Zitat von uli74, am 17.9.2014 um
05:21 |
Mein Hopfen wird gar nicht gedüngt.
Von daher müsste er nach dem allgemeinem Verständnis hier kerngesund sein,
das ist er aber nicht. Er hat auch vereinzelt braune Flecken, und dieses
Jahr hatte er mit Blattläusen zu kämpfen (bzw. ich hab mit ihnen gekämpft,
nämlich mit der Spritze). Und: Nein, ich hab nicht mit Rosenwasser
gespritzt, das vom katholischen Priester gesegnet worden ist, sondern mit
Chemie. Deswegen hab ich schreckliche Alpträume, ich würds trotzdem wieder
tun.
Mein Hopfen wächst in einer Streuobstwiese mit richtig viel Platz rundrum,
von daher denke ich wirds noch ne halbe Ewigkeit dauern bis ich mal zu nem
Dünger greife. Ich baue Hopfen nicht an um zu sparen (den könnt ich mir
billiger kaufen), sondern weil ichs witzig finde eigenen Hopfen zu
verbrauen. |
Moin Uli,
Hopfen gehört mit zu den Starkzehrern. D.h., es hat einen hohen
Nährstoffbedarf. In der Vegetationsphase benötigt er vor allem Stickstoff,
in der Blütenbildungsphase verstärkt Phosphor und Kalium.
Bekommt er dieses Nährstoffe nicht, führt dieses auch zu
Entwicklungsschäden und Schwächungen der Pflanze, die wieder ihre
Krankheits- und Schädlingsanfälligkeit erhöhen. Von dem geringeren Ertrag
ganz abgesehen.
Womit soll dein Boden die verbrauchten Nährstoffe wieder aufstocken?
Gute Dünger auf biologischer Basis sind Jauchen aus Brennnesseln und/oder
Beinwell. Sollte man an Ackerschachtelhlm kommen, verbessert dessen Zugabe
beim Ansatz der Jauche, bzw. die in ihm enthaltenen Kieselsäure das
Immunsystem der Pflanzedurch Käftigung ihrer Zellstruktur deutlich.
Gegen die Geruchsentwicklung bei der Fermentation hilft die Zugabe von
Steinmehl.
Untersuchungen haben übrigens ergeben, dass das Abspritzen der befallenen
Pflanzenteile mit einem kräftigen Wasserstrahl genauso effektiv den akuten
Befall mit Blattläusen beseitigt und den Neubefall bremst wie Seifenlaugen-
und andere Hausmittelmischungen.
Der Einsatz von Chemie bekämpft im Zweifel auch Nützlinge für die
biologische Schädlingsbekämpfung!
Im Agrarbereich mag Chemie ihren Sinn haben. Für ein Paar Hopfenranken im
Garten tun es vorgenannte Hilfsmittel mit vertretbarem Aufwand auch - und
gesünder.
[Editiert am 17.9.2014 um 15:20 von Hagen]
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Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!