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Board Index > > Bier abseits der gewohnten Pfade > Craftwerk - neue Bitburger Marke |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 5.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:58 |
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Weiß ich schon, aber ab einer gewissen Größe ist es halt doch eher
Industrie und Kommerz. Wenn der Bitburger Braumeister (Handwerker)
Craftwerk ab morgen in die großen Sudpfannen gibt - wird's wohl immer noch
als Craftbeer verkauft. Hab daher ab bestimmten Größen immer meine
Schwierigkeiten mit "Craft". Hab da evtl. eine zu sehr verklärte und
romantische Vorstellung :-)
Nur eins ist sicher, bei mir ist's Craft :-)
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Antwort 50 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 22:14 |
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Zitat von miggle, am 13.8.2013 um
21:58 |
Weiß ich schon, aber ab einer gewissen Größe ist es halt doch eher
Industrie und Kommerz. Wenn der Bitburger Braumeister (Handwerker)
Craftwerk ab morgen in die großen Sudpfannen gibt - wird's wohl immer noch
als Craftbeer verkauft. Hab daher ab bestimmten Größen immer meine
Schwierigkeiten mit "Craft". Hab da evtl. eine zu sehr verklärte und
romantische Vorstellung :-)
Nur eins ist sicher, bei mir ist's Craft :-) |
Jou Das ist romatisch.
Man versucht halt eben auszudrücken, dass man nicht zwingend die Wege der
industriellen Bierbereitung beschreitet, sondern dem Braumeister kreativen
Frairaum einräumt.
Bezüglich des Hophead IPA7 gelingt das auch. Dieses Imperial
schmeckt mir sehr gut. Es ist in sich rund und harmonisch, wird vom Cascade
beherrscht und kann sich durchaus mit dem 90minute von Dog-Head-Fish
messen.
Es geht also.... auch Konzerne können - wenn man will - gute Biere
brauen.
Zu einem echten Favoriten wird es trotz seines runden Aromagefüges und der
gelungenen Abstimmung von Alc, Bittere und Hopfenaromen aber nicht werden,
denn der Preis ist meines Erachtens zu hoch. Bei einem aufwändig vom
Bierzwerg (exemplarisch genannt) aus den USA oder aus Schottland
importierten Bier mögen >2€ für 0,33l durchaus akzeptabel sein.
Warum aber ein in D produziertes Bier in diese Preisregion erhoben wird,
ist mir unklar. Technologisch sind die Anforderungen für die Fertigung
dieses Bieres nicht höher als die, für das nebenan produzierte
Massen-Mainstream-Bier.
Meines Erachtens wird hier einfach versucht auf einer Welle mitzureiten.
Handwerklich gutes Bier - richtet sich an den Braumeister der Craft Werk
Brauerei -, aber ein unangemessen hoher Preis. (Das kennen wir ja schon von
Braufaktum)
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 51 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 5.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 22:43 |
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Ich stehe ja momentan voll auf das IPA der Riedenburger Brauerei (Dolden
Sud) - kostet ca. 1,40 EUR. In BIO-Qualität.
Michael
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 23:32 |
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So... hab mir eben das Tangerine Dream, das Single Hop Pale Ale von Craft
Werk gegönnt.....
und damit ist für mich der Beweis erbracht, dass ein Name, eine tolle
Aufmachung und ein exorbitanter Preis noch lange kein Garant für ein gutes
Bier sind.
So wie Craft Werk mit seinem HopHead IPA7 volle Möhre bei mir punkten
konnte, so stürzt Craft Werk mit dem Tangerine Dream bei mir ab.
Ein Single Hop lebt von diesem einen, verwendeten Hopfen und das Tangerine
Dream ist inzwischen das dritte Single Hop, welches mir persönlich belegt,
dass Mandarina Bavaria durchaus ein guter Aromahopfen sein mag, aber als
Single-Hop nichts taugt.
Dieser Hopfen benötigt zwingend einen im Bereich der Bittergabe
eingesetzten, tragenden traditionellen Bitterhopfen und ich kann ihn mir
sehr gut als Begleiter eines Saazer, einer Perle oder auch eines Saphir
vorstellen. Aber als Single-Hop ist er ungeeignet, denn er schafft es
nicht, seinen - tatsächlich nach Mandarine, oder eher der etwas süßeren
Klementine - schmeckenden, dominanten Aromen, welche das Bier in Richtung
eines Bier-Fruchtsaft-Gemisches verschieben, die notwendige Bitterung zum
Ausgleich entgegen zu stellen. Das Bier ist im Antrunk und in der Mitte
sehr intensiv und lebt von den bereits erwähnten Aromen. Im Abgang jedoch,
da wo ein Biertrinker eine gewisse Bitterung ( und damit ist nicht zwingend
die Sedierung der Zunge und Kehle wie bei einem 60 IBU-Pilsener oder
Imperial gemeint) erwartet, bleibt das Bier leer. Der notwendige,
ausgleichende Kontrast zum Mandarinenaroma und der beträchtlichen Restsüße
dieses leichten Bocks (5,7 vol% Alc. kann man durchaus schon als leichten
Bock werten) bleibt aus und in Mund und Rachen bleibt Etwas stehen, dass an
den Genuß von Fruchtsaft erinnert.
Die tatsächlich mit Klementinen assoziierte säuerliche Süße mit einem Hauch
von Bitterorangenschalen verbleibt nachhaltig im Mund und enthebt das
Tangerine Dream des Anspruches, ein Bier zu sein. Es fühlt sich an wie
eines dieser Biermischgetränke bei denen die Hersteller Limonaden, Sirup
und Bier gnadenlos zusammen panschen um den neuen Modegeschmack zu
kreieren.
Fünfzehn Minuten nach dem letzten Schluck ist es noch immer resistent gegen
die Enzyme meiner Speicheldrüsen und es verbleibt mit bissiger
Nachhaltigkeit der Geschmack von Bitterorangenschalen.
Und mithin sind wir an genau dem Punkt, auf den ich in meinem letzten Post
abzielte....
Nur weil es kein Null-Acht-Fünfzehn-Bier von der Stange ist, ist ein hoher
Preis im Grundsatz nicht berechtigt.
Wäre ich im Grundsatz bereit für das HopHead IPA7 von Craft Werk für die
0,33l-Buddel 1,50€ zu zahlen um zu besonderen Anlässen mit einem feinen
Bier aufwarten zu können, würde ich auf der anderen Seite keine
Bereitschaft zeigen, für das Tangerine Dream in der 0,33l-Buddel 0,50€ zu
zahlen.
Ich habe in meinen gut 40 Jahre als Bierfreund und dem Neuen immer
aufgeschlossenen "Entdecker" selten ein Bier (ich trinke grundsätzlich
keine Biermischgetränke) erlebt, welches derart hartnäckig und nachhaltig
mit einem so Bier-Untypischen Geschmack in meinem Mund hängen blieb.
Bei diesem Produkt wurde ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen
Augen - außer Acht gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein
mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch
seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks
und der Mitte aufwiegen und abzurunden.
Das Tangerine Dream schafft DIES aber nicht. (Wie gesagt, das dritte
Mandarina Bavaria Single-Hop, welches kein definiertes Ende durch
angemessene Bitterung findet.... wobei die ersten beiden Homebrews
waren.)
Den dafür erhobenen Preis ist es keinen Falls wert
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 53 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 06:08 |
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Zitat: | Bei diesem Produkt wurde
ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen Augen - außer Acht
gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein
mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch
seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks
und der Mitte aufwiegen und abzurunden. |
Ach Udo, ich schätze dich wirklich sehr, ich wäre aber ehrlich gesagt froh
wenn du es sein lassen würdest die Trashhunter Postulate aufzustellen. Das
Bier schmeckt dir nicht. Gut. Aber dem Braumeister, der im Gegensatz zu dir
sein Handwerk gelernt hat oder wie im Fall von Stefan Hanke nach seiner
Lehrer sogar noch einen Dipl.- Ing. für Brauwesen drauf gesetzt hat,
abzusprechen er Bier nach den Regeln der Braukunst zu brauen in der Lage
ist, empfinde ich, mit Verlaub gesagt, als anmassend.
Gruß
Jan
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Antwort 54 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 2.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 07:07 |
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Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um
22:14 | Zitat von miggle, am 13.8.2013 um
21:58 |
Ich glaube da liegst Du falsch. Ein gutes Bier nach traditioneller Pilsner
Brauart oder wie manche sagen ein "Massenbier" hat nur Hopfengaben im
Sudhaus während IPAs und Geschwister durchaus auchim Kalrbereich gehopft
werden. Und da fangen nicht nur die Unterschiede sondern auch die
technologischen Herausforderungen an. Wie bekomme ich den Hopfen rein?
Sicher ist Tank auf, Hopfen rein udn Tank wieder zu eine Möglichkeit aber
dadurch öffne ich eine vorher mikrobiologisch saubere Umgebung und es kann
zu Infektionen kommen. Wenn der Hopfen drin ist, muss er auch wieder raus
denn die heutigen Abfüllmaschinen verkraften keine Feststoffpartikel. Da
macht das Einlaufsieb vom Füller ganz schnell dicht - kann man riskieren,
kostet aber eine aufwändige Reinigung mit allem pipapo. Hopfenstopfen ist
durchaus schon etwas anspruchsvoller. Daneben muss im Sudhaus der Whirlpool
auch mit den höheren Hopfengaben auskommen, auch hier muss der Brauer
sehen, wo das Maximum für seinen Whirlpool ist. Und last, but not least,
Wenn ich nur untergärige Biere produziere, kann ich auf immer die gleiche
Hefe zurückgreifen. Sobald ich mich von diesen klassischen Pfaden
verabschiede, muss ich in einem Betrieb, der eventuell nur auf eine Hefe
ausgelegt ist, mit einer zweiten oder gar dritten Hefe arbeiten. Diese
Herzuführen, als Erntehefe zu lagern usw. sind höhere Herausforderungen,
die bewältigt werden müssen.
Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um
23:32 | Der notwendige, ausgleichende
Kontrast zum Mandarinenaroma und der beträchtlichen Restsüße dieses
leichten Bocks (5,7 vol% Alc. kann man durchaus schon als leichten Bock
werten) bleibt aus und in Mund und Rachen bleibt Etwas stehen, dass an den
Genuß von Fruchtsaft erinnert.
Die tatsächlich mit Klementinen assoziierte säuerliche Süße mit einem Hauch
von Bitterorangenschalen verbleibt nachhaltig im Mund und enthebt das
Tangerine Dream des Anspruches, ein Bier zu sein. Es fühlt sich an wie
eines dieser Biermischgetränke bei denen die Hersteller Limonaden, Sirup
und Bier gnadenlos zusammen panschen um den neuen Modegeschmack zu
kreieren. |
Btw, seit wann ist ein Bier mit 12% Stw ein leichter Bock? Das ist maximal
ein Export, welches einen sehr hohen Vergärungsgrad hat. Interessant, dass
Du hier noch so viel Restsüße merkst. Aber wenn Du dieses Bier als
Biermischgetränk bezeichnest, bedeutet dass doch, dass es hier tatsächlich
gelungen ist ein etwas anderes Getränk mit den 4 schönsten Zutaten der Welt
zu schaffen, was halt mal nicht an Bier erinnert und vielleicht den ein
oder anderen Bishernichtbiertrinker zum schönsten Getränk der Welt bringt.
Dass es Dir persönlich nicht schmeckt steht ja auf einem ganz anderen Blatt
Papier.
Wish U all a HOPPY Day
Cheers
Stefan |
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Antwort 55 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 07:30 |
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Zitat: | Ich glaube da liegst Du
falsch. Ein gutes Bier nach traditioneller Pilsner Brauart oder wie manche
sagen ein "Massenbier" hat nur Hopfengaben im Sudhaus während IPAs und
Geschwister durchaus auchim Kalrbereich gehopft werden. Und da fangen nicht
nur die Unterschiede sondern auch die technologischen Herausforderungen an.
Wie bekomme ich den Hopfen rein? Sicher ist Tank auf, Hopfen rein udn Tank
wieder zu eine Möglichkeit aber dadurch öffne ich eine vorher
mikrobiologisch saubere Umgebung und es kann zu Infektionen kommen. Wenn
der Hopfen drin ist, muss er auch wieder raus denn die heutigen
Abfüllmaschinen verkraften keine Feststoffpartikel. Da macht das
Einlaufsieb vom Füller ganz schnell dicht - kann man riskieren, kostet aber
eine aufwändige Reinigung mit allem pipapo. Hopfenstopfen ist durchaus
schon etwas anspruchsvoller. Daneben muss im Sudhaus der Whirlpool auch mit
den höheren Hopfengaben auskommen, auch hier muss der Brauer sehen, wo das
Maximum für seinen Whirlpool ist. Und last, but not least, Wenn ich nur
untergärige Biere produziere, kann ich auf immer die gleiche Hefe
zurückgreifen. Sobald ich mich von diesen klassischen Pfaden verabschiede,
muss ich in einem Betrieb, der eventuell nur auf eine Hefe ausgelegt ist,
mit einer zweiten oder gar dritten Hefe arbeiten. Diese Herzuführen, als
Erntehefe zu lagern usw. sind höhere Herausforderungen, die bewältigt
werden müssen. |
Hi Stefan,
hier zeigt sich der entscheidende Unterschied zwischen Profi- und
Hobbybrauern. Ein gutes Pils zu brauen, ist für einen Hobbybrauer nur unter
großen Schwierigkeiten und Mühen möglich. Ein hopfengestopftes Pale Ale ist
jedoch eine relativ einfache Übung. Wobei der Stopfhopfen der freundliche
Infektionsbekämpfer ist...
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 56 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 18.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 07:55 |
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So, nun hab ich auch alle durch:
Das Tangerine Dreams hat mich am wenigsten begeistert. Ein kräftiges Bier,
so in Richtung Märzen/Export, mit einer „etwas anderen“ Hopfennote. Von
Mandarine oder ähnlichem schmecke ICH nichts. Das macht das Bier sicher
nicht schlecht, aber auch nicht so gut dass ich es mir noch mal kaufen
würde, insbesondere zu diesem Preis.
Dann Holy Cowl: Ich hab ja keine Erfahrung mit den belgischen Triples,
daher erinnerte mich das Bier an einen Bock mit etwas weniger Restsüße,
dafür mit einer kräftigen und interessanten Hopfennote. Würde ich sogar hin
und wieder kaufen, wenn es neben Einbecker etc. im regal stünde zu einem
vergleichbaren Preis.
Zum Schluss das Hop Head IPA: DAS war richtig lecker. Schon nach dem
Einschenken haut es einem ein Bündel von Hopfenaromen in die Nase, teils
fruchtig, teils grasig (hier nicht negativ gemeint), wow. Geschmack ist,
wer hätte es gedacht, sehr bitter, aber überfordert den
Durchschnittstrinker wie mich jetzt auch nicht. Ich würde auf ca. 50 IBU
schätzen. Und noch ne halbe Stunde nach dem Trinken stößt man ein Aroma von
Grapefruit auf…
Fazit: Das letztere würde ich mir durchaus noch mal bestellen, und für so
ein Bier finde ich jetzt auch 2,50€ pro 0,33er Flasche nicht zu viel. Das
ist ja kein Fernsehbier, was man sich abends mal so reinhaut oder im
Biergarten/BBQ trinkt um den Durst zu löschen. Sowas macht man sich mal
gelegentlich zu ner besonderen Gelegenheit auf, wie eine Flasche Wein. Und
bei 5€ für 750ml guten Wein protestiert ja auch niemand. So oft lese ich
hier Vorwürfe, die Großbrauerein würden statt in interessante Biere lieber
in Kostenersparnis investieren, aber wie man sieht wird ja genau das
umgekehrt auch erwartet…
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Antwort 57 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 08:41 |
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Also ich habe die gestern auch durchprobiert:
Zuerst das Tangerine: Doch, Bitterorange konnte ich deutlich erahnen. Das
interessante an dem Bier fand ich, dass sie versucht haben, mit einer nur
dezenten Bitterung das auch ein bisschen zu imitieren.
Zu den Kommentaren oben: Nur weil etwas nach Aromabombe riecht/schmeckt,
muss danach nicht noch die Bitterkeule kommen. Und das belegt dieses Bier.
Wir Hobbybrauer scheinen wohl teilweise zu stark in Richtung unserer
überhopften (I)PAs zu denken...
Das belgische Tripple-Bier fand ich angenehm, weil da wenig Restsüße drin
war. So mag ich das.
Das Hop Head IPA war aber auch spannend. Aber gut, das war halt in
Hobbybrauermanier einfach vollgemacht worden. Quasi ein
Schrotgewehrbier.
Ich muss hier einigen also ein bisschen widersprechen: Wenn, dann würde ich
mir ein Kasten halb Tangerine, halb Tripple kaufen. Das kann ich
bedenkenlos auch unerfahrenen Bekannten anbieten und es schmeckt mir selber
auch.
Aber daraus wird nichts: Aktuell habe ich auch noch einen Kasten Doldensud
im Keller, den mögen die Gäste auch ;-)
[Editiert am 14.8.2013 um 08:43 von rattenfurz]
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 14:26 |
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Ich habe mir gestern das Tangerine Dream vorgeknöpft:
Es ist ein handwerklich gutes Bier, es hat Resenz, es ist schaumhaltig, es
ist hopfig. Und mir schmeckt es.
Die Farbe paßt zu Mandarine, auch den Geschmack kann man ahnen, wenn man
davon weiß. Mandarine ist nicht bitter, dieses Bier schon. Das entspricht
etwa einem Gemisch aus 85% Grapefruit und 15% Mandarine, die Mandarine
bleibt da zwangsläufig in ihrer Erkennbarkeit auf der Strecke. Vielleicht
hilft es, das Bier mit 24 IBU zu brauen, 10% des Hopfens 10 Minuten nach
Kochbeginn, 90% bei Kochende, dann könnte mehr von der Mandarine übrig
bleiben - vorausgesetzt, der Hopfen ist frisch. Auf jeden Fall ist das kein
Biermischgetränk, das ist richtiges Bier.
Ich habe mir erlaubt, direkt hinter mein Citra Single Hop, auch ein Pale
Ale, zu trinken.
Vor 5 Monaten abgefüllt ist es kristallklar mit einem Bodensatz in der
Flasche. Es hat nur 40 IBU, im Gegensatz zum Tangerine Dream mit 50 IBU.
Aufgeblasen auf 50 IBU könnte das Citra mithalten, den Hauch Mandarine und
die Farbe mal außen vorgelassen. Doch, ich muss uns beide loben.
Das Tangerine Dream ist der Beweis, dass eine Fernsehbierbrauerei auch
anders kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Bier im Restaurant
neben anderen Spezialitäten Bestand haben würde.
Was mir nicht gefällt ist die Beschreibung auf der Webseite. Klar, Werbung lebt von der Übertreibung, aber
was da alles rein interpretiert wird geht auf keine Kuhhaut. Besonders die
Fressempfehlung nervt: "Schmeckt zu Möhren-Ingwer- oder Mango-Curry-Suppe,
jeglicher Art von Burger oder Gegrilltem und vielem mehr." Und vielem mehr
- also doch zu allem. Was soll das? Das ist typische Sommelierscheiße.
Burger? Banausen!
Nein, dieses Bier muss man solo trinken, schon um der Mandarine eine Chance
zu lassen. Das ist kein Tafelwein mit dem man sein Essen runterspült
(Rotwein zu Gans, Weißwein zu Fisch), das ist wie ein Genußwein: Beine
hoch, Kerze an, leichte Musik aufgelegt und auf der Suche nach der
Mandarine des Tages Last vergessen lassen.
Mein Fazit: positiv. Positiv heißt für mich nachbrauwürdig, ich werde das
wohl mal angehen. Die nächsten Tage werden aber erst die anderen Craftwerke
verkostet.
Cheers, Ruthard
P.S. Interessant wäre mal ein Vergleich mit anderen Mandarina Single Hop,
zum Beispiel von Braukunstkeller. Ok, das ist ein IPA, aber auch ein
single hop. Was da wohl von der Mandarine erkennbar ist?
[Editiert am 14.8.2013 um 14:53 von Brauwolf]
____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 59 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 15:07 |
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Zitat von JanBr, am 14.8.2013 um
06:08 | Zitat: | Bei diesem Produkt wurde
ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen Augen - außer Acht
gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein
mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch
seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks
und der Mitte aufwiegen und abzurunden. |
Ach Udo, ich schätze dich wirklich sehr, ich wäre aber ehrlich gesagt froh
wenn du es sein lassen würdest die Trashhunter Postulate aufzustellen. Das
Bier schmeckt dir nicht. Gut. Aber dem Braumeister, der im Gegensatz zu dir
sein Handwerk gelernt hat oder wie im Fall von Stefan Hanke nach seiner
Lehrer sogar noch einen Dipl.- Ing. für Brauwesen drauf gesetzt hat,
abzusprechen er Bier nach den Regeln der Braukunst zu brauen in der Lage
ist, empfinde ich, mit Verlaub gesagt, als anmassend.
Gruß
Jan |
Moin Jan
Deine Einschätzung meiner Ausführungen dahin gehend, ich würde dem
Braumeister die Qualifikation, das Können und den Sachverstand absprechen,
ist nicht richtig.
Denn Du hast Recht, DAS wäre wirklich anmaßend und sicher kein guter
Ton.
Nein, ich spreche es ihm nicht ab. Dazu fehlt mir jegliche Grundlage
basierend auf meiner "Qualifikation".
Ich stelle lediglich fest, dass nach meinem Dafürhalten / meinem Geschmack
das erwähnte Gleichgewicht, die Balance nicht hergestellt wurde. Und das
sicher nicht, weil Stefan es nicht kann, sondern weil er das Bier so
einstellen WOLLTE. Mithin passt das Bier nicht in meinen Hals.
Zu den "TrashHunter-Postulaten".... (off-Topic an)
ich vertrat und vertrete die Ansicht, dass man seine Aussagen, egal ob
positiv oder negativ, bzw. kritisch, auch fundiert begründen sollte. Aus
meiner Sicht ist es unzureichend, wenn ich sage, dass mir ein Bier nicht
schmeckt oder ich mit der Preisgestaltung nicht einverstanden bin und ich
das dann nicht auch begründen kann.
Ganz deutlich: Was auch immer ich schreibe, stellt meine persönliche
Meinung dar.
Wenn ich ein Bier verkoste und mich dazu hinreißen lasse, es öffentlich zu
bewerten, dann muß ich das auch ehrlich und konsequent tun. Egal, ob ich
das Bier lobe, oder es verreiße.
Im Grundsatz gilt auf jeden Fall, dass ich ausschließlich für mich aus
meiner persönlichen Perspektive spreche.
Daraus folgt, das BITTE meine Postulate nicht mit den Lutherischen Thesen
zu vergleichen sind. Denn Luther wollte mit seinen Thesen, oder auch Marx
und Engels mit ihrem Manifest, ein Umdenken in der Gesellschaft / der
Gemeinschaft erwirken. Ich betrachte mich also nicht als Meinungsbildender,
sondern ausschließlich als Einzelperson, die deutlich ausspricht, was sie
denkt.
Mich meiner Postulate zu enthalten, würde bedeuten, zu schweigen ... und
zwar in jeder Hinsicht.
(Off-Topic-off)
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 60 |
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