Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2014 um 20:58 |
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Hallo zusammen,
da ich demnächst etwa 70-80l Würze an zu stellen habe, habe ich mich auch
mit dem Thema Starter noch einmal auseinandergesetzt, hier im Forum und auf
der Seite von Herrn Malzig.
Wenn man da solche Mengen eingibt, kommen schon recht putzige Zahlen heraus
(entweder 98 von den nicht eben günstigen Flüssighefepäckchen oder
drölf Liter Starter). Um hier keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen:
denn Sinn der Aktion habe ich verstanden, da ich in der Vergangenheit auch
schonmal (leicht) zu niedrige EVG hatte, ohne daß ich den Eindruck
gehabt hätte, das es an der Maischearbeit gelegen hat (auch das ist
natürlich schon vorgekommen).
Trisman schrieb hier vor einigen Tagen, daß er für sein Pilsener Urquell die Hefe über mehrere Tage mit
einer mehr oder weniger gleichbleibenden Menge Würze gefüttert und die
verbrauchte Würze abgegossen hat.
Wenn ich den Artikel oben (mr.malty) richtig verstanden habe, ist das
eigentlich nicht ideal (nicht böse sein Stephan: bei dem EVG perlt das
bestimmt ab, wie an Teflon ).
Empfohlen wird stattdessen, die Hefe in 2l Würze zu vermehren, um nach
12-18 h eine Verdoppelung der Zellzahl zu erreichen (entsprechende
Belüftung vorausgesetzt) und damit an zu stellen.
Ca. 20l Würze... .
Für 80l Würze müsste man mit drei oder vier Päckchen einen Starter von
17-18l herstellen (oder so, da gibt es ja diverse
Kombinationsmöglichkeiten).
Ist es da nicht praktischer, tags zuvor mit einem (großen) Päckchen einen
2l-Starter an zu stellen, mit diesem nach dem Kühlen in einem kleinen
Gärfass nur um die 20l Würze an zu stellen (den Rest kühl zu stellen) und
DAMIT am anderen Tag die Hauptwürzemenge?
Letztendlich sollte diese dann doch schneller ankommen/zügiger durchgären,
als wenn ich direkt aber mit einer zu kleinen Hefemenge anstelle, oder?
Mache ich einen Denkfehler? Hat gar jemand praktische Erfahrung ?
Edit: blöder Fehler; in der Vergangenheit hatte ich - mutmaßlich
aufgrund underpitching - natürlich leicht zu niedrige EVG, nicht, wie da
bisher stand: zu hohe... .
[Editiert am 18.4.2014 um 14:03 von Tim]
____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2014 um 21:49 |
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Hallo,
die Startermengen dünken mir doch etwas sehr hoch zu sein. Am einfachsten
empfand ich es immer, beim Anstellen von ca. 100l Würze entweder Hefe bei
einer Brauerei frisch zu holen (habe bisher bei jeder Brauerei Hefe
gekommen) oder aber bei braupartner.de die Hefemenge ebenfalls frisch zu
beziehen (bspw. 500ml für obergärig oder 1000ml für untergärig). Einen
Starter habe ich selbst noch nicht gemacht (für obergärig reichen ja bspw.
5-6 Päckchen einer Trockenhefe wie Notti oder US-5 kurz vorher rehydriert),
aber auch für UG sollte doch ein kleinerer Starter reichen.
Grüße
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2014 um 23:07 |
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Hi,
willst du ober- oder untergärig vergären ? Obergärig würde ich mir
überhaupt keine Sorgen machen. Malzbierstarter im Erlenmeyerkolben und ein
paar Tage durch Belüften, Nachgiesen und ggf abgießen vermehren.
Hefenahrung von Wyeast hilft.
Ich als Geizhals nehme dazu immer nur ein Päckchen Trockenhefe (bzw. einmal
2 Flaschen Gutmann). Das ist bei mir noch nie schief gegangen.
Letztes Wochenende habe ich es dann etwas übertrieben. Spontaner
Brauanfall. Freitags das letzte Päckchen US-05 gestartet, Samstag abends in
ca. 90l Würze angestellt. Leichtes "Underpitching". Die Würze hat etwas
mehr als 48h gebraucht um anzukommen.....
Mit untergärigen Hefen habe ich keine Erfahrung. Könnte mir aber
vorstellen, dass es genauso gut funktioniert - Vorausgesetzt die
resultierende Menge stimmt.
Grüße
Tim
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2014 um 23:35 |
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Zitat von KaBl, am 22.1.2014 um
23:07 | Hi,
willst du ober- oder untergärig vergären ? Obergärig würde ich mir
überhaupt keine Sorgen machen. Malzbierstarter im Erlenmeyerkolben und ein
paar Tage durch Belüften, Nachgiesen und ggf abgießen vermehren.
Hefenahrung von Wyeast hilft.
Ich als Geizhals nehme dazu immer nur ein Päckchen Trockenhefe (bzw. einmal
2 Flaschen Gutmann). Das ist bei mir noch nie schief gegangen.
Letztes Wochenende habe ich es dann etwas übertrieben. Spontaner
Brauanfall. Freitags das letzte Päckchen US-05 gestartet, Samstag abends in
ca. 90l Würze angestellt. Leichtes "Underpitching". Die Würze hat etwas
mehr als 48h gebraucht um anzukommen.....
Mit untergärigen Hefen habe ich keine Erfahrung. Könnte mir aber
vorstellen, dass es genauso gut funktioniert - Vorausgesetzt die
resultierende Menge stimmt.
Grüße
Tim |
Hallo,
an den 6-8 Euro würde ich aber jetzt nicht unbedingt sparen, durch das
Underpitching versaut man sich ja mitunter einen ganzen Sud (wenn man ein
schönes trockenes Pale Ale haben will bspw.). Für den nächsten 100l Sud
habe ich z.B. 6 Päckchen US-5 für 13e (?) gekauft - ne halbe Stunde vorher
rehydrieren und es sollte ein schöner neutral vergärter Sud werden!
Grüße,
Carsten
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 06:49 |
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Zitat von knutole, am 22.1.2014 um
23:35 |
Hallo,
an den 6-8 Euro würde ich aber jetzt nicht unbedingt sparen, durch das
Underpitching versaut man sich ja mitunter einen ganzen Sud (wenn man ein
schönes trockenes Pale Ale haben will bspw.). Für den nächsten 100l Sud
habe ich z.B. 6 Päckchen US-5 für 13e (?) gekauft - ne halbe Stunde vorher
rehydrieren und es sollte ein schöner neutral vergärter Sud werden!
Grüße,
Carsten
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Ich schrieb ja nicht: "Underpitching ist kein Problem". Sondern wenn du den
Starter rechtzeitig machst, reicht ein Päckchen. Außerdem wage ich zu
bezweifeln, dass man Fruchtnoten, die durch leichtes Underpitching
entstehen, herausschmeckt. Gerade bei der US-5. Man muss ja nicht unbedingt
ein trockenes Päckchen auf 100l verwenden.
Grüße
Tim
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 07:25 |
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Mal anders gefragt....
was passiert denn wenn man zu viel Hefe zugibt? Ich möchte demnächst mein
34/70 auch erneut verwenden.... daher wäre es eventuell sinnvoll lieber
einen großen Starter zu bauen als später probleme zu haben.
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.1.2014 um 09:53 |
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Zitat von Tron, am 23.1.2014 um
07:25 | Mal anders gefragt....
was passiert denn wenn man zu viel Hefe zugibt? Ich möchte demnächst mein
34/70 auch erneut verwenden.... daher wäre es eventuell sinnvoll lieber
einen großen Starter zu bauen als später probleme zu haben.
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In der Theorie sollte nichts Ungewünschtes passieren: je mehr vitale Hefe
der Würze zugefügt wird, desto schneller und neutraler wird die Gärung
verlaufen. In einem anderen Thread wurde davon berichtet, dass nach
Anstellen von - ich glaube - 70l Würze mit 3l dickbreiiger W34/70 Hefe der
Sud nach 1 Woche Hauptgärung bei 11 Grad komplett durchgegoren war
(Spitzenzeit für untergärig!). In diesem Zusammenhang wurde aber auch davon
berichtet, dass das Bier wesentlich trüber war als zuvor gebraute und mit
der W34/70 vergorene Biere. Meiner Meinung nach resultiert viel Hefe nicht
zwangsläufig in einem trüberen Bier, sondern die Sedimentation der Hefe
dauert ungleich länger. Vermutlich hätte in diesem Fall das Jungbier noch
mehrere Tage auf der Hefe stehen müssen, bis man ein recht klares Bier
abziehen konnte.
Grüße
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 18.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 10:40 |
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Hallo zusammen,
von meinem letzten Märzensud (untergärig) kann ich nur berichten, dass ich
25 g W 34/70 Trockenhefe nach Vorschrift angesetzt und zu 40 Litern Würze
gegeben habe. Der Sud war in 1 Woche durch. Für 70 L würde ich 40-45 g
Trockenhefe nehmen ...
Viele Grüße,
Norbert
[Editiert am 23.1.2014 um 11:12 von Bike_NW]
____________________ ****************
suum cuique
****************
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 6.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 11:51 |
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Zitat: | (nicht böse sein
Stephan: bei dem EVG perlt das bestimmt ab, wie an Teflon ) |
Ich bin nicht böse, und muss sagen, für 70-80 Liter hätte ich dann auch
keine Lust mehr gehabt in meinem 2Liter Kolben zu vermehren, da wäre ich ja
noch 3 Monate dran geblieben. Denn am Anfang wächst die Hefezahl noch
ransant an, aber mit jedem abgießen und neu auffüllen, kommen weniger
Hefezellen hinzu. Ich vermute fast, dass man mit der Methode aus einem
Wyeastpäckchen gar nicht genug Hefe für 70-80 Liter züchten kann, weil der
Starter einfach zu klein ist.
Vor meinem Urquell Sud habe ich mich über das richtige pitching auch
informiert und hatte dort eine Seite gefunden, wo ein Amerikaner mal das
Experiment gemacht hat einen Sud drei zu teilen. Ein Teil wurde mit
underpitching angestellt, einer korrekt gepitched und einer overpitched. Am
Ende wurden die Geschmäcker verglichen:
http://sciencebrewer.com/2012/03/02/pitching-rate-experiment-
part-deux-results/
[Editiert am 23.1.2014 um 11:53 von Trisman]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 362 Registriert: 3.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 11:56 |
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Bei Trockenhefe kein Problem... da kann ich das auch nach Tabelel
dosieren... wie sieht es aus wen ich nun die Ernte der ersten wieder
verwenden möchte???
Da kann ich ja nicht einfach abwiegen....... geht schon aber we ist dann
das Verhältnis der Gewichte zwischen Trockenhefe und der "nassen" aus der
ersten Führung.
____________________ Gruß
Mario
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 12:07 |
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Zitat von Tron, am 23.1.2014 um
11:56 | Bei Trockenhefe kein Problem... da
kann ich das auch nach Tabelel dosieren... wie sieht es aus wen ich nun die
Ernte der ersten wieder verwenden möchte???
Da kann ich ja nicht einfach abwiegen....... geht schon aber we ist dann
das Verhältnis der Gewichte zwischen Trockenhefe und der "nassen" aus der
ersten Führung. |
Die Hefe vollzieht durch den
Kontakt mit nasser Würze tatsächlich einen Paradigmenwechsel von trockener
Hefe zu flüssiger Hefe und wird dann entsprechend nach Volumen statt
Gewicht dosiert. Hierbei hilft wie immer Mr. Malty unter dem Reiter
"Repitching from Slurry". Als Faustformel für erntefrische Hefe taugt auch
ein halber Liter dickbreiiger Hefe pro Hektoliter Bier für obergärig, für
untergärig das doppelte. Ist die Hefe älter empfiehlt es sich wiederum
einen Starter damit anzusetzen.
Gruß,
Andy
[Editiert am 23.1.2014 um 12:08 von Ladeberger]
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 16:43 |
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Vielen Dank für Eure Antworten! Ich habe aber den Eindruck, daß ich den
Kern meiner Überlegungen nicht deutlich genug gemacht habe: etwas
zugespitzt fasse ich den Tenor der bisherigen Kommentare mal mit:
" einfach von Anfang an mehr Hefe nehmen"
zusammen (bitte korrigiert mich, falls ich das mißverstanden habe). Das mag
bei der Verwendung der relativ günstigen Trockenhefe oder von Hefe aus der
Brauerei um die Ecke ja gehen, ich möchte aber Flüßighefe verwenden - und
da würde das ziemlich ins Geld gehen.
Wie Trisman selbst schrieb, kommt man mit einem 2l-Starter schnell an seine
Grenzen. Eine Verdoppelung der Zellenzahl ist wohl drin, bei
Idealvoraussetzungen auch eine Verdreifachung, aber mehr nicht, da
irgendwann die Menge an aktiver Hefe nicht mehr steigt, weil schlicht nicht
genug Ressourcen vorhanden sind (der Bodensatz würde wohl weiter wachsen,
aber in erster Linie um die abgestorbenen Hefezellen).
Deshalb meine Überlegung, eine Art Kaskaden- oder besser Lawineneffekt auf
zu bauen, in dem man erst einen Teil der Würze in einem kleineren
Gärbehälter anstellt (gut belüftet) und diesen auf dem Höhepunkt der
Vermehrung nach 12-18 Stunden auf den Hauptteil der (wiederum gut
belüfteten) Würze ablässt. Oder auch andersherum, wenn es der Gerätepark
hergibt.
Natürlich steigt die Infektionsgefahr, wenn ich die Würze über Nacht stehen
lasse, aber gerade bei UG Führung sollte das daraus entstehende Risiko doch
deutlich geringer sein, als wenn ich durch (gehöriges!) Underpitching eine
stockende Gärung riskiere (von den sonstigen negativen Folgen einer zu
geringen Hefegabe mal ganz abgesehen).
Hat jemand hier so etwas schonmal versucht?
Edit: zwei Kerne waren dem Pudel zuviel
[Editiert am 23.1.2014 um 16:45 von Tim]
____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 17:48 |
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Was denn der Höhepunkt der Vermehrung? Und wie kommst du auf 12-18h?
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 20:39 |
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Zitat von Tim, am 23.1.2014 um
16:43 | Vielen Dank für Eure Antworten! Ich
habe aber den Eindruck, daß ich den Kern meiner Überlegungen nicht deutlich
genug gemacht habe: etwas zugespitzt fasse ich den Tenor der bisherigen
Kommentare mal mit:
"einfach von Anfang an mehr Hefe nehmen"
zusammen (bitte korrigiert mich, falls ich das mißverstanden habe).
[...]
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Korrektur :
- Ich habe sinngemäß geschrieben, nimm es nicht so genau mit der Hefemenge,
insbesondere bei OG.
- Im Post von Trismann war ein Link. In dem Bericht wurde klar,
Underpitching schmeckt man bei kaltem Bier so schwer heraus. Wenn es warm
ist eher. Overpitching vernichtet Geschmack. Underpitching verursacht
Fruchtester (schmeckbar im warmen Bier). Getestet mit einer belgischen (!)
Hefe.
Fazit : Wenn du ein schlankes Bier braust, dass du warm und am liebsten
schal trinkst, pass auf, dass du genug Hefe nimmst - ansonsten gärt es
länger.
Grüße
Tim
P.S. : In deiner Versuchsanordnung machst du nichts anderes als einen
großen Starter. (mit Würze statt mit Malzbier und Oxidations- und
Infektionsgefahr)
P.P.S.: Um richtig Frucht ins Bier zu bekommen, musst du die Temperatur
zusätzlich noch kräftig erhöhen.
[Editiert am 23.1.2014 um 20:41 von KaBl]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 23.1.2014 um 22:44 |
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Zitat von Tim, am 23.1.2014 um
16:43 |
Deshalb meine Überlegung, eine Art Kaskaden- oder besser Lawineneffekt auf
zu bauen, in dem man erst einen Teil der Würze in einem kleineren
Gärbehälter anstellt (gut belüftet) und diesen auf dem Höhepunkt der
Vermehrung nach 12-18 Stunden auf den Hauptteil der (wiederum gut
belüfteten) Würze ablässt.
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Du kannst entweder deine hefe in eine immer groessere menge wurze geben,
oder nach jedem schritt kuehlen und das "supernatant" (ueberstand?)
abgiessen und neue wuerze dazu geben, das wachstum ist dan aber
beschraenkt.
Die dritte moeglichkeit (die ich benuetze) ist einen starter zu machen und
dem im hoehepunkt kuehlen, einen theeloeffel hefe heraus nehmen und damit
wieder einen starter machen usw biss man genuegend hat. Braucht so seine
zeit und einiges an planung.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 22:51 |
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Wyeast says
starters reach their maximum cell density within 12-18 hours, which
sounds about right to me. Some sources suggest that maximum cell densities
are not achieved until 24 hours and others as much as 36, but the return on
waiting that long is minimal. Let's just say that the bulk of the yeast
growth is done by 12-18 hours. I like to pitch starters while they're still
very active and as soon as the bulk of reproduction is finished, usually
within 8 to 18 hours. (...) If you're making a smaller starter, it is
better to just pitch the entire active starter within about 6 to 12 hours
of pitching the yeast into the starter. Quelle: Yeast Pitching
Rates and How to Make Proper Starters
Oder auch:
Doss says a starter made from an XL pack of yeast into 2 liters of
wort will reach its maximum cell density within 12-18 hours. If you're
starting with a very small amount of yeast in a large starter, it can take
24 hours or more to reach maximum cell densities. For the average starter,
let's just say that the bulk of the yeast growth is done by 12-18 hours.
I like to pitch starters while they're still very active and as soon as the
bulk of reproduction is finished, usually within 12 to 18 hours. This is
really convenient, because I can make a starter the morning of the brew day
or the night before and it is ready to go by the time the batch of wort is
ready. Quelle: Fourteen Essential Questions About Yeast Starters: At what
point do I pitch the starter into the wort?
Edit: richtig ist, daß dort wörtlich nicht vom "Höhepunkt der Vermehrung"
die Rede ist, sondern vom Zeitpunkt der höchsten Dichte (aktiver) Zellen -
aber da kommen wir dann langsam in den Bereich der Wortklauberei (nicht
böse gemeint).
[Editiert am 23.1.2014 um 22:57 von Tim]
____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2014 um 23:45 |
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Das war keine rhetorische Frage. Mit Zelldichte kann ich jetzt was
anfangen, mit Vermehrung davor nicht.
Ein geschüttelter oder sogar belüfteter und gerührter Starter bietet im
Vergleich zu einem 30L Sud deutlich aerobere Bedingungen, die das Wachstum
nicht nur vervielfachen, sondern auch deutlich beschleunigen. Hinzu kommt
der Crabtree-Effekt. Solange deine Hefe nicht den Großteil der Glucose aus
30L Würze aufgebraucht hat, wird die Atmung unterdrückt und es tut sich
vermehrungstechnisch nicht viel. Die Glucose ist bei der höheren
Anfangszelldichte in einem Starter natürlich wesentlich schneller
verbraucht und die Hefe kann schneller Energie aus der deutlich
ergiebigeren Atmung gewinnen. Energie gleich Wachstum.
In einem 30L Sud kann alleine schon die lag phase 6-12h dauern, also die
Phase, in der Hefe vor allem Nährstoffe assimiliert und etwa mit Sauerstoff
ihre Sterole für das spätere Wachstum synthetisiert. Dass dort nach 12-18h
eine maximale Zelldichte vorliegt muss ich daher schwer bezweifeln. Wie
lange es individuell dauert bis dieser Punkt erreicht ist, kann ich nicht
sagen. Das wird auch enorm von der Hefe abhängen und den verfügbaren
Nährstoffen. Wenn die Hautgärung so richtig in Fahrt kommt, ist sie ja
erstmal dabei sich vernünftig zu vermehren - und das mit logaritmischem
(begrenzten) Wachstum. Da hilft dann jede Stunde mehr zu Warten.
An einem Starter kommt man ohne Ernte-/Brauereihefe oder dicken Geldbeutel
wohl nicht vorbei.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 00:05 |
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Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich,
sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen
angesetzt wird)? ____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 07:46 |
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Zitat von Basti_H, am 24.1.2014 um
00:05 | Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich,
sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen
angesetzt wird)? |
Genau diese Frage hat mich die letzten Wochen auch beschäftigt. Dazu gibt
es auch einige Tröts. Die Quintessenz ist für mich derzeit: ja, es lohnt
sich. Dosierung: ruhig großzügig (im Starter); ca. eine Messerspitze. Die
Starterwürze damit kurz aufkochen, abkühlen lassen und dann wie gewohnt
weitermachen. Soll einen sehr guten Effekt haben. Ich habe das Zeug jetzt
mal bestellt (ist gestern angekommen).
Gruß
Gerald
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 09:45 |
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Zitat von Basti_H, am 24.1.2014 um
00:05 | Hallo!
KaBl hatte es schon kurz erwähnt, aber wie sind denn eure Meinung zu Hefenahrung, wie zum Beispiel von Wyeast. Lohnt es sich,
sowas bei einem Starter zu nutzen (wenn der Starter für größere Hefemengen
angesetzt wird)? |
Ja, das lohnt sich. Neben natuerlich DAP ist besonders das zink wichtig da
es einer der wenigen puren ist die es in der wuerze nicht gibt.
Wenn mann die naehrung zu dem starter gibt braucht es nicht mehr zur wuerze
gegeben zu werden. Die menge die in dem starter geht is die gleiche die man
der wuerze gegeben haette.
Das ziehl bei einem starter ist nich nur mehr hefe, aber auch besonders
fitte hefe und das bekommt man mit guter naehrung und belueftung.
Das belueften geht am einfachsten mit einem geruehrten starter wo die luft
ueber ein steril fliter in den vortex geblasen wird, der luftschlauch
beruehrt dabei den starter nicht und es gibt kein schaumbad.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 10:29 |
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Hi Ingo,
Zitat: | Das belueften geht am
einfachsten mit einem geruehrten starter wo die luft ueber ein steril
fliter in den vortex geblasen wird, der luftschlauch beruehrt dabei den
starter nicht und es gibt kein schaumbad. |
Das verstehe ich nicht ganz. Was ist zum Beispiel ein "vortex"?
Gruß
Gerald
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 11:03 |
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Vortex:
Der luftschlauch haengt etwa einen cm ueber den wirbel und hat keinen
belueftungsstein. Durch den wirbel wird die luft in den starter gesogen.
Nimmt men einen beluftungsstein in den starter dan schaumt es enorm, da
hilft kein olivenoel.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 11:19 |
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Aha, alles klar. Vielen Dank für die Info. Dieser Wirbel entsteht aber doch
sicher nicht bei einem Magnetrührer, oder? (Sorry für die Frage, ich habe
so ein Ding noch nicht in Aktion gesehen).
Gruß
Gerald
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.1.2014 um 11:37 |
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Ja doch, der magnetruehrer sollt schon einen deftigen wirbel machen.
beispiel
Ingo
[Editiert am 24.1.2014 um 11:41 von Seed7]
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.1.2014 um 11:41 |
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Doch, durchaus.
Meiner schaft das. Ich hab auch ne zeitlang mit Magntrührer und belüftung
experimentiert.
Mein, für mich bestes und arbeitsfreundlichstes Ergebnis ist:
Luftschlauch ohne belüftungsstein in die Würze (so schäumtes kaum) und
Magnet rührer auf mittlerer Stufe rühren lassen, sofern man ihn regeln
kann.
Für meine Sudgrößen von 60l, beginn ich mit der Zucht ca. 7-10 Tage vorher.
Das bezieht sich allerdings nur auf UG. Für OG reicht es auch 4-5 Tage
vorher anzuzüchten. Für UG-Starter koch ich mir tatsächlich 10l Würze und
frier es mir Portionsweise ein. Ich starte im 1l Kolben, gieße ab und
erhöhe das Volumen auf 2l, danach wird die gewonnene Hefe auf 2 *5l
Gärballons aufgeteilt und dauerhaft belüftet. So komm ich auf ca. 600 - 700
ml, dickbreiige Hefe. Wenn man diversen Rechnern glauben schenkt, ist diese
Hefe menge immer noch knapp bemessen.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen.
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 24 |
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