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Autor: Betreff: Craftwerk - neue Bitburger Marke
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miggle
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2013 um 21:58  

Zitat von quartermoose, am 13.8.2013 um 19:38
Hallo,

eine Craft Brewery kann man nicht an der Größe festmachen. Craft bedeutet Handwerk und hat nichts mit Größe oder dem Bieraustoß zu tun.


Weiß ich schon, aber ab einer gewissen Größe ist es halt doch eher Industrie und Kommerz. Wenn der Bitburger Braumeister (Handwerker) Craftwerk ab morgen in die großen Sudpfannen gibt - wird's wohl immer noch als Craftbeer verkauft. Hab daher ab bestimmten Größen immer meine Schwierigkeiten mit "Craft". Hab da evtl. eine zu sehr verklärte und romantische Vorstellung :-) :love:

Nur eins ist sicher, bei mir ist's Craft :-) :thumbsup:
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2013 um 22:14  

Zitat von miggle, am 13.8.2013 um 21:58

Zitat von quartermoose, am 13.8.2013 um 19:38
Hallo,

eine Craft Brewery kann man nicht an der Größe festmachen. Craft bedeutet Handwerk und hat nichts mit Größe oder dem Bieraustoß zu tun.


Weiß ich schon, aber ab einer gewissen Größe ist es halt doch eher Industrie und Kommerz. Wenn der Bitburger Braumeister (Handwerker) Craftwerk ab morgen in die großen Sudpfannen gibt - wird's wohl immer noch als Craftbeer verkauft. Hab daher ab bestimmten Größen immer meine Schwierigkeiten mit "Craft". Hab da evtl. eine zu sehr verklärte und romantische Vorstellung :-) :love:

Nur eins ist sicher, bei mir ist's Craft :-) :thumbsup:


Jou :) Das ist romatisch.

Man versucht halt eben auszudrücken, dass man nicht zwingend die Wege der industriellen Bierbereitung beschreitet, sondern dem Braumeister kreativen Frairaum einräumt.

Bezüglich des Hophead IPA7 gelingt das auch. Dieses Imperial schmeckt mir sehr gut. Es ist in sich rund und harmonisch, wird vom Cascade beherrscht und kann sich durchaus mit dem 90minute von Dog-Head-Fish messen.

Es geht also.... auch Konzerne können - wenn man will - gute Biere brauen.
Zu einem echten Favoriten wird es trotz seines runden Aromagefüges und der gelungenen Abstimmung von Alc, Bittere und Hopfenaromen aber nicht werden, denn der Preis ist meines Erachtens zu hoch. Bei einem aufwändig vom Bierzwerg (exemplarisch genannt) aus den USA oder aus Schottland importierten Bier mögen >2€ für 0,33l durchaus akzeptabel sein.
Warum aber ein in D produziertes Bier in diese Preisregion erhoben wird, ist mir unklar. Technologisch sind die Anforderungen für die Fertigung dieses Bieres nicht höher als die, für das nebenan produzierte Massen-Mainstream-Bier.
Meines Erachtens wird hier einfach versucht auf einer Welle mitzureiten.
Handwerklich gutes Bier - richtet sich an den Braumeister der Craft Werk Brauerei -, aber ein unangemessen hoher Preis. (Das kennen wir ja schon von Braufaktum)

Greets Udo


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miggle
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2013 um 22:43  
:goodpost:
Ich stehe ja momentan voll auf das IPA der Riedenburger Brauerei (Dolden Sud) - kostet ca. 1,40 EUR. In BIO-Qualität.

Michael
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red_folder.gif erstellt am: 13.8.2013 um 23:32  
So... hab mir eben das Tangerine Dream, das Single Hop Pale Ale von Craft Werk gegönnt.....

und damit ist für mich der Beweis erbracht, dass ein Name, eine tolle Aufmachung und ein exorbitanter Preis noch lange kein Garant für ein gutes Bier sind.

So wie Craft Werk mit seinem HopHead IPA7 volle Möhre bei mir punkten konnte, so stürzt Craft Werk mit dem Tangerine Dream bei mir ab.
Ein Single Hop lebt von diesem einen, verwendeten Hopfen und das Tangerine Dream ist inzwischen das dritte Single Hop, welches mir persönlich belegt, dass Mandarina Bavaria durchaus ein guter Aromahopfen sein mag, aber als Single-Hop nichts taugt.
Dieser Hopfen benötigt zwingend einen im Bereich der Bittergabe eingesetzten, tragenden traditionellen Bitterhopfen und ich kann ihn mir sehr gut als Begleiter eines Saazer, einer Perle oder auch eines Saphir vorstellen. Aber als Single-Hop ist er ungeeignet, denn er schafft es nicht, seinen - tatsächlich nach Mandarine, oder eher der etwas süßeren Klementine - schmeckenden, dominanten Aromen, welche das Bier in Richtung eines Bier-Fruchtsaft-Gemisches verschieben, die notwendige Bitterung zum Ausgleich entgegen zu stellen. Das Bier ist im Antrunk und in der Mitte sehr intensiv und lebt von den bereits erwähnten Aromen. Im Abgang jedoch, da wo ein Biertrinker eine gewisse Bitterung ( und damit ist nicht zwingend die Sedierung der Zunge und Kehle wie bei einem 60 IBU-Pilsener oder Imperial gemeint) erwartet, bleibt das Bier leer. Der notwendige, ausgleichende Kontrast zum Mandarinenaroma und der beträchtlichen Restsüße dieses leichten Bocks (5,7 vol% Alc. kann man durchaus schon als leichten Bock werten) bleibt aus und in Mund und Rachen bleibt Etwas stehen, dass an den Genuß von Fruchtsaft erinnert.
Die tatsächlich mit Klementinen assoziierte säuerliche Süße mit einem Hauch von Bitterorangenschalen verbleibt nachhaltig im Mund und enthebt das Tangerine Dream des Anspruches, ein Bier zu sein. Es fühlt sich an wie eines dieser Biermischgetränke bei denen die Hersteller Limonaden, Sirup und Bier gnadenlos zusammen panschen um den neuen Modegeschmack zu kreieren. :thumbdown:
Fünfzehn Minuten nach dem letzten Schluck ist es noch immer resistent gegen die Enzyme meiner Speicheldrüsen und es verbleibt mit bissiger Nachhaltigkeit der Geschmack von Bitterorangenschalen.

Und mithin sind wir an genau dem Punkt, auf den ich in meinem letzten Post abzielte....

Nur weil es kein Null-Acht-Fünfzehn-Bier von der Stange ist, ist ein hoher Preis im Grundsatz nicht berechtigt.
Wäre ich im Grundsatz bereit für das HopHead IPA7 von Craft Werk für die 0,33l-Buddel 1,50€ zu zahlen um zu besonderen Anlässen mit einem feinen Bier aufwarten zu können, würde ich auf der anderen Seite keine Bereitschaft zeigen, für das Tangerine Dream in der 0,33l-Buddel 0,50€ zu zahlen.
Ich habe in meinen gut 40 Jahre als Bierfreund und dem Neuen immer aufgeschlossenen "Entdecker" selten ein Bier (ich trinke grundsätzlich keine Biermischgetränke) erlebt, welches derart hartnäckig und nachhaltig mit einem so Bier-Untypischen Geschmack in meinem Mund hängen blieb.
Bei diesem Produkt wurde ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen Augen - außer Acht gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks und der Mitte aufwiegen und abzurunden.
Das Tangerine Dream schafft DIES aber nicht. (Wie gesagt, das dritte Mandarina Bavaria Single-Hop, welches kein definiertes Ende durch angemessene Bitterung findet.... wobei die ersten beiden Homebrews waren.)
Den dafür erhobenen Preis ist es keinen Falls wert :thumbdown:

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 06:08  

Zitat:
Bei diesem Produkt wurde ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen Augen - außer Acht gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks und der Mitte aufwiegen und abzurunden.


Ach Udo, ich schätze dich wirklich sehr, ich wäre aber ehrlich gesagt froh wenn du es sein lassen würdest die Trashhunter Postulate aufzustellen. Das Bier schmeckt dir nicht. Gut. Aber dem Braumeister, der im Gegensatz zu dir sein Handwerk gelernt hat oder wie im Fall von Stefan Hanke nach seiner Lehrer sogar noch einen Dipl.- Ing. für Brauwesen drauf gesetzt hat, abzusprechen er Bier nach den Regeln der Braukunst zu brauen in der Lage ist, empfinde ich, mit Verlaub gesagt, als anmassend.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 07:07  

Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um 22:14

Zitat von miggle, am 13.8.2013 um 21:58

Zitat von quartermoose, am 13.8.2013 um 19:38
Hallo,

Technologisch sind die Anforderungen für die Fertigung dieses Bieres nicht höher als die, für das nebenan produzierte Massen-Mainstream-Bier.



Ich glaube da liegst Du falsch. Ein gutes Bier nach traditioneller Pilsner Brauart oder wie manche sagen ein "Massenbier" hat nur Hopfengaben im Sudhaus während IPAs und Geschwister durchaus auchim Kalrbereich gehopft werden. Und da fangen nicht nur die Unterschiede sondern auch die technologischen Herausforderungen an. Wie bekomme ich den Hopfen rein? Sicher ist Tank auf, Hopfen rein udn Tank wieder zu eine Möglichkeit aber dadurch öffne ich eine vorher mikrobiologisch saubere Umgebung und es kann zu Infektionen kommen. Wenn der Hopfen drin ist, muss er auch wieder raus denn die heutigen Abfüllmaschinen verkraften keine Feststoffpartikel. Da macht das Einlaufsieb vom Füller ganz schnell dicht - kann man riskieren, kostet aber eine aufwändige Reinigung mit allem pipapo. Hopfenstopfen ist durchaus schon etwas anspruchsvoller. Daneben muss im Sudhaus der Whirlpool auch mit den höheren Hopfengaben auskommen, auch hier muss der Brauer sehen, wo das Maximum für seinen Whirlpool ist. Und last, but not least, Wenn ich nur untergärige Biere produziere, kann ich auf immer die gleiche Hefe zurückgreifen. Sobald ich mich von diesen klassischen Pfaden verabschiede, muss ich in einem Betrieb, der eventuell nur auf eine Hefe ausgelegt ist, mit einer zweiten oder gar dritten Hefe arbeiten. Diese Herzuführen, als Erntehefe zu lagern usw. sind höhere Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.


Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um 23:32
Der notwendige, ausgleichende Kontrast zum Mandarinenaroma und der beträchtlichen Restsüße dieses leichten Bocks (5,7 vol% Alc. kann man durchaus schon als leichten Bock werten) bleibt aus und in Mund und Rachen bleibt Etwas stehen, dass an den Genuß von Fruchtsaft erinnert.
Die tatsächlich mit Klementinen assoziierte säuerliche Süße mit einem Hauch von Bitterorangenschalen verbleibt nachhaltig im Mund und enthebt das Tangerine Dream des Anspruches, ein Bier zu sein. Es fühlt sich an wie eines dieser Biermischgetränke bei denen die Hersteller Limonaden, Sirup und Bier gnadenlos zusammen panschen um den neuen Modegeschmack zu kreieren.


Btw, seit wann ist ein Bier mit 12% Stw ein leichter Bock? Das ist maximal ein Export, welches einen sehr hohen Vergärungsgrad hat. Interessant, dass Du hier noch so viel Restsüße merkst. Aber wenn Du dieses Bier als Biermischgetränk bezeichnest, bedeutet dass doch, dass es hier tatsächlich gelungen ist ein etwas anderes Getränk mit den 4 schönsten Zutaten der Welt zu schaffen, was halt mal nicht an Bier erinnert und vielleicht den ein oder anderen Bishernichtbiertrinker zum schönsten Getränk der Welt bringt. Dass es Dir persönlich nicht schmeckt steht ja auf einem ganz anderen Blatt Papier.

Wish U all a HOPPY Day
Cheers
Stefan


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 07:30  

Zitat:
Ich glaube da liegst Du falsch. Ein gutes Bier nach traditioneller Pilsner Brauart oder wie manche sagen ein "Massenbier" hat nur Hopfengaben im Sudhaus während IPAs und Geschwister durchaus auchim Kalrbereich gehopft werden. Und da fangen nicht nur die Unterschiede sondern auch die technologischen Herausforderungen an. Wie bekomme ich den Hopfen rein? Sicher ist Tank auf, Hopfen rein udn Tank wieder zu eine Möglichkeit aber dadurch öffne ich eine vorher mikrobiologisch saubere Umgebung und es kann zu Infektionen kommen. Wenn der Hopfen drin ist, muss er auch wieder raus denn die heutigen Abfüllmaschinen verkraften keine Feststoffpartikel. Da macht das Einlaufsieb vom Füller ganz schnell dicht - kann man riskieren, kostet aber eine aufwändige Reinigung mit allem pipapo. Hopfenstopfen ist durchaus schon etwas anspruchsvoller. Daneben muss im Sudhaus der Whirlpool auch mit den höheren Hopfengaben auskommen, auch hier muss der Brauer sehen, wo das Maximum für seinen Whirlpool ist. Und last, but not least, Wenn ich nur untergärige Biere produziere, kann ich auf immer die gleiche Hefe zurückgreifen. Sobald ich mich von diesen klassischen Pfaden verabschiede, muss ich in einem Betrieb, der eventuell nur auf eine Hefe ausgelegt ist, mit einer zweiten oder gar dritten Hefe arbeiten. Diese Herzuführen, als Erntehefe zu lagern usw. sind höhere Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.


Hi Stefan,

hier zeigt sich der entscheidende Unterschied zwischen Profi- und Hobbybrauern. Ein gutes Pils zu brauen, ist für einen Hobbybrauer nur unter großen Schwierigkeiten und Mühen möglich. Ein hopfengestopftes Pale Ale ist jedoch eine relativ einfache Übung. Wobei der Stopfhopfen der freundliche Infektionsbekämpfer ist...

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 07:55  
So, nun hab ich auch alle durch:

Das Tangerine Dreams hat mich am wenigsten begeistert. Ein kräftiges Bier, so in Richtung Märzen/Export, mit einer „etwas anderen“ Hopfennote. Von Mandarine oder ähnlichem schmecke ICH nichts. Das macht das Bier sicher nicht schlecht, aber auch nicht so gut dass ich es mir noch mal kaufen würde, insbesondere zu diesem Preis.

Dann Holy Cowl: Ich hab ja keine Erfahrung mit den belgischen Triples, daher erinnerte mich das Bier an einen Bock mit etwas weniger Restsüße, dafür mit einer kräftigen und interessanten Hopfennote. Würde ich sogar hin und wieder kaufen, wenn es neben Einbecker etc. im regal stünde zu einem vergleichbaren Preis.

Zum Schluss das Hop Head IPA: DAS war richtig lecker. Schon nach dem Einschenken haut es einem ein Bündel von Hopfenaromen in die Nase, teils fruchtig, teils grasig (hier nicht negativ gemeint), wow. Geschmack ist, wer hätte es gedacht, sehr bitter, aber überfordert den Durchschnittstrinker wie mich jetzt auch nicht. Ich würde auf ca. 50 IBU schätzen. Und noch ne halbe Stunde nach dem Trinken stößt man ein Aroma von Grapefruit auf…

Fazit: Das letztere würde ich mir durchaus noch mal bestellen, und für so ein Bier finde ich jetzt auch 2,50€ pro 0,33er Flasche nicht zu viel. Das ist ja kein Fernsehbier, was man sich abends mal so reinhaut oder im Biergarten/BBQ trinkt um den Durst zu löschen. Sowas macht man sich mal gelegentlich zu ner besonderen Gelegenheit auf, wie eine Flasche Wein. Und bei 5€ für 750ml guten Wein protestiert ja auch niemand. So oft lese ich hier Vorwürfe, die Großbrauerein würden statt in interessante Biere lieber in Kostenersparnis investieren, aber wie man sieht wird ja genau das umgekehrt auch erwartet…
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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 08:41  
Also ich habe die gestern auch durchprobiert:

Zuerst das Tangerine: Doch, Bitterorange konnte ich deutlich erahnen. Das interessante an dem Bier fand ich, dass sie versucht haben, mit einer nur dezenten Bitterung das auch ein bisschen zu imitieren.
Zu den Kommentaren oben: Nur weil etwas nach Aromabombe riecht/schmeckt, muss danach nicht noch die Bitterkeule kommen. Und das belegt dieses Bier. Wir Hobbybrauer scheinen wohl teilweise zu stark in Richtung unserer überhopften (I)PAs zu denken...

Das belgische Tripple-Bier fand ich angenehm, weil da wenig Restsüße drin war. So mag ich das.

Das Hop Head IPA war aber auch spannend. Aber gut, das war halt in Hobbybrauermanier einfach vollgemacht worden. Quasi ein Schrotgewehrbier.


Ich muss hier einigen also ein bisschen widersprechen: Wenn, dann würde ich mir ein Kasten halb Tangerine, halb Tripple kaufen. Das kann ich bedenkenlos auch unerfahrenen Bekannten anbieten und es schmeckt mir selber auch.

Aber daraus wird nichts: Aktuell habe ich auch noch einen Kasten Doldensud im Keller, den mögen die Gäste auch ;-)


[Editiert am 14.8.2013 um 08:43 von rattenfurz]
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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 14.8.2013 um 14:26  
Ich habe mir gestern das Tangerine Dream vorgeknöpft:



Es ist ein handwerklich gutes Bier, es hat Resenz, es ist schaumhaltig, es ist hopfig. Und mir schmeckt es.
Die Farbe paßt zu Mandarine, auch den Geschmack kann man ahnen, wenn man davon weiß. Mandarine ist nicht bitter, dieses Bier schon. Das entspricht etwa einem Gemisch aus 85% Grapefruit und 15% Mandarine, die Mandarine bleibt da zwangsläufig in ihrer Erkennbarkeit auf der Strecke. Vielleicht hilft es, das Bier mit 24 IBU zu brauen, 10% des Hopfens 10 Minuten nach Kochbeginn, 90% bei Kochende, dann könnte mehr von der Mandarine übrig bleiben - vorausgesetzt, der Hopfen ist frisch. Auf jeden Fall ist das kein Biermischgetränk, das ist richtiges Bier.

Ich habe mir erlaubt, direkt hinter mein Citra Single Hop, auch ein Pale Ale, zu trinken.



Vor 5 Monaten abgefüllt ist es kristallklar mit einem Bodensatz in der Flasche. Es hat nur 40 IBU, im Gegensatz zum Tangerine Dream mit 50 IBU. Aufgeblasen auf 50 IBU könnte das Citra mithalten, den Hauch Mandarine und die Farbe mal außen vorgelassen. Doch, ich muss uns beide loben.

Das Tangerine Dream ist der Beweis, dass eine Fernsehbierbrauerei auch anders kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Bier im Restaurant neben anderen Spezialitäten Bestand haben würde.

Was mir nicht gefällt ist die Beschreibung auf der Webseite. Klar, Werbung lebt von der Übertreibung, aber was da alles rein interpretiert wird geht auf keine Kuhhaut. Besonders die Fressempfehlung nervt: "Schmeckt zu Möhren-Ingwer- oder Mango-Curry-Suppe, jeglicher Art von Burger oder Gegrilltem und vielem mehr." Und vielem mehr - also doch zu allem. Was soll das? Das ist typische Sommelierscheiße. Burger? Banausen!
Nein, dieses Bier muss man solo trinken, schon um der Mandarine eine Chance zu lassen. Das ist kein Tafelwein mit dem man sein Essen runterspült (Rotwein zu Gans, Weißwein zu Fisch), das ist wie ein Genußwein: Beine hoch, Kerze an, leichte Musik aufgelegt und auf der Suche nach der Mandarine des Tages Last vergessen lassen.

Mein Fazit: positiv. Positiv heißt für mich nachbrauwürdig, ich werde das wohl mal angehen. Die nächsten Tage werden aber erst die anderen Craftwerke verkostet.

Cheers, Ruthard

P.S. Interessant wäre mal ein Vergleich mit anderen Mandarina Single Hop, zum Beispiel von Braukunstkeller. Ok, das ist ein IPA, aber auch ein single hop. Was da wohl von der Mandarine erkennbar ist?


[Editiert am 14.8.2013 um 14:53 von Brauwolf]



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Zitat von JanBr, am 14.8.2013 um 06:08

Zitat:
Bei diesem Produkt wurde ein wichtiger Grundsatz der Braukunst - in meinen Augen - außer Acht gelassen:
Egal wie außergewöhnlich das Bier im Antrunk und in der Mitte auch sein mag... spätestens im Abgang sollte es sich als Bier offenbaren und durch seinen Nachgeschmack eventuell überzogene Aromaempfindungen des Antrunks und der Mitte aufwiegen und abzurunden.


Ach Udo, ich schätze dich wirklich sehr, ich wäre aber ehrlich gesagt froh wenn du es sein lassen würdest die Trashhunter Postulate aufzustellen. Das Bier schmeckt dir nicht. Gut. Aber dem Braumeister, der im Gegensatz zu dir sein Handwerk gelernt hat oder wie im Fall von Stefan Hanke nach seiner Lehrer sogar noch einen Dipl.- Ing. für Brauwesen drauf gesetzt hat, abzusprechen er Bier nach den Regeln der Braukunst zu brauen in der Lage ist, empfinde ich, mit Verlaub gesagt, als anmassend.

Gruß

Jan


Moin Jan :)

Deine Einschätzung meiner Ausführungen dahin gehend, ich würde dem Braumeister die Qualifikation, das Können und den Sachverstand absprechen, ist nicht richtig.
Denn Du hast Recht, DAS wäre wirklich anmaßend und sicher kein guter Ton.
Nein, ich spreche es ihm nicht ab. Dazu fehlt mir jegliche Grundlage basierend auf meiner "Qualifikation".

Ich stelle lediglich fest, dass nach meinem Dafürhalten / meinem Geschmack das erwähnte Gleichgewicht, die Balance nicht hergestellt wurde. Und das sicher nicht, weil Stefan es nicht kann, sondern weil er das Bier so einstellen WOLLTE. Mithin passt das Bier nicht in meinen Hals.

Zu den "TrashHunter-Postulaten".... (off-Topic an)

ich vertrat und vertrete die Ansicht, dass man seine Aussagen, egal ob positiv oder negativ, bzw. kritisch, auch fundiert begründen sollte. Aus meiner Sicht ist es unzureichend, wenn ich sage, dass mir ein Bier nicht schmeckt oder ich mit der Preisgestaltung nicht einverstanden bin und ich das dann nicht auch begründen kann.
Ganz deutlich: Was auch immer ich schreibe, stellt meine persönliche Meinung dar.
Wenn ich ein Bier verkoste und mich dazu hinreißen lasse, es öffentlich zu bewerten, dann muß ich das auch ehrlich und konsequent tun. Egal, ob ich das Bier lobe, oder es verreiße.
Im Grundsatz gilt auf jeden Fall, dass ich ausschließlich für mich aus meiner persönlichen Perspektive spreche.
Daraus folgt, das BITTE meine Postulate nicht mit den Lutherischen Thesen zu vergleichen sind. Denn Luther wollte mit seinen Thesen, oder auch Marx und Engels mit ihrem Manifest, ein Umdenken in der Gesellschaft / der Gemeinschaft erwirken. Ich betrachte mich also nicht als Meinungsbildender, sondern ausschließlich als Einzelperson, die deutlich ausspricht, was sie denkt.
Mich meiner Postulate zu enthalten, würde bedeuten, zu schweigen ... und zwar in jeder Hinsicht.

(Off-Topic-off)

Greets Udo


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