Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 6.11.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 18:38 |
|
|
Hallo erstmal,
ich stelle mir seit einiger zeit die frage wie sich die bierlandschaft
in
Deutschland demnächst (20jahr) entwickeln wird.. werden ipa oder
andere spezialitäten eine größere rolle spielen als zurzeit?oder setzt
Sich der trend billigbier weiter durch? Wird der pro kopf konsum weiter
fallen und unsere kinder demnächst partys mit vodka o aus dem fass statt
bier
Feiern?sprich alkohol nur noch zum betrinken statt genussmittel? Oder
sind "moderne"biere wie das ipa oder kleinbrauereien ohne stabilisiertes
bier in der lage wieder schwung mitzubringen? Was passiert mit dem
reinheitsgebot? Ich würde mich freuen dazu mal ein paar meinungen zu hören
|
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 23.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 18:46 |
|
|
Nach dem Braukunst Festival in Muenchen bin ich ganz zuversichtig, dass in
den naechsten Jahren noch so einiges passieren wird, das wird aber eine
Weile dauern da viele Vorurteile doch fest verwurzelt sind und die
Reinheitsgebotfront sehr stark ist und die Interessen der Industrie
vertritt.
Aber es gibt ja schon einige die sich ihre Marktniesche geschaffen haben
und wo es auch ganz gut zu klappen scheint, man muss ihnen nur die Zeit zum
wachsen geben und Bierkultur zu verbreiten
____________________ Manchmal trinke ich um zu vergessen, aber ich vergesse nie zu trinken
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 18:58 |
|
|
Also wenn ich sehe, was sich in der deutschen Craft-Beer Szene in den
letzten 12 Monaten getan hat, blicke ich seeeeeehr zuversichtlich in die
Zukunft! Es sprießen neue, innovative Brauereien aus dem Boden (Freigeist
Bierkultur, Fritz Ale, Zeugenbräu etc etc...), und einige bekannte
Brauereien trauen sich mal, Biere, jenseits des RHG zu brauen (z.B.
Brauerei Riegele, Braustelle Köln...)!
Was in 20 Jahren ist, wird wohl niemand sagen können. Aber ich bin zu 100%
davon überzeugt, dass in 2-3 Jahren die deutsche Bierlandschaft deutlich
anders aussieht, und man wohl in jedem größeren Getränkemarkt ein deutsches
Stout oder ein IPA, made in Germany findet!
Cheers
Marco
____________________ Als letztes gebraut:
Simcoe Lager, Mint Stout, Caramel Mild Ale
Nächste Projekte:
Strong Altbier, Sorachi Ace IPA, Weizen-Stout
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 19:13 |
|
|
Während weltweit die Biervielfalt explodiert, geht es bei uns nur in
kleinen Schritten.
Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass es nur am RHG liegt, sondern eher
am erzkonservativem Konsumverhalten.
Es gibt so viele Deutsche, die ihr ganzes Leben lang die selbe Biermarke
trinken und sogar das Bier von zuhause mit in den Urlaub nehmen, damit man
ja nie mit anderen Geschmäckern konfrontiert wird.
Insgesamt wird Bier nicht so als Aromaträger angesehen, sondern als
billiges Rauschmittel von dem man möglichs große Mengen trinken können
muss. Dass Bier geschmacklich auch so richtig was kann, wissen viele gar
nicht.
Aber wie bereits erwähnt hat man auf der Braukunst live in München gesehen,
dass selbst das Hofbräuhaus ein richtig gutes hopfengestopftes Bier brauen
kann und dass sich so einiges tut, auch mit RHG (wobei ich noch kein
deutsches Triple ohne Zucker gesehen hab, das nicht total pappsüß ist). Es
geht, aber sehr langsam und eher im oberen Preissegment. Es gibt auch
richtig geniale IPAs wie z.B. von Hochdorfer, da bin ich richtig
begeistert.
Wie sich die Sache weiterentwickeln wird, kann man meiner Meinung nach gar
nicht vorhersehen, aber ich denke, die Vielfalt wird zunehmen, wenn auch
langsam und zu einem entsprechenden Preis.
Und selbst die Hopfensorten werden in Deutschland "moderner".
Zum Thema RHG: Angeblich laufen da bereits Überlegungen zu einer
Liberalisierung, aber der deutsche Brauerbund will unbedingt die 500 Jahre
voll machen, vor 2016 geht da also gar nichts (auch wenn das RHG in weiten
Teilen Deutschlands relativ lange keine Rolle gespielt hat).
Stefan
[Editiert am 9.5.2012 um 19:35 von Boludo]
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 19:17 |
|
|
Zitat von Grima, am 9.5.2012 um
18:58 |
Was in 20 Jahren ist, wird wohl niemand sagen können. Aber ich bin zu 100%
davon überzeugt, dass in 2-3 Jahren die deutsche Bierlandschaft deutlich
anders aussieht, und man wohl in jedem größeren Getränkemarkt ein deutsches
Stout oder ein IPA, made in Germany findet!
Cheers
Marco
|
Das kann man nur hoffen.
Betrachtet man sich allerdings die jüngere Konsumgesellschaft, wird der
Trend der Billigbiere allerdings ebenfalls weiter zunehmen.
Möglichst billig ins Koma saufen eben. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.5.2012 um 19:21 |
|
|
Am RHG muss man meiner Meinung nach ja garnicht rütteln, lediglich etwas
bezüglich der Rohstoffe ausweiten!
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 100 Registriert: 16.2.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 07:09 |
|
|
Zitat von Waconia, am 9.5.2012 um
19:17 |
Betrachtet man sich allerdings die jüngere Konsumgesellschaft, wird der
Trend der Billigbiere allerdings ebenfalls weiter zunehmen.
Möglichst billig ins Koma saufen eben.
|
Ein Teil
davon wird aber auch irgendwann bemerken, dass es etwa anderes gibt!
Bier ist auf Dauer ja nix fürs "Komasaufen", da braucht man ja viel zu viel
und viel zu lange...
Es gibt jetzt schon einen kleinen Kreis, der Bier als Genussmittel schätzt
und ich bin der Meinung, dass wir in den nächsten Jahren mit eine Zunahme
zu rechnen haben! Auch wenn es in Deutschland das RHG und in Österreich die
Brauunion (als "quasi" Monopol) als limitierenden Faktor gibt.
(Nur als kleine Anmerkung von mir selbst: ich bin sogar froh, dass es noch
recht klein ist! So gibt es für mich immer wieder etwas Neues zu entdecken,
da man ja nicht "so leicht" an die Biere kommt - zumindest hier wo ich in
Österreich wohne - ansonsten müsste ich jeden Tag Bier trinken und das
will ich nicht) ____________________
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 08:08 |
|
|
Mal kurz in den Raum geworfen:
Der Pro-Kopf-Konsum wird weiter sinken.
Der Inlands-Gesamtverbrauch wird weiter sinken.
Neue Geschmacksrichtungen (Ale etc.) werden Nischenprodukte ohne
nenneswerte Mengen bleiben.
Der Preisdruck auf das mittlere Segment wird weiterbestehen.
Die Zahl der mittelständischen Betriebe wird sich weiter rasant verringern.
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 08:16 |
|
|
Auf jeden Fall werde ich mit meiner http://www.Hopfenstopfer.de Serie meine kleinen
bescheidenen Beitrag zur Biervielfalt leisten. Ich bin echt gespannt, wie
sich das weiter entwickelt....
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 08:37 |
|
|
Ich vermute mal es wird sich in Richtung USA bewegen...die Vielfallt nimmt
zu. IPA, Stout und andere Stile werden flächendeckend vertreten sein, sich
aber ein relativ kleines Stück vom Kuchen teilen.
Gasthausbrauereien wagen es, auch mal was anderes als nur Pils, Weizen und
vieleicht noch ein Saisonbier anzubieten.
Bleibt das RHG so wie es ist, sehe ich die Chance für die deutschen
Brauereien, schon bestehende Stile zu adaptieren und so eine deutsche
Version zu etablieren. Wie z.B. das amerikanische IPA, das aus dem
Englischen hervorgegangen ist. Das würde dem Ruf des deutschen Bieres mehr
nützen, als nur 1:1 zu kopieren. Ich will jetzt aber nicht wieder eine
RHG-Diskusion starten.
Gruß Hotte
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 8.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 13:18 |
|
|
Hallo zusammen,
ich schließe mich der Meinung von Stefan (Boludo) an. Dazu eine kleine
Geschichte aus unserem Haus:
Schwiegervaters Geburtstag stand vor der Tür. Ich durfte mir zur feier des
Tages ein Bier wünschen. Da ich weiß, dass er seit 35 Jahren immer das
gleiche Bier kauft habe ich mir etwas anderes - aber nicht zu exotisches -
gewünscht. Es sollte Hövels werden. Tja, was soll ich sagen. Wir haben dann
doch wieder Kronen getrunken. Hövels war zu teuer....
Gruß
Christian
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 14:36 |
|
|
Zitat: | Zeugenbräu etc etc...),
und einige bekannte Brauereien trauen sich mal, Biere, jenseits des RHG zu
brauen (z.B. Brauerei Riegele, Braustelle
Köln...)! |
Wenn du mir jetzt noch erklaeren kannst was das RHG damit zu tun hat? Schau
ich mir die Craft Szene in USA an, sind bis auf wirkliche Nischenprodukte
(Gewuerz und Gemuesebiere sowie Fruchtbiere) und einigen Spezialbieren (
wie Stout, Wit etc) sicher ueber 90% RHG konform. Allmdie brown ales, IPAs,
costal ales, pale ales, Weizen, Lager usw. sind RHG konform. Also hoert auf
aus Unwissenheit den falschen Suendenbock zu bestrafen.
Wenn ich mir die Lage in USA vor ( nur noch einige ganz wenige Giganten mit
absoluter Einheitsploerre) und nach ( unzaehlige Handwerkliche Brauereien,
von denen sogar einige nun wirklich gross sind) der sog. Craft brewing
revolution anschaue, bin ich auch bei uns einigermassen zuversichtlich.
Aber wie immer, gut Ding willmweile haben.
Deshalb waere es sinnvoller den Konsumenten hier neue Bierstile naeher zu
bringen statt in blinder Wut alle Schuld beim RHG zu suchen.
Gruss
Jan der stolz ist das auch 90% seiner Biere RHG konform sind.
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 15:13 |
|
|
Das RHG an sich hat damit sicher nichts zu tun.
Aber irgend jemand hat dafür gesorgt, dass die meisten deutschen
Bierkonsumenten allen etwas exotischeren Bierstilen gegenüber mit extremer
Ablehnung begegnen.
Diese Biere werden gerne als gepanscht bezeichnet.
So ging es mir letztens in der Kneipe mit einem Rochefort 10, eines meiner
Lieblingesbiere.
Am Nachbartisch wollte einer wissen, was ich da trinke, als er die Flasche
gesehen hat, hat er nur gemeint, "ach so, das gepanschte Zeug". Rochefort
10 enthält ganz wenig Koriander und kann so hochvergoren ohne Zuckerzusatz
sicherlich nicht gebraut werden. Das hat er aber vermutlich gar nicht
gewußt, die Tatsache, dass es aus Belgien kommt, hat gereicht.
Es ist nicht das RHG an sich, sondern diese nationale Überheblichkeit allen
anderen Bieren gegenüber, die nicht Helles, Weizen oder Pils sind. Es sind
Vorurteile, nicht gesetzliche Vorgaben.
Stefan
[Editiert am 10.5.2012 um 15:22 von Boludo]
|
|
Antwort 12 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 23.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 15:25 |
|
|
Zitat von Boludo, am 10.5.2012 um
15:13 | Es ist nicht das RHG an sich, sondern
diese nationale Überheblichkeit allen anderen Bieren gegenüber, die nicht
Helles, Weizen oder Pils sind. Es sind Vorurteile, nicht gesetzliche
Vorgaben. |
ich bin 100% der gleichen Meinung
Das Reinheitsgebot ist nicht das Problem, und hilft der deutschen
Bierindustrie marketingtechnisch enorm, sondern die Meinung von 99% der
Ottonormalverbraucher, denen eingebläut wurde daß alles was nicht RHG
konform ist zwangsweise schlecht sein muss. ____________________ Manchmal trinke ich um zu vergessen, aber ich vergesse nie zu trinken
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 16:06 |
|
|
Zitat: | Das Reinheitsgebot ist
nicht das Problem, |
Komisch nur das sich das zumeist anders anhoert. Wie ich es schon oefter
formuliert habe und dafuer nicht nur Beifall geerntet habe, fuer mich ist
viel wahres an der Aussage: Jedem Volk das Bier das es verdient.
Sehr lustig das das sogar zum Volkbier passt das gerade in einem anderen
Troet besprochen worden ist.....
Gruss
Jan
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 16:12 |
|
|
Zitat von Simcoe, am 10.5.2012 um
15:25 | Zitat von Boludo, am 10.5.2012 um
15:13 | Es ist nicht das RHG an sich, sondern
diese nationale Überheblichkeit allen anderen Bieren gegenüber, die nicht
Helles, Weizen oder Pils sind. Es sind Vorurteile, nicht gesetzliche
Vorgaben. |
ich bin 100% der gleichen Meinung
Das Reinheitsgebot ist nicht das Problem, und hilft der deutschen
Bierindustrie marketingtechnisch enorm, sondern die Meinung von 99% der
Ottonormalverbraucher, denen eingebläut wurde daß alles was nicht RHG
konform ist zwangsweise schlecht sein muss. |
Soviel hierzu (Kommentare zu einem IPA-Artikel): Zitat: | Huber Schorsch aus Lauf
schrieb am 04.04.2012
Der Hofmastropfen ist da besser im Krug. Hauptsache das Schäuferle mit
Kniedler schmeckt. Dannach ein gscheiten Kräuterschnaps, Streitberger
Bitter. Da brauch ich nichts aus Canada. Prost auf Franken´s Kultur.
Also suwos schrieb am 03.04.2012
An Sommerle, oder wie der Dings hassd, den brauche zum Scheiferlasbier fei
ned. Die denn so lang rum bis as Scheiferlasessen zur Kuldur erhom werd und
dann kann ma des im Följedong an nu lesen.
krikri schrieb am 03.04.2012
iech braach zu meim bier kann sommelier!
Mensch_Meier schrieb am 03.04.2012
So ein Gschmarre, ein helles schmeckt viel besser zum Schäufele! Und Bier
trinkt man aus der Flasche und ned aus irgendwelchen Blumen.
|
____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 23.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 16:45 |
|
|
Zitat von JanBr, am 10.5.2012 um
16:06 | Zitat: | Das Reinheitsgebot ist
nicht das Problem, |
Komisch nur das sich das zumeist anders anhoert. Wie ich es schon oefter
formuliert habe und dafuer nicht nur Beifall geerntet habe, fuer mich ist
viel wahres an der Aussage: Jedem Volk das Bier das es verdient.
Sehr lustig das das sogar zum Volkbier passt das gerade in einem anderen
Troet besprochen worden ist.....
Gruss
Jan |
Das RHG wird erst zum Problem wenn es dazu benutzt wird andere Bierkulturen
abzuwerten, jeder wahre seine Tradition und respektiere die des anderen.
Wer behauptet nur RHG-konforme Biere seien gute Biere ist Meiner Meinung
nach entweder ignorant oder arrogant. Ich schätze die deutsche Bierkultur,
aber genauso die belgische, die englische, die amerikanische etc etc etc.
Kurz: es lebe die Vielfalt! ____________________ Manchmal trinke ich um zu vergessen, aber ich vergesse nie zu trinken
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 17:40 |
|
|
Das Problem sind wie gesagt die Vorurteile.
Vorurteile sind leider normal und auch ich hab sicher welche.
Schlimm wird es halt, wenn diese aus Eigeninteresse gezielt verstärkt
werden (Brauerbund, Bierlobby etc).
Das macht mich wütend.
Und leider muss dafür oft genug das RHG als Argument herhalten, mich ärgert
das schon ziemlich.
Desinformation kann ich nämlich gar nicht leiden.
Stefan
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 17:40 |
|
|
Das Problem ist nicht das RHG, sondern dass die Hersteller in Deutschland
gezwungen werden, damit zu brauen.
Vergleichbar mit dem DAC beim Wein, wäre das Reinheitsgebot von 1993 als
weltweit bekanntes freiwilliges "Deutsches Qualitätsmerkmal" besser
aufgehoben. So wäre mehr Platz für Innovationen bei Deutschen Brauereien -
und wer nur nach Reinheitsgebot gebrautes Weizenbier will :-)) - na, der
soll's halt trinken.
Wodka jedenfalls ist ein feines Getränk. Das Zeug, das ich hier (in
Österreich, die Situation ist in Deutschland und der Schweiz aber genau die
selbe) als Wodka bekomme, eignet sich nur zum mischen - und das nur in
kleiner Dosis. Fahrt mal über die Grenze nach Polen oder Ukraine und macht
euch schlau, da kommt das gute Zeug her.
[Editiert am 10.5.2012 um 17:42 von WodkaFan]
____________________ "Der braut sich was!"
|
|
Antwort 18 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:01 |
|
|
off-topic
Wodka ist eine Seuche... Jedenfalls in den Ländern, die Du nennst.
Russland natürlich nicht zu vergessen. Die besten "Wässerchen" sind so gut
und sauber, dass der natürliche Abwehrmechanismus gegen den Alkohol fast
völlig außer Kraft gesetzt wird. Milchgereinigt und Aktivkohlegefiltert..da
ist nix mehr drin was nach irgendwas schmeckt (oder Abscheu oder
frühzeitiges Erbrechen auslöst).
Gerade in diesen Ländern versuchen manche Organisation den gepflegten
Bierkonsum gegen den Wodka-Alkohollismus zu etablieren... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:31 |
|
|
Zitat von flying, am 10.5.2012 um
18:01 | off-topic
Wodka ist eine Seuche... Jedenfalls in den Ländern, die Du nennst.
Russland natürlich nicht zu vergessen. Die besten "Wässerchen" sind so gut
und sauber, dass der natürliche Abwehrmechanismus gegen den Alkohol fast
völlig außer Kraft gesetzt wird. Milchgereinigt und Aktivkohlegefiltert..da
ist nix mehr drin was nach irgendwas schmeckt (oder Abscheu oder
frühzeitiges Erbrechen auslöst).
Gerade in diesen Ländern versuchen manche Organisation den gepflegten
Bierkonsum gegen den Wodka-Alkohollismus zu etablieren...
|
Wenn du meinst. Du warst bestimmt schon dort und hast dich vor Ort von dem
überzeugt was du hier behauptest.
Edith: Aja...welche Organisationen versuchen denn den Menschen in Osten das
Bier trinken bei zu bringen? Würde mich rein privat interessieren.
[Editiert am 10.5.2012 um 18:34 von WodkaFan]
____________________ "Der braut sich was!"
|
|
Antwort 20 |
|
Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:37 |
|
|
Zitat von kavu, am 10.5.2012 um
13:18 | Hallo zusammen,
ich schließe mich der Meinung von Stefan (Boludo) an. Dazu eine kleine
Geschichte aus unserem Haus:
Schwiegervaters Geburtstag stand vor der Tür. Ich durfte mir zur feier des
Tages ein Bier wünschen. Da ich weiß, dass er seit 35 Jahren immer das
gleiche Bier kauft habe ich mir etwas anderes - aber nicht zu exotisches -
gewünscht. Es sollte Hövels werden. Tja, was soll ich sagen. Wir haben dann
doch wieder Kronen getrunken. Hövels war zu teuer....
Gruß
Christian |
genau dasselbe erleb ich bei meinen
Gästen wenn über die ortsansässige Brauerei geredet wird. "Falsche
Preispolitik" zu teuer etc.
Die Masse der Konsumenten ist nicht bereit, auch nur einen Euro mehr
auszugeben, sondern berauscht sich an der Vielfalt der Sonderangebote. Und
diese Vielfalt von vielleicht 30 Bieren in einem Getränkemarkt ist dann
zwar deutschlandweit gleich, wird aber als Bereicherung empfunden, sobald
es nur billig ist.
|
|
Antwort 21 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:42 |
|
|
In Polen war ich schon, in Russland und der Ukraine noch nicht! Russen
kenne ich von früher aber genug. Wir hatten hier in der Nähe eine riesen
Russengarnision. In der Öffentlichkeit traf man allerdings meist nur die
Offiziere. Die einfachen Chargen haben sie nicht rausgelassen.
Die soffen den Wodka immer nur aus Bechern. Sto Gramm ist minimum. Am Bier
nippelten die höchstens. Bei uns gab es den Spruch: Die Russen nippeln am
Bier, schütteln sich angewidert und spülen mit Wodka nach...
EDIT: in Polen gab es mal die... http://de.wikipedia.org/wiki/Polnische_Partei_der_Bier-Freund
e mehr fällt mir jetzt nicht ein. War wohl mehr ne Gaga-Truppe?
[Editiert am 10.5.2012 um 18:46 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 22 |
|
Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 6.11.2010 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:47 |
|
|
Danke das mal jemand die diskussion wieder auf den richtigen weg bringt
was erwartet ihr denn in zukunft bezüglich des sortiments in einem gut
sortierten getränkemarkt? Wie wird es aussehen? Musste heute erschrocken
feststellen das der getränkemarkt bei uns um die ecke nur vier verschiedene
biersorten anbietet bei etwa 20marken
|
|
Antwort 23 |
|
Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.5.2012 um 18:56 |
|
|
Zitat von flying, am 10.5.2012 um
18:42 | In Polen war ich schon, in Russland
und der Ukraine noch nicht! Russen kenne ich von früher aber genug. Wir
hatten hier in der Nähe eine riesen Russengarnision. In der Öffentlichkeit
traf man allerdings meist nur die Offiziere. Die einfachen Chargen haben
sie nicht rausgelassen.
Die soffen den Wodka immer nur aus Bechern. Sto Gramm ist minimum. Am Bier
nippelten die höchstens. Bei uns gab es den Spruch: Die Russen nippeln am
Bier, schütteln sich angewidert und spülen mit Wodka nach...
|
Lieber Flying,
ich schätze dich und deinen Rat sehr, oft und sehr oft. Ich habe nichts
gegen dich persönlich, aber bitte hör' mir hier zu, denn in diesem Fall
kenne ich mich besser aus als du. Ich habe mehrere Jahre in Polen und der
Ukraine verbracht. Ich hatte intensiven Kontakt zu den Einheimischen. Ich
liebe beide Länder, auch wenn ich lieber bei mir daheim, in Österreich
bin.
Alkohol ist genau so ein Problem wie im Westen nur ist hier das soziale
Netz besser, deshalb fallen uns die Alkoholkranken nicht so sehr auf. Dort
bedeutet Alkoholkrank zu sein, ein Leben auf der Straße.
WODKA den du aus dem Deutschen Supermarktregal kennst, rührt man in Polen
nicht an, außer man will etwas mischen oder verdünnen. Im Westen der
Ukraine, den ich kenne, ist das genau so. Du magst in Polen gewesen sein,
über Wodka-Spezialitäten hast du dich nicht informiert.
Klare und hochprozentige Wodka, also halber Spiritus, werden auch in
Deutschland von Alkoholikern getrunken. Das ist kein Phänomen aus dem
Osten.
BIER ist dort genau so ein Thema wie in Deutschland, Schweiz, Tschechien,
Ungarn oder Österreich. Es gibt in beiden Ländern Jahrhundertealte
Brauereien und man trinkt Bier so gerne wie bei uns. Auch wenns vielleicht
mal mit Kirschmarmelade getrunken wird. Schmeckt übrigens super.
Wie gesagt, ich will mich nicht mit dir anlegen, aber Russen, die sich fern
der Heimat im Zwangsdienst billig niedersaufen sind halt nicht die
Bevölkerung. Ich kann für Russland nicht sprechen, nehme aber an, dass es
zumindest nicht so ist, wie es bei uns als Klischee transportiert wird. ____________________ "Der braut sich was!"
|
|
Antwort 24 |
|