Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 12:11 |
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Um bei den teuren Flüssighefen zu sparen gehe ich wie folgt vor. Ich mache
einen Sud mit dem BM 50L, gebe 2 Pakete Weyeast in den Gärtank. Diese Hefe
ernte ich, wasche sie und setze damit die nächsten 200L an. Das ist völlig
Risikolos und ist dann auch Preislich O.K.
Bei Trockenhefe mache ich es so. Ich mache mit 2 BM50L einen Sud (80
-100L), gebe 5 Pakete dazu, etwa 6 Stunden später gebe ich den zweiten
Doppelsud in den Gärtank ohne weitere Hefe. Ich habe also quasi einen 100L
Starter verwendet.
Das habe ich schon zig male so durchgeführt und noch nie irgend Probleme
gehabt.
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 15:26 |
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Hi Leute,
von der durch hb9cjs beschriebenen Möglichkeit abgesehen: ist ein
Magnetrührer wirklich unbedingt notwendig? Gibt es Alternativen (selbst ab
und zu schütteln oder so)?
Gruß
Gerald
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 15:38 |
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Ja, dan hast du in der gleichen zeit weniger hefe. Bei 1 liter starter von
10 Plato und anfangs ~100 miljarden zellen bekommst du nach nur schuetteln
etwa ~170 miljarden zellen, bei nur belueften ~217 und bei geruehrt
~241-.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 27 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 16:19 |
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Kann ich den Starter eigentlich auch mit normalem Haushaltszucker
erstellen? Menge? Oder muss es unbedingt das Malzextrakt sein?
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 16:25 |
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In nur haushaltszucker fehlen zu viel nahrungsstoffe.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 29 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 18:31 |
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Zitat von Seed7, am 24.1.2014 um
15:38 |
Ja, dan hast du in der gleichen zeit weniger hefe. Bei 1 liter starter von
10 Plato und anfangs ~100 miljarden zellen bekommst du nach nur schuetteln
etwa ~170 miljarden zellen, bei nur belueften ~217 und bei geruehrt
~241-.
Ingo |
Das ist mal ein Wort! Danke für die Info!
Gruß
Gerald
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 19:15 |
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Zitat von Seed7, am 24.1.2014 um
15:38 |
Ja, dan hast du in der gleichen zeit weniger hefe. Bei 1 liter starter von
10 Plato und anfangs ~100 miljarden zellen bekommst du nach nur schuetteln
etwa ~170 miljarden zellen, bei nur belueften ~217 und bei geruehrt
~241-.
Ingo |
Das ist wirklich mal eine wertvolle Auskunft. Danke !!!! Sind das 12h oder
24h Zahlen ?
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 102 Registriert: 27.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 19:59 |
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@Ingo:
Zitat von Seed7, am 24.1.2014 um
15:38 | Ja, dan hast du in der gleichen zeit
weniger hefe. Bei 1 liter starter von 10 Plato und anfangs ~100 miljarden
zellen bekommst du nach nur schuetteln etwa ~170 miljarden zellen, bei nur
belueften ~217 und bei geruehrt ~241-. |
Warum
eigentlich? Geht's um die Versorgung der Hefezellen mit Sauerstoff? Woher
kommen diese Zahlen?
Grüße
Matthias ____________________ "Eigentlich ist ja schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem!"
(Karl Valentin)
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 20:07 |
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Auch, da ist mir ein fehler unterlaufen, es nicht nach einer bestimmten
zeit, sondern wenn "der zucker alle ist", normalerweise nach etwa 24 std.
Wenn belufetet und geruerht sollte man die belueftung nach etwa 12 std.
einstellen, zu viel sauerstoff ist dann wieder contraproduktiv. Zu viele
ausgehungerte zellen.
Ich habe so die grafiken nicht dabei, aber das timing spielt schon eine
rolle. Mann sollte kurz nach dem hoehepunkt die wuerze anstellen, oder den
starter kuehl stellen. Der moment ist glaube ich wenn 75 - 85% der
naehrstoffe verbraucht sind. Kalt stellen, 4°C, sorgt auch noch dafuer das
die zellen extra reserven anlegen (um sich fuer die permafrost zu
schuetzen). Kann mir vorstellen das das besonders bei UG's hilfreich sein
kan
Habe kurz gesucht und gefunden:
Greg Doss: Yeast Propagation (PDF, English)
Es zeigt in deutlichen grafiken und kurze tekxte was die limitierende
faktoren bei dem hefe wachstum sind usw.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 20:14 |
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Kombination nahrungsmittel und sauerstoff.
Die zahlen kommen aus dem hefe rechner in der software die ich benuetze und
stimmen ueberein mit was im buch "Yeast" von Jamil Zainasheff (Mr.Malty)
und Chris White (White Labs) zu finden ist.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 20:49 |
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Zitat von Seed7, am 24.1.2014 um
20:14 |
Kombination nahrungsmittel und sauerstoff.
Die zahlen kommen aus dem hefe rechner in der software die ich benuetze und
stimmen ueberein mit was im buch "Yeast" von Jamil Zainasheff (Mr.Malty)
und Chris White (White Labs) zu finden ist.
Ingo |
Manchmal fragt man sich schon, warum man sich die Arbeit mit den
weiterführenden links macht... .
@Ladeberger: ok, das ergibt Sinn: v.a. O2 ist der limitierende Faktor - und
einen Magnetrüher für 20l im Selbstbau wird wohl eher schwierig .
@Seed: danke für das Video oben, die Slowmotion ist echt interessant! Ich
hätte einen reinen "Rüssel" vermutet (was ja, zusammen mit der
Rührbewegung, schon einiges an Gasaustausch bringen dürfte) aber da sieht
man sehr schön, daß auch jede Menge Luft mitgerissen und radial verteilt
wird.
Magnetrüher ist in Bau .
@Basher: genau das (v.a. das Vorbrauen nur für den Starter) wollte ich mit
dem angedachten Verfahren einsparen - aber wie es aussieht, wird das nicht
so einfach. Auf jeden Fall kann ich mich an Dein Verfahren halten, wenn
meine Überlegung nicht funktioniert.
Ich werde es einfach mal darauf ankommen lassen und es beim nächsten Sud
(es soll ein Export werden) probieren, vielleicht mit einer Wartezeit von
24h für die 20l "Vorspeise" (bzw. nach Augenschein). Als Backup werde ich
einfach ein paar Tütchen Trockenhefe bei HuM ordern, die ich zu Not
nachschießen kann (wäre auch 'ne Premiere). ____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 35 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2014 um 15:31 |
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Aha! Habe mir schon gedacht das es einen Grund hat.
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 14.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2014 um 14:01 |
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Soweit ich das weiß, vermehrt sich die Hefe unter Idealbedingungen
innerhalb von 2-3 h um 100%. Wenn Du nun eine Hefemenge egal ob trocken,
flüssig für 20l hast, stellst Du Dir einen Starter an. Über Nacht dürfte
reichen um eine ausreichende Menge Hefe für die dreifache Menge an Würze zu
haben. Dabei gibt es noch einen weiteren Vorteil:
Diese Starterhefe ist vital. Sie beginnt schon mit der Zugabe zu Arbeiten
und muß sich nicht erst an die Würze gewöhnen. Ich habe mir seit meinen
letzten 2 Brautagen angewöhnt bei der Entnahme der Speise einfach einen
Liter mehr ab zu nehmen. Das wird alles mit Babysaftflaschen zu 500 ml
eingekocht und im Kellerkühlschrank gelagert. Der Lieter mehr dient beim
nächsten Brautag dann als Starter. Freitags angesetzt und Sonnabends oder
Sontags zu Würze gegeben.
juno
____________________ Lieber ein Bauch vom Bier trinken, als einen Buckel von der Arbeit!
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Antwort 37 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2014 um 14:14 |
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Das Problem ist zwar lange gelöst, aber das Halbwissen was sich manchmal
ungefragt den Weg nach oben bahnt wollte ich dann so nicht stehen
lassen...
Das gilt nur für die exponentielle Phase (in einem kontinuierlichen Reaktor
auf Glucosemedium unter optimalen Bedingungen habe ich eine Angabe zur
Wachstumsrate von 0,44 1/h -> ca. 2 h Verdopplungszeit gefunden). In der
Lagphase hat man ganz andere Verdoppelungszeiten. Und dass sich die
Hefemenge die man für 20 L benötigt (das ist jetzt recht weit gegriffen,
denn wieviel ist das jetzt genau?) in einem 1 L Starter über Nacht
verdoppelt müsste man erstmal überprüfen... so einfach mit Dreisatz wird
das sicher nichts. ____________________ #+- This line is intentionally left blank
#+-
flickr
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Antwort 38 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.4.2014 um 16:47 |
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Der Hr. Dr. muss es wissen ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 39 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.4.2014 um 11:39 |
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Hallo zusammen,
gestern bin ich endlich zum Brauen gekommen, ob der gestiegenen
Temperaturen vergäre ich den Sud aber obergärig (Wyeast 2565 bei 18-19°C).
Gleichwohl habe ich probeweise mal in der von mir beschriebenen
lawinenartigen Weise angestellt:
Donnerstagnachmittag habe ich ein drei Monate altes Päckchen Wyeast 2565
gesmackt und Würze aus 125g Malzextrakt und 1250ml Wasser + 1/2 TL Nährsalz
angerührt und abgekocht. Am späten Abend habe ich die Hefe zur abgekühlten
Nährlösung gegeben (Smackpack war kaum aufgebläht) und das Ganze auf den
Magnetrührer gestellt.
Samstagnachmittag war ordentlich Leben im Erlenmeyerkolben, um 17:30 Uhr
habe ich ca. 17l belüftete Würze damit angestellt, gute 60l im großen Fass
geparkt, die ich heute mit der Teilmenge anstellen wollte.
Glücklicher Weise habe ich vor dem Zubettgehen gegen 0:00 Uhr noch einmal
nachgeschaut, da waren die Hochkräusen im kleinen Gärfass gerade dabei, den
Gärverschluss zu entern. Daraufhin habe ich die gärende Würze aus dem
kleinen Fass auf die flugs mit dem Schneebesen belüftete Hauptmenge im
großen Fass abgelassen. Heute morgen um 8:30 Uhr hatte sich bereits ein
ordentlicher Schaumkegel gebildet.
Ich weiß: ist mit untergärig nur bedingt zu vergleichen, aber das ging
dermaßen fix, daß ich meine, daß diese Anstell-Lawine auch auf untergärigem
Zeug funktionieren sollte. Ich werde es jedenfalls im nächsten Winter mal
probieren. Aus dem Bauch heraus scheint mir dabei wichtig, die Hefe jeweils
möglichst auf dem Höhepunkt der Vermehrung ins größere Gebinde zu setzten,
also am Beginn der Gärung, bzw. wenn diese gerade richtig durchstartet,
statt verbrauchte Würze ab zu gießen und viel Bodensatz zu sammeln - aber
die Lektüre von "Yeast" steht noch aus . ____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 40 |
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