Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 11:22 |
|
|
Zitat von Thommy1980, am 16.2.2014 um
10:47 | Ich werde in den sauren Apfel beißen
und 2 Packungen Hefe kaufen.
Ich bin der Meinung, dass die falsche Mengenangabe eine falsche Qualität
vortäuscht und Betrug am Kunden ist.
Trotzdem möchte ich nicht mehr auf die Vielfalt an UG Hefen von Wyeast
verzichten. |
Ich kann deinen Ärger nachvollziehen. Aber Fermentis gibt bei einem Tütchen
W34/70 z.B. mutige 20-30L an und empfiehlt allen Ernstes "sprinkle into
Wort". Da lautet die Frage hier im Forum nur "Soll ich 3 oder 4 Tüten
nehmen?" und es werden in Sammelbestellungen ganze Wagenladungen davon
geordert, damit man gleich 50g in die Würze kippen kann. Da beschwert sich
niemand. Aber bei Wyeast ist es dann wie hier schon öfter durch die Blume
und von dir nun recht explizit formuliert, gleich Kundenverarsche; finde
ich nicht ganz fair. Zumal sie auf ihrer Homepage auch klar angeben, was
bei niedrigen Anstelltemperaturen zu unternehmen ist. Das zu übernehmen
wäre eher Sache deines Händlers.
Man muss auch einfach beachten, dass der WY-Beutel in den Staaten gerademal
umgerechnet 4,35€ kostet. Da lässt sich das Prinzip der Reinzucht-Hefe, für
deren ordnungsgemäße Herführung ich als Brauer dann zuständig bin, noch
besser verstehen. Dass hier im Einzelhandel 9-10€ draus werden, steht auf
einem anderen Blatt.
Gruß,
Andy
|
|
Antwort 25 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 11:41 |
|
|
..außerdem ist die Hefe in Amerika meißt deutlich frischer. Die Smack Packs
sind eher ein Kompromiss für Hobbybrauer. Andere professionelle Hefelabore
liefern oft nur auf Löschblatt getröpfelte Hefewinzmengen oder
Agarröhrchen. Der Preis ist für die garantierte Reinzucht, nicht für
Hefemenge. Es obliegt dem Brauer sich die Hefe auf die optimale
Anstellmenge zu vermehren.
Da wo regelmässig gebraut wird ist das auch überhaupt kein Problem, weil
immer genügend Betriebswürze vorhanden ist. Ich empfehle immer (aus
Erfahrung) sich auf eine Hefe pro Saison zu konzentrieren und dieses dann
über die ganze Saison zu führen. Also z. B. in der untergärigen Saison sich
eine, möglichst frische Flüssighefe zu kaufen und mit dieser dann klein
anfangen, z. B. in einem 10 L Leichtbier- Sud. Dann Vollbier und die Böcke
zu Schluss. Danach die Hefe verwerfen und sich auf die nächste Saison
konzentrieren.
Man muss dann zwar in kürzeren Abständen häufiger brauen, hat aber auch
längere Braupausen zwischen den "Saisons".
Oder man gibt sich letztendlich mit der eingeschränkten Vielfalt bei den
Trockenhefen zufrieden...
[Editiert am 16.2.2014 um 11:43 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 26 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 12:12 |
|
|
Oder man holt sich die untergärige Hefe aus einer Brauerei.
Das kostet normal so gut wie nichts und Brauereihefe geht im Gegensatz zu
den gekauften Tütenhefen mords ab.
Stefan
|
|
Antwort 27 |
|
Member Beiträge: 81 Registriert: 30.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 12:16 |
|
|
Zitat von Ladeberger, am 16.2.2014 um
11:22 | Zitat von Thommy1980, am 16.2.2014 um
10:47 | Ich werde in den sauren Apfel beißen
und 2 Packungen Hefe kaufen.
Ich bin der Meinung, dass die falsche Mengenangabe eine falsche Qualität
vortäuscht und Betrug am Kunden ist.
Trotzdem möchte ich nicht mehr auf die Vielfalt an UG Hefen von Wyeast
verzichten. |
Ich kann deinen Ärger nachvollziehen. Aber Fermentis gibt bei einem Tütchen
W34/70 z.B. mutige 20-30L an und empfiehlt allen Ernstes "sprinkle into
Wort". Da lautet die Frage hier im Forum nur "Soll ich 3 oder 4 Tüten
nehmen?" und es werden in Sammelbestellungen ganze Wagenladungen davon
geordert, damit man gleich 50g in die Würze kippen kann. Da beschwert sich
niemand. Aber bei Wyeast ist es dann wie hier schon öfter durch die Blume
und von dir nun recht explizit formuliert, gleich Kundenverarsche; finde
ich nicht ganz fair. Zumal sie auf ihrer Homepage auch klar angeben, was
bei niedrigen Anstelltemperaturen zu unternehmen ist. Das zu übernehmen
wäre eher Sache deines Händlers.
Man muss auch einfach beachten, dass der WY-Beutel in den Staaten gerademal
umgerechnet 4,35€ kostet. Da lässt sich das Prinzip der Reinzucht-Hefe, für
deren ordnungsgemäße Herführung ich als Brauer dann zuständig bin, noch
besser verstehen. Dass hier im Einzelhandel 9-10€ draus werden, steht auf
einem anderen Blatt.
Gruß,
Andy |
Das ist nicht ganz richtig. Bei UG Trockenhefe von Fermentis steht, dass
ein Tütchen eben nur für 10 Liter reichen! ____________________ Gut Sud und beste Grüße
Thommy
|
|
Antwort 28 |
|
Member Beiträge: 81 Registriert: 30.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 12:20 |
|
|
Zitat von Boludo, am 16.2.2014 um
12:12 |
Oder man holt sich die untergärige Hefe aus einer Brauerei.
Das kostet normal so gut wie nichts und Brauereihefe geht im Gegensatz zu
den gekauften Tütenhefen mords ab.
Stefan |
Das ist ein guter Gedanke... Ich habe hier in Berlin aber nicht soooo die
Möglichkeit bei einer Brauerei zu ordern. Würde ich in Franken wohnen, wäre
das allerdings eine ganz andere Sache. Vielleicht frage ich mal im
Spandauer Brauhaus nach.... ____________________ Gut Sud und beste Grüße
Thommy
|
|
Antwort 29 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 13:09 |
|
|
Also in Berlin dürfte das aber möglich sein? Ich habe z. B. den Chef vom
Hops and Barley als sehr aufgeschlossenen Zeitgenossen kennengelernt. Der
braut regelmässig und trotz Berliner Hartwasser ein hervorragendes Pils mit
der Kindle- Hefe.
@Stefan,
habe ich schon mal erwähnt, dass es in ganz Sachsen- Anhalt noch 4
Brauereien gibt? Von Mikrobraustätten mal abgesehen...
[Editiert am 16.2.2014 um 13:10 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 30 |
|
Member Beiträge: 81 Registriert: 30.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 13:32 |
|
|
Ich verstehe hier jetzt nicht ganz, warum hier die Hefehersteller so in
Schutz genommen werden.
Ich habe mich an die Packungsbeilage gehalten:
Anstelltemperatur zwischen 9 und 14 Grad, Packungsinhalt reicht für 20
Liter Würze. 3 Stunden vorm Einrühren smacken, Tüte muss sich nicht
komplett aufblähen.
Wo ist da der große Freiraum für Interpretationen?
Ich smacke ja schon ein Tag pro Monat vorher. Und Hefenährsalz benutze ich
ja auch schon! Was denn noch?
Ob die Smackpackungen nur ein Kompromiss für Hobbybrauer ist kann ja sein,
aber auf der Packung steht es reicht für 20 Liter! Punkt! Ohne extra zu
vermehren!
Wieso bin ich unfair, weil ich das fordere was auf der Packung steht...
Sollte tatsächlich auf der Fermentis 34/70 was von Direkteinstreuung auf
20-30 Liter stehen (woran ich mich nicht erinnere.... kann aber sein das
ich mich irre) dann ist das auch Betrug. So einfach ist das.
Wenn ihr Motoröl kauft, und zwar das teure von Castrol, weil ihr euer Auto
liebt, dann erwartet ihr dass das Motoöl kann was auf der Anleitung steht.
Wenn bei -5 Grad euer Motor einen Kolbenfresser hat, obwohl das Öl von -20
bis 40 Grad funktionieren soll, würde euch auch nicht kümmern, dass auf der
Homepage ab 0 Grad und kühler Addektive oder die doppelte menge Öl
empfohlen werden.
Wie kommt Wyeast darauf Empfehlungen für „kühle Anstelltemperaturen“ auf
der Homepage heraus zu bringen, wenn meine Anstelltemperatur der Anleitung
auf der Tüte entspricht?!?
Wo ist da die Fairness der Hersteller?
Kann sein, dass ich etwas sehr offen meine Meinung hier im Forum äußere,
aber liege ich wirklich soooo falsch mit meinen Ansichten? Man kann doch
das Offensichtliche nicht schönreden...
____________________ Gut Sud und beste Grüße
Thommy
|
|
Antwort 31 |
|
Member Beiträge: 81 Registriert: 30.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 16.2.2014 um 13:33 |
|
|
Zitat von flying, am 16.2.2014 um
13:09 | Also in Berlin dürfte das aber möglich
sein? Ich habe z. B. den Chef vom Hops and Barley als sehr aufgeschlossenen
Zeitgenossen kennengelernt. Der braut regelmässig und trotz Berliner
Hartwasser ein hervorragendes Pils mit der Kindle- Hefe.
@Stefan,
habe ich schon mal erwähnt, dass es in ganz Sachsen- Anhalt noch 4
Brauereien gibt? Von Mikrobraustätten mal abgesehen...
|
Ok, werde mal schauen. Danke für den Tipp ____________________ Gut Sud und beste Grüße
Thommy
|
|
Antwort 32 |
|