wissen, dass die Blanche
mit 20°P durchaus noch zurecht kommt. Es ist also nicht notwendig, weiter
zu verdünnen. Die Versuchsreihe beginnt also an einem Punkt, an welchem
schon deutlich hohe Stammwürze gegeben ist, die Erfahrung aber dafür
spricht, dass die Hefe damit zurecht kommt.
Ich habe dann also eine Reihe von Gärgefäßen mit jeweils einem halben Liter
Würze, deren Stammwürze vom zuletzt befüllten bis zum zuerst befüllten
Gefäß immer weiter aufsteigt.
Jetzt wird der Sud im Gefäß mit der niedrigsten Stammwürze mit der Blanche
bei rund 22°C angestellt.
Ist die HG in diesem Behälter durch, wird mit einer Einwegspritze die
locker Oberschicht des Sedimentes, in welcher sich noch ausreichend aktive
Zellen befinden dürften, geerntet und in den zweiten Behälter geimpft.
Die aus Behälter 1 geerntete und an das dortige Klima gewohnte Hefe darf
sich also jetzt an der Würze mit leicht erhöhter Stammwürze vergnügen.
Im Verlauf dieser Gärung - so hoffe ich - wird sich die Hefe über
Generationen hinweg an die erhöhte Stammwürze und den daraus resultierenden
erhöhten Alkoholgehalt anpassen.
Der Unterschied in der Stammwürze / Alkoholproduktion ist relativ gering
(muss ich noch ausrechnen) und das dürfte es der Hefe ein Wenig leichter
machen.
Ist dann in diesem zweiten Behälter die HG durch, kommt erneut die
Einwegspritze zum Einsatz, welche 50ml der lockeren Oberschicht des
Sedimentes erntet, um damit Behälter drei zu pitchen.
Natürlich darf bei dieser Vorgehensweise das jeweilige Ende der HG nicht
durch Augenschein erklärt werden, sondern es muss einen definierten Meßwert
geben.
Die HG in Behälter 1 wird also so lange in Ruhe gelassen, bis sich der
gemessene Restextrakt nachweislich nicht mehr senken lässt. Dieser dann
gemessene Restextrakt wird für alle Folgegärungen als Richtwert
festgelegt.
Die Gärungen in den Folgebehältern werden also so lange gefahren, bis der
festgelegte Restextrakt erreicht ist, dann erst wird geerntet und mit der
Ernte der nächste Sud angestellt.
Da mit steigender Stammwürze die Dauer der HG steigt und es zunehmend
länger dauert, bis die Hefe den angepeilten Restextrakt erreicht, steigt
auch die Zeit, welche der Hefepopulation zur Verfügung steht, um sich über
Generationen hinweg an die erhöhte Alkoholkonzentration zu gewöhnen.
Um zu verhindern, dass eventuelle Eindringlinge sich der Würze in den
wartenden Behältern bemächtigen, werden diese mit CO 2 geflutet
(Schutzatmosphäre über der Würze), versiegelt und kalt gestellt.
Der jeweils nächste Behälter wird dann erst möglichst Zeitnah aus der
Kühlung geholt, auf Arbeitstemperatur temperiert und erst unmittelbar vor
dem Anstellen geöffnet.
Auf die frisch angestellte Würze wird dann erneut eine Schutzatmosphäre aus
CO 2 gelegt und der Behälter dann ordentlich mit Deckel und
Gärröhrchen abgedeckt.
Für das Ernten der Hefepopulationen kommt jeweils eine frische, sterile
Einwegspritze zum Einsatz.
Diese Vorgehensweise dürfte Infektionen mit Fremdorganismen weitest gehend
ausschließen.
Um von der ganzen Reihe auch Etwas zu haben, wird der jeweils fertige Sud
wie gewohnt mit Zucker aufgespeist und in einer Flasche verkorkt. (0,5l)
Solcher Art erhalte ich nach und nach eine Sammlung von Flaschen des selben
Bieres mit ansteigendem Alkoholgehalt.
Meine Hoffnung:
Dieses Vererben aktiver, angepasster Hefezellen lässt sich über die
komplette Versuchsreihe fortsetzen, bis es die letzte gezogene Population
tatsächlich in den Gärbehälter mit dem Hauptsud schafft um diesen zu
vergären.
Kommt unterwegs in einem Behälter die Gärung nicht in Gang, muss ich wohl
davon ausgehen, dass das gezogene Zellkontingent im letzten Behälter am
Alkohol zu Grunde gegangen und nicht mehr lebensfähig ist.
Bezüglich des als Zielmarke angestrebten Restextraktes muss zwangsläufig
berücksichtigt werden, dass mit abnehmendem Verdünnungsgrad auch der Anteil
an unvergärbaren Zuckern in der Würze steigt.
Es wird also immer schwieriger / langwieriger werden, bis der angestrebte
Restextrakt erreicht ist, bzw. es wird im Lauf der Zeit zu einer
schrittweisen Erhöhung des Restextraktes kommen.
Kommt es dann innerhalb eines Sudes zu einem deutlichen Sprung des
Restextraktes nach oben, sprich kommt die HG zum erliegen, obwohl der
Restextrakt eigentlich / statistisch noch viel zu hoch liegt, muss davon
ausgegangen werden, dass die Hefe am Limit ist, bzw. Hilfestellung wie z.B.
Hefenährsalz oder vorübergehende Sauerstoffgabe erfordert.
Was meint Ihr ?
Ist das eine angemessene Strategie ?
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 34 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.4.2013 um 11:49 |
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Hallo Udo,
du musst dich von der Vorstellung verabschieden, dass sich deine Hefezellen
in irgendeiner Weise an Alkohol oder hohe Stammwürze gewöhnen werden, wenn
du sie nur langsam genug damit einlullst. In deinem Vorgehen sehe ich z.b.
überhaupt keinen Selektionsdruck auf Alkoholtoleranz, wenn sie immer wieder
in unvergorene und demnach alkoholfreie Würze kommen. Da eine Mutation hin
zu Alkoholresistenz auch mit physiologischen Handicaps für die Hefe
verknüpft sein kann, vermehren sich u.U. sogar genau die falschen
Hefezellen.
Die ganze Kultur ist nur alkoholresistenter zu bekommen, wenn der Alkohol
als Selektionsfaktor vorgegeben wird. Es dürfen sich am Ende der
Versuchreihe aus Milliarden von Hefezellen nur diejenigen durchsetzen, die
durch Mutation dagegen resistenter geworden sind. Diese müssen dann
selektiv weitervermehrt werden in noch höherprozentigen Umgebungen. Der
Ansatz dafür wurde bereits von DerDennis und Jan beschrieben.
Damit wirst du sie nicht auf deine Plato-Wunschkonzentration trimmen
können, aber immerhin recht zuverlässig herausfinden, wie weit du mit der
Blanche im heimischen Maßstab gehen kannst.
____________________
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Antwort 35 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.4.2013 um 14:05 |
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Hi,
Zitat: |
Jetzt wird der Sud im Gefäß mit der niedrigsten Stammwürze mit der Blanche
bei rund 22°C angestellt.
Ist die HG in diesem Behälter durch, wird mit einer Einwegspritze die
locker Oberschicht des Sedimentes, in welcher sich noch ausreichend aktive
Zellen befinden dürften, geerntet und in den zweiten Behälter
geimpft.
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Und spätestens wenn du so am fünften Behälter angekommen bist, ist dir dort
die Würze bereits verdorben!
Vorschlag: kauf dir Weingeist in der Apotheke (=reines Ethanol), bereite
damit zehn unterschiedliche Anstellwürzen mit identischer Stammwürze zu,
indem du den Grundgehalt an Ethanol jeweils eine Stufe höher ansetzt.
Dann setze alle gleichzeitig(!) mit identischen Mengen der Witbier-Hefe an,
und beobachte wo der anfängliche Alk-gehalt zwar hoch ist, die Hefe aber
trotzdem schnell fertig vergärt.
Diese Population erntest du dann, und wiederholst das Ganze, ggf. mit etwas
höherer Anfangs-Alkoholkonzentration, und selektierst wieder...
Als würze würde ich sprühgetrockneten Malzextrakt verwenden, da ist alles
drin was Hefe so braucht und du kriegst absolut reproduzierbare
Ergebnisse.
Grüße
[Editiert am 6.4.2013 um 14:14 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 36 |
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Posting Freak Beiträge: 510 Registriert: 3.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2013 um 13:52 |
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Wiederhochhief
@TrashHunter
Gibt es neues an der Toleranzfront?
Interessierten Gruß,
Henrik
____________________ Bissenmoor Bräu ... Prost!
__________________________
Planung: Etwas für Weihnachten
Gärung:
Reifung:
Genußreif: seeehr viel. ;-)
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2014 um 13:11 |
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Interessehalber: Was ist aus dem
Projekt geworden?
Eingestellt?
Gar nicht erst angefangen?
Oder gärt mittlerweile die 294. Mutantengeneration in inzwischen brennbarem
Jungbier?
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 38 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.10.2014 um 22:18 |
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Zitat von Bierjunge, am 22.1.2014 um
13:11 | Interessehalber: Was ist aus dem
Projekt geworden?
Eingestellt?
Gar nicht erst angefangen?
Oder gärt mittlerweile die 294. Mutantengeneration in inzwischen brennbarem
Jungbier?
Moritz |
Aus Zeitgründen leider bis heute nicht in Angriff genommen
Steht aber noch immer in meiner Projektliste. Und sobald ich es auf die
Reihe bringe, dass Experiment zu starten, werde ich auch entsprechend
berichten.
Greets Udo
@Moritz: Danke, dass Du mich dran erinnert hast, mal Laut zu diesem Thema zu
geben
[Editiert am 17.10.2014 um 22:19 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 39 |
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Board Index > > Hefe/Malz/Hopfen (Züchtung, Herstellung, Anbau) > Projekt Exorbitante Alkoholtoleranz |
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