Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2014 um 07:01 |
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Tach zusammen,
ich möchte am WE mal ein"rotes" machen. Trockenerer Charakter. Ich hab mal
5 kg red x bestellt und werd noch einen Rest Wima dazugeben.Maltoserast
50min angepeilt bei 63C. Da ich die Woche eh noch bei der Malzwerkstatt
bestellen wollte, ist die Frage eher die Gold oder German Ale. Wer hat mit
beiden schon gebraut ? Unter der Suchfunktion find ich nicht wirklich
viel.
Grüsse vom Theo
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 07:10 |
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Moin, verstehe ich das richtig, dass Du praktisch ausschließlich mit
Carared brauen willst?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 07:14 |
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Moin, also wenns trocken werden soll, auf keinen Fall WieMa. PiMa würde ich
nehmen und dann 20/80 Redx PiMa. Rot wird da leider nix ich habe es schon
zu 100% eingesetzt mehr braun als rot. Hänge zu deiner 50 min. Nochmal
20-30 Min. Bei 65 Grad ran.
Welche Hefe? Es sollte schon eine gute sein OG Notti UG S189.
Viel Spaß
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2014 um 07:15 |
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Nein -nicht mit Carared, sondern mit Red x. Was bei Braupartner Red Pils
heisst. Laut Angabe 100% Schüttung möglich.
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Antwort 3 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 07:15 |
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Redx soll laut Best ein Basismalz sein. Ist
wohl eine Mischung aus MüMa 2 und Melanoidin und Caramalz. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 08:16 |
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Red-X ist sehr malzig und die Malzwerkstatt Hefen vergären auch nicht so
hoch. Ob das trocken wird? ich weiß nicht.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 08:43 |
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Wenn es wirklich rot oder zumindest stark rötlich werden soll wird das nur
mit Malzen alleine nichts.
Egal welches Malz man nimmt das wird alles mehr oder minder braun.
Hibiskusblüten oder auch roter Mais bringen Farbe ins Spiel, soll auch
roten Weizen geben.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 21.7.2014 um 08:55 von BerndH]
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2014 um 08:45 |
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Laut Datenblatt vergären beide hoch. Deswegen hatte ich eine von beiden ja
ins Auge gefasst.
Sehr malzig und trocken geht doch. Ich meine trocken nicht im Sinne von
schlank, sondern nicht süffig
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 08:59 |
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Mit einer 15min Zwischenrast bei 67-68°C zwischen Maltose- und
Verzuckerungsrast kann man nochmal die vergärbaren Zucker forcieren.
Denkbar ist aber auch eine schlichte Kombirast bei 65°C über 90min. Nützt
aber alles nichts, wenn die Hefe dann bei 70% sEVG aussteigt. Ich würde
daher auch zu "trockeneren" Kandidaten tendieren. Ich kann mir hier
geschmacklich auch die US-05 sehr gut vorstellen.
Gruß
Andy
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 96 Registriert: 7.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 09:09 |
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Red X hat absolut nichts mit dem weyermanschen Carared zu tun. Notfalls auf
der Arbeit mit Red X arbeiten müssen und farblich ist das so, als wenn man
keines reintut. Carared von Weyermann verschafft dagegen einen Rotstich!
Einfach mal beide Malze probieren. Red X schmeckt wie Pi und Carared ist
richtig schön hart durch die Caramelisierung.
Mit Red X kann man locker zu 100% brauen, Carared war mein max. 20% und das
ist durchaus heftig (läutern,vollmundigkeit etc..)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 364 Registriert: 15.8.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 09:19 |
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Ich würde auch dazu raten, eher mit PiMa und Cara Red zu brauen, statt auf
Red X zu setzen. Mein "Red Summer Ale", das ich mit 100% Red X gebraut
habe, war leider nur auf dem Etikett "red".
Zur Hefe kann ich leider wenig sagen, da ich mich auch gerade erst an die
Malzwerkstatt-Hefen herantaste. Ich würde den Sud vermutlich splitten und
beide ausprobieren. ____________________ Groetjes
Ferdi
Besucht doch mal:
borsigblog.de // Männerabend - Die
Serie // Sudhaus13.de
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 21.7.2014 um 10:05 |
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Die US 05 wäre natürlich auch eine Massnahme. Ich dachte halt es könnte mir
jemand schon was über die Malzwerkstatthefen sagen. Sieht so aus, dass es
ein komplettes Experiementalbier wird
Vielleicht bestell ich auch beide und schau mal was draus wird.
Ist 65C schon Kombirast ? Ich hab bisher immer 63C Maltoserast und dann 73C
Verzuckerungsrast eingehalten und über unterschiedliche Längen dann halt
süßer oder trockener variiert.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 789 Registriert: 3.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 10:26 |
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Mein letztes IPA ist mir mit der Temperatur etwas abgerutscht und die
Kombirast ist bei knapp unter 65°C gelandet (60min). Ist aber trotzdem
Jodnormal geworden und hat ziemlich hoch vergoren.
Die Malzwerkstatt Hefen haben mir allgemein für meinen Geschmack etwas
niedrig vergoren und zu schlecht sedimentiert.
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Antwort 12 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.7.2014 um 11:15 |
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50 Min. 62 und 30 Min. 65 Grad 85% EVG mit der W34/70
STW 11,5 ES 1,65
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.7.2014 um 08:00 |
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Also versteh ich es richtig ? - Du machst eine Maltoserast und fährst dann
noch eine "trockene" Kombirast hinterher ?
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Antwort 14 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 10:25 |
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Ja, das ist für manche Pilsrezepte typisch. Irgendwie schafft die Alfa
Amylase dadurch noch vergärbaren Zucker. Man darf ja nicht vergessen, die
Alfaamylase schafft nicht nur unvergärbaren Zucker. Aber damit schaffe ich
es Stärke in einen für die Hefe günstigen Zucker zu zerlegen.
Vielleicht ist das aber auch Müll, meine aber ich habe das so gelesen oder
hab es eben so verstanden.
In der Vergangenheit habe ich mich mit diversen Kaufbieren und dessen EVG
auseinander gesetzt. Mit dem Fazit, fast alle UG Kaufbiere liegen über 80%
ja die meisten sogar von 83-87%. Das kann man ja leicht mit Fabier
nachrechnen, der Alc. Gehalt wird ja angegeben, meistens auch die
Stammwürze oder ich messe mit der Spindel den Restextrakt. Somit habe ich
alles was ich brauche um den EVG zu ermitteln.
Mit Wasseroptimierung und PH- Einstellung in der Maltoserast habe ich mit
60 Min. Und länger mit der 34/70 schon passable 80-82% geschafft. Als ich
dann aber noch die 65 Grad einlegte habe ich 86-87 % bei der S189 und
85-86% mit der 34/70 geschafft.
Es gibt nach meinen Beobachtungen 3 Faktoren die wichtig sind einen recht
hohen EVG zu erreichen.
Dauer und optimale Temperaturverteilung in der Maische zwischen 57-65 Grad
(das ist ein schöner Spielraum)
Der PH- Wert der Maische wärend der Maltoserast (Betaamylase) aber auch der
Würze und nach neuster Beobachtung auch
der Mineralgehalt des Wassers.
Zuviel davon erzeugt nicht nur einen 1-3 % schlechteren EVG sondern auch
einen nachhängenden Geschmack den ich als Pflaume bei dunklen Bieren
interpretiere und bei Hellen teilweise als undefinierbar widerlich
einstufen kann.
Ich kann immer auch nicht verstehen, dass einige einen schlechte EVG
geradezu wollen. Kein mir bekanntes Bier liegt UG liegt unter 80% EVG und
keines OG unter 76-78% ( da habe ich gewiss nicht viel studiert) Das
Geheimnis eines vollmundigen gut trinkbaren Bieres besteht für mich darin
ein richtiges Zusammenspiel zwischen Geschmacksprofil der Hefe des Bitter
und Aromahopfens, des Malzkörpers und des Alkoholgehaltes zu erzeugen. Ein
schlechter EVG bedeutet für mich ich habe einen Fehler gemacht. Denn möchte
ich einen hohen Restzucker erhöhe ich die Stammwürze. Dieser hohe
Restextrakt hängt mir immer nach am Gaumen und verdickt den Speichel, jeder
kennt es, wenn er Cola oder Limonade trinkt.
Mich möchte hier nochmal betonen, diese Aussagen sind weder
wissenschaftlich unterlegt oder irgendwo zusammengetragen. Es sind meine
persönlichen Erfahrungen und Eindrücke. Eventuell stimmt das eine oder
andere in meiner These nicht.
Nicht, dass jemand wieder sagt ich schreibe nur Müll. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 22.7.2014 um 10:58 |
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Zitat: | Irgendwie schafft die
Alfa Amylase dadurch noch vergärbaren Zucker. Man darf ja nicht vergessen,
die Alfaamylase schafft nicht nur unvergärbaren Zucker. Aber damit schaffe
ich es Stärke in einen für die Hefe günstigen Zucker zu zerlegen.
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Hab ich auch mal so gelesen und so ähnlich verstanden. wenn ich trockene
Pils mache, dann lege ich nach Maltoserast noch die Zwischenrast ein.
10-15min reicht mir da aber üblich. Wenn ich es trocken haben will, dann
nehm ich aber nur einen geringen Anteil Caramalze.
Wenn du es doch eher süffig haben wolltest, dann eher normal maischen...
Hans
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Antwort 16 |
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Member Beiträge: 91 Registriert: 7.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.7.2014 um 11:32 |
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Mit dem EVG hab ich mich so noch nicht beschäftigt. Hab bis jetzt drei
Rezepte ausgetüftelt : ein bernsteinfarbendes mit kurzer Maltoserast und
langer Verzuckerungsrast ( Hefe T-58), ein Wiess mit langer Maltoserast und
kurzer Verzuckerungsrast ( Hefe Colonia F), und ein schwarzes mit
"ausgeglichener" Maltose-und Verzuckerungsrast (Hefe Us-05). Werd mal einen
Sud mit Deinen Parametern machen und auf den EVG achten, bzw jetzt immer
mal ein Auge auf den EVG haben.
Grüsse vom Theo
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 11:34 |
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Ich vermute eher, dass diese Zwischenrast bei 65-67°C dafür sorgt, dass die
alpha-Amylase bereits Kettenenden en masse produziert, die die (noch)
aktive beta-Amylase dann wieder abbauen kann. Denn alle Enzymaktivität der
beiden Enzyme nützt nichts, wenn kein kompatibles Material vorliegt. Die
beta-Amylase hat schließlich keine Schwimmflossen, mit denen sie gezielt
auf Kettenenden zusteuert, sondern muss mit ihnen (zufällig) kollidieren.
Das ganze geht daher eher zu wie beim Autoscooter.
Gruß
Andy
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 14.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 11:37 |
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Hallo Gambrinus, warum sollte Wiener Malz keine trockenen Biere
hervorbringen ?
Grüße Karlsruher
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Antwort 19 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 12:08 |
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Da ich jetzt froh bin, dass Andi sich hier eingeschalten hat, der ja
absolut fit in solchen Sachen ist hoffe ich er kann dir das mit dem WieMa
besser erklären.
Was ich sagen kann die Biere werden dadurch kräftiger trocken ist eventuell
unglücklich ausgedrückt. Wobei ich trocken nicht gleichsetze mit der
Aussage je höher der EVG desto trockener das Bier.
Was ich aber auch sagen kann, je höher die Abdarrtemperatur des Malzes je
schlechter die ezymarbeit, weil die Entzyme geschädigt werden und darunter
auch der EVG leidet. Alleine mit einer Verlängerung der Betanylase kann ich
das aber nicht unbedingt ausgleichen.
Auch MüMa Biere können über 80% EVG liegen. Sind aber wesentlich
geschackintensiver, was ich nicht so gerne trinke.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 12:45 |
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Ja, tatsächlich kann Wiener Malz im Vergleich zu Pilsner Malz durch die
höhere Abdarrung schon die Hälfte der Enzyme einbüßen. Mit längeren Rasten
ist das natürlich auch nur begrenzt aufzufangen, weil die Enzyme in der
Hitze degenerieren, ob sie nun mit der Arbeit fertig sind oder nicht. Zudem
schmeckt WieMa auch einfach etwas malziger/süsslicher. Ich denke man
bekommt 100% WieMa über geeignete Hefewahl und evtl. so eine Zwischenrast
durchaus sensorisch trocken, unbedingt friesisch mit >84% sVG aber
vermutlich nicht. Da muss man wohl tiefer in die Trickkiste greifen, z.B.
Enzymschonung durch tiefere Einmaischtemperatur oder Malzauszüge. Die
entscheidene Weichenstellung verschiebt sich dann aber vermutlich in den
Gär- und Lagerkeller... Gärführung, Aufkräusen, etc.
Ich hatte letztes Jahr mit einem Kleinbrauer zusammen 400L Märzen mit
13,7°P für ein Vereinsfest gebraut (50% WieMa, 45% PiMa, 5% MüMa), das
haben wir durch diese eingeschobene Rast auf 2,2°P scheinbaren Restextrakt
gebracht. Im Gärkeller lief eigentlich alles wie gewohnt mit W34/70, aber
natürlich werden große Mengen vitaler Hefe verwendet, das ist sowieso das A
und O. Diese 84% sVG wirken dabei überhaupt nicht trocken, im Gegenteil,
das war ein wunderbar volles und abgerundetes Bier. Im Gegensatz zu Ales,
die mit zu geringem Restextrakt oft mal wässrig und dünn wirken, habe ich
bisher kein untergäriges Bier gebraut oder getrunken, das mir zu trocken
war. Insofern: Mut zu hohen Vergärungsgraden bei UG!
Gruß
Andy
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Antwort 21 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 12:52 |
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Zitat von Ladeberger, am 22.7.2014 um
12:45 | Ja, tatsächlich kann Wiener Malz im
Vergleich zu Pilsner Malz durch die höhere Abdarrung schon die Hälfte der
Enzyme einbüßen. Mit längeren Rasten ist das natürlich auch nur begrenzt
aufzufangen, weil die Enzyme in der Hitze degenerieren, ob sie nun mit der
Arbeit fertig sind oder nicht. Zudem schmeckt WieMa auch einfach etwas
malziger/süsslicher. Ich denke man bekommt 100% WieMa über geeignete
Hefewahl und evtl. so eine Zwischenrast durchaus sensorisch trocken,
unbedingt friesisch mit >84% sVG aber vermutlich nicht. Da muss man wohl
tiefer in die Trickkiste greifen, z.B. Enzymschonung durch tiefere
Einmaischtemperatur oder Malzauszüge. Die entscheidene Weichenstellung
verschiebt sich dann aber vermutlich in den Gär- und Lagerkeller...
Gärführung, Aufkräusen, etc.
Ich hatte letztes Jahr mit einem Kleinbrauer zusammen 400L Märzen mit
13,7°P für ein Vereinsfest gebraut (50% WieMa, 45% PiMa, 5% MüMa), das
haben wir durch diese eingeschobene Rast auf 2,2°P scheinbaren Restextrakt
gebracht. Im Gärkeller lief eigentlich alles wie gewohnt mit W34/70, aber
natürlich werden große Mengen vitaler Hefe verwendet, das ist sowieso das A
und O. Diese 84% sVG wirken dabei überhaupt nicht trocken, im Gegenteil,
das war ein wunderbar volles und abgerundetes Bier. Im Gegensatz zu Ales,
die mit zu geringem Restextrakt oft mal wässrig und dünn wirken, habe ich
bisher kein untergäriges Bier gebraut oder getrunken, das mir zu trocken
war. Insofern: Mut zu hohen Vergärungsgraden bei UG!
Gruß
Andy |
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 13:26 |
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Die German Ale war bei mir ein totaler Reinfall. Schleppende Gärung und ein
absolut bescheidener EVG. Mir kommt die nicht mehr ins Haus. die Gold macht
Ihre Arbeit kommt allerdings nicht an den EVG einer Notti oder US-05 dran.
____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.7.2014 um 13:31 |
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Schade ist nach wie vor, dass Malzwerkstatt/Brauwerkstatt keinerlei Angaben
zur Herkunft oder Verarbeitung gibt. So bleibt es im Dunkeln, ob diese
Hefen gewollt niedrigere Vergärungsgrade haben, oder etwa durch Oxidation
bei der Umverpackung an Vitalität einbüßen. Hat mal jemand eine
Vitaltätsbestimmung via Methylenblau o.ä. gemacht? Darauf könnte man auf
beiden Seiten mit geeigneten Maßnahmen reagieren.
Gruß
Andy
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Antwort 24 |
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