Hallo zusammen,
ganz so einfach ist es m.E. nicht, denn zwar ist Edelstahl hat keinen
optimalen Wärmeleitwert, aber auch der traditionelle Thermometerwerkstoff
Glas ist hier nicht an erster Stelle. Beide haben den Vorteil, daß sie bei
der Verwendung im Lebensmittelbereich eher unbedenklich sind (also kein mit
Kunstharz verschlossenes Kupferrohr o.ä.). Beim Brauen wäre noch Kupfer
denkbar, aber dieses zu zerspanen, wenn man denn eine Kupferschraube
bekommt, ist auch kein Spaß. Zudem hätte Kupfer, bezogen auf gleiche
Abmaße, eine höhere Wärmekapazität, sodaß das Erwärmen der Schraube an sich
mehr zugeführte Energie erforderte.
Bei der hohlgebohrten Schraube ist die Wandstärke etwa 0.7mm (5.6mm Bohrung
und 7mm Kerndurchmesser), sodaß auch bei noch schlechterem Wärmeleitwert
die Wärme recht schnell am Sensorgehäuse ist (auch, da dieser eng in der
Bohrung steckt und nicht noch 2mm Wärmeleitpaste mit 1W/(mK) dazwischen
sind). Die Pressmasse von diesem ist ebenfalls recht schlecht, aber jeder,
der einen DS18s20 schon mal zwischen den Fingern hatte, weiß, wie schnell
dieser reagiert!
Schlußendlich wird durch die große Oberfläche des Gewindes ein guter
Wärmeübergang geschaffen und der Sensor reagiert somit bei den langsamen
Temperaturänderungen von ~1°C/min deutlich schneller.
Ich komm' dann mal wieder von meiner Soapbox runter, aber wenn falsche
persönliche Meinungen als Fakt dargestellt werden, hilft das keinem.
Sorry und grüße, Benjamin