Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.5.2012 um 19:41 |
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Zitat von Waconia, am 26.5.2012 um
19:01 |
Oops ja, das stimmt. Hatte ich glatt überlesen. Also schön Braubuch
führen.
Was ist eigentlich mit den Suden die bereits den Gang allen weltlichens
gegangen sind, praktisch durch die
Kläranlage. Wer will da noch die Menge geschweige denn die °P nachträglich
kontrollieren?
Ich habe ja auch das Glück einen vernünftigen Beamten oder Sachbearbeiter
erwischt zu haben und muss
nicht jeden Sud "vor"anmelden sondern lediglich nachmelden. Ich werde da
auch ehrlich sein.
Aber ich stelle mir echt die Frage vor folgendem Szenario: Was wenn es hier
in RLP sagen wir mal 5.000 Hobbybrauer gäbe,
jeder mind. 2 Sude zur Vernichtung melden würde - 10.000 Protokolle -
welche Manpower und vor allem welche Kosten
da entstehen würden. |
Jaaa 5.000 Hobbybrauer alleine in der Pfalz, wovon träumst du nachts
??
Ich fänds schön wenns in ganz Deutschland so viele geben würde...
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2012 um 04:40 |
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Zitat: | Warum muss man sich
eigentlich nicht anmelden wenn man Wein oder ähnliches macht??
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Weil es in Deutschland keine Weinsteuer gibt. Wenn du allerdings Sekt
machst sieht das wieder anders aus. Der ist Steuerpflichtig. Eingefuehrt
fuer den Aufbau der deutschen Flotte.
Gruss
Jan
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2012 um 04:41 |
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Meiner Meinung nach heisst das auch, das bieraehnliche Getraenke, also
Biere die nicht dem Biergesetz entsprechen eigentlich steuerfrei sein
muessten.
Gruss
Jan
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Antwort 27 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 27.5.2012 um 07:40 |
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Moin zusammen,
Zitat: | Meiner Meinung nach
heisst das auch, das bieraehnliche Getraenke, also Biere die nicht dem
Biergesetz entsprechen eigentlich steuerfrei sein
muessten. |
Die Idee hatte ich ja auch neulich vorgetragen hier; Eine Kaugummikugel in
die Maische geschubst....und schwupp....kein Bier, keine Steuer.
Aber denkste Puppe: Die lebensmittelrechtliche Definition von Bier hat mit
der steuerlichen Definition des gleichen Bieres absolut nix zu tun.
M.E. wäre da aber echt mal Klärung nötig; Arbeit für Juristen
Soweit ich recherchiert habe, enthält weder das Biersteuergesetz noch die
zugehörige Ausführungsverordnung eine eigene Definition darüber was BIER
ist. Das heisst: Das HZA weiss selbst nicht eindeutig, was Bier ist und
was nicht.
Aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts:
Zitat: | Eine Definition des
Begriffs „Bier“ sei weder dem Biersteuergesetz 1993 noch dem Wortlaut der
Position 2203 der Kombinierten Nomenklatur - abgesehen davon, dass sich aus
dem Hinweis „aus Malz“ die Notwendigkeit der Herstellung aus einem
Getreideprodukt ergebe - zu entnehmen. |
*
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass jeder HZA-Zuständige das nach
Wetterlage oder eigener Gemütsverfassung entscheiden kann. Eigentlich
verwunderlich, wo wir doch in Deutschland sind...
Gruss und frohes Pfingstfest
Braufux
* in gänze hier nachzulesen: http://www.bverfg.de/entscheidungen/rk20080111_2bvr181206.h
tml
[Editiert am 27.5.2012 um 07:42 von Braufux]
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 28 |
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Senior Member Beiträge: 283 Registriert: 15.5.2010 Status: Offline
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erstellt am: 27.5.2012 um 08:50 |
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nohmal Hallo zusammen,
ich hab mir dazu mal einen Spass erlaubt.
Biersteuer-Wie es weiterging (gehen könnte):
16.06.2012: Bernd Rauer maischt ein; 201 Liter Ale aus Gerste, Weizen und
Mais werden in wenigen Wochen in der Flasche sein
23.07.2012: Schreiben vom HZA; "Lieber B.Rauer, wir, also dein HZA, setzen
hiermit Biersteuer fest."
24.07.2012: Bernd schreibt an das HZA; "Liebes HZA, nett von euch, aber das
zahl ich nich; Ist ja gar kein Bier."
18.08.2012: HZA an Bernd; HERR B. Rauer, wir sind jetzt reichlich böse und
schicken ihnen einen Steuereintreiber vorbei.
noch 18.08.2012: Bernd ruft seinen Freund Josef Urist an; "Jupp, ich brauch
deine Hilfe....."
28.08.2012: Nach intensiver Einarbeitung in die Materie schreibt J. Urist
an das HZA; "Guten Tag HZA, Bernd zahlt die Steuer nicht, weil offenkundig
keine Besteuerungsgrundlage vorliegt. Ihr wisst doch selbst nicht mal, was
Bier ist."
30.09.2012: Das HZA hat nachgedacht, schreibt über J.Urist an Bernd: "Tach,
wir sind jetzt voll stinkig! Entweder löhnt der Bernd jetzt, oder wir
werfen mit Zwangsmaßnahmen."
04.10.2012: Der Bundesfinanzminister hat von der Sache Wind bekommen und
wird nervös; "Diese lästigen Mini-Brauer....wenn das nun stimmt das wir die
Steuer gar nicht so erheben können? Die schöne Kohle.... Und dieses
dusselige Verfassungsgericht hat ja auch schon mal dummes Zeug geschrieben,
von wegen man wüsste ja gar nicht was Bier ist....." Panik macht sich im
Finanzministerium breit.
14.10.2012: Das BMF schreibt an die HZAs: "An alle: Stark bleiben, nicht
einknicken; Wir brauchen die Kohle. Ausserdem lassen wir uns von dem Bernd
nicht auf der Nase rumtanzen"
02.11.2012: HZA an Bernd: "Sie Blödmann, jetzt ist sogar der Chef
sauer."
03.11.2012: SMS von Bernd an das HZA: mir egal, regelt das mit Jupp, lg
Bernd
in den folgenden Jahren: Klage, Antrag, Gegenantrag, Gutachten,
Gegengutachten
17.06.2017: Urteil des Bundesfinanzhofes: Wenn das HZA dem Bernd nicht
sagen kann WAS Bier ist, kriegt es dafür auch keine Steuern! Eine
zusammengeklaubte Definition mit Malz und Wasser und Maischen langt nicht,
um dem Bernd in die Tasche zu fassen. Das Biersteuergesetz ist erledigt.
19.06.2017: Bernd und Jupp sitzen zufrieden auf der Terasse, trinken ein
steuerfreies Ale und lesen sich gegenseitig die netten Schreiben von
tausenden Hobbybrauern vor; Bernd zu Jupp: Ich pack's nicht, hör mal:
"Lieber Bernd, Lieber Jupp, wir waren ja zwischendurch echt sauer auf euch,
aber jetzt merken wir, wie schön die Arbeit ohne diese lästigen
Mini-Steuererklärungen von den ganzen Hobbybrauern ist. Der Chef hat sich
auch wieder beruhigt, weil ihm jemand vorgerechnet hat, dass ihr uns immer
viel mehr gekostet habt als wir von euch kassieren konnten. Vielen Dank,
euer HZA.
Gruss Braufux
____________________ Was wäre, wenn dein bester Kumpel dir sagen würde, sie wäre lieber
deine beste Freundin?
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2012 um 11:48 |
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Das Ganze ist absurd und eine Schande, dass die öffentliche Hand ein
Vielfaches an Verwaltungskosten aufbringen muss, um die paar Cent an Steuer
zu erheben. Darum vertrete ich als verantwortungvóller Staatsbürger schon
seit Jahren die Meinung: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß....
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 27.5.2012 um 15:28 |
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Zwei Anmerkungen.
Erstens: Zoll ist mitnichten Ländersache, sondern Bundessache. Die
örtlichen Hauptzollämter (HZA) unterstehen nicht dem Land, sondern der
Bundesfinanzverwaltung, die wiederum zum Finanzministerium gehört. Trotzdem
bäckt jedes HZA, manchmal sogar jeder Sachbearbeiter innerhalb eines HZA,
seine eigenen Brötchen.
Zweitens: Der Steuersatz beträgt zwar 0,787 EUR je hl und Grad Plato.
Allerdings bleibt man als Kleinstbrauer unter der Grenze von 5000hl/Jahr,
zahlt also nur einen Anteil von 56%, mithin also für ein Vollbier von 12°
12*0,56*0,787EUR/hl = 5,28864 EUR/hl. Oder auch 2.5ct für die Halbe.
[Editiert am 27.5.2012 um 15:28 von andreas23]
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Antwort 31 |
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Posting Freak Beiträge: 505 Registriert: 30.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.5.2012 um 18:31 |
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Zoll ansich ist Bundessache, BIERSTEUER aber ist schon Ländersache. Die
treibt der Zoll im Auftrag der Länder ein. ____________________ gruss
frank
____________________________
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Antwort 32 |
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Gast
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erstellt am: 27.5.2012 um 19:39 |
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Zitat von Hagen, am 27.5.2012 um
11:48 | Das Ganze ist absurd und eine Schande,
dass die öffentliche Hand ein Vielfaches an Verwaltungskosten aufbringen
muss, um die paar Cent an Steuer zu erheben. ..
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... und irgendwenn merken sie es und führen ab
dann eine Bearbeitungsgebühr ein. Jedes Amt verlangt für eine
Stempel/Unterschrift gleich 5-10 Euro oder mehr.
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 30.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 18:25 |
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Hallo allerseits,
ich will in den nächsten Wochen mich auch mal am Brauen versuchen und hab
halt alles vorbildlichen meinem HZA in Koblenz angezeigt.
Nur hab ich jetzt noch die Auflage, die Bezugsquellen meiner Rohstoffe
nachzuweisen und die Rechnungen dann ein Jahr lang aufzubewaren?
Wofür soll denn das gut sein?
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Antwort 34 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 18:45 |
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Vermutlich wollen sie damit irgend wie nachweisen, wie viel Bier Du
wirklich gebraut hast.
Wenn Du z.B. Rechnungen über 100kg Malz hast, dann sind das sicher mehr als
200 Liter.
Ich halte das aber für ziemlich seltsam, denn man kann auch jede Menge
Rohstoffe kaufen und damit kein Bier brauen, wenn man es z.B. an andere
Hobbybrauer weiterverteilt (Sammelbestellung zum Porto sparen).
Und wie das ist, wenn man das Malz von einer Brauerei geschenkt bekommt,
weiß ich auch nicht.
Macht also irgend wie keinen Sinn.
Frag doch mal nach, warum die das wollen, wär sicher interessant.
Ich frag mich auch, ob das gesetzlich überhaupt abgedeckt ist oder einfach
nur Schikane.
Stefan
[Editiert am 3.6.2012 um 18:47 von Boludo]
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Antwort 35 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 18:52 |
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Es ist so wie Stefan das sagt...Wenn Du Dir eine Tonne Malz bestellst und
daraus 5000 L Malztrunk/Malzlimo braust, geht das das Zollamt eigentlich
nix an..? Biersteuer wird erst mit Zugabe der Hefe fällig. Ich hab aber
auch schon Geschichten gehört, wo Zöllner "Hausbesuche" gemacht haben und
das Malzlager sehen wollten...?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 36 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 30.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 20:16 |
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Ja, das Zollamt kam mir auch sehr einsam vor beim Anrufen
Es war das erste Amt, wo man ohne Wartezeiten durchkam.
Im Endeffekt ist es mir egal, ob ich jetzt die paar Rechnungen aufhebe oder
nicht.
Wenn einer das Bier nicht versteuern will, dann kann er auch die Rechnung
einfach nicht abheften ^^
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Antwort 37 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.6.2012 um 20:54 |
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Antwort 38 |
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