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Autor: Betreff: warum haben obergärige Biere in Deutschland keine Tradition?
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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 11:45  
In Deutschland gibt es nur drei verschiedene Sorten obergärige Biere. Kölsch, Alt und Weißbier. Letzeres dann nochmal in verschiedenen Varianten (hell, dunkel, Bock).

Wie kam es dazu dass nur diese drei Vertreter übrig geblieben sind? Warum gibt es bis heute keine Brauerei die obergärige Biere anbietet (abgesehen von den oben genannten?) Schaut man zu unseren Nachbarn in Großbrittanien sieht man das es auch anders geht. Dort gibt es eine Vielzahl Brauereien die Ales herstellen.


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Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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hebi_19
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 11:54  
Hallo emjay

Dein "Thema" stimmt eigntlich so nicht ganz:

1- obergärige Biere haben in Deutschland eine Lange Tradition - sie ist nur seit der Erfindung der Kältemaschine sehr ausgedünnt !!

2- es gibt neben Kölsch, Alt und Weißbier auch HEUTE noch andere - z.B. verschiedene Klosterbiere, Berliner Weiße (ein "ganz anderes" Weißbier) - bei unserer örtlichen Brauerei einen obergärigen Dampfsud

Warum hat die Variantenvielfalt so abgenommen ??? KUNDENWUNSCH - gebraut/verkauft wird das, was die Kunden wollen - un die wollten in Deutschland hauptsächlich untergärig
(vielleicht passt das besser zum Sauerkraut)


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Prüfet Alles und das Gute behaltet !!!
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 12:00  
EDIT:
Ich stimme dem Hebi zu, was den Kundenwunsch angeht und das ist auch der Grund, warum ich überwiegend (eigentlich ausschließlich) obergärig braue. Selbst so tradionell untergärige Biere wie Bockbier, Märzen oder Pils: die Freiheit nehme ich mir!

Um beim Beispiel von England zu bleiben, das mag auch geographische bzw. demographische Gründe haben, denn in England ist es ja gerade umgekehrt im Vgl. zu Deutshcland: dort gibt es überwiegend Ales und recht wenig Lagerbiere.

Gruß
Michael


[Editiert am 31.3.2011 um 12:01 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 12:02  
...nicht zu vergesse die Berliner Weiße !

(die aber auch nur noch ein Nischendasein fristet)

dass die Weiße (die Anfangs des 19. Jahrhunderts in Berlin noch in hunderten von Kleinbrauereien produziert wurde) von den Untergärigen abgelöst wurde, hat sicher mit ihrer mangelhaften Qualität zu tun. Die Kleinbraureien konnten einfach keine stabilen Prozesse garantieren, und die Kunden liefen massenhaft zum "bayrischen" Bier über, das in Großbrauereien unter (fast) industriellen Bedingungen produziert wurde.


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Gruß vom Berliner
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 13:02  
Manchmal bestimmt aber auch das Angebot die Nachfrage.
Da man bei uns obergärige Bierspezialitäten abseits von Hefeweizen und Alt kaum kaufen kann, kennt sie keiner und will sie dadurch logischerweise auch keiner haben.
Wenn ich hier z.B. in einen Getränkeladen gehe, bin ich gezwungen untergärige Biere oder Hefeweizen zu kaufen, es gibt nicht mal Alt oder Kölsch. Wie soll da eine Nachfrage entstehen?
Dies ist übrigens ein Hauptgrund für mich, Bier selber zu brauen und zwar so wie ich es will und das ist in den meisten Fällen obergärig mit allen möglichen "unreinen" Zutaten.
Das "Reinheitsgebot" tut noch sein übriges dazu, Röstgerste und Rohfrucht darf man nicht verbrauen, dadurch gibt es auch kein Witbier, Porter usw, von Bieren mit Koriander und anderen Gewürzen ganz zu schweigen.

Stefan


[Editiert am 31.3.2011 um 13:05 von Boludo]
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 13:10  
Und dann hört man immer den selben blöden Spruch:
"Das ist nicht gelistet"
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tomgru
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 13:31  
ich kann jetzt nur von österreich sprechen, aber bei uns gibs (fast) nur märzen... (abgesehen von 1 oder 2 weizenbieren)
vom "biermarkt" ha 50% die brauunion (gehört zu heineken), der rest haben ein paar großbrauereien (stiegl, ottakringer) und alle machen das gleiche bier! (abgesehen von ein paar saisonabhängigen bieren, die muss man dann aber auch gezielt suchen)

wenn man da nicht eine kleine privatbrauerei kennt, einen gastwirt der etwas "ausgefallenes" hat, gibs nix anderes und man muss selber brauen...
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Bielsteinbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 14:46  
Obergärige Bier-Einfalt
Wie die Kollegen schon schrieben haben wir in den Getränkemärkten ein einfältiges Schmalspurangebot an Bieren. Von den 08/15 Fernsehbieren mal abgesehen.
Die Konsumenten dieser Einheitspfützen werden durch eine darauf abgestellte Werbung beeinflußt. Ein Großteil der Einahmen geht in eine aufwendige Werbung. Daß, was uns die Werbung als „das“ Bier preist, das einzig wahre usw. ist ein industrielles Massenprodukt ohne Eigenart, ohne Charakter. So ein Produkt „schmeckt“ vom Hersteller X in Bayern genauso - flach - wie Produkt Y von einem anderen Produzenten in Nord-, oder West- oder Ostdeutschland. Ein Pils schmeckt nicht mehr wie ein Pils oder ein Märzen nicht mehr wie ein Märzen usw. Dieser Trend, durch die industrielle Massenproduktion, Marktkonzentration und Globalisierung noch verstärkt ist für viele Menschen der Grund, sich ihr Bier als Haus- und Hobbybrauer selbst in eigener Küche zu brauen. Ich braue auch wie Michael bis auf wenige Ausnahmen obergärig. Pils (selten), Frühlings-, Oster-, Maibock, Doppelbock (Hell u. Dunkel), Märzen, Landbier, Sommerlandbier, Ingwerbier, Senatorengose, Kaisergose, Honiggose, Porter, Smith Wick, Schwarzbier, Schankbier, Orange Honig Triple, Julbock usw. alles mit der EU-Ale Hefe von Wyeast. Seit Februar 2008 in 70. Führung. Bin damit sehr zufrieden.
Die Goslarer Gose ist ein Norddeutsches Weizenbier das heute wieder nicht nur in Goslar sondern auch in Leipzig gebraut wird. Regional. Sowas findet in den Getränkemärkten keinen Platz.
Zur Geschichte der Gose nachzulesen bierauseigenerkueche.de/Goslarer Gose.html Als ehemaliger Harzer schmeckt es mir besser als die bayrischen Weizenbiere. Auch Biere aus regionalen Gasthausbrauereien sind in den Märkten selten zu finden.
Auch muß ich mich nicht wie die Bierindustrie sklavisch an das "Reinheitsgebot" halten. Mit Gewürzen, Kräutern usw. wird die Vielfalt noch größer - siehe Belgien.
Die Bierindustrie braut ja nicht das es ein leckeres Bier zu trinken gibt, sonder um Profit zu machen ohne Ende - Dividendenjauche.
Mit Einheitsbieren die überall zu verkaufen sind klappt das am besten. Wenn die "Krauts" es so wollen - bitte.
Selbst gebraut weiß ich was in meinem Bier drin ist - im Gegensatz zum Industriebier, wo alles rausgefiltert worden ist was den ursprünglichen echten Biergeschmack ausmacht.

Nutzen wir unsere Möglichkeiten.

Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz (und mehr)
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Jürgen


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emjay2812
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 15:34  
Ich muss Bielsteinbräu etwas widersprechen. Es gibt sowohl das "Fernsehbier", was wirklich in jeder Brauerei nahezu identisch hergestellt wird. Diese Biere kann man ohne nachzudenken und ohne große Geschmacksirritationen (im positiven wie im negativen Sinn) in sich hineinschütten. Auch ich trinke ab und an gerne mal Bitburger, so schlecht ist es nicht, und zum Essen oder auf einer Party wäre mir richtig gutes Bier auch zu schade.

ABER: auch die vielgesscholtene Brauindustrie stellt so einige Perlen her, die ich immer wieder gerne trinke. Z. B. Einbecker Pils, Andechser Biere, Ettaler Biere, Tegernseer Brauerei, Augustiner....

Und sogar Erdinger hat sich getraut mit der Urweiße ein Weißbier mit Profil auf den Markt zu bringen, dass geschmacklich aus der Masse hervorsticht.

Auch seien die unzähligen Hausbrauereien zu erwähnen, die uns immer wieder gute Biere kredenzen.


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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 15:47  
Hallo,

ich hatte kürzlich Gelegenheit, mit einem Vorstandsmitarbeiter einer Fernsehbrauerei zu sprechen.
Er äußerte sich über eine kleine regionale Brauerei, die meiner Meinung nach ein sehr gutes Bier braut wie folgt:

"Die haben aber einen extremen Hausgeschmack"

Natürlich mit entsprechend abwertendem Gesichtsausdruck.
Ohne Worte.

Aber zum Thema: Außer in unserem Rewe, der Biertechnisch vielleicht noch am allerbesten sortiert ist, gibt's halt kein Kölsch oder Alt oder so. Selbst unser Getränkefachhändler hat im OG - Bereich nur ein paar Fernseh- Weizenbiere. Obwohl Franken keine 50km entfernt ist. Aber man sagt mir dort, dass die "Exoten" halt nur selten gekauft werden, so dass das wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Ja, bei uns hat aber auch wirklich jeder Biertrinker, der etwas Relevanz für Getränkehandel hat, 'seine' (Pilsner) Sorte. Das ist richtiger Kult, wenn zur Party nicht das xy Bier dortsteht wird rumgemeckert statt 'was anderes probiert.



Grüße
Tino


[Editiert am 31.3.2011 um 15:49 von tinoquell]



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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 16:08  
Ich finde aber, dass nicht jede Biersorte überall zu haben sein muss. Was für ein Unsinn, die Pilsnerbiere, die sich eh nur marginal unterscheiden, gegenseitig durch die ganze Republik (oder gar die halbe Welt) zu karren, nur damit der Rostocker auch sein Paulaner-Pils oder der Friedrichshafener sein Flens bekommt.
Regional trinken ist angesagt!
Am regionalsten ist mein Hausbräu ;)


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Gruß vom Berliner
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Bielsteinbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 16:11  
Hallo Markus !
Natürlich gibt es Ausnahmen. Durchaus leckere Biere. Aber nicht überall zu bekommen. Die meisten Getränkemärkte haben nur ihr Standarsortiment. Wenn ich mal was besonderes will muß ich fahren und suchen. Einbecker Pils - nicht weit von meinem ehemaligen Wohnsitz - schmeckt mir gar nicht. Das Brauherren-Pils schmeckte mir vor 5 - 6 Jahren noch sehr gut - hopfig lecker.
Hatte es bei meinen Brauseminaren immer zum Verkosten für die Teilnehmer dabei. Seit vier Jahren schmeckt es mir nicht mehr - es fehlt das hopfige Aroma. Es wird wohl am Hopfen gespart. Schade. Genauso beim Mai-Urbock. War früher hopfiger.
Die Standardbiere hier im Lipper Land - Detmolder, Barre, Herforder (von Warsteiner aufgekauft) usw. kann trinken wer will - ich nicht. Das muß ich mir nicht antun.
Wenn ich was trinke soll es auch gut schmecken. Sonst könnte ich auch Spiritus trinken - schmeckt nicht aber knallt.

Hopfen und Malz
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Jürgen


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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 16:26  

Zitat von Boludo, am 31.3.2011 um 13:02

Das "Reinheitsgebot" tut noch sein übriges dazu, Röstgerste und Rohfrucht darf man nicht verbrauen, dadurch gibt es auch kein Witbier, Porter usw, von Bieren mit Koriander und anderen Gewürzen ganz zu schweigen.


Ich habe mir auf den Tip auf http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=9127
#pid91434
hin das Buch Designing Great Beers von Ray Daniels bestellt und lese es gerade mit großer Freude:
Die meisten klass. Stildefinitionen ziehen die (verschwommene und auch historisch nicht ganz greifbare) Grenze zwischen Stout und Porter darin, dass ersteres Röstgerste enthält, letzteres hingegen dunkle Malze (black und/oder chocolate malt), aber keine Röstgerste (wobei auch hier Ausnahmen in beide Richtungen die Regel zu bestätigen scheinen...).
Geht man nach dieser Definition, dann könnte man zwar leider hierzulande (leider) kein Stout kommerziell brauen und verkaufen, sehr wohl jedoch ein stilechtes Porter.
Was leider dennoch bloß kaum jemand zu tun scheint...

Moritz
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 16:30  

Zitat von Bielsteinbraeu, am 31.3.2011 um 14:46
Obergärige Bier-Einfalt

Die Bierindustrie braut ja nicht das es ein leckeres Bier zu trinken gibt, sonder um Profit zu machen ohne Ende - Dividendenjauche.
Mit Einheitsbieren die überall zu verkaufen sind klappt das am besten. Wenn die "Krauts" es so wollen - bitte.


Was mich dann immer am meisten ärgert ist die nationale Hybris. Die Leute wissen gar nicht, was es da draußen in der Welt noch alles zu probieren gibt, bezeichnen aber alles außer deutscher Einheitsplörre als unrein und überhaupt ist nur deutsches Bier trinkbar.
Da wird mal schnell die großartige und vielfältige belgische Bierkultur darauf reduziert, dass die da Kirschen reinkippen.

Klar gibt es bei uns auch Perlen, die werde aber leider immer weniger und sind zum großen Teil untergärig.
Eine der wenigen Brauereien, die noch mutig ist und obergärig experimentiert ist sicherlich Schneider mit ihrem Eisbock, Hopfenweisse und Cascade-Weizen. Die können sich das aber auch nur leisten, weil ein großer Teil ins Ausland geht, sonst gäb es schon lange keine Hopfen Weisse mehr.


Stefan
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 16:44  
Ja, aber die super Bierchen von Schneiders gibt es auch nicht überall in old Germany. Kann man denn im Ausland mehr Geld damit machen? Sicherlich entsprechen die vielfätigen Aromen dieser tollen Biere nicht der der deutschen Einheitsjauche.
Volco
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 17:17  

Zitat von hoepfli, am 31.3.2011 um 16:44

Kann man denn im Ausland mehr Geld damit machen?
Volco


Hans Peter Drexler hat mir mal erklärt, dass Schneider mit der Hopfen Weisse in Deutschland praktisch kein Geld verdient. Ist aber auch nicht so wichtig, weil der Löwenanteil ins Ausland geht, vor allem in die USA. Eisbock können die gar nicht so viel machen, wie die Amis trinken würden.
Da zahlt man dann um einiges mehr, in Rußland wird die Hopfenweisse anscheind im richtigen Hochpreissegment vermarktet.
Ein Versuch mit im Holzfaß gelagertem Eisbock wurde komplett in die USA verschickt, das Zeug soll richtig gut sein.
Dieses Jahr ist ein Versuch mit frischem ungetrocknetem Hopfen geplant, bin mal gespannt, ob man davon was bekommen kann.
Ich finde es eh sehr interessant, dass ausgerechnet eine Weißbierbrauerei anfängt mit Cascade zu brauen und hopfengestopfte Biere mit 40 IBU zu vermarkten.

Worüber ich immer noch schmunzeln muss ist seine Antwort auf meine Frage, ob es denn die Hopfenweisse auch noch weiterhin geben wird, obwohl sie bei uns kaum nachgefragt wird. Er hat dann sinngemäß gemeint, dass die eh in Länder exportiert wird, in denen die Bierkultur der unseren um 20-30 Jahre voraus sei, zum Beispiel in die USA :P

Zitat:
Geht man nach dieser Definition, dann könnte man zwar leider hierzulande (leider) kein Stout kommerziell brauen und verkaufen, sehr wohl jedoch ein stilechtes Porter.
Was leider dennoch bloß kaum jemand zu tun scheint...


Das stimmt natürlich. Das einzigste deutsche Porter das ich kenne ist von Störtebeker und pappsüß und ich find es eklig.
Von Camba Bavaria gibt es ein ganz ordentliches Stout, ich hab mal nachgefragt von wegen Röstgerste, die Antwort war sehr lustig.


Stefan
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 18:55  
@ Stephan, welche gute Beziehung hast du zu Herrn Drexler. Ich brauch mal ein paar Kästen hier nach Sachsen. Gibt es hier so gut wie gar nicht. Mal das tap6 mal das tap7, aber eher sehr selten, muß schon ganz schön rumfahren und dann bekomme ich meistens den schon oben erwähnten Satz zu hören: "Ist leider nicht gelistet." Ok, den Eisbock kann man direkt beziehen über den Schneiders shop.
Gruß Volco
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 19:40  
Ich kenne ihn nur vom Hobbybrauertreffen von brauherr.de letzen Sommer.
Da hat er sich aber sehr viel Zeit genommen und man konnte ihn alles fragen.
Es ist schon nett, wenn man abends beim Grillen im Biergarten von Hans Peter Drexler gefragt wird, ob der Platz neben einem noch frei ist ;)



Ich hab dann noch den lustigen Kerl kennengelernt, der die Mikrobiologie betreibt und die Hefe züchtet, der kommt ursprünglich ganz aus meiner Nähe.
Der war mal beim Brauen hier und wir haben ab und zu Mailkontakt, da erfährt man so einiges.

Ich würde mal Schneider ein Mail schicken und wegen der Verfügarkeit nachfragen. Ich musste immer ewig fahren, um die seltenen Sorten zu bekommen, die haben jetzt ein paar Hebel in Bewegung gesetzt und es sind jetzt nur noch ca 30km ;)

Und ich bekomm übrigens nichts für die ganze Schleichwerbung :puzz:

Stefan
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 31.3.2011 um 19:48  
@Stefan, ich sehe das überhaupt nicht als Schleichwerbung, sorry das sind für viele von uns die besten Biere (wenn man sie hier in old Germany so nennen darf) die es in Deutschland von einer relativ großen Brauerei gibt. Ich bekomme auch nichts für die ..., ich will ja nur die schönen, besonderen, seltenen, exqui. Biere auch mal über den Fachhandel in meiner Umgebung bekommen. Per Internet ist sicherlich alles möglich.
Volco
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2011 um 06:22  
@hoepfli,

bei uns im Getränkehandel gibt's zumindest das Tap7 recht regelmäßig (ja, auch wenn ich oben über ihn meckere).
Ich hab' momentan immer mal in Markkleeberg zu tun - wenn die Hobbybrauerkarte stimmt, müßte sich da eine einfache spiritistische Übergabe organisieren lassen. Schick mal ne PN bei Interesse, mein nächster Markkleeberg Termin ist der 12.04.

Grüße
Tino


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vade
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2011 um 07:07  

Zitat von hoepfli, am 31.3.2011 um 16:44
Ja, aber die super Bierchen von Schneiders gibt es auch nicht überall in old Germany. Kann man denn im Ausland mehr Geld damit machen? Sicherlich entsprechen die vielfätigen Aromen dieser tollen Biere nicht der der deutschen Einheitsjauche.
Volco

anscheinend, bei uns in basel (direkt an der grenze zu deutschland / frankreich) bekommt mann schneider weisse in 23 restaurant ab fass. in der näheren region haben nochmals 13 gaststätten diese bier ab fass.

selbstverständlich ist es "teuer", 1/5l für chf 7.50 - chf 9.00 ( ca 5.77 euro - 6.92 euro) normale industrie-pfütze kostet zwischen chf 6.50 - chf 7.50


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

meine 50l Anlage Biersektenmitglied 697 Schweizer Brauereien
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2011 um 09:30  
Schneider kann man nur loben...für ihre Biervielfalt und Gastfreundschaft letztes Jahr. Ich hab von Herr Drexler ein 2006er Aventinus bekommen. Das wird demnächst mit einem 2008er und einem aktuellen verkostet. Allein die Idee, Bier lange zu lagern ist klasse. Ich hab so verschiedene Jahrgänge vom Aventinus schon mal in den USA verglichen (in einer Kneipe!!) und es ist sehr interessant, wie das Bier mit den Jahren einen weinartigen Charakter annimmt.
Dass uns die USA 20-30 Jahre voraus sein sollen, kann ich nur teilweise bestätigen. Ich hab zum Glück in einem Bierparadies gewohnt, aber es gibt auch Staaten, in denen kein Starkbier gebraut und verkauft werden darf und andere, in denen man nur Sixpacks und keine! Einzellflaschen Bier kaufen kann. Nach Maryland und eine Handvoll anderer Staaten dürfen auch keine alkoholischen Getränke direkt geliefert werden, sondern alles muß über den Großhandel abgewickelt werden. Da muß man sich doch manchmal schon sehr wundern, welche Gesetze einem Menschen so einfallen können...

Hoepfner in Karsruhe braut noch ein obergärigen, starken Porter. Hab den noch nicht probiert, aber KA ist ja nicht zu weit weg von mir.

Wenn jemand mal auf der A8 zwischen Heilbronn und Stuttgart unterwegs ist...in Kornwestheim gibts den Heinrich-Getränkemarkt mit (nach eigener Aussage) ca. 1000 verschiedenen Bieren. Da geht auch Mann gerne shoppen :-)

Gruß Hotte
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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2011 um 14:17  
Hallo,

es ist schon interessant wie Ihr bis zur Unterlippe in gutem Bier steht und dann meckert. Vom Preis - Leistungsverhältnis stimmt es doch bei Euch (Deutschland).

Wir alle arbeiten doch auch irgendwo um Geld zu verdienen, so auch die Brauereien. Wer da meint das es so einfach ist mehr Vielfalt ins Bierleben zu bringen brauch ja nur eine Braustube aufzumachen und sein Bier verkaufen. Wenn er dann die Lücke gefunden hat und eines Tages 10.000.000 HL verkauft wird er dann die Konkurrenz aufkaufen, also alles dreht sich irgendwie im Kreis.

Ist nicht der Unterschied der traditionellen englischen Biere damit begründet das dort Schaum unerwünscht ist/war und Biere meist nicht gedrückt werden (CO2) sondern gepumpt? Das kann m.M. doch auch schon zur Entwicklung verschiedener Biere geführt haben.

So riesig ist die Auswahl in einem englischen oder amerikanischen Bierladen nun auch nicht, einfach nur andere Biere.

Cheers, Jörg


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antonius
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red_folder.gif erstellt am: 1.4.2011 um 15:54  
Hallo
Also ich glaube das sich das Angebot bei uns in den nächsten Jahren verbessern wird.
Das hängt natürlich auch von der Nachfrage ab. Aber so wie ich die Lage sehe ist schon ein deutlicher
Trend hin zum Geschmack und zur Individualität gefragt.
Dosenfood und Tütensuppen sind auch rückläufig bedingt durch Mälzer,Lafer,Rach und Co.
Uns Selberbrauer hat es in dem Umfang bestimmt vor 20-30 Jahren auch nicht so gegeben.(denk ich)
Und hier und da entstehen heutzutage wieder neue kleine Brauereien (wenn auch teils nur Gasthausbrauerei)
die mit leckeren Bieren aufwarten und andererseits sieht man das die ein oder andere Großbrauerei einfach übernohmen wird weil sie nicht in der Lage ist mit Ihrer Marke am Markt zu bestehen.
Und so gesellt sich mal wieder ein Ehhkennichnichpseudobiersorte in Plastikschraubflaschen in die Regale der Discounter.
Wie gesagt "Angebot und Nachfrage" regeln den Markt.
Auch die Angebotspalette des Getränkegroßmarktes.

Das beste was wir dagegen machen können tun wir doch bereits.
Gut Sud euch allen
und last eure Freunde oft kosten

MvG Antonius
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vade
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red_folder.gif erstellt am: 24.8.2012 um 14:01  

Zitat von vade, am 1.4.2011 um 07:07

Zitat von hoepfli, am 31.3.2011 um 16:44
Ja, aber die super Bierchen von Schneiders gibt es auch nicht überall in old Germany. Kann man denn im Ausland mehr Geld damit machen? Sicherlich entsprechen die vielfätigen Aromen dieser tollen Biere nicht der der deutschen Einheitsjauche.
Volco

anscheinend, bei uns in basel (direkt an der grenze zu deutschland / frankreich) bekommt mann schneider weisse in 23 restaurant ab fass. in der näheren region haben nochmals 13 gaststätten diese bier ab fass.

selbstverständlich ist es "teuer", 1/5l für chf 7.50 - chf 9.00 ( ca 5.77 euro - 6.92 euro) normale industrie-pfütze kostet zwischen chf 6.50 - chf 7.50


so, hier noch 2 bierkarten aus basel, das angebot von schneider weisse ist sogar in der kleinen quartierbeiz gut:





und in einer der grossen traditionellen basler beiz: löwenzorn, inkl offenausschank





über die preise brauchen wir nicht zu diskutieren, bier ist in der schweiz teuer


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Gruss aus der Schweiz, Dave aka Vade

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